Wenn ich den deutschen Bundeskanzler Schröder richtig verstanden habe, schlägt er eine Regierung für Europa vor. Ist das ein Schritt in Richtung Bundesrepublik Europa?
Was sagt Ihr dazu?
Servus
Herbert
Hallo Herbert,
ich denke daß wird so kommen in absehbarer Zeit. Das wäre nach dem EURO der nächste logische Schritt - die Vereinigten Staaten von Europa
Gruß
Markus
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Glaube ich nicht ganz!
Weil immer noch nicht alle Staaten von Europa in der EU sind und es immer noch Staaten gibt die sich verbittert bekämpfen.
Oder z.B. die Schweiz die ihren neutralen Status der in der Bundesverfassung abgelegt ist, wahren will.
Obwohl die Schweiz auch in sämtlichen Nebenorganisationen der UNO tätig ist aber nicht offiziel nicht zur UNO gehörrt.
So viel ich weiss der einzige Staat neben dem Vatikan in ROM (logischerweise) der nicht bei der UNO beigetreten ist.
Auch eine gemeinsame Geldwährung hätte vermutlich einen negativen einfluss auf den jetz noch starken Schweizerfranken.
Servus Martin, Servus Markus,
das zeigt doch, daß wir nicht wissen, wohin Europa steuert.
Servus
Herbert
Die Schweiz hat die EU einfach nicht notwendig
Die Schweiz ist eine so starke Wirtschaftsmacht, dass sie einen Beitritt nicht notwendig hat. Es wuerden sich fuer sie einfach zu wenige Vorteile ergeben.
Meiner Meinung nach ist aber abzuwarten, ob durch einen solchen Ausschluss aus dem gemeinsamen Europa sich nicht langfristig Probleme ergeben.
Wie auch immer, die Schweiz hat ja immerhin schon Vertraege mit der Eu abgeschlossen in denen sie Teile der Vorteile genieszt ohne die Nachteile ausloeffeln zu muessen
wird es IMHO nicht geben…
Hallo alle
ich glaube nicht, dass es zu einer Bundesrepublik Europa kommen wird - dazu sind die einzelnen Staaten viel zu unterschiedlich… ausserdem wird jede politische Entscheidung immens umständlich, behäbig ablaufen… Ausserdem: wer soll denn die gemeinsame Regierung anführen? Er müsste ja, damit Gerechtigkeit und Gleichbehandlung zwischen den Staaten herrscht, im Endeffekt ein Völkergemisch vereinen, dass sich so nicht vereinen lässt… oder man strebt das „Schweizer Modell“ an… die haben einen Bundesrat, der aus sieben Mitgliedern besteht. Keiner von ihnen hat eine „absolute“ Macht, sondern sie beraten sich in puncto Entscheidungen… dann müsste man einen Länderrat (aus jedem Land gleich viel Abgeordnete) und einen Senat (Mitgliederanzahl orientiert sich an der Grösse des Landes) etablieren und so die Geschicke einer BRE lenken… IMHO glaube aber nicht, dass das jemals Wirklichkeit wird. Das Europäische Parlament, dass ja noch existiert hat ja in seiner Vergangenheit bewiesen, wie behäbig und langsam es ist…
In Bezug auf Schweiz: die Schweiz hat es m.E. verpasst, rechtzeitig der EU beizutreten… sie hätten früher die Möglichkeit gehabt, in der Gestaltung der EU mit zu reden… jetzt können sie nur noch verlieren, weil sie alles, was die EU gemacht, akzeptieren müssen…
Helvetische Grüsse
Matthias
eher die vereinigten staaten von europa.
ansonsten siehe meinen post in dem thread dadrueber:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…
und zu der „starken wirtschaftsmacht schweiz“:
*lol* mag sein, dass sie sich gut gehalten hat bisher. und die schweizer sind ueberdurchschnittlich inovativ, was technologien, lebensmittel, etc angeht. aber sie werden keine chance haben sich auf dauer unabhaengig zu halten, ohne eng mit dem dann existierenden europa zu kooperieren. und der druck wird gross genug sein, europa beizutreten.
Hallö,
in meinen Augen ist die Schweiz im Moment gut beraten damit, nicht der EU beizutreten, ohne vielleicht schwarz zu sehen, befürchte ich die Entwicklung einiger Problemherde in Europa. Schon rein deshalb, weil die politischen Strömungen in Europa derart unterschiedlich sind, dass Konflikte unter den Staaten (Beispiel Österreich, so etwas darf innerhalb eines vereinigten Europas einfach nicht geschehen, zumindest wurde dies wengst begriffen) einfach unausweichlich sind (ich meine jetzt keine Kriegshandlungen!). Konservative Regierungen, Sozialdemokratie, Sozialistische Koalitionen, Rechtsliberale bzw. Rechtsnationale Bündnisse an der Macht, ein Vereinigtes Europa auf Basis einer Union States wird so NIE funktionieren. Wartens wir ab…
CIAo
Hi Reiko!
Warum sollte das nicht funktionieren?
