Bürgersteuer?

Hallo,
WDR 2 berichtete heute, dass eine Bürgerversicherung eingeführt werden soll.
Was um Himmelswillen soll man sich darunter vorstellen?
Erst wurde die Pflegeversicherung erfunden, damit die Krankenversicherungsanstalten die Beiträge heftig erhöhen konnten, und nun „Bürgerversicherung“.
Gegen was und wen soll sich denn „Bürger“ versichern?
(Vielleicht gegen den Entzug der Staatsbürgerschaft wenn man überlegt in einem anderen Land weniger Steuern zu zahlen?)
Mit dem Kopf schüttel und Nichts mehr versteh.
Hat Jemand eine Ahnung und weiss vielleicht mehr davon?

Gruß
Anikoa

Hi!

"Die Bürgerversicherung ist eine Form der Sozialversicherung, für die u.a. einige Mitglieder der Rürup-Kommission plädieren. Nach dem Motto „Eine von allen für alle“ zahlen bei der Bürgerversicherung nicht nur abhängig Beschäftigte und deren Arbeitgeber, sondern die gesamte Bevölkerung Beiträge in die Sozialversicherung ein, d.h. im Gegensatz zur aktuellen Regelung auch Selbstständige und Beamte.

Als Bemessungsgrundlage würde das Gesamteinkommen jedes Einzelnen, bestehend aus allen sieben Einkunftsarten des Steuerrechts, also z.B. auch Unternehmensgewinne, Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung usw. herangezogen. Die Gesamthöhe dieses Einkommens entscheidet auch über die Höhe des Beitrags zu einer Bürgerversicherung.

Befürworter der Bürgerversicherung versprechen sich aufgrund der höheren Zahl von Beitragszahlern eine Senkung der Lohnnebenkosten. Als wichtigstes Gegenargument führen Experten an, dass mehr Beitragszahler auch mehr Anspruchsberechtigte bedeuten. Die strukturellen Probleme in der Sozialversicherung könnten nicht dadurch gelöst werden, dass man lediglich die Zahl der Mitglieder der Zwangsversicherung ausweite."

gefunden durch Google bei:
http://www.chancenfueralle.de/Service___Termine/Lexi…

Gruß,
Klaus

Hallo,

Befürworter der Bürgerversicherung versprechen sich aufgrund
der höheren Zahl von Beitragszahlern eine Senkung der
Lohnnebenkosten. Als wichtigstes Gegenargument führen Experten
an, dass mehr Beitragszahler auch mehr Anspruchsberechtigte
bedeuten. Die strukturellen Probleme in der Sozialversicherung
könnten nicht dadurch gelöst werden, dass man lediglich die
Zahl der Mitglieder der Zwangsversicherung ausweite."

Ein positiver Effekt würde dadurch auf zwei arten entstehen:

1.) Alle, die plötzlich Beitragspflichtig würden hätten ja bisher keine Beiträge geleistet und daher geringere Ansprüche. Die Beiträge würden also sprunghaft steigen, die Ansprüche allmählich. Daraus ergibt sich ein zeitweiliger Effekt. Kurzfristig würde das also mehr Geld in die Kassen bringen, mit den Folgen müßten sich spätere Regierungen herumschlagen. Das halte ich für wenig seriös.
2.) Kleine Unternehmer, die z.Z. nicht Beitragspflichtig sind, bekommen nur Rente, wenn sie privat vorsorgen. Tun sie das nicht, z.B.: weil das Einkommen dazu zu gering ist, werden sie Sozialfälle. Deshalb könnte die Bürgerversicherung die Staatausgaben positiv beeinflussen. Negativ dabei ist, daß diese Kleinunternehmer plötzlich Sozialabgaben von ihren ohnehin zu geringen Einkommen zahlen müßten und deshalb vom Ertrag nicht mehr leben können. Sie müßten das Gewerbe aufgeben, wären sofort Sozialhilefeempfänger, was den positiven Effekt wieder aufhebt.

Fazit: Die Probleme werden lediglich auf spätere Generationen verschoben.

cu Rainer

cu Rainer