Butter bzw. öl zum backen

hallo,

ich hab neulich einen kuchen gegessen und mir wurde gesagt, dass er mit öl gebacken wurde.
das hat für mich die frage aufgeworfen, ob ich prinzipiell in allen backrezepten butter mit öl ersetzen kann und falls ja in welchem verhältnis.
falls man butter mit öl ersetzen kann, könnte ich die butter dann z.b. auch mit butterschmalz oder anderen fetten ersetzen?
falls man es nicht ersetzen kann, wieso geht das nicht? ist fett nicht gleich fett?

vielen dank schon einmal für eure antworten!
gruß anita

Moin, anita,

ist fett nicht gleich fett?

nach meiner Erfahrung kommt es nur darauf an, wie gut sich die Zutaten vermengen lassen. Deshalb geht Margarine besser als Butter, grundsätzlich aber fast alles, was keinen strengen Eigengeschmack hat - außer Palmin :smile:

Gruß Ralf

Hallo,

ich hab neulich einen kuchen gegessen und mir wurde gesagt,
dass er mit öl gebacken wurde.
das hat für mich die frage aufgeworfen, ob ich prinzipiell in
allen backrezepten butter mit öl ersetzen kann und falls ja in
welchem verhältnis.
falls man butter mit öl ersetzen kann, könnte ich die butter
dann z.b. auch mit butterschmalz oder anderen fetten ersetzen?
falls man es nicht ersetzen kann, wieso geht das nicht? ist
fett nicht gleich fett?

mal überlegen: Butter besteht meist zu 82-84% aus Fett (Rest Wasser, Kohlenhydrate, Eiweiß), Öl zu 99%. Butter ist bei Zimmertemperatur fest bis streichfähig, Öl flüssig. Butter schmeckt nach Butter, Öl schmeckt nach Raps, Oliven, Erdnuß, Sesam oder Baby.

Nein, Butter und Öl sind absolut austauschbar.

Gruß
Christian

danke für den sarkasmus. aber in meinem kuchenteig ist butter nicht mehr fest. kenne deinen kuchenteig ja nicht… .
zudem ging es mir prinzipiell um die frage, ob es austauschbar ist und nicht um den geschmack. es gibt ja auch geschmacksneutrale öle.

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hallo ralf,

vielen dank. in welchem verhältnis tauschst du denn butter gegen öl oder butterschmalz aus? oder schaust du einfach nur auf die konsistenz vom kuchenteig?

gruß anita

danke für den sarkasmus. aber in meinem kuchenteig ist butter
nicht mehr fest.

Was dann? Flüssig oder gasförmig?

kenne deinen kuchenteig ja nicht… .
zudem ging es mir prinzipiell um die frage, ob es austauschbar
ist und nicht um den geschmack. es gibt ja auch
geschmacksneutrale öle.

Mir ist noch keines begegnet.

Aber gut: Wenn es Dir bei Deinem Kuchen weder auf den Geschmack noch auf die Konsistenz ankommt, sind Butter und Öl austauschbar. Vermutlich kann man die Butter unter diesen Voraussetzungen sogar durch Wasser ersetzen.

Gruß
Christian

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Um dem Vorwurf des Sarkasmus´ entgegenzutreten: Beim Backen kommt es häufiger als beim Kochen nicht nur auf die Kombination von Zutaten zwecks Erzeugung eines bestimmten Geschmacks an, sondern auf physikalische Effekte. Das ist bspw. der Grund dafür, daß man Eier häufig nicht als ganzes in die Masse kippt, sondern Eigelb und Eiweiß separat und nach einer gewissen Vorbehandlung (bspw. Aufschlagen) hinzugibt.

Aus dem gleichen Grunde gibt man nicht einfach Fett dazu, sondern eben Butter und auch nicht irgendeine Butter, sondern die europäische Variante. In anderen Regionen enthält Butter z.B. wesentlich mehr Wasser, weswegen sie sich dann auch nicht zum Backen (oder Braten) eignet. Butter darüber hinaus auch andere Fette als Öl oder Margarine. Entsprechend anders verhält sie sich dann eben auch im fertigen Teig, was dann auch zu anderen Ergebnissen führt.

