Bush mit menschenverachtender Bemerkung

Hallo,

ich finde diese Bemerkung (s. unten) von Bush zwar geschmacklos, allerdings sei auch gesagt, dass man sie im Kontext sehen sollte!

Es war eine spitzfindige Zwischenbemerkung. Eine Opferverhöhnung finde ich nicht darin, dass es kein „netter Kommentar“ war ist klar, aber die Pointe zielte auf ihn selbst, bzw. seine Fehler.

Wie seht Ihr das? Seid Ihr anderer Meinung als ich, oder kann man auch mal über was an sich ernstes schmunzeln?

Hier der Bericht, der als Diskussionsgrundlage dienen soll:

Bush macht sich über Massenvernichtungswaffen lustig

Washington (dpa) - US-Präsident George W. Bush kann der vergeblichen Suche nach irakischen Massenvernichtungswaffen auch heitere Seiten abgewinnen.

Bei einer Festveranstaltung vor über 1 500 Korrespondenten und anderen Vertretern der amerikanischen Radio- und Fernsehsender am Mittwochabend in Washington machte Bush sich über die nicht gefundenen Waffen lustig, mit deren Existenz er allerdings vor einem Jahr wesentlich den Krieg begründete hatte.

Während seiner launigen Rede ließ der Präsident Bilder des «Oval Office», seines Arbeitszimmers im Weißen Haus, auf eine Leinwand projizieren, wo man etwas verschwommen Bush und seine Mitarbeiter bei der Suche unter Tischen und hinter Papierkörben sehen konnte. «Diese Massenvernichtungswaffen müssen doch irgendwo sein», kommentierte Bush die Bilder fröhlich. Das Publikum reagierte zumindest teilweise mit Gelächter.

Kakao
Bei o.g. Festveranstaltung ist es
üblich, dass sich *jeder* Präsident mal
selbst durch den Kakao zieht.

Sich, wenn auch auf veralbernde Weise,
sein bisheriges Versagen bei der Suche nach
Massenvernichtungswaffen einzugestehen
halte ich für mutig.

Gruss, Marco

Wie bekannt, zählt Bush ja nicht gerade zu den mit besonderer Intelligenz und Bildung gesegneten Menschen. Deswegen denke ich, das er diese, in diesem Fall äußerst dümmliche Bemerkung, einfach so rausposaunt hat, ohne sich wirklich bewusst zu sein, das er sich selbst (mal wieder) lächerlich macht. Das ist eben der feine Unterschied - bewußte und gut platzierte Selbstironie oder einfach nur Dummheit, letzteres trifft eben bei Bush zu.

Roland

Sich, wenn auch auf veralbernde Weise,
sein bisheriges Versagen bei der Suche nach
Massenvernichtungswaffen einzugestehen
halte ich für mutig.

Gruss, Marco

sein „versagen“? ich war doch glatt davon ausgegangen, dass inzwischen jedem klar sein dürfte, dass die lügen über vermeintliche massenvernichtungswaffen nur dazu dienen sollten, die angst der amerikaner zu schüren, um sie auf diese weise dazu zu bringen, sich auf einen krieg einzulassen, der alleine durch wirtschaftliche interessen motiviert war.

durch diesen netten kleinen gag machte er sich nicht nur selber (noch mehr) zum affen sondern verhöhnt zudem all diejenigen, die sich von dem durch die regierung verbreiteten bullshit beeindrucken ließen, inkl. der konsequenzen, die dieser krieg für viele menschen hatte. das ist für mich kein zeichen von mut sondern von abgrundtiefer dummdreistigkeit.

versuch’s mal mit dem buch „dude, where’s my country“ von michael moore.

noch ein paar nette links zu dem thema:
http://www.misleader.org/index.asp
http://www.tompaine.com/feature2.cfm/ID/10143 (sehr übersichtlich)

und seinen neuesten schachzug, dass homosexuelle auf grund ihrer präferenzen gefeuert werden können, finde ich auch nicht besonders witzig.

Hi,

ich finde es eher bedenklich, dass er nun nicht einmal mehr weiss, wo sich die amerikanischen Massenvernichtungswaffen befinden… oder wollte er damit darauf hinweisen, dass die irakischen Massenvernichtungswaffen im Weissen Haus erfunden wurden?

Michele

Hallo Zeittotschläger,

trotzdem, auch wenn man diese Bemerkung „im Kontext sehen“ soll, kann ich nichts anderes als eben eine menschenverachtende Bemerkung feststellen. Dabei orientiere ich mich nicht allein an der Marionette Bush; sie veranschaulicht nur in „beeindruckender“ Weise die Überheblichkeit eines elitären Kreises, dem Gründe, Argumente und Gesetze völlig gleichgültig sind, wenn es darum, noch mehr und noch mehr und noch mehr Profit zu machen.
   So, wie vor allem die Wirtschaftsführer Deutschlands vor dem Ersten Weltkrieg - und sogar noch gegen Ende! - grössenwahnsinnige, imperiale Forderungen aufstellten, verhält es sich heute in den USA. Frei nach dem Motto: Ihr könnt uns ja eh’ nichts!

Marco

Danke für die Info!
Es ist also ein Brauch, damit wird klar, wie die Äusserung zu verstehen ist. DAVON habe ich nichts gewusst, die Medien haben dies geschickt verschwiegen und keiner hat nachgefragt.

Die „Empörung“ über diese Äusserung B´s ist damit für mich in die Schublade „typisches Gutmenschengetue“ gerutscht…

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