…back to the topic.
Da man heutzutage nur noch Aerger am Hals hat, wenn es um Dinge
geht, die nicht militaerpolitisch sind, moechte ich dochmal gerne wieder ein Diskussion lostreten.
Die Bundeswehr verlegt Kraefte nach Kuwait. Dies hat, selbst fuer Laien erkennbar, im Wesentlichen nichts mit der Friedenstruppe in Afghanistan zutun. Dies erklaert sich aus raeumlich erkennbaren Unterschieden.
Weiter bereitet sich die Bundeswehr auf einen Einsatz in Kenia
und einigen anderen Gegenden vor, die jedoch mit raeumlicher Naehe zu Afghanistan nicht zutun haben.
Sie befinden sich jedoch immer in der unmittelbaren Naehe zu Staaten, die selbst der Laie auf der Pfanne hat, wenn man an
potentiell zukuenftige Kriegsgegner der NATO im Anti-Terrorkrieg denkt: Iraq?, Sudan?, Somalia?.
Der Krieg ist noch lange nicht vorbei. Wir werden einen langjaehrigen Kampf auf allen Ebenen erleben.
Obgleich ein Bundestagsmandat fuer einen weitergehenden Kriegseinsatz der Bundeswehr nicht besteht…warum diese Verlegungen? Geht die Bundeswehrfuehrung schon vorab von einem Bundestagsmandat aus? Treffen die uebermaechtigen Fraktionsvorsitzenden Vorabentscheidungen im geheimen Kaemmerchen, die dem VM ermoeglichen, eine Vorabpraesenz zu befehlen? Ich denke ja. Die Bundesregierung kann per Sondierung
im Kreise der Fraktionsvorsitzenden ermitteln, ob, im Falle eines
weitergehenden Einsatzes, die Zustimmung des Bundestages erreicht werden kann. Nur so ist sie in der Lage, beim naechsten Schritt der NATO Kraefte unmittelbar zu verlegen, ohne wieder als peinlicher Wackelkandidat zu erscheinen, der seinen NATO-Partnern zuruft: „Wartet mal auf uns…wir muessen noch abstimmen und sehen, ob die Regierung zerbricht, wenn wir unseren Buendnisverpflichtungen nachkommen!!!“. Ich denke, die Ueberlegung ist durchaus nachvollziehbar und scheint sich durch die Gegenwaertigen Verlegungen zu bestaetigen. Denn:
a) Kampftruppen fuer Afghanistan braucht´s in diesem Sinne nicht mehr und waeren in Kuwait wohl gaenzlich falsch positioniert. Ausserdem ist man in Sachen Afghanistan schon beim Thema UN-Friendstruppen angelangt. Und auch diese waeren sodann in Kuwait und Kenia falsch quartiert.
Ergibt sich somit die Frage in b): Was will die Bundeswehr in diesen Laendern, die so sehr in unmittelbarer Naehe zu von jeher terrorverdaechtigen Laendern liegen?
Ergibt sich weiter die Frage c), warum die Bundeswehr Verbaende in diese Region verlegt, wenn kein Bundestagsmandat fuer einen Kampfauftrag in Laendern besteht, die nicht Afghanistan heissen.
Gehe ich weiter zur Frage d), die mich ueberlegen macht, welchen Sinn eine solche (viele Millionen schwere) Verlegung hat, wenn man nicht weiss, ob der Bundestag ueberhaupt mitmacht. Wenn der Bundestag im konkreten Falle ablehnt, waere der internationaler Ruf gaenzlich im Arm und Millionen im Orbit.
Besteht doch die Frage, ob hier der VM mehr ueber zukuenftige Entscheidungen des Bundestages weiss, als so mancher Abgeordneter selbst. Diese Frage erscheint mitunter gerechtfertigt, da sich anhand meiner Vermutungen eine Kette von Indizien bildet, die - in sich schluessig - den bevorstehenden Kampfeinsatz deutscher Truppen im Nahen Osten abzeichnen.
Gruss, tigger