Bulldozer Prozessoren wirklich so gut?

Hallo,
ich habe einen Intel Dual Core 2,6 GHz und frage mich nun ob es sich lohnt auf einen neuen Bulldozer Prozessor aufzurüsten.
Habe bis jetzt nur Gutes darüber gelesen und gehört.
Würde den Prozessor für aufwendige Games verwenden wollen.
Stimmt es, dass der Prozessor der Grafikkarte durch Bereitstellung von Speicherplatz Arbeit abnimmt, diese bzw. unterstützt?

Schonmal Danke!

Hallo,

Hallo,

ich habe einen Intel Dual Core 2,6 GHz und frage mich nun ob
es sich lohnt auf einen neuen Bulldozer Prozessor aufzurüsten.

Alleine schon von diesem Standpunkt
( niedrige Taktung, kleine Caches , kein L3 Cache, 2 Kerne, relativ langsames Speicherinterface des Core Duo )
würde sich ein Umstieg auf " Bulldozer " lohnen.

Habe bis jetzt nur Gutes darüber gelesen und gehört.

Markante Eckdaten zur Technik sind ja schon bekannt:

  • Verdoppelung der Rechenwerke gegenüber dem Vorgänger " Phenom II "
  • Effizienteres Design und damit höhere Rechenleistung als beim Phenom II
  • Leicht beschleunigter HT-Link und schnelleres Speicherinterface als beim Ph. II. ( Gerade AMD-Prozessoren profitieren hier )
  • Eine leistungsfähigere Umsetzung vom Prinzip SMT, welches bei Intel- Prozessoren in dieser Ausbaustufe nicht so massiv in Hardware im Prozessor physikalisch vorhanden ist.
  • Bereits der Phenom II ( x2 oder x4 ) liegt auf vergleichbarem Niveau wie Core2 Duo / Core2 Quad. ( Die Nachfolgegeneration Deines Core Duo )

Würde den Prozessor für aufwendige Games verwenden wollen.

Dann könnte auf jeden Fall ja nach Preislage ein Bulldozer mit 3 oder 4 Modulen und einer Taktung über 3 Ghz für Dich interessant werden.

Stimmt es, dass der Prozessor der Grafikkarte durch
Bereitstellung von Speicherplatz Arbeit abnimmt, diese bzw.
unterstützt?

Das ist nicht ganz richtig so:

Hier kann besonders AMDs " Liano " - Serie von dem schnelleren Speicherinterface ( DDR3- 1866 ) deswegen profitieren, weil in dieser CPU ( auch APU genannt ) ein nahezu vollwertiger Grafikkern steckt, der mit einer Radeon HD 6550 / 6570 vergleichbar ist.
Hier ist mit einer vergleichbaren PCIe Steck - GraKa ein Crossfire-Betrieb möglich.

Für aufwendige Spiele dürfte Das allerdings nicht Dein Interesse sein, da Du hiermit nicht die Rohleistung z.B. einer einzelnen Radeon HD 6790 / 6850 erreichen wirst.

Ich würde jetzt aber erst mal die ersten aussagekräftigen Benchmarks mehrerer unabhängiger Testserien abwarten und dabei auch die anfängliche Preisentwicklung der BD - CPUs beobachten.
Bei Mainboards mit Sockel AM3+ ist es schon mal preislich angenehm.

Gerüchte über die praktische Rechenleistung möchte ich nicht wiedergeben, da warte ich zunächst einmal handfeste Fakten ab, wie sich " Bulldozer " gegen Intels " Sandy Bridge " behaupten wird.

Schonmal Danke!

mfg

ennlo

Hallo Schlaumeier,

ich habe einen Intel Dual Core 2,6 GHz und frage mich nun ob
es sich lohnt auf einen neuen Bulldozer Prozessor aufzurüsten.

ich würde eher sagen: nein, kauf dir eine andere CPU. Der Bulldozer ist eine völlig neue CPU-Architektur, die gerade im Desktop-Einsatz wenig Vorteile bringt. Ich habe sehr lange und gespannt darauf gewartet und bin eher enttäuscht, wie wenig AMD aus der Vergangenheit gelernt hat und wie weit man mit dieser CPU - im Endkundenmarkt - unter seinen Möglichkeiten blieb.

Habe bis jetzt nur Gutes darüber gelesen und gehört.

Ich eher nicht so. Vor 2 Tagen wurde der Desktop-Bulldozer ‚AMD FX-8150‘ von AMD offiziell vorgestellt und es kursieren jede Menge Testberichte, die ein eher differenziertes Bild zeichnen. Der beste Testbericht, den ich gelesen habe, ist dieser hier:
http://ht4u.net/reviews/2011/amd_bulldozer_fx_prozes…

Weitere gute Reviews:
http://www.computerbase.de/artikel/prozessoren/2011/…
http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t…

Würde den Prozessor für aufwendige Games verwenden wollen.

Gerade da sieht Bulldozer nicht gut aus. AMD hat mit dem BD wieder einmal eine CPU völlig an den Bedürfnissen des Privatkunden vorbei nur für den Servermerkt entwickelt. Der BD ist ein flexibles und hoch skalierbares Design mit hoher Integerleistung, der viele Threads (Programmstränge) parallel abarbeiten kann. So was hilft bei Servern und Superrechnern, wo die Software speziell für den PC entwickelt wird.
Bei der Videobearbeitung können die Fähigkeiten des Bulldozer noch helfen. Aber gerade bei Spielen kommt es auf eine hohe Leistung pro Thread an und es werden überwiegend Fließkommaberechnungen benötigt. In beiden Punkten ist der neue Bulldozer ‚AMD FX-8150‘ (obwohl er von AMD als 8-Kern-Prozessor verkauft wird, was schlicht eine Werbelüge ist), bei gleichem Takt langsamer als sein halb so teurer Hexacore-Vorgänger Phenom II X6. Da helfen auch die neuen befehlssätze AVX und FMA nicht, weil normale Desktopsoftware (einschließlich Spiele) die gar nicht verwendt. Um wenigstens den Vorgänger Phenom II zu schlagen, musste AMD so sehr an der Taktschraube drehen, das der Prozessor unter Last fast doppelt so viel Strom verbraucht, als der deutlich schnellere Gegenspieler von Intel (aka Core i5 2500K).

Stimmt es, dass der Prozessor der Grafikkarte durch
Bereitstellung von Speicherplatz Arbeit abnimmt, diese bzw.
unterstützt?

Nein. Der Prozessor versorgt die Grafikkarte mit den benötigten Daten, er ist sozusagen der Arbeitgeber. Deshalb ist ein schneller Prozessor natürlich auch für eine hohe Spieleleistung wichtig - ist der Prozessor zu langsam, dreht die Grafikkarte Däumchen.
Speicherplatz für die Grafikkarte stellt der Prozessor nicht zur Verfügung, die GPU (der Prozessor der Grafikkarte) hat seinen eigenen Speicher, welcher ebenfalls auf der Grafikkarte verbaut ist. Nur wenn der Grafikprozessor im Mainboardchipsatz oder im Prozessor steckt, um das Geld für eine Grafikkarte zu sparen (man nennt das meist OnBoard-Grafik), muss er den Arbeitsspeicher benutzen. Aber auch das hat so direkt nichts mit dem Prozessor zu tun. Es kann lediglich dazu kommen, dass sich Prozessor und Grafikchip gegenseitig bremsen, weil sie sich die Datenleitung zum Arbeitsspeicher teilen müssen.

Gruß, Jesse

Hi,

Markante Eckdaten zur Technik sind ja schon bekannt:

  • Verdoppelung der Rechenwerke gegenüber dem Vorgänger "
    Phenom II "

verdoppelt wurden lediglich L1-Caches und ALUs, damit ist der neue FX-8150 genausowenig ein Achtkernprozessor, wie Intels QuadCores mit Hyperthreading, auch wenn AMD das gern so haben will.

  • Effizienteres Design und damit höhere Rechenleistung als
    beim Phenom II

Das Bulldozer-Design ist auf zukunftssichere Server-CPUs ausgelegt, die sich problemlos auf viele Module hochskalieren lassen. Man kann damit irgendwann, in 14 nm, sicher ‚24-kernige‘ Prozessoren bauen, die statt FPUs Radeon-Grafikkerne als Co-Prozessoren nutzen und bei Verwendung zukünftiger Befehlssätze, wie FMA, mit hochparallelisierbarer Server-Software hohe Leistungen erzielen werden.
Durch die ganzen Kompromisse, die man dafür mit dem neuen Design eingehen musste (langsame Caches, lange Pipelines, Zeitaufwand für die Verwaltung der Flex-FPUs) ist das Desing für heutige Desktop-Anwendungen leider so leistungsschwach geworden, das der AMD FX-Prozessor (wenn man AMDs Werbelüge vom Octacore für bare Münze nimmt) bei gleicher Kernzahl und gleichem Takt von seinem Vorgänger Phenom II in nahezu allen Anwendungen geradezu plattgemacht wird.

  • Leicht beschleunigter HT-Link und schnelleres
    Speicherinterface als beim Ph. II. ( Gerade AMD-Prozessoren
    profitieren hier )

Davon profitieren Server und die Zukunft, im Desktopbereich bringt dies (nach einstimmigem Urteil aller Testberichte) nichts, weil die selbst Bandbreite des alten HT-Links im Desktop-Bereich noch lange nicht ausgelastet ist.

Würde den Prozessor für aufwendige Games verwenden wollen.

Dann könnte auf jeden Fall ja nach Preislage ein Bulldozer mit
3 oder 4 Modulen und einer Taktung über 3 Ghz für Dich
interessant werden.

Besser ein Core i5, der bringt beim gleichen Preis mindestens 50% mehr Spieleleistung und braucht dafür auch mindestens 50% weniger Strom.

Gerüchte über die praktische Rechenleistung möchte ich nicht
wiedergeben, da warte ich zunächst einmal handfeste Fakten ab,
wie sich " Bulldozer " gegen Intels " Sandy Bridge " behaupten
wird.

Die liegen ja nun leider auf dem Tisch. Die meisten haben es auf Grund der im Vorfeld geleakten Fakten und Gerüchte bereits seit Langem geahnt, aber nicht wahr haben wollen. Jetzt ist er aus, der lange angekündigte und mehrfach verschobene Traum. :frowning:

Gruß, Jesse

2 Like

Hi,

Hallo Jesse Bee,

Markante Eckdaten zur Technik sind ja schon bekannt:

  • Verdoppelung der Rechenwerke gegenüber dem Vorgänger "
    Phenom II "

verdoppelt wurden lediglich L1-Caches und ALUs, damit ist der
neue FX-8150 genausowenig ein Achtkernprozessor, wie Intels
QuadCores mit Hyperthreading, auch wenn AMD das gern so haben
will.

Das habe auch weder ich behauptet, noch ist es so von AMD direkt benannt worden.
Im Gegensatz zu Intel hat AMD aber weitreichendere Architekturveränderungen pro Modul vorgenommen.
Ich habe es nicht wirklich deutlich gesagt, aber AMD bezeichnet seine " Bulldozers " nicht mehr nach vollwertigen physikalischen Kernen. An dessen Stelle ( vollwertiger physikalischer Kern ) tritt nun der Begriff " Modul "
Ein Modul umfasst einen vollwertigen Kern und von Dir genannte redundante Ausführung in einigen Bereichen.

  • Effizienteres Design und damit höhere Rechenleistung als
    beim Phenom II

Das Bulldozer-Design ist auf zukunftssichere Server-CPUs
ausgelegt, die sich problemlos auf viele Module hochskalieren
lassen. Man kann damit irgendwann, in 14 nm, sicher
‚24-kernige‘ Prozessoren bauen, die statt FPUs
Radeon-Grafikkerne als Co-Prozessoren nutzen und bei
Verwendung zukünftiger Befehlssätze, wie FMA, mit
hochparallelisierbarer Server-Software hohe Leistungen
erzielen werden.
Durch die ganzen Kompromisse, die man dafür mit dem neuen
Design eingehen musste (langsame Caches, lange Pipelines,
Zeitaufwand für die Verwaltung der Flex-FPUs) ist das Desing
für heutige Desktop-Anwendungen leider so leistungsschwach
geworden, das der AMD FX-Prozessor (wenn man AMDs Werbelüge
vom Octacore für bare Münze nimmt) bei gleicher Kernzahl und
gleichem Takt von seinem Vorgänger Phenom II in nahezu allen
Anwendungen geradezu plattgemacht wird.

Da warte ich zunächst mal ab, bis ich selber Daten diesbezüglich in der Hand habe.
In einer Hinsicht wirst Du unumstößlich recht haben:

Intels SMT wird nicht die Leistung haben, wie die physikalischen Möglichkeiten eines Bulldozer-Moduls es technich realisieren könnten.
Aber die Module werden ihrerseits auch nicht einem vergleichbaren Prozessor mit 8 vollwertigen Kernen das Wasser reichen können.

Es gibt ja bereits 2 wichtige rote Fäden, die sich schon seit einigen Jahren durch die Entwicklergemeinde von PC-Spielen ziehen:

  • vielfach Portierung von Konsole auf PC. Da ist gute Skalierung der realen Kernanzahl meist schon bei 3 am ende, weil die aktuellen Konsolen auch mit max. 3 Kernen auskommen müssen.
  • Intels SMT konnte auch nur in wenigen Spielen Vorteile bringen, meistens kein Vorteil, manchmal gar ein Nachteil. Aber SMT lässt sich notfalls abschalten.
  • Leicht beschleunigter HT-Link und schnelleres
    Speicherinterface als beim Ph. II. ( Gerade AMD-Prozessoren
    profitieren hier )

Davon profitieren Server und die Zukunft, im Desktopbereich
bringt dies (nach einstimmigem Urteil aller Testberichte)
nichts, weil die selbst Bandbreite des alten HT-Links im
Desktop-Bereich noch lange nicht ausgelastet ist.

Es waren an optimal abgestimmten " alten " Desktop - CPUs dadurch in mancher Anwendung schon einige Prozentpunkte " mehr " drin.
Ich würde da mal nicht von vornherein schwarzmalen, denn auch die Diskussion : 2 oder 4 Kerne zieht sich hier schon lange durchs Forum.
Einige Strategiespiele, wenige Actionspiele und Bild und Tonbearbeitungssoftware haben schon bei Intel deutlich messbare Vorteile von SMT aufgezeigt.

Unstrittig ist der Hang, potente GPUs zunehmend in einige Anwendungen einbinden zu wollen, bzw. dieses bereits in einigen Anwendungen zu praktizieren.

Würde den Prozessor für aufwendige Games verwenden wollen.

Dann könnte auf jeden Fall ja nach Preislage ein Bulldozer mit
3 oder 4 Modulen und einer Taktung über 3 Ghz für Dich
interessant werden.

Besser ein Core i5, der bringt beim gleichen Preis mindestens
50% mehr Spieleleistung und braucht dafür auch mindestens 50%
weniger Strom.

Da warte ich entsprechend meiner eigenen Empfehlung aber lieber mal ab, wie Bulldozer dann genau gegen Sandy-Bridge abschneidet.

Gerüchte über die praktische Rechenleistung möchte ich nicht
wiedergeben, da warte ich zunächst einmal handfeste Fakten ab,
wie sich " Bulldozer " gegen Intels " Sandy Bridge " behaupten
wird.

Die liegen ja nun leider auf dem Tisch. Die meisten haben es
auf Grund der im Vorfeld geleakten Fakten und Gerüchte bereits
seit Langem geahnt, aber nicht wahr haben wollen. Jetzt ist er
aus, der lange angekündigte und mehrfach verschobene Traum.

-(

Da bin ich mir aber noch gar nicht absolut sicher.
Wenn wir schon bei Gerüchten sind, dann gibt es auch eines, wonach AMD und Microsoft noch ein Update für neuere Windows-Versionen ausarbeiten sollen.
Demnach sollen die Funktionen des " Bulldozer " unter Windows noch nicht optimal ausnutzbar sein.

Der Rest muss sich halt erst einmal offiziell zeigen, bevor ich zu etwas rate, oder komplett abrate.
Ich bin halt so einer, der offizielle Tests erst einmal auswertet, wenn das Produkt auch der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Daher war mein Rat: Mal langsam die Entwicklung ausspähen. :wink:

Gruß,

Dito

Jesse

ennlo

  • Sternchen
    W.

Hallo

Hi,

Hallo Jesse Bee,

Markante Eckdaten zur Technik sind ja schon bekannt:

  • Verdoppelung der Rechenwerke gegenüber dem Vorgänger "
    Phenom II "

verdoppelt wurden lediglich L1-Caches und ALUs, damit ist der
neue FX-8150 genausowenig ein Achtkernprozessor, wie Intels
QuadCores mit Hyperthreading, auch wenn AMD das gern so haben
will.

Das habe auch weder ich behauptet, noch ist es so von AMD
direkt benannt worden.
Im Gegensatz zu Intel hat AMD aber weitreichendere
Architekturveränderungen pro Modul vorgenommen.
Ich habe es nicht wirklich deutlich gesagt, aber AMD
bezeichnet seine " Bulldozers " nicht mehr nach vollwertigen
physikalischen Kernen. An dessen Stelle ( vollwertiger
physikalischer Kern ) tritt nun der Begriff " Modul "
Ein Modul umfasst einen vollwertigen Kern und von Dir genannte
redundante Ausführung in einigen Bereichen.

  • Effizienteres Design und damit höhere Rechenleistung als
    beim Phenom II

Das Bulldozer-Design ist auf zukunftssichere Server-CPUs
ausgelegt, die sich problemlos auf viele Module hochskalieren
lassen. Man kann damit irgendwann, in 14 nm, sicher
‚24-kernige‘ Prozessoren bauen, die statt FPUs
Radeon-Grafikkerne als Co-Prozessoren nutzen und bei
Verwendung zukünftiger Befehlssätze, wie FMA, mit
hochparallelisierbarer Server-Software hohe Leistungen
erzielen werden.
Durch die ganzen Kompromisse, die man dafür mit dem neuen
Design eingehen musste (langsame Caches, lange Pipelines,
Zeitaufwand für die Verwaltung der Flex-FPUs) ist das Desing
für heutige Desktop-Anwendungen leider so leistungsschwach
geworden, das der AMD FX-Prozessor (wenn man AMDs Werbelüge
vom Octacore für bare Münze nimmt) bei gleicher Kernzahl und
gleichem Takt von seinem Vorgänger Phenom II in nahezu allen
Anwendungen geradezu plattgemacht wird.

Da warte ich zunächst mal ab, bis ich selber Daten
diesbezüglich in der Hand habe.

Ich glaube er hat da schon Recht. Sieht man an der Leistung des Fx 6100, der Kern und Taktmäßig wie der thuban ist.

In einer Hinsicht wirst Du unumstößlich recht haben:

Intels SMT wird nicht die Leistung haben, wie die
physikalischen Möglichkeiten eines Bulldozer-Moduls es
technich realisieren könnten.
Aber die Module werden ihrerseits auch nicht einem
vergleichbaren Prozessor mit 8 vollwertigen Kernen das Wasser
reichen können.

Es gibt ja bereits 2 wichtige rote Fäden, die sich schon seit
einigen Jahren durch die Entwicklergemeinde von PC-Spielen
ziehen:

  • vielfach Portierung von Konsole auf PC. Da ist gute
    Skalierung der realen Kernanzahl meist schon bei 3 am ende,
    weil die aktuellen Konsolen auch mit max. 3 Kernen auskommen
    müssen.
  • Intels SMT konnte auch nur in wenigen Spielen Vorteile
    bringen, meistens kein Vorteil, manchmal gar ein Nachteil.
    Aber SMT lässt sich notfalls abschalten.

Das Abschlaten ist aber seit Windows 7 und SMT parking unnötig geworden. Außerdem würde ich derzeit, die Betonung liegt auf derzeit, bei Sielen auf 4 starke Kerne setzen. Immerhin profitieren schon etliche (neuere) Spiele von 6 Kernen.
Gerade ein i3 mit nur 2 Kernen profitiert sehr von SMT.

  • Leicht beschleunigter HT-Link und schnelleres
    Speicherinterface als beim Ph. II. ( Gerade AMD-Prozessoren
    profitieren hier )

Davon profitieren Server und die Zukunft, im Desktopbereich
bringt dies (nach einstimmigem Urteil aller Testberichte)
nichts, weil die selbst Bandbreite des alten HT-Links im
Desktop-Bereich noch lange nicht ausgelastet ist.

Es waren an optimal abgestimmten " alten " Desktop - CPUs
dadurch in mancher Anwendung schon einige Prozentpunkte " mehr
" drin.
Ich würde da mal nicht von vornherein schwarzmalen, denn auch
die Diskussion : 2 oder 4 Kerne zieht sich hier schon lange
durchs Forum.
Einige Strategiespiele, wenige Actionspiele und Bild und
Tonbearbeitungssoftware haben schon bei Intel deutlich
messbare Vorteile von SMT aufgezeigt.

Unstrittig ist der Hang, potente GPUs zunehmend in einige
Anwendungen einbinden zu wollen, bzw. dieses bereits in
einigen Anwendungen zu praktizieren.

Würde den Prozessor für aufwendige Games verwenden wollen.

Dann könnte auf jeden Fall ja nach Preislage ein Bulldozer mit
3 oder 4 Modulen und einer Taktung über 3 Ghz für Dich
interessant werden.

Besser ein Core i5, der bringt beim gleichen Preis mindestens
50% mehr Spieleleistung und braucht dafür auch mindestens 50%
weniger Strom.

Da warte ich entsprechend meiner eigenen Empfehlung aber
lieber mal ab, wie Bulldozer dann genau gegen Sandy-Bridge
abschneidet.

Na es geht aber schon etwas in die Richtung, wenn auch nicht ganz so drastisch. Schau dir doch die vielen offiziellen Reviews durch, die derzeit durchs Netz geistern.

Gerüchte über die praktische Rechenleistung möchte ich nicht
wiedergeben, da warte ich zunächst einmal handfeste Fakten ab,
wie sich " Bulldozer " gegen Intels " Sandy Bridge " behaupten
wird.

Die liegen ja nun leider auf dem Tisch. Die meisten haben es
auf Grund der im Vorfeld geleakten Fakten und Gerüchte bereits
seit Langem geahnt, aber nicht wahr haben wollen. Jetzt ist er
aus, der lange angekündigte und mehrfach verschobene Traum.