In einem föderativen Staat wie der Bundesrepublik gibt es auch erzkonservative (Bayern), konservativliberale (Baden-Württemberg) , sozialliberale (Rheinland-Pfalz), sozialdemokratisch-grüne (Nordrhein-Westfalen) oder sozialdemokratisch-sozialistische Regierungen (Mecklenburg-Vorpommern). Warum nicht auch in einem föderativen Europa?
Das größere Problem sehe ich in der fehlenden Bereitschaft, Machtpositionen zugunsten Europas aufzugeben (siehe die jüngste Rede Jospins dazu).
Das allergrößte Problem ist allerdings, daß die wenigsten Bürger bereit sind, ihren „Lokalpatriotismus“ aufzugeben. Begriffe wie „deutsch“, „französisch“, „spanisch“, „italienisch“ usw. als Nationalitätsverständnis und Abgrenzungsvokabel müssen aus den Köpfen raus! Schau dir die Großkonzerne an: gibt es da einen einzigen, der nicht global denkt? In den dortigen Führungsetagen spielen Ländergrenzen längst keine Rolle mehr - da geht es nur noch um regional festgelegte Regeln und Bestimmungen, die Einfluß auf das Wirtschaftsleben haben (siehe den neu geschaffenen Wirtschaftsraum Kanada - USA - Mexiko; oder jetzt die Gespräche über einen einheitlichen Wirtschaftsraum von ganz Nord- und Lateinamerika). In Asien wird auf mittlere Sicht ein ähnlicher Prozeß notwendig sein.
Und zur Schweiz: die Schweiz profitiert nur deshalb von ihrer Anti-EU-Haltung, weil es eben noch so viele EU-Bürger mit diesen Schranken im Kopf gibt, in der überholten Denke des Nationalstaates verhaftet sind und einfach Angst vor der Veränderung haben - und daher den vermeintlich sicheren Hafen „Nationalstaat Schweiz“ so schön finden.
Grüße
Siegfried
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Hallo Siegfried,
ich bewundere Deine Überzeugung bzw. Deinen Optimismus in Sachen Europa. Ich bin noch nicht ganz so weit. Ich will mich im Moment auch nur kurz fassen (bin noch nicht daheim), und zwar zu dem Nationalgedanken „einiger“ Bürger. Es sind nicht einige Bürger, die an ihrer ureigensten Nationalität und ihre Identität festhalten, es sind ganze Völker. Und es ist auch nicht verwunderlich, wer wird schon gerne nach meisst Jahrhunderten aus einem Gefüge gerissen und in eine Zwangsgemeinschaft gepresst? Die US-Amerikaner hatten dieses Problem nicht, da gab es „nur mal“ einen Bürgerkrieg.
Bis denne dann
CIAo
Reiko
Hi Reiko!
Dieses Festhalten ganzer Menschenmassen an ihrer ureigensten Nationalität ist ein hochinteressantes Phänomen. Was ist Ursache dafür? Bequemlichkeit? Angst vor Veränderung oder Risiko? Schwer zu sagen. Immerhin haben Abermillionen von Menschen im 19. und 20.Jahrhundert ihrer Nationalität den Rücken gekehrt und sind in ein neues Land aufgebrochen. Das geschah zumeist unter äußerem Druck (Armut, Hunger, politische Verfolgung). Uns bietet sich jetzt ähnliches: Auswandern, aber ohne äußeren Druck, ja sogar ohne sich vom Fleck weg zu bewegen!
Bestrebungen nach „größer“, „mächtiger“, „einflußreicher“ hat es immer gegeben. Deutschland war über Jahrhunderte ein Flickenteppich der Kleinstaaterei - mit den Folgen, daß jeder mit jedem im Konflikt lag. Als sich der Nationalstaat durchsetzte, wurde der Flickenteppich bereinigt, dafür wurden die Konflikte aber immer kostspieliger (Deutschland z.B. führte binnen 80 Jahren fünf Kriege gegen seine Nachbarn und verlor dabei -zig Millionen Menschen, von den anderen Opfern ganz zu schweigen). Jetzt haben wir die (vielleicht einmalige?) Chance, den überkommenen Begriff des Nationalstaates abzuschaffen und eine Art Internationalstaat zu schaffen. Im Wirtschaftsleben ist das längst Faktum. Die Einführung der gemeinsamen Währung ein weiterer Schritt. Als nächstes muß die politische Einheit her (Recht, Steuern, Verteidigung). Die Grenzen müssen fallen. Überall und in allem. Dann könnte es uns vielleicht gelingen, auf Jahrhunderte ohne Krieg auszukommen (schau dir an, wo es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt: immer dort, wo man versucht, Abgrenzungen vorzunehmen - Serbien/Kosovo/Albanien, Israel/Palästina, Türkei/Kurdistan, Indonesien/Timor, Taliban/Hindus in Afghanistan usw). Der Weg der Abgrenzung ist m.E. falsch. Wer sich abgrenzt, wird irgendwann untergehen - bei der Sowjetunion hat das 70 Jahre gedauert, bei der DDR nur noch 40, der fundamentalistischen islamischen Republik Iran gebe ich noch 10 Jahre, dann wird das Volk den radikalen Abgrenzungstrip nicht mehr mitmachen.
Grüße
Siegfried
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