Ich bin mir relativ sicher, daß niemand auf den Gedanken käme, sich statt Butter eine Emulsion von Olivenöl und Wasser aufs Brot zu schmieren und davon auszugehen, daß es sich dabei um ein austauschbares Produkt handelt.

Wenn man also Butter beim Backen durch andere Substanzen ersetzt, sollte man sich darüber im Klaren sein, daß man nicht ein beliebiges Fett durch ein anderes beliebiges Fett ersetzt, sondern Butter durch etwas, das nicht nur anders schmeckt sondern sich auch von den physikalischen Eigenschaften her anders verhält.

Natürlich kann es nicht schaden, ein Gramm von 250 Gramm Butter durch ein Gramm Öl zu ersetzen (das kann u.U. sogar ganz reizvoll sein - vom Geschmack her), aber ein adäquater Ersatz in größerem Umfang ist es nun einmal nicht bzw. wenn man das versucht, muß man auch den Rest des Rezeptes anpassen.

Da es andererseits auch Menschen gibt, die meinen, daß ein untergerührter Beutelinhalt aus einem Liter Wasser einen Liter köstliche Hühnerbrühe macht, kann es aber auch sein, daß manchen der Unterschied gar nicht auffällt.

Gruß
Christian

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Hallo Anita,

ich denke schon, das Butter durch Öl ersetzt werden kann. In meinem Fantakuchen, kommen auf drei Tassen Mehl, eine Tasse Öl.
Bei einem normalen Rührteig, würde ich natürlich nicht gleich anstatt 250 g Butter oder Margarine genauso viel Öl rein schütten. Meiner Meinung nach muss es weniger sein. Probiere es doch erst einmal mit der Hälfte an Öl. Nach schütten kannst du immer noch, wenn der Teig seine Konsistenz noch nicht hat.

Schöne Grüße
Nicky

Man kann geschmacksneutrales Öl statt emulgierter Fette (Butter, Marge) verwenden für

  • Rührteig
  • Hefeteig

Man kann Butter, Marge nicht ersetzen bei

  • Mürbeteigen und
  • mürbeteigähnlichen Plätzchenteigen
  • Streuseln

Dazu kommt die Geschmackskomponente: viele schätzen den Buttergeschmack sehr, den erzielt man mit anderen Produkten nicht. Für das Backen von Eierpfannkuchen halte ich Butter für unersetzlich - meine Meinung.

Butterschmalz, wo angegeben, verursacht einen typischen Geschmack. Ersetzt man es, erhält man nicht das gewünschte Produkt. Man kann Butterschmalz aber leicht selbst herstellen.

Die illusion aber, Öl sei irgendwie „gesund“ oder „natürlich“, halte ich für irrig. Öl (außer Olive) kann und wird nur mit erheblichem verfahrentechnischen AUfwand unter hohem Chemikalieneinsatz hergestellt. Ansonsten wäre es trüb, oxidationsanfällig und schmeckte nicht unbedingt gut. Es ist aber auf jeden Fall billiger als Butter. Margarine ist gehärtetes und emulgiertes Pflanzenöl.

dalga

Hallo,

ich habe im Kochunterricht vor nunmehr 21 Jahren bei Schwester Julie gelernt, dass man Butter und Margarine durch Öl ersetzen kann.
Formel: 100 g Butter/Margarine entprechen 80 ml Öl.
Man nehme geschmacksneutrales Öl vorzugsweise Raps oder Sonnenblume.

Butter und Margarine können aber NICHT durch Halbfettbutter /-margarine ersetzt werden. Da darin 50 % der Menge einfach durch Wasser ersetzt wurden.

grüsse
dragonkidd

danke schön!

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danke sehr.
weisst du zufällig warum man in rührteig und hefeteig butter durch öl ersetzen kann und bei mürbeteigen und mürbeteigähnlichen teigen nicht? mich würde der physikalische hintergrund interessieren.

