Hallo Pat6996,
ich habe noch gar nicht mitbekommen, dass auf Endalter 69 erhöht werden soll. Dies halte ich persönlich auch erstmal für unrealistisch.
Um Ihr Frage zu beantworten, würde ich gerne erst einmal abgrenzen, welches Risiko eine Rentenversicherung für Sie übernimmt. In erster Linie sichert eine Rentenversicherung das Langlebigkeitsrisiko ab. Sie könnten beispielsweise bis zum Rentenalter ein bestimmtes Vermögen angesammelt haben. Im Rentenalter beginnen Sie dieses Vermögen durch den jährlichen Verbrauch abzubauen. Sie zahlen sich quasi monatlich eine eigene Rente. Wenn das Vermögen aufgebraucht ist, dann haben Sie kein Geld mehr und müssten Sozialhilfe beantragen. Eine Rentenversicherung hingegen zahlt bis an Ihr Lebensende, unabhängig von dem Vermögen, was Sie bis zum Renteneintritt angespart haben. Dieses Langlebigkeitsrisiko können Sie meines Wissens nur durch eine Rentenversicherung absichern.
Bleibt der Weg des richtigen Sparens, bis zum Renteneintritt. Ich habe mal die wichtigsten aufgelistet.
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Sparen von Bargeld
=> Ganz schlecht, da keine Verzinsung
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Sparen auf einem Tagesgeldkonto
=> Derzeit kann kein Realzins erzielt werden, da die Zinssätze geringer sind als die Inflationsrate. Das bedeutet, dass Sie obwohl Sie Ihr Geld verzinsen lassen real einen Wertverlust erleiden.
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Ansparen in einer Lebensversicherung
=> Lebensversicherungen erwirtschaften Ihre Gewinne durch Geschäfte am Kapitalmarkt. Auch diese sind von dem aktuellen Zinsniveau abhängig. Aktuell liegen die Verzinsungen noch bei ca. 4%. Nachteile: Kosten für Verwaltung und Beratung Vorteile: Aktives Management, Garantiezins, Risikoabsicherung (zum Beispiel: Todesfallabsicherung, Rente für Hinterbliebende)
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Anlage am Kapitalmarkt
=> Eigenes Verwalten der Gelder am Kapitalmarkt in Aktien, Anleihen etc. Nachteile: Know-How erforderlich, Verlustrisiko, Arbeitsaufwand, Seelische Belastung. Vorteile: Attraktive Verzinsung, Man ist sein eigener Herr
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Anlage in offenen Fonds
=> Keine direkte Investition in Aktien sondern in Fonds, die von einem aktiven Management betreut werden.
Nachteile: Zusätzliche Managementkosten, Verlustrisiko. Vorteile: Aktives Mangement, Diversifikation, attraktive Verzinsung
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Private Vermögensverwaltung
=> Angespartes Vermögen wird einem Vermögensverwalter übergeben. Dieser verwaltet das Vermögen gemäß einer festgelegten Anlagestrategie. So genannte Strategiedepots. Nachteil: Kosten des Vermögensverwalters, Verlustrisiko. Vorteile: Tägliches Management, attraktive Verzinsung, regelmäßiges Reporting, Sparplan möglich
Was meine ich mit Verlustrisiko?: Generell besteht am Kapitalmarkt die Gefahr des Totalverlustes. Desweiteren sind Gewinne nicht garantiert. Das kann bedeutet, dass wenn man in einem schlechten Börsenjahr in Rente geht, das Vermögen natürlich geringer ausfällt. Dies ist nur bedingt beeinfluss bar. Am Kapitalmarkt gilt: Je höher die gewünschte Verzinsung, desto höher das Risiko.
Meiner Meinung nach ist die Absicherung des Langlebigkeitsrisikos nur durch eine Rentenversicherung möglich. Diese kann aber auch zum Renteneintritt als Sofortrente durch Einmalbeitrag abgeschlossen werden. Die Wege zum Ansparen des zu verrentenen Vermögens sind vielfältig. Hier ist die individuelle Risikobereitschaft ein Entscheidungskriterium. Rentenversicherungen bieten eine gewisse Absicherung. Der Kapitalmarkt eine gewisses Renditepotential.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein bisschen weiterhelfen.
Mit besten Grüßen
Christoph
Certified Finanical Planner