Burnout-Syndrom bei Lehrern?

Hallo Sandy,

ich möchte dich auf meinen Beitrag http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl… aufmerksam machen, in dem ich recht sachlich über die Arbeitssituation von Lehrern geschrieben habe.

Von einer Journalistin hätte ich mehr Fingerspitzengefühl erwartet. Ausserdem ist es sinnvoller, in deinem unmittelbaren Umfeld detailliert zu recherchieren, als Pauschalfragen über den Lehrerberuf in ein Wissensforum zu stellen. Das ist „Bild“-Journalismus, der mit seiner suggestiven Fragestellung Antworten impliziert, die er hören möchte.

Werden nur „Schlappsäcke“ Lehrer?

Definiere den Begriff „Schlappsäcke“!

Wird das ein bestimmtes Klientel, das nicht belastbar ist?

Was ist ein „bestimmtes Klientel“?

Was sollen Leute in verantwortlichen Positionen in der
Industrie denken/sagen, die keinen Halbtagsjob haben, nicht
70Tage Ferien im Jahr?

S. hier http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…

Würden Lehrer in der Indutrie eingehen wie Primeln?

Worin besteht deiner Meinung nach der Unterschied zwischen einem Handwerker und einem Pädagogen?

Gespannt auf eure Meinungen

Wenn du mir die Fragen differenziert beantworten kannst, dann können wir weiter diskutieren.

Gruss

Matthias

es gibt immer so´ne und solche
Hallo zusammen!

Nach mehr als 10 Jahren Elternarbeit habe ich einen recht guten Einblick hinter die Kulissen in den Schulen bekommen.

Insofern meine ich, beide Seiten haben teilweise Recht, teilweise Unrecht.

Wie auch bei allen anderen Gruppen, so kann man nicht „den“ Lehrer oden „den“ Manager ausmachen.

Es gibt überall Pfeifen und Kämpfer, Arbeiter und Faulenzer.

Aber, ehrlich gesagt, Gymnasiallehrer, die regelmäßig um 14.00 zuhause sind, kenne ich wirklich nicht.
Es sei denn, sie haben eine halbe Stelle.

Angelika

Wie schön, eine Lehrer-Bashing Frage. Da kann ich mich ja mal wieder beteiligen :smile:

Ich frage mich deshalb:

Werden nur „Schlappsäcke“ Lehrer?

In der Regel ja.

Wird das ein bestimmtes Klientel, das nicht belastbar ist?

In der Regel ja. Leutchen, denen entweder gerade nix besseres eingefallen ist, als es ans studieren ging (dann mach ich halt Lehramt. Gibt wenigstens viel Freizeit!) oder aber ehemalige Schüler, die es an der Schule immer ganz doll schön fanden, mit den Lehrern Kuschelpädagogik hatten und daher gerne auch dort arbeiten möchten.

Was sollen Leute in verantwortlichen Positionen in der
Industrie denken/sagen, die keinen Halbtagsjob haben, nicht
70Tage Ferien im Jahr?

Lieber nichts. Die sind allesamt überbezahlte Nieten in Nadelstreifen :smile:

Würden Lehrer in der Indutrie eingehen wie Primeln?

Ja.

Gespannt auf eure Meinungen

Bitteschön.

Meiner Meinung nach liegt das Problem hierzulande darin, dass man den Schülern Schule als leidige Pflicht verkauft (anstrengen für die Zukunftschancen, marsch marsch!) und stets mit Ausgrenzung motiviert wird. Ferner wird viel zu viel Faktenwissen vermittelt aber keinerlei Verstehen gelehrt. Wenn Schüler nach 13 Jahren Schule nicht in der Lage sind, den „Satz des Pythagoras“ nicht nur zu erbrechen sondern auch zu beweisen bzw. herzuleiten, dann ist das schon arm.

Vielleicht würden andere Lehrmethoden die „Burnoutrate“ radikal senken? Das braucht aber ein paar Lehrergenerationen und setzt Änderungen an den Universitäten voraus.

Gruß

Fritze

Hallo Fritz?,
gerne diskutiere ich da ein bißchen mit.

Ferner wird viel zu viel
Faktenwissen vermittelt aber keinerlei Verstehen gelehrt. Wenn
Schüler nach 13 Jahren Schule nicht in der Lage sind, den
„Satz des Pythagoras“ nicht nur zu erbrechen sondern auch zu
beweisen bzw. herzuleiten, dann ist das schon arm.

Das ist zu 99% auch an Fachschulen und Uni’s so. Zumindest was ich kennenlernte. Die Noten waren wichtig, die braucht man für die Karriere. Da geb ich Dir auch recht mit den Nieten in Nadelstreifen. Begreifen gleich Null.

Vielleicht würden andere Lehrmethoden die „Burnoutrate“
radikal senken? Das braucht aber ein paar Lehrergenerationen
und setzt Änderungen an den Universitäten voraus.

Aber warum denn der Burnout? Weshalb muß denn ich als Elternteil für meine Jungs Sinus und Kokosnus zu Beispielen fassen (z.B. Treppenberechnung) damit sie begreifen wofür das gut ist. Ob ich meinen Bengels damit einen Gefallen getan habe?
Die Änderungen würden aber bedeuten auch ein anderes Bewertungs-System anzubringen. Da steht aber eine ganze Gesellschaft dagegen.

Burn-out-Syndrom gibts bei allen Berufssparten. Nicht zuletzt wegen dieser Art der Beurteilung, und auch mangelndem Rückgrat bei allen Beteiligten

Wir werden damit leben müßen.

Gruß Norbert

[MOD] Thread gesperrt.
Hallo,

da dieser Thread zum grössten Teil Pauschalurteile über den Beruf des Lehrers beinhaltet, als sachliche Beiträge, habe ich in Rücksprache mit meinem Co-Moderator beschlossen, den Thread hier abzuschliessen.

