BW Auslandeinsatz Afghanistan

Hallo,

vor kurzem kam eine Diskussion auf. In Afghanistan kam es ja zu einem Anschlag, bei dem ein BW-Soldat starb und einer verwundet wurde. Über den Einsatz wurde ja im Bundestag abgestimmt und verlängert, und die Truppenstärke wurde sogar noch erhöht.
In der Diskussion meinten mehrere die BW sollte abrücken. Sie fürchten noch mehr Tote. Ich denke jedoch das der Einsatz verlängert werden muss. Ich hab mich dann natürlich auch argumentativ gerechtfertig. Aber nun wollte ich mal fragen:

  1. Was haltet ihr davon?
  2. Welche Aufgabenbereiche deckt die BW ab? d.h. wie sieht der Job der BW aus.

Gerade die 2. Frage finde ich sehr interessant, da man davon nicht viel mitbekommt. Ich zumindest nicht :frowning:

Schonmal vielen Dank!

Hi

  1. Was haltet ihr davon?

bin gleichfalls für die Verlängerung.
Der Einsatz wird sowohl von der Regierung als auch zahlreichen lokalen Gruppen unterstützt und steht somit auf einer ganz anderen Basis als der Einsatz der US-Gb etc Truppen im Irak

  1. Welche Aufgabenbereiche deckt die BW ab? d.h. wie sieht der
    Job der BW aus.

Etwa so
http://einsatz.bundeswehr.de/C1256F1D0022A5C2/Curren…

Gruß
Mike

Servus!

  1. Was haltet ihr davon?

Der Einsatz in Afghanistan macht sicher in vielerlei Hinsicht Sinn. Allerdings läßt die Ausstattung der BW für solche Einsätze zu wünschen übrig. Die Truppe wird schon jetzt in dieser Stärke nicht ausreichend versorgt, und jetzt soll noch aufgestockt werden? Das bedeutet, dass die Leute, die jetzt dort Dienst tun, diesen nur länger und öfters tun, weil das Personal in der Bundeswehr dafür nicht ausreicht. Und das schlecht ausgerüstet. Ich halte unter diesen Umständen nicht viel davon, da es nach wie vor gefährlich ist.

Wer einmal gesehen hat, wo zum Beispiel das Lager in Feyzabad liegt, muß hoffen das dort nichts passiert. Dort versucht zwar die Regierung Fuß zu fassen, das Sagen haben aber nach wie vor die Drogenbarone, und die sind zum Teil besser ausgerüstet als die BW. Das Lager in Feyzabad liegt in einem Talkessel in der Nähe des Flughafens. Hubschrauber erreichen das Lager nur unter guten Bedingungen. Sollte dem Warlord einmal einfallen, die Bundeswehr aus Feyzabad zu vertreiben, kann er mit Leichtigkeit das Lager angreifen, ohne das die Bundeswehr eine Chance hat das Lager ausreichend zu verteidigen. Hoffen wir das es nie so weit kommt.

bin gleichfalls für die Verlängerung.
Der Einsatz wird sowohl von der Regierung als auch zahlreichen
lokalen Gruppen unterstützt und steht somit auf einer ganz
anderen Basis als der Einsatz der US-Gb etc Truppen im Irak

  1. Welche Aufgabenbereiche deckt die BW ab? d.h. wie sieht der
    Job der BW aus.

Etwa so
http://einsatz.bundeswehr.de/C1256F1D0022A5C2/Curren…

Einige Infos finden sich auf http://www.bundesregierung.de/dokumente/-,413.913173…

Die Aufgaben der ISAF

ISAF unterstützt zurzeit die afghanische Regierung bei der Aufrechterhaltung eines sicheren Umfelds und bei der Stabilisierung der Nord- und Westregion sowie Kabuls.

Dabei erfüllen deutsche Soldaten folgende Aufgaben:

* Bevölkerung informieren (Rundfunkprogramme, Zeitungen)
* mit afghanischen Sicherheitsorganen zusammenarbeiten
* andere ISAF-Nationen logistisch unterstützen (Lufttransport, Fernmeldeverbindungen, medizinische Hilfe)
* afghanische Nationalgarde in den Bereichen Fernmeldeverbindungen, Erste Hilfe und Logistik aufbauen
* deutsche Polizeikräfte unterstützen den Aufbau der afghanischen Polizei mit Verpflegung, medizinischer Betreuung, Feldpost und Mitflügen

Im Süden und Osten Afghanistans, insbesondere im Grenzgebiet zu Pakistan, sind die Sicherheitsvorfälle zahlreicher. Hier liegt das Rückzugsgebiet verbliebener bewaffneter oppositioneller Kräfte und noch existierender terroristischer Gruppierungen der Taliban-, Al Qaida- und Hekmatyar-Anhänger. Die Bekämpfung dieser Kräfte ist Hauptauftrag der Operation Enduring Freedom (OEF). Der Einsatz von OEF im Süden und Osten des Landes wird zunächst erforderlich bleiben. Gleichzeitig wird es aber darauf ankommen, Stabilisierung und Wiederaufbau auch in diesen Regionen zu unterstützen. ISAF und OEF bleiben dabei jedoch getrennte Missionen.

Ausweitung der Wiederaufbauteams

Die in der Nord- und Westregion erfolgreich praktizierte zivil-militärische Zusammenarbeit der regionalen Wiederaufbauteams („Provincial Reconstruction Teams“, PRT) wird auf weitere Provinzen übertragen.

Die NATO plant, den regionalen ISAF-Kommandeuren unmittelbare Führungsverantwortung zu geben. Deutschland beabsichtigt, die Führungsverantwortung für die Nordregion, wo es bereits jetzt regionale Koordinierungsaufgaben wahrnimmt, zu übernehmen. Das Hauptquartier soll im wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum Mazar-e-Sharif (Provinz Balkh) eingerichtet werden.

Wollen wir mal hoffen das alles so funktioniert.

Grüße, Micha

Hallo,

möchte mich zunächst mal meinen beiden Vorrednern anschliessen.

Wichtig wäre insbesondere, die Bundestagsmandate nicht dauernd um nur ein Jahr zu verlängern, sodern direkt mal ein Mandat über 5-10 Jahre zu geben. Der Militär sagt zwar, dass er sich auch für das eine Jahr vernünftig einrichten will, jedoch der, der die Haushaltsmittel zu Verfügung stellt, rechnet anhand der Frage, wie sehr man sich da einrichten muss, wenn gar nicht sicher ist, dass man ein Jahr später überhaupt noch vor Ort ist.
Es würde jedoch helfen, dort mal sinnvolle Infrastrukturen zu schaffen. