Hi,
Hallo Jesse Bee,
Markante Eckdaten zur Technik sind ja schon bekannt:
- Verdoppelung der Rechenwerke gegenüber dem Vorgänger "
Phenom II "
verdoppelt wurden lediglich L1-Caches und ALUs, damit ist der
neue FX-8150 genausowenig ein Achtkernprozessor, wie Intels
QuadCores mit Hyperthreading, auch wenn AMD das gern so haben
will.
Das habe auch weder ich behauptet, noch ist es so von AMD direkt benannt worden.
Im Gegensatz zu Intel hat AMD aber weitreichendere Architekturveränderungen pro Modul vorgenommen.
Ich habe es nicht wirklich deutlich gesagt, aber AMD bezeichnet seine " Bulldozers " nicht mehr nach vollwertigen physikalischen Kernen. An dessen Stelle ( vollwertiger physikalischer Kern ) tritt nun der Begriff " Modul "
Ein Modul umfasst einen vollwertigen Kern und von Dir genannte redundante Ausführung in einigen Bereichen.
- Effizienteres Design und damit höhere Rechenleistung als
beim Phenom II
Das Bulldozer-Design ist auf zukunftssichere Server-CPUs
ausgelegt, die sich problemlos auf viele Module hochskalieren
lassen. Man kann damit irgendwann, in 14 nm, sicher
‚24-kernige‘ Prozessoren bauen, die statt FPUs
Radeon-Grafikkerne als Co-Prozessoren nutzen und bei
Verwendung zukünftiger Befehlssätze, wie FMA, mit
hochparallelisierbarer Server-Software hohe Leistungen
erzielen werden.
Durch die ganzen Kompromisse, die man dafür mit dem neuen
Design eingehen musste (langsame Caches, lange Pipelines,
Zeitaufwand für die Verwaltung der Flex-FPUs) ist das Desing
für heutige Desktop-Anwendungen leider so leistungsschwach
geworden, das der AMD FX-Prozessor (wenn man AMDs Werbelüge
vom Octacore für bare Münze nimmt) bei gleicher Kernzahl und
gleichem Takt von seinem Vorgänger Phenom II in nahezu allen
Anwendungen geradezu plattgemacht wird.
Da warte ich zunächst mal ab, bis ich selber Daten diesbezüglich in der Hand habe.
In einer Hinsicht wirst Du unumstößlich recht haben:
Intels SMT wird nicht die Leistung haben, wie die physikalischen Möglichkeiten eines Bulldozer-Moduls es technich realisieren könnten.
Aber die Module werden ihrerseits auch nicht einem vergleichbaren Prozessor mit 8 vollwertigen Kernen das Wasser reichen können.
Es gibt ja bereits 2 wichtige rote Fäden, die sich schon seit einigen Jahren durch die Entwicklergemeinde von PC-Spielen ziehen:
- vielfach Portierung von Konsole auf PC. Da ist gute Skalierung der realen Kernanzahl meist schon bei 3 am ende, weil die aktuellen Konsolen auch mit max. 3 Kernen auskommen müssen.
- Intels SMT konnte auch nur in wenigen Spielen Vorteile bringen, meistens kein Vorteil, manchmal gar ein Nachteil. Aber SMT lässt sich notfalls abschalten.
- Leicht beschleunigter HT-Link und schnelleres
Speicherinterface als beim Ph. II. ( Gerade AMD-Prozessoren
profitieren hier )
Davon profitieren Server und die Zukunft, im Desktopbereich
bringt dies (nach einstimmigem Urteil aller Testberichte)
nichts, weil die selbst Bandbreite des alten HT-Links im
Desktop-Bereich noch lange nicht ausgelastet ist.
Es waren an optimal abgestimmten " alten " Desktop - CPUs dadurch in mancher Anwendung schon einige Prozentpunkte " mehr " drin.
Ich würde da mal nicht von vornherein schwarzmalen, denn auch die Diskussion : 2 oder 4 Kerne zieht sich hier schon lange durchs Forum.
Einige Strategiespiele, wenige Actionspiele und Bild und Tonbearbeitungssoftware haben schon bei Intel deutlich messbare Vorteile von SMT aufgezeigt.
Unstrittig ist der Hang, potente GPUs zunehmend in einige Anwendungen einbinden zu wollen, bzw. dieses bereits in einigen Anwendungen zu praktizieren.
Würde den Prozessor für aufwendige Games verwenden wollen.
Dann könnte auf jeden Fall ja nach Preislage ein Bulldozer mit
3 oder 4 Modulen und einer Taktung über 3 Ghz für Dich
interessant werden.
Besser ein Core i5, der bringt beim gleichen Preis mindestens
50% mehr Spieleleistung und braucht dafür auch mindestens 50%
weniger Strom.
Da warte ich entsprechend meiner eigenen Empfehlung aber lieber mal ab, wie Bulldozer dann genau gegen Sandy-Bridge abschneidet.
Gerüchte über die praktische Rechenleistung möchte ich nicht
wiedergeben, da warte ich zunächst einmal handfeste Fakten ab,
wie sich " Bulldozer " gegen Intels " Sandy Bridge " behaupten
wird.
Die liegen ja nun leider auf dem Tisch. Die meisten haben es
auf Grund der im Vorfeld geleakten Fakten und Gerüchte bereits
seit Langem geahnt, aber nicht wahr haben wollen. Jetzt ist er
aus, der lange angekündigte und mehrfach verschobene Traum.
-(
Da bin ich mir aber noch gar nicht absolut sicher.
Wenn wir schon bei Gerüchten sind, dann gibt es auch eines, wonach AMD und Microsoft noch ein Update für neuere Windows-Versionen ausarbeiten sollen.
Demnach sollen die Funktionen des " Bulldozer " unter Windows noch nicht optimal ausnutzbar sein.
Der Rest muss sich halt erst einmal offiziell zeigen, bevor ich zu etwas rate, oder komplett abrate.
Ich bin halt so einer, der offizielle Tests erst einmal auswertet, wenn das Produkt auch der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Daher war mein Rat: Mal langsam die Entwicklung ausspähen.
Gruß,
Dito
Jesse
ennlo