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hallo nicky. vielen dank.
mich interessiert wie das ganze physikalisch aussieht, wenn man das ersetzt. ausprobieren wäre die experimentelle methode :smile:)

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hallo christian,

genau um den unterschied im physikalischen effekt geht es mir. mich interessiert eigentlich was passiert, wenn ich butter gegen öl austausche. dabei geht es mir nicht wirklich um den geschmack sondern darum, was dann im backprozess anders abläuft.
vielleicht bin ich aber auch im falschen brett und sollte im physik- oder chemiebrett nachfragen.
das mit den eier-trennen und nicht trennen finde ich auch spannend. weisst du zufällig worin genau der unterschied besteht?
ich weiss aus erfahrung, dass man andere konsistenzen erhält, aber nicht warum?

gruss anita

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Hallo,

genau um den unterschied im physikalischen effekt geht es mir.
mich interessiert eigentlich was passiert, wenn ich butter
gegen öl austausche. dabei geht es mir nicht wirklich um den
geschmack sondern darum, was dann im backprozess anders
abläuft.

einfachster Teig besteht nur aus Wasser und Mehl. Das Wasser dringt in das Mehl ein, beim Backen steigt die Wassertemperatur und das Mehl quillt auf. Später verdampft das Wasser, die Masse wird fest und z.B.
zum Fladenbrot.

Butter trennt einerseits die Mehlkörner voneinander, so daß der Teig geschmeidiger wird. Wasser und Mehl machen das gleiche Spielchen durch wie oben, das Ergebnis ist zunächst etwas bröckeliger, weil die Mehlkörner durch die Butter nicht so fest verbunden sind. Die Butter erstartt zu „einer Art cremigem Zement“ (*), was mit Öl nicht oder nur sehr viel schlechter funktioniert (Öl ist bei Zimmertemperatur nun einmal flüssig und nicht so fest wie Butter).

das mit den eier-trennen und nicht trennen finde ich auch
spannend. weisst du zufällig worin genau der unterschied
besteht?

Das hat mit der unterschiedlichen Zusammensetzung von Eigelb und Eiweiß zu tun. Eiweiß besteht aus Wasser und Proteinen (Eiweißen, daher der Name :smile: ), Eigelb hat einen hohen Fettanteil. Schlägt man Eiweiß auf, schließen die Proteine Luft ein, was dann zum Eischnee führt. Eigelb kann dies nicht bzw. verhindert sogar diesen Vorgang, wenn es anwesend ist (daher die Trennung der Eier). Ist der Eischnee erst einmal fertig, darf es auch wieder mit Fett in Berührung kommen. Weil der Schaum (nichts anderes ist Eischnee) empfindlich ist, hebt man ihn unter anstatt ihn einfach in den Teig zu klatschen und dann kräftig unterzurühren.

Soviel in aller Kürze.

Wenn Dich das Thema interessiert:
Rätsel und Geheimnisse der Kochkunst von Herve This-Benckhard ISBN-10: 3492234585 Buch anschauen (*) aus diesem Buch stammt das Zitat
Was Einstein seinem Koch und seinem Friseur erzählte von Robert L. Wolke ISBN-10: 3492248209 Buch anschauen

Gruß
Christian

Mürbeteig wird, wenn man ihn richtig macht, aus kalten Zutaten mit einer Streichpalette möglichst schnell „gehackt“. Die Butter soll sehr kalt und in kleinen Stückchen beigegeben werden. Durch dies Verfahren wird der Teig mürbe, das Mehl quillt nicht und das Klebereiweiß wird nicht herausgearbeitet (das würde den Teig bindig und eben nicht mürbe machen).

Würde man Öl nehmen,könnte man den Teig nicht hacken.

Auch ist davon auszugehen, dass emulgierte fette nach dem Bäcken wieder fester werden, auch im teig. Mürbteig soll knusprig - mürb sein.

Bei Rühr- und Hefeteig stört es nicht, wenn man Öl nimmt. Allerdings fühlt sich Rührkuchen mit Öl auch fetter, öliger an als solcher mit Butter / Marge. ich reduziere hier die Menge an öl etwas.

dalga