-(

Da bin ich mir aber noch gar nicht absolut sicher.
Wenn wir schon bei Gerüchten sind, dann gibt es auch eines,
wonach AMD und Microsoft noch ein Update für neuere
Windows-Versionen ausarbeiten sollen.
Demnach sollen die Funktionen des " Bulldozer " unter Windows
noch nicht optimal ausnutzbar sein.

Da wird nicht mehr viel herausspringen. Bulldozer (v1) lohnt sich für Gamer nicht.
Windows teilt nur die Software auf die Threads auf. Die Software muss auf BD abgestimmt werden. Darauf kannst du lange warten, ebenso auf FMA oder XOP -Unterstützung, die in Praxisanwendungen der „Normal-User“ merkliche Vorteile bringt.

Der Windows 8 Scheduler soll im Durchschnitt noch 5 Prozent mehr herausholen, aber nur weil er Modul und Kern unterscheiden können soll. Jeweils ein „Kern“ eines Moduls ist schneller als zwei Kerne eines einzelnen Moduls (da schared L2, FrontEnd, etc. nun für einen Kern arbeiten). So sind auch bis zu 10 Prozent mehr FPS drinn.

Leider relativiert sich das ganze wieder durch folgende Sache:
Die Stärke des BD ist, wenn alle „Kerne“ ausgelastet sind (irgendwie logisch, hat ja 8). Blöderweise ist er auch dann nicht so richtig zufreidenstellend (leistungsmäßig) und eine Threadumverteilung holt auch nichts mehr heraus.

Also vor einem neuen Stepping mach ich mir da keine Hoffnungen mehr…

Der Rest muss sich halt erst einmal offiziell zeigen, bevor
ich zu etwas rate, oder komplett abrate.
Ich bin halt so einer, der offizielle Tests erst einmal
auswertet, wenn das Produkt auch der Öffentlichkeit zugänglich
ist.

Daher war mein Rat: Mal langsam die Entwicklung ausspähen. :wink:

Gruß,

Dito

Jesse

ennlo

Gruß
Florian

1 Like

@ Florian & Jesse Bee
Hallo,

Nun habe ich in meinen Quellen auch erste konkrete Meinungen zu Tests des Bulldozers gefunden.

In der Tat sieht es so aus, das Bulldozer in den von Euch bereits beschriebenen Punkten ( Spiele / Pro - Mhz Leistung und Verbrauch ) nicht AMDs großer Wurf werden wird.

Danke zunächst für Eure angebrachten und interessanten Contras.
Es bleibt aber dennoch interessant, die weitere Entwicklung auch künftig zu verfolgen.

mfg

ennlo

Hallo

Es ist doch immer schon wenn man seinen Horizont erweitern kann.
Aber gerade zur künftigen Entwicklung wollte ich noch etwas korrigieren/hinzufügen:

AMD scheint nicht die 4T/4M Strategie bei halber Kernauslastung zu verwenden. Sie wollen vielmehr maximales „Core-Parking“ mit 4T/2M um dann den größtmöglichen Turbo zu verwenden (da die anderen zwei Module dann „schlafen“). Allerdings scheint ersteres bessere Ergebnisse zu erzielen…

T=Thread; M=Mudul

Gruß
Florian

Hallo

Hallo Florian,

Es ist doch immer schon wenn man seinen Horizont erweitern
kann.

Natürlich, aber ich nutze zunächst einmal einheitliche Quellen, aus deren Infos ich relativ vergleichend bisher & kommend ableiten könnte.

Aber gerade zur künftigen Entwicklung wollte ich noch etwas
korrigieren/hinzufügen:

AMD scheint nicht die 4T/4M Strategie bei halber
Kernauslastung zu verwenden. Sie wollen vielmehr maximales
„Core-Parking“ mit 4T/2M um dann den größtmöglichen Turbo zu
verwenden (da die anderen zwei Module dann „schlafen“).

Da liegt aber auch Intel je nach Software - Anbieter mit der SMT - Optimierung in Abhängigkeit zum Anbieter des Programms.

Allerdings scheint ersteres bessere Ergebnisse zu erzielen…

Klingt in der Theorie sinnvoll, 2 Module schlafen zu legen, als in irgendeiner Weise alle physikalisch nutzbaren Kerne oder Module selbst in mehrkernoptimierter Software beanspruchen zu müssen oder wollen.

Es bleibt aber meine Meinung, hier zunächst einmal die offizielle Marktvorstellung eines Produkts und daraus resultierenden Betestungen in diversen Anwendungsbereichen.

T=Thread; M=Mudul

Somit wirst Du Verständnis dafür haben, weswegen ich mit direkten Empfehlungen bezüglich des Bulldozers noch neutral halte.

