bühne: aufbau einer bühne, arten von bühnen

Hallo!

Ich schreie an einer Fachbereichsarbeit über Bühnenbild als Teilgebiet meiner Matura.
Die Bühne ist ein sehr interessantes Thema, doch insgesamt ist es etwas schwer, gutes Informationsmaterial darüber zu finden.

Vielleicht könnte mir ja jemand gute Links oder andere Hilfen zu folgenden zwei Themenbereichen geben:

Arten von Bühnen --> welche verschiedenen Arten es gibt und wie sie etwa aussehen (Rundbühne,…)

Teile einer Bühne --> damit meine ich, aus welchen bestimmten Teilen sie sich zusammensetzt und welche Funktionen sie haben (Oberbühne, Unterbühne,…)

Bei Wikipedia habe ich bereits einige erste Daten gefunden, doch ist es schwer, nur auf diesen aufzubauen.
Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand zu diesen Themengebieten weiterhelfen könnte (natürlich aber auch, wenn jemand noch allgemeine Tipps rund um Recherchen zum Bühnenbild für mich hätte…)

Vielen Dank
…Lena…

Hallo Lena,

technisch interessant ist die Drehzylinderbühne
im Wiener Burgtheater
http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/burgthe…
aber auch die Drehbühne der Wiener Staatsoper, die gefaltet (!) vom Schnürboden herunter kommt.
http://www.staatsoper.at/Content.Node2/home/haus/pan…
Vielleicht kannst Du auch in Theatern der Landeshauptstädte eine Führung mitmachen.

Gruß
J.

Hallo…

Danke sehr für die schnelle Antwort - das klingt ziemlich interessant…
Ich werde sehen, was sich machen lässt, aber eine Führung ist eine gute Idee!

Danke
Lg
…Lena…

Hallo Lena,

ist vielleicht zu spät für eine Antwort. Trotzdem:
Guckkastenbühne: Hier sind rechts und links des Bühnenraums die „Türme“. Hier ist meistens ein Teil der Seitenbeleuchtung montiert. Waagerecht über dem vorderen Teil der Bühne ist die „Brücke“. Dient ebenfalls als Träger der Beleuchtung. Die „Vorbühne“ ist vor dem „Guckkasten“ und somit auch vor dem Vorhang gelegen. Die „Seitenbühne“ (rechts und links der Guckkastenbühne) dient als Rückzugsraum der Schauspieler, Zwischenlager für Requisiten bei Umbauten und enthält z. T. auch Elemente der Bühnentechnik. Die Seitenbühne wird durch optisch gestaffelte „Schals“ (schmale am Schnürboden befestigte Vorhänge) abgedeckt. Übrigens: Die Bezeichnung „rechts“ bzw. „links“ wird immer vom Zuschauerraum aus gesehen!
Auch der Boden der Bühne sollte nicht vergessen werden: Hier müssen die Kulissen fest verankert werden. Hier gibt es 2 Arten von „Bühnenbohrern“ (= Schrauben): Kurze dicke stabile( ca. 0,7 mm Gewinde) zur temporär dauerhaften Befestigung der Kulissen und längere schmalere (ca. 0.4 mm Durchmesser), die bei mechanisch nicht beanspruchten Kulissenteilen verwendet werden. Dies muß der Bühnenboden ohne größere Beschädigung aushalten. Deshalb wurden exotische Hölzer (welche weiß ich nicht) eingebaut, die sich nach dem Ausdrehen der Schrauben wieder zusammenziehen (wichtig bei Stadtbühnen, die oft Tournee-Theater zu Gast haben, die alle eigene Kulissen mitbringen!).
Diese Informationen sind ca. 35 Jahre alt, als ich - damals Schüler - als „Kulissenschieber“ 3 Jahre lang ein Zubrot zum Taschengeld verdient habe.
Vielleicht habe ich Dir doch noch geholfen. Würde mich freuen!
Liebe Grüße, ein ehemaliger Theater-Freak
Dieter

Hallo Dieter!!

Vielen, vielen Dank…
Es hilft mir auf jeden Fall noch sehr viel, da ich erst demnächst mit dem Schreiben dieses Kapitels anfange…
Ich kann es sicherlich gut einbauen!

Liebe Grüße,
Lena

Hallo Lena,

da es wohl noch nicht zu spät für Deine Arbeit ist, hier noch ein paar ergänzende Anmerkungen:

  • Manchmal gibt es bei geschlossenem Vorhang auf der Vorbühne einen „Ansager“ oder „Erzähler“, der dann mit der Beleuchtung besonders hervorgehoben wird. Dies geschieht mit dem sog. „Verfolger“: Ein starker Scheinwerfer, dessen Strahl eng fokussiert wird (unterschiedliche Farben mittels einschiebbaren Folien sind möglich) und der dann diese Person von einem Beleuchter gesteuert meist kreisrund ausleuchtet. Kennt man z.B. vom Eiskunstlauf. Die Position dieses Scheinwerfers ist oberhalb des Zuschauerraums oder mittendrin oder auch auf der Empore, je nach den Anforderungen des Regisseurs.

  • Die Beleuchtung wird (fast) immer kreuzweise ausgeführt: Die Scheinwerfer des linken Turms leuchten die rechte Seite des Bühnenbildes aus und ungekehrt. Und auch die Vorbühnenbeleuchtung (oberhalb des Zuschauerraums), wo die Scheinwerfer oftmals eng nebeneinander angebracht sind, folgen diesem Prinzip.

  • Zwischen Vorbühne und der ersten Zuschauerreihe kann der „Orchestergraben“ liegen. Er wird z.B. bei Operetten aktiviert. Der Zuschauer sieht die Musiker nicht, da sie durch eine Wand in Höhe der Vorbühne vom Zuschauerraum getrennt sind.

  • Im vorderen Teil der Guckkastenbühne gibt es in der Mitte den „Souffleur-Kasten“. Wird heute wohl selten aktiviert. Darin sitzt jemand, der den Schauspielern bei Texthängern den weiteren Text einsagt (souffliert). Vom Zuschauerraum sieht man nur ein schräg nach hinten gerichtetes Brett, eine „Muschel“ o. ä. Der Souffleur sitzt also unterhalb des Bühnenbodens mit dem Rücken zum Zuschauerraum, ist also von dort nicht sichbar. Hierdurch hört nur der Schauspieler - nicht aber das Publikum - seine Einflüsterungen (die aufgrund der Akkustik auch etwas lauter sein können und müssen).

  • Eine sehr schöne antike Bühne findest Du in Epidauros/Griechenland mit einer unglaublichen (!!!) Akkustik.

Hast Du Fragen, schreib mir unter [email protected]!

Kannst Du mir Deine fertige Arbeit mailen oder gedruckt schicken? Adresse dann per E-Mail erhältlich.

Viel Erfolg und liebe Grüße, Dieter!

PS: Wie schon gesagt, die hier beschriebene Technik ist sicherlich nicht mehr aktuell.