Hi!
Könnt ihr etwas über den Lauf der Dinge in euren Kommunen
erzählen?
Na, da gibt es nichts neues zu berichten, immer noch das selbe, als wie ich 1994 meinen Zivildienst zusammen mit 3 festangestellten Gemeindearbeitern und der ABM-Truppe gemacht habe.
Ich war da auf dem Papier für den Umweltschutz zuständig, ich hab da zwar in der ersten Zeit einen Wanderweg durch den Wald in Ordnung gebracht,
der dann aber nicht mehr gepflegt wurde, und nun inzwischen völlig zugewachsen ist.
Ansonsten hab ich für die Gemeinde die Autos und Rasenmäher repariert, im Kindergarten den Keller neu verputzt, in Gemeindehäusern Wasserleitungen repariert, Schornsteine neu aufgemauert, und recht umfangreiche Tiefbauarbeiten erledigt.
Ich will aber nicht klagen, das war für mich eine schöne Zeit, und ich hab auch viel gelernt.
Aber, die Arbeiten wären auch schöne Aufträge gewesen, die Handwerksfirmen im Ort gern gemacht hätten, in einem viertel der Arbeitszeit.
Was haltet ihr grundsätzlich von einem zweiten Arbeitsmarkt?
Nicht viel.
Bei uns im Ort wurden da gleich nach der Wende schöne Umweltprojekte gemacht, mit den ABM-Leuten, aber da hat sich dann niemand mehr darum gekümmert, das ist inzwischen alles vergessen und vergammelt.
Auch war interessant, dass damals, 1994, irgend eine Wahl war, und da wurde vorher der ABM-Bestand massiv erhöht, so dass die Arbeitslosenstatistik unter 15% gedrückt wurde. Nach der Wahl war natürlich der Zauber wieder ganz schnell vorbei.
Aktuell beobachte ich, dass da die Gemeinde-Truppe und ABM oder was das jetzt auch immer sein mag, auch nicht so effektiv arbeitet, wie ein privates Bauunternehmen.
Das funktioniert im Prinzip so, dass man meint, die Leute sind einmal da, wir müssen die bezahlen, ob die was sinnvolles machen, oder nicht,
und dann werden da irgendwelche grösseren Bauarbeiten durchgeführt.
Das was eine Firma kostet, können wir uns sparen.
Das sieht dann in der Praxis so aus,
dass irgendwo Erdaushub ausgehoben wird, und 5 km weit auf einen Zwischenlagerplatz gefahren wird, zufällig genau vor meinem Haus.
Das zog sich über 4 Wochen hin, ist ja klar, bei zwei kleinen LKW, die 5 bzw. 2 Tonnen laden können.
Dann wurde nach einiger Zeit der Erdaushub wieder abgefahren, das Grundstück wieder aufgeräumt,
das hat nochmal 3 Wochen gedauert.
Ich sag mal, eine gute Firma hätte das mit 3 grossen LKW an einem Tag geschafft.
Fazit: Völlig uneffektiv die Arbeit, was diese Bürger-ABM-Truppen leisten.
Liegt aber an der Organisation, ich möchte da niemanden der Arbeiter einen Vorwurf machen.
Grüße, E !