Bunkerung oder Fahrradfahren nach dem GAU

hallo,

die eigentliche Schutzhülle des Reaktorkerns aufgebrochen!?

wie kann man der körperlichen Belastung durch den radioaktiven-Staub der sich in der Luft verteilt -der Kontamination von

1.Cäsium 137 2.Strontium 90 3.Iod-131 …- am besten entgehen.

-für 30 Tage in der Wohnung einschließen

oder

besser gleich aufs Fahrrad setzen man schafft 100km pro Tag auch ohne Straßen?

oder?

cu
Friedrich
PS:http://bilder.bild.de/BILD/news/2011/03/14/so-gefaeh…

Hi,

oder?

In den Flieger setzen und das Land verlassen.

*Zynismus beiseite*

Es kommt, denke ich, auf den Einzelfall an. Wenn die Wolke noch nicht da ist würde ich alles daran setzen so viel Distanz wie möglich zwischen mich und die Radioaktivität zu bringen.

Wenn die Wolke schon über mir ist, dann würde ich wahrscheinlich versuchen, so viele Wände & „Filter“ wie möglich zwischen mich und die Strahlung zu bringen. Sprich: Alle Ritzen abdichten, den Raum aufsuchen, der am wenigsten Fenster, Türen und Wände zur Außenwelt hat, Atem- oder zumindest Feinstaubfiltermasken nutzen und Wegwerfbare Overalls nutzen.

Weiterhin würde ich beim Essen und den Getränken möglichst darauf achten, dass ich keine radioaktiven Partikel aufnehme.

Last but not least würde ich hoffen, dass bald ein starker Regen kommt, der den radioaktiven Staub aus der Atmosphäre wäscht oder zumindest der Wind dreht.

Gruß,
Sax

Hallo,

je nach dem welche Stoffe sich in der Luft aufhalten, dürften 30 Tage evtl. nicht ganz ausreichen. Manche Halbwertzeiten rechnen sich in Jahren und sogar Jahrmillionen!

Im Übrigen muss ja geatmet, gegessen und getrunken werden…

Ist die Wolke schon da, dürfte man das verbarrikadieren als Notlösung ansehen. Solange bis ein schneller und einigermaßen geschützter Abtransport möglich ist.

Vorallem bei kurzfristig sehr hoher Strahlung macht das mehr Sinn als draussen rumzurennen. Trotzdem würde ein großer Teil Strahlung einen auch im Inneren des Hauses treffen. Hauswände, Fenster und Keller sind kein Strahlenschutz.

Das Beste ist so schnell wie möglich fort! Je weniger Strahlung und je kürzer die „Einwirkungszeit“ umso besser. Das gilt vorallem für Bewohner der etwas entfernteren Umgebung. Notfalls mit dem Rad…

Unmittelbar am Reaktor angrenzende Gebiete sind SOFORT sehr hoch verstrahlt. Für diese Menschen gilt: Verbarrikadieren und auf Hilfe hoffen.

Gruß, Yvisa

Hallo,

je nach dem welche Stoffe sich in der Luft aufhalten, dürften
30 Tage evtl. nicht ganz ausreichen. Manche Halbwertzeiten
rechnen sich in Jahren und sogar Jahrmillionen!

*klatsch* Wenn das Zeug ne halbwertszeit von Jahrmillionen hat, können wirs ignorieren. Schonmal drüber nachgedacht, was ‚Halbwertszeit‘ bedeutet?! Davon abgesehen ist der STAUB problematisch. Nach 30 Tagen dürfte er aus der Luft gewaschen sein und ein Umziehen unter relativ sicheren Bedingungen möglich.

Im Übrigen muss ja geatmet, gegessen und getrunken werden…

Na und? Das ist auch nur problematisch, wenn du die radioaktiven Partikel dabei aufnimmst. Im Idealfall bekommst du nicht-kontaminierte Mahrungsmittel, die du vorher abspülst.

Ist die Wolke schon da, dürfte man das verbarrikadieren als
Notlösung ansehen. Solange bis ein schneller und einigermaßen
geschützter Abtransport möglich ist.

