Hallo
(ich bin´s mit neuem Nickname und neuer Vika.
alle neu mach der Mai, … äh Januar.
Und sogar mit ausgefüllter ViKa, das ist doch mal was
zuerst zählst du selber das ganze Sammelsurium esoterischer Felder auf und bemerkst, dass du diese natürlich nicht alle philosophisch beackern willst.
Ja logisch, Esoterik ist eben nicht Philosophie.
Der Sinn dieser Aussage ist mir nicht klar. Ich schrieb, dass
Elemente der Philosophie in esoterischen Anschauungen stecken können,
je nachdem.
In der „Bildzeitung“ stecken auch manchmal Elemente von Wahrheit.
Nimm die Philosophen Nikolaus von Kues,
Jakob Böhme, Schelling, Schopenhauer und Whitehead (nur wenige
Beispiele aus einer langen Liste). Sie waren alle von der
Mystik beeinflusst, die wiederum ein Element in der Esoterik
sein kann, für sich aber ein eigenständiges Gebiet ist, das
sich mit Religion und Philosophie überschneidet.
Ja gut, in der Vergangenheit waren Philosophie, Religion und
Mystik sowieso viel näher zusammen.
Aber meine Meinung ist, dass besonders die Philosophie als Mutter der
Wissenschaften und besonders auch der Naturwissenschaften sich doch
weiter entwickelt hat und heute nicht mehr mit den alten Kamellen
in einen Topf geworfen werden sollte. Ansonsten ist demnächst die
Astrologie auch noch ein wichtiger Bestandteil der Philosophie?
Das fehlt jegliches Element der Wissenschaftlichkeit.
Dieses Argument ist nun wirklich nicht neu und habe ich schon
x-mal hier und woanders versucht zu relativieren, was den
mystischen/transzendenten Aspekt in der Esoterik betrifft.
Du mögest das so sehen, für mich ist Wissenschaftlichkeit nicht
so einfach zu relativieren.
persönlich geht es nicht um jene Methoden innerhalb der
Esoterik, die mit Heilung zu tun haben (ich bin selbst nie
krank, weswegen mich das Thema nur ganz am Rande interessiert).
Mir geht es hauptsächlich um die - sagen wir
mal - metaphysischen Theorien, welche im Bereich dessen, was
„Esoterik“ genannt wird, hervorgebracht wurden. Darin gibt es,
meine ich, eine Menge Goldadern.
Wenn du meinst. Ich persönlich halte das meiste davon eben genau
für esoterisches Spinntisieren.
Nicht das das was schlechtes wäre, aber mit Wissenschaft möchte ich
das nicht vermischen, solange es es nicht Geschichtliche Forschung
oder Religionswissenschaft geht.
Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Goldadern mit
NaWi-Methoden nicht erfasst und objektiv belegt werden können.
NaWi sehen sich auch in keiner Weise verpflichtet, diese Gebiete
zu beackern. Ob du es tun willst, bleibt dir überlassen.
Ob du es wissenschaftlich methodisch tun willst oder eben eher
vom reinen esoterischen Ansatz her, bleibt dir auch überlassen.
Wenn du nun sagst, diese Methoden sind alles, was wir haben,
um Wahrheit/Wirklichkeit zu erkennen, dann gleicht das eher
einer Definition als einem Argument.
Genau so ist es und Wissenschaft definiert sich eben genau
über die Methodik. Worüber den sonst?
http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaft#Wissenscha…
Wenn du dich abseits dieser Methodik stellen willst, dann ist es
eben keine Wissenschaft mehr (ergo auch keine Philosophie).
Du definierst das Wahre/Wirkliche dann einfach als den Bereich, der
naturwissenschaftlich fassbar ist. Alles andere aber, jede
geistige Erfahrung, die nicht in Amplituden und Diagramme
übersetzt werden kann, wertest du als rein subjektiv und
unwirklich ab.
Als erstes, ich kann auch zwischen Naturwissenschaften und
Geisteswissenschaften unterscheiden. Naturwissenschaften haben nicht
den Anspruch , z.B. Sinnfragen zu stellen.
Das gehört eben zur Philosophie.
Und dann steht tatsächlich die Frage, was außerhalb des
grundsätzlich naturwissenschaftlich Erfassbaren da noch das ein sollte?
Ich brauchen keine tranzendenz und keinen außerhalb des Universums
stehend Gott (ob es ihn gibt oder nicht, kann sowieso kein Mensch wissen).
Ich nenne eine solche Einstellung „materialistisch“, denn sie
reduziert Wirklichkeit auf das Materielle.