Ich sehe Eure Argumente bzgl. Phenom II und der Anfrage des U.P. aber durchaus im Zusammenhang, eine AM3+ Platine zu besorgen und darauf zumindest einen Athlon II / Phenom II mit 3-4 Kernen und Taktraten jenseits der 3 Ghz vorerst einzusetzen.

Sollte es beim Bulldozer doch an etlichen kleinen Problemen in ihrer Summe haken, spräche doch nichts gegen einen Verkauf des AII / PHII zugunsten eines Bulldozer FX.

Im Vergleich zum Core Duo in der Anfrage ist ein Athlon II / Phenom II mit 3-4 Kernen
auf einer AM3+ Platine jedenfalls ein brauchbarer Umstieg jenseits einer Taktung von 3 Ghz je Kern.

Der bisherige " Thuban " ( Phenom II x6 ) kann in Spielen nur sehr selten seine 6 Kerne ausspielen…genau wie bei Intel der " Gulftown " der ersten CoreI - Generation .

Hier wird uns nach wie vor die Ausnutzung von Ressourcen im Sinne der Einbindung durch Programmierer der jeweiligen Anwendersoftware begleiten.

Gruß
Florian

mfg

ennlo

Hallo

AMD scheint nicht die 4T/4M Strategie bei halber
Kernauslastung zu verwenden. Sie wollen vielmehr maximales
„Core-Parking“ mit 4T/2M um dann den größtmöglichen Turbo zu
verwenden (da die anderen zwei Module dann „schlafen“).

Allerdings scheint ersteres bessere Ergebnisse zu erzielen…

Klingt in der Theorie sinnvoll, 2 Module schlafen zu legen,
als in irgendeiner Weise alle physikalisch nutzbaren Kerne
oder Module selbst in mehrkernoptimierter Software
beanspruchen zu müssen oder wollen.

Du hast mich falsch verstanden. Wenn nur ein Kern in einem Modul arbeitet, hat dieser sozusagen einen IPC (Instructions per Cycle) Vorteil. Natürlich kann ich dann den anderen Kern nicht nutzen und habe auch mehr Stromverbrauch wegen höherem Transistorenaufkommen (verglichen mit der 2.Variante mit zwei schlafenden Modulen).
Leider erkaufe ich mir die Mehrleistung, die der Turbo bei der 2. Variante erbringt mit ebenfalls einem höheren Verbrauch. Man muss eben auch die Spannung erhöhen und diese wirkt sich quadratisch auf den Verbrauch aus. Somit ist nach meiner bisheriger Anschauung Variante 1 im Vorteil (auch Temperaturmäßig).

Somit wirst Du Verständnis dafür haben, weswegen ich mit
direkten Empfehlungen bezüglich des Bulldozers noch neutral
halte.

Natürlich kann ich das verstehen. Ich persönlich bin halt enttäuscht, weil er nicht nur sehr hinten den Erwartungen zurückbleibt, sondern eigentlich ein schlechterer Prozessor als Thuban ist (für den Desktopmarkt, wo ein Prozzesor IMHO auch bei weniger Threads performen muss). Wenn man dann noch die bis heute möglichen Optimierungen des Thuban und den neuren Herstellungsprozess in Betracht zieht…
Was ich für Bulldozer sagen kann: Neue Befehlssätze, neue Architektur mit viel Zukunftspotential (auf Silizium bezogen) und guten Stromsparfeatures (BD ist schon etwas ein Stromfresser und sind die Features aus, dann kannst du dir gleich noch mal eine Netzteil kaufen).
Leider nützen mir diese positiven Aspekte im Moment überhaupt nichts…

Ich sehe Eure Argumente bzgl. Phenom II und der Anfrage des
U.P. aber durchaus im Zusammenhang, eine AM3+ Platine zu
besorgen und darauf zumindest einen Athlon II / Phenom II mit
3-4 Kernen und Taktraten jenseits der 3 Ghz vorerst
einzusetzen.

Sollte es beim Bulldozer doch an etlichen kleinen Problemen in
ihrer Summe haken, spräche doch nichts gegen einen Verkauf des
AII / PHII zugunsten eines Bulldozer FX.

Im Vergleich zum Core Duo in der Anfrage ist ein Athlon II /
Phenom II mit 3-4 Kernen
auf einer AM3+ Platine jedenfalls ein brauchbarer Umstieg
jenseits einer Taktung von 3 Ghz je Kern.

Klar AMD ist eine sympatische Firma und bieten günstigere Lösungen und du kannst dir das Geld für eine vernünftige Grafikkarte sparen, die ohnehin in Spielen viel wichtiger ist (vor allem bei hoher Auflösung).