Vorallem bei kurzfristig sehr hoher Strahlung macht das mehr
Sinn als draussen rumzurennen. Trotzdem würde ein großer Teil
Strahlung einen auch im Inneren des Hauses treffen. Hauswände,
Fenster und Keller sind kein Strahlenschutz.

*kopfschüttel* Nochmal: Wir reden hier nicht davon, dass da draussen irgendwo eine gigantische Gamma-Quelle lauert. Wir reden von Alpha-Zerfällen von luftgängigen Stäuben. Natürlich sind Fenster und Türen keine idealen Filter aber natürlich ein erster Ansatz.

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Hallo zerschmetterling,

*klatsch* Wenn das Zeug ne halbwertszeit von Jahrmillionen
hat, können wirs ignorieren. Schonmal drüber nachgedacht, was
‚Halbwertszeit‘ bedeutet?! Davon abgesehen ist der STAUB
problematisch. Nach 30 Tagen dürfte er aus der Luft gewaschen
sein und ein Umziehen unter relativ sicheren Bedingungen
möglich.

Genau, man kann ja ne Menge Sachen ignorieren. Ignorieren wir auch Strontium und Cäsium? Und Zerfallsstoffe, die ihrerseits Weiterstrahlen? Was man unter relativ sicheren Bedingungen versteht dürfte unterschiedlich sein.

Im Übrigen muss ja geatmet, gegessen und getrunken werden…

Na und? Das ist auch nur problematisch, wenn du die
radioaktiven Partikel dabei aufnimmst. Im Idealfall bekommst
du nicht-kontaminierte Mahrungsmittel, die du vorher abspülst.

Woher bekomme ich denn die nicht-kontaminierten Lebensmittel und das nicht-kontaminierte Wasser? Wie lange bleiben sie nicht-kontaminiert wenn die Strahlung enorm ist?

Atme ich 30 Tage lang mit Atemschutzmaske? 24 Stunden am Tag?

Ist die Wolke schon da, dürfte man das verbarrikadieren als
Notlösung ansehen. Solange bis ein schneller und einigermaßen
geschützter Abtransport möglich ist.

Vorallem bei kurzfristig sehr hoher Strahlung macht das mehr
Sinn als draussen rumzurennen. Trotzdem würde ein großer Teil
Strahlung einen auch im Inneren des Hauses treffen. Hauswände,
Fenster und Keller sind kein Strahlenschutz.

*kopfschüttel* Nochmal: Wir reden hier nicht davon, dass da
draussen irgendwo eine gigantische Gamma-Quelle lauert. Wir
reden von Alpha-Zerfällen von luftgängigen Stäuben. Natürlich
sind Fenster und Türen keine idealen Filter aber natürlich ein
erster Ansatz.

Genau, eine Notlösung eben *kopfschüttel*!

Was da draussen in Fukushima noch lauert, können wir alle uns wahrscheinlich kaum vorstellen!

Lieber Zerschmetterling, ich hoffe uns allen bleibt es erspart diese Problematik mal am eigenen Leib zu klären. Bis dahin wäre es doch hübsch, wenn wir freundlich miteinander umgehen könnten ;o)
Was im tatsächlichen Fall das Beste wäre hängt von sehr vielen speziellen Einzelfaktoren ab. Wir sind uns einig, das im Haus verbarrikadieren die richtige Notlösung wäre, wenn andere Möglichkeiten nicht gegeben sind, oder?

Besteht die Chance rechtzeitig zu fliehen, gibt es wohl keinen Zweifel, das dies der beste Weg ist…

Es grüßt, Yvisa

Genau, man kann ja ne Menge Sachen ignorieren. Ignorieren wir
auch Strontium und Cäsium? Und Zerfallsstoffe, die ihrerseits
Weiterstrahlen? Was man unter relativ sicheren Bedingungen
versteht dürfte unterschiedlich sein.