Ihr dürft die Diskussion in Mail-Verkehr weiter führen.

Beschwerden bitte per Mail an mich.

Gruss

Matthias

Hi!

Lieber Mod, ich hoffe, ich darf das hier trotz Thread-Abschluss noch loswerden…

Ich kenne auch jede Menge Lehrer und von denen sind die
wenigstens so faul, wie du es gerne hättest.

Was ich „gerne hätte“ sind Lehrer, die den Vollzeit-Job
ordentlich machen, für den sie (u.a. von mir) bezahlt werden,
so dass dieses Land mit wettbewerbsfähigen jungen Menschen in
die Zukunft gehen kann.

ich glaub, die wettbewerbsfähigkeit von uns jungen menschen
scheitert wohl weniger an der faulheit der lehrer, als an 1.
den zu vollen klassen (glaub mir, ich weiß wovon ich spreche!
französisch zu 8. oder zu 28., das macht einen nie gekannten
unterschied!), 2. unserer eigenen faulheit, und 3. der
fehlenden motivation. wofür rackern?

Ich glaube ebenfalls, dass die von Dir genannten Punkte greifen.
aber eben nicht allein.
Vor allem die Motivation können gute Lehrer sehr starkt beeinflussen.

jetz in der 11 is das auf
einmal ganz akut! sobald das erste kleine problemchen (erste
mathenote: 3 punkte, z.b.) auftaucht, heißt es: warum bin ich
eigentlich noch auf der schule, ich hab doch nen
realschulabschluss, eigentlich könnt ich abgehn!

Diese Frage stellen sich viele, ich kenne das.

wer nicht top ist, bekommt keine zukunftsaussichten und wers
verpasst hat top zu werden steht jetzt lustlos da. (zitat:
„hartz IV ist meine zukunft.“)

Gerade hier können Lehrer und(!!!) Eltern im Verbund einiges ausrichten. Mit 35 ist es dann wohl zu spät, aber mit 17 kann man noch einiges erreichen.
Und das sollte durch die Lehrer nicht gebremst werden, indem hier eine Halbtagesjob-Attitüde gelebt wird.
Dass viele Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder auf die Zukunft zu trimmen, ist klar. Aber u.a. um hier einen Ausgleich zu schaffen haben wir ja die Schulen und die ausgebildeten Pädagogen.

Ich meine daher, dass eine gute Lösung die Ganztagesschule wäre.
Die Lehrer werden für einen Ganztagesjob bezahlt, also können sie auch den ganzen Tag in der Schule verbringen.
Die Schüler müssen dann wenigstens elementarste Hausaufgaben erledigen, es können Förderkurse stattfinden und es kann zumindest ein Basismaß an Bildung garantiert werden.

ich bestreite ja gar nicht, das es lehrer gibt die sagen: „mir
egal was ihr macht, ich krieg mein geld“, nur meinen eigenen
erfahrungen nach legt sich der großteil ins zeug um uns so gut
wie möglich richtung abitur zu ziehen, triezt uns und sagt
gleichzeitig: „tut mir leid, aber ich muss es doch machen,
damit aus euch was wird.“ vielleicht hab ich meine jahre auf
einem idealisierten, von der außenwelt abgeschnittenen
gymnasium verbracht und die welt draußenrum läuft anders, aber
das kann ich schwerlich glauben, denn ich habe freunde auf
anderen schulen (internate, gymnasien, mittelschulen), die mir
genau das gleiche erzählen.

Auch ich habe an einer Schule Abi gemacht, an welcher der Großteil der Lehrkräfte klasse war.
Der Durchschnitt scheint jedoch deutlich anders zu sein, s. PISA u.s.w.

Grüße,

Mathias

Sicher gibt es -wie in jeder Branche- einige Menschen, die Idealisten sind, keine Zeit, keine Mühe scheuen und sich durch NICHTS (langfristig) entmutigen lassen. All denen gebührt meine Hochachtung!!!
Allerdings ist die Lehrerbranche stark verunreinigt mit Leuten der o.g. ART … früh Schluss haben, lange Urlaub haben, eigene Unzulänglichkeit auf´s „Material“ schieben …
Angesichts der gezahlten Salärs (schreibt man das jetzt so??) kann man das niemandem verübeln …
Mein Sohn ist 10 und ich habe in den letzten Jahren viele Lehrer kennengelernt, die zum „Penner“ oder „Sozialhilfeempfänger“ würden, wenn sie nicht verbeamtet wären … Privat kenne ich noch einige …
Zugegeben, ich bin etwas neidisch - in der heutige Zeit kann man sich selbst über einen solchen Job noch freuen (tue ich gelegentzlich auch …) Aber für ein besseres Ansehen muss diese Zunft noch VIEL tun!!!

Doch, bin selber gelegentlich in der Lehre tätig, … aber is bin sicher, die meisten Lehrer würden in der freien Wirtschaft versumpfen, bevor sie es schaffen, eine „Initiative“ gegen die dortigen Ansprüche zu organisieren!!!
Warum:
Kein Unternehmer kann seine unfolg´samen Kunden mit schlechten Noten disziplinieren. „Schulverweis“ wird heute (nicht zu Unrecht - ich will hier pöbelnde kriminelle Schüler nicht in Schutz nehmen) ist auch kein Mittel … Wenn Lehrer wie Unternehmer denken und handeln müssten, wären 80 % (vorsichtige Schätzung) im nächsten Monat KONKURS!!!

Danke für deine Antwort!
Hallo Rolf!
Deine Antwort kann ich 100prozentig unterschreiben! Genauso sehe ich das auch!
Christian