Hi!
Lieber Mod, ich hoffe, ich darf das hier trotz Thread-Abschluss noch loswerden…
Ich kenne auch jede Menge Lehrer und von denen sind die
wenigstens so faul, wie du es gerne hättest.
Was ich „gerne hätte“ sind Lehrer, die den Vollzeit-Job
ordentlich machen, für den sie (u.a. von mir) bezahlt werden,
so dass dieses Land mit wettbewerbsfähigen jungen Menschen in
die Zukunft gehen kann.
ich glaub, die wettbewerbsfähigkeit von uns jungen menschen
scheitert wohl weniger an der faulheit der lehrer, als an 1.
den zu vollen klassen (glaub mir, ich weiß wovon ich spreche!
französisch zu 8. oder zu 28., das macht einen nie gekannten
unterschied!), 2. unserer eigenen faulheit, und 3. der
fehlenden motivation. wofür rackern?
Ich glaube ebenfalls, dass die von Dir genannten Punkte greifen.
aber eben nicht allein.
Vor allem die Motivation können gute Lehrer sehr starkt beeinflussen.
jetz in der 11 is das auf
einmal ganz akut! sobald das erste kleine problemchen (erste
mathenote: 3 punkte, z.b.) auftaucht, heißt es: warum bin ich
eigentlich noch auf der schule, ich hab doch nen
realschulabschluss, eigentlich könnt ich abgehn!
Diese Frage stellen sich viele, ich kenne das.
wer nicht top ist, bekommt keine zukunftsaussichten und wers
verpasst hat top zu werden steht jetzt lustlos da. (zitat:
„hartz IV ist meine zukunft.“)
Gerade hier können Lehrer und(!!!) Eltern im Verbund einiges ausrichten. Mit 35 ist es dann wohl zu spät, aber mit 17 kann man noch einiges erreichen.
Und das sollte durch die Lehrer nicht gebremst werden, indem hier eine Halbtagesjob-Attitüde gelebt wird.
Dass viele Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder auf die Zukunft zu trimmen, ist klar. Aber u.a. um hier einen Ausgleich zu schaffen haben wir ja die Schulen und die ausgebildeten Pädagogen.
Ich meine daher, dass eine gute Lösung die Ganztagesschule wäre.
Die Lehrer werden für einen Ganztagesjob bezahlt, also können sie auch den ganzen Tag in der Schule verbringen.
Die Schüler müssen dann wenigstens elementarste Hausaufgaben erledigen, es können Förderkurse stattfinden und es kann zumindest ein Basismaß an Bildung garantiert werden.
ich bestreite ja gar nicht, das es lehrer gibt die sagen: „mir
egal was ihr macht, ich krieg mein geld“, nur meinen eigenen
erfahrungen nach legt sich der großteil ins zeug um uns so gut
wie möglich richtung abitur zu ziehen, triezt uns und sagt
gleichzeitig: „tut mir leid, aber ich muss es doch machen,
damit aus euch was wird.“ vielleicht hab ich meine jahre auf
einem idealisierten, von der außenwelt abgeschnittenen
gymnasium verbracht und die welt draußenrum läuft anders, aber
das kann ich schwerlich glauben, denn ich habe freunde auf
anderen schulen (internate, gymnasien, mittelschulen), die mir
genau das gleiche erzählen.
Auch ich habe an einer Schule Abi gemacht, an welcher der Großteil der Lehrkräfte klasse war.
Der Durchschnitt scheint jedoch deutlich anders zu sein, s. PISA u.s.w.
Grüße,
Mathias