Ja, können wir. Wenn ein Element eine Halbwertszeit von auch nur einer Million hat, bedeutet dies, dass die Anzahl der Zerfälle vernachlässigbar ist. 90Sr und 134Cs mit Halbwertszeiten von jeweils etwa 30 Jahren sind ne ganz andere Kiste. Problematisch sind eben Isotope mit mittleren Halbwertszeiten (Wenige Monate bis Einige Jahre). Sehr kurzlebige Isotope strahlen zwar sehr stark, sind aber schnell verschwunden, während sehr langlebige Isotope nur gering strahlen.

Woher bekomme ich denn die nicht-kontaminierten Lebensmittel
und das nicht-kontaminierte Wasser? Wie lange bleiben sie
nicht-kontaminiert wenn die Strahlung enorm ist?

Du hast es anscheinend nicht verstanden. Strahlung KANN nichts kontaminieren (das stimmt genaugenommen nicht, aber für die Strahlungsarten und -intensitäten in diesem Fall schon). Kontamination entsteht durch Staub der sich auf die Nahrungsmittel legt. Abwaschen reicht also in erster Näherung. Etwas anderes ist es, wenn ich Nahrungsmittel zu mir nehme, die in einem kontaminierten Gebiet gewachsen sind, aber darum gehts hier nicht.

Atme ich 30 Tage lang mit Atemschutzmaske? 24 Stunden am Tag?

Warum nicht? Ausserdem reicht, wie gesagt, eine Atemschutzmaske, wenn ich dem Staub nicht direkt und in großer Menge ausgesetzt bin. An so einer Wolke ist nichts mystisches. Es geht darum die Exposition zum radioaktiven Staub zu minimieren. Alles hilft ein wenig.

Was da draussen in Fukushima noch lauert, können wir alle uns
wahrscheinlich kaum vorstellen!

Doch, das können wir. Und zwar in dem wir die Sache realistisch betrachten. Selbst wenn es noch eine Kernschmelze gibt, haben wir eine recht gute Vorstellung von den Folgen. Die Lage IST ernst. Sehr ernst sogar. Die Situation ist aber schon schlimm genug, ohne dass hier von Leuten, mit Meinung aber ohne Ahnung Panik gemacht wird.

Lieber Zerschmetterling, ich hoffe uns allen bleibt es erspart
diese Problematik mal am eigenen Leib zu klären. Bis dahin
wäre es doch hübsch, wenn wir freundlich miteinander umgehen
könnten ;o)

Das fällt mir, bei der Art und Weise wie hier manche das Thema angehen deutlich schwer.

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Hallo,

Genau, man kann ja ne Menge Sachen ignorieren. Ignorieren wir
auch Strontium und Cäsium? Und Zerfallsstoffe, die ihrerseits
Weiterstrahlen? Was man unter relativ sicheren Bedingungen
versteht dürfte unterschiedlich sein.

Weder bei Strontium noch bei Cäsium haben die hier relevanten Isotope eine Halbwertszeit von Jahrmillionen. Hätten sie die, wären sie viel ungefährlicher. Genau das wollte Zerschmetterling sagen, wohingegen es sich in deinem Beitrag so anhörte, als wenn das dann noch schlimmer wäre.
Cäsium-137 oder Strontium-90 sind genau deshalb gefährlich, weil sie Halbwertszeiten von etwa 30 Jahren haben und sie daher den größten Teil ihrer Strahlung genau in Zeiträumen abgeben, die wir über ein Menschenleben abkriegen können.

Um die gleiche Menge an Strahlung bei einem Isotop mit einer Halbwertszeit von einigen Millionen Jahren abzubekommmen, müsstest du auch einige Millionen Jahre leben. Das tun wir aber nicht.

Na und? Das ist auch nur problematisch, wenn du die
radioaktiven Partikel dabei aufnimmst. Im Idealfall bekommst
du nicht-kontaminierte Mahrungsmittel, die du vorher abspülst.

Woher bekomme ich denn die nicht-kontaminierten Lebensmittel
und das nicht-kontaminierte Wasser? Wie lange bleiben sie
nicht-kontaminiert wenn die Strahlung enorm ist?