Du kannst das nennen wie du willst und ich für meinen Teil sehe
sowieso nur die Materie als Grundlage allen Seins.
Also auch jede geistige Tätigkeit oder Idee basiert nur auf
materiellen Strukturen.
Alles was darüber hinaus geht, sind doch nur virtuelle Konstrukte
unseres Denkens.
Alles was darüber hinausgeht, sind doch nur Postulate oder leere
Behauptungen im weiten Feld der Beliebigkeiten.
Doch, ich kann, auch wenn es kein leichter Job ist. Wofür
haben wir denn unsere grauen Zellen?
Nö, ich will das nicht und viele andere wollen das auch nicht!
Nicht zum Pauschalisieren
und Vereinfachen, sondern zum Differenzieren und Analysieren.
Du willst also in dem undifferenzierten Eso-Schwarm mit schwimmen
und verlangst dass die anderen außerhalb sich die Mühe machen sollen,
deine Esoterik anders zu bewerten als die unendliche vielen anderen
Varianten???
Dann schwimme ruhig weiter und träume schön.
Das hat aber im gegebenen Zusammenhang nur Sinn, wenn man die
fernöstlichen Aspekte nicht ebenfalls per se als Spinnerei abtut.
Per se muss das nicht sein, aber ehrlich hat vieles IMHO den Wert
von Bauernweisheiten oder Sprüchen aus Glückskeksen.
Ich brauche statt einem Märchenbuch „Bibel“ nicht alternativ ein
fernöstliches Märchenbuch für mein Seelenheil brauche ich weder
christliche Theologie noch budistische oder hinduistische
Religionsphilosophie für mein Weltbild.
Interessant sein kann das alles und exotisch, aber nicht wissenschaftlich.
Diese Aspekte entstammen anerkannten Traditionen des asiatischen
Denkens vor allem im Bereich des Hinduismus und des Buddhismus.
Es gibt viele anerkannte Traditionen und jeder kann denken was er will.
Das aber alles mit Wissenschaft gleichzusetzen, bloß weil das große
Etikett „alte chinesische Weißheit“ drauf steht, das muss nicht sein.
Ich betone hier nochmals, dass viele bedeutende NaWis des 20.
Jhd. (darunter Planck, Heisenberg, Schrödinger, Weizsäcker,
David Bohm, Dürr) mystische Positionen (auch mit Bezug auf
asiatische Lehren) vertraten, und das, obwohl (?) sie
(First-class-)NaWis waren. Was würdest du denn d e n e n
erzählen?
Dass auch Naturwissenschaftler religiös sein können und früher sowieso
fast immer waren, verwundert nicht! Hier wirken natürlich Traditionen,
Erziehung und auch gesellschaftliche Zwänge.
Aber wie schon gesagt wurde, das hat mit der wissenschaftlichen Arbeit
nix zu tun. Oder hat Planck die Quantentheorie irgendwie mit Gott begründet?
Wissenschaft und Religion können also gut nebeneinander existieren.
Gleichsetzen kann man sie aber natürlich nicht.
„Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“.
Dann komme aus dem Topf heraus und grenze dich ab.
Letzteres habe ich oft genug getan, indem ich mich als
Wilberianer outete.
Naja, ob diese Outing jetzt ein wirklicher Widerspruch ist?
Ersteres ist überflüssig, denn der Topf
gehört zum Rüstzeug der materialistischen Skeptiker, ist also
nur ein virtueller.
Aha, materialistischer Skeptiker? Was ist das?
Im Wortsinn müßte es ein Materialist sein, der skeptisch ist???
Das wohl nicht, oder Du meintest wohl Skeptiker des Materialismus?
Auch eine feine Position. Da hast du wenigstens schon mal was, wogegen
du sein kannst. Der Rest bleibt dann schön offen - Wilber like eben.
Ich sagte schon, dass ich die NaWi für ein zwar wichtiges,
aber sehr begrenztes Feld halte. Die letzten und wichtigsten
Geheimnisse des Universums liegen außerhalb ihres Horizontes.
NaWi haben ja auch nicht den Anspruch, die „letzte Wahrheit“
finden zu wollen. Was sich außerhalb unseres Universums befindet,
oder was vor dem Urknall war oder ob es einen Gott gibt und der Sinn
des Lebens, wird in anderen Disziplinen diskutiert (Religion,Philosophie).
Die Esoterik hat IMHO sowieso nicht einen so weit reichenden Anspruch.
Gruß Uwi