Der bisherige " Thuban " ( Phenom II x6 ) kann in Spielen nur
sehr selten seine 6 Kerne ausspielen…genau wie bei Intel der
" Gulftown " der ersten CoreI - Generation .

Ich finde es ist ein guter Prozessor. Außerdem muss man auch etwas an die Zukunft denken. Es gibt auch noch andere Anwendungen neben Spielen…

http://www.pcgameshardware.de/aid,763912/Von-Bad-Com…
Noch was, doppelter Takt heißt auch nicht doppelte Leistung…

Gruß
Florian

AMDs Zukunft mit Bulldozer - meine Sicht
Moin ennlo,

In der Tat sieht es so aus, das Bulldozer in den von Euch
bereits beschriebenen Punkten ( Spiele / Pro - Mhz Leistung
und Verbrauch ) nicht AMDs großer Wurf werden wird.

wenn du mich fragst, hatte AMD möglicherweise auch gar nicht vor, mit dem Bulldozer-Design einen großen Wurf im Desktop-Markt zu landen. Das Design ist einfach für eine von AMD prognostizierte Zukunft entwickelt, in der andere Aufgaben auf einen Prozessor warten. Mit der Turbo-Core-Funktion hat man nachträglich versucht, das Bestmögliche für heutige Anwendungen rauszuholen. Ich wage mal die kühne Behauptung, dass AMD den Desktop-Markt mittelfristig bereits aufgegeben hat, da man die Zukunft im Cloud-Computing sieht = rechenlastige Anwendungen und Datenspeicherung werden in Zukunft von großen Servern im Internet erledigt und als Frontend beim Kunden stehen nur noch kleine, energiesparende Tablets oder Netbooks mit Internetverbindung, die keinen leistungsstarken Prozessor brauchen. Auf die Server ziehlt das Bulldozer-Design hin, auf das Frontend AMDs A-Serie und die Weiterentwicklung von ‚Fusion‘.

Es bleibt aber dennoch interessant, die weitere Entwicklung
auch künftig zu verfolgen.

Auf jeden Fall! Ich denke, dass das sehr spannend wird. Eigentlich ist aber schon heute klar zu sehen, wo AMD mit dem Builldozer hin will. Offenbar ist AMD zu klein, um wie Intel ständig mehrere CPU-Entwicklungen parallel laufen zu haben. Wenn AMD ein neues CPU-Design entwickelt, scheint dieses aus Kosten- und Aufwandsgründen mindestens 10 Jahre tragen zu müssen und die sind lang. Deshalb wird versucht, Zukunft aktiv zu gestalten. Als erstes kauft man den Grafik-Spezialisten ATi auf, treibt mit Fusion die Integration von CPU- und Grafikkernen voran, steckt viel Geld in die Entwicklung des GPGPU-Computing und als letzter Schritt kommt Bulldozer mit seiner hoch parallelisierbaren Integer-Architektur und den sehr modular gestalteten Flex-FPUs. Ich würde sagen, man setzt für die Zukunft stark darauf, dass die Softwareentwicklung Richtung massives Multithreading geht und Gleitkommaoperationen bald mit hohem Durchsatz von einfach strukturierten SIMD/MIMD-Clustern abgearbeitet werden können. Dann könnte man die Flex-FPUs des Bulldozers durch modifizierte Grafikkerne ersetzen (Next-Gen-Fusion) ersetzen, die Anzahl der ‚Module‘ per CPU weiter erhöhen und hätte quasi so etwas wie einen heutigen Superrechner auf einem Stück Silizium.
Ich glaube nur eben leider nicht, dass der Desktop-Markt von AMDs Strategie profitieren wird und die Frage ist, was mit AMD passiert, wenn die Entwicklung Richtung massives Multithreading und Cloud-Computing langsamer vonstattengeht, als prognostiziert und auch in den nächsten 5 Jahren noch große Umsätze im Desktop-Bereich getätigt werden. Dann hat man sich möglicherweise selbst ziemlich tief ins Bein geschossen, wie seinerseits Intel mit dem Pentium 4 und muss entweder ein großes Stück zurückrudern und ein Re-Design des Bulldozers für den Endkundenmarkt bringen (wieder eine FPU pro ALU und dafür kleinere, schnellere Caches?). Oder man überlässt Intel das Desktop-Segment und muss wieder für Jahre darben. Wenn AMDs Servergeschäft dann aber nicht extrem boomt, sieht es wieder mal ganz, ganz bitter aus.

Soweit mal meine Gedanken zum BD…

Gruß, Jesse

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