Solange du sie vernünftig verpackst, werden Lebensmittel auch nicht kontaminiert. Die Verpackung ist es dann, aber die isst du ja hoffentlich nicht mit.

*kopfschüttel* Nochmal: Wir reden hier nicht davon, dass da
draussen irgendwo eine gigantische Gamma-Quelle lauert. Wir
reden von Alpha-Zerfällen von luftgängigen Stäuben. Natürlich
sind Fenster und Türen keine idealen Filter aber natürlich ein
erster Ansatz.

Genau, eine Notlösung eben *kopfschüttel*!

Nein, das ist mehr als eine Notlösung. Alpha- und Beta-Strahlung kann bereits Material von etwa 1mm Dicke kaum mehr durchdringen. Die relevanten Stoffe wie Cäsium-137 sind aber fast alles Alpha-Strahler und gefährlich sind die v.a. wenn sie IN deinen Körper kommen. Denn dann müssen sie nichts mehr durchdringen, um deine Zellen oder das Erbgut zu schädigen.

Mir scheint, du verwechselst hier einiges mit Gammastrahlung. Diese lässt sich nicht so einfach abschirmen, da sie Fenster oder Türen fast problemlos durchdringen würde. Aber Gammastrahlung spielt in diesem Fall so gut wie keine Rolle, und ist daher für den Schutz der Menschen bei einem AKW-Unfall nicht wirklich relevant.

Vor den Alpha- und Beta-Strahlern musst du dich schützen und hier v.a. so, dass das Zeug nicht in deinen Körper gelangt. Das erreichst du, in dem du möglichst keine kontaminierte Luft einatmest, Hautkontakt vermeidest, kein kontaminiertes Wasser trinkst und keine kontaminierten Lebensmittel isst. Die letzteren beiden sind relativ einfach, weil verpackte Lebensmittel bereits einen Schutz bieten. Den Kontakt mit der Haut kann man am einfachsten mit so Einmal-Anzügen vermeiden, wie es sie im Malerbedarf gibt und die man über der Kleidung trägt. Das schwierigste aber ist es, das Einatmen zu verhindern. Hier hilft es natürlich, die Türen und Fenster geschlossen zu halten, um den Austausch mit der Außenluft so gering wie möglich zu halten. Auch Feinstaub-Masken (die weißen Dinger) sind sinnvoll, weil sich die radioaktiven Stoffe gern an Staubpartikel anlagern. Und durch Regen werden die Stoffe aus der Luft gewaschen, d.h. man muss für den Schutz der Atmung ja nicht jahrelang so leben.

Die Probleme sehe ich eher in der langfristigen Bewohnbarkeit dieser Regionen. Denn die Strahlenbelastung ist zwar kurzfristig dort relativ gut überstehbar, aber wenn man ihr jahrelang ausgesetzt wäre, führt das halt zu den bekannten Spätfolgen wie die Häufung von Krebs, Mißbildungen, Totgeburten usw…

Wenn ein Großraum wie Tokio auf diese Weise verstrahlt werden würde, dann müsste man langfristig extrem viele Menschen umsiedeln oder mit Unmengen von Geld die ganze Gegend dekontaminieren bis die Strahlenbelastung auf ein normales Niveau sinkt. Beides kostet v.a. extrem viel Geld.

Besteht die Chance rechtzeitig zu fliehen, gibt es wohl keinen
Zweifel, das dies der beste Weg ist…

Es muss aber auch realistisch zu sein, fliehen zu können. Ein paar hunderttausend Leute wie z.B. in dem 30km Radius um Fukushima herum, die kann man ja noch evakuieren. Einen Großraum wie Tokio aber kann man schlicht nicht evakuieren. Wo willst du auch mit 35 Millionen Menschen hin? Ganz zu schweigen dass bei solchen Unmengen von Menschen eine Panik noch schlimmere Folgen haben könnte, als die Gefahr durch die Verstrahlung.

vg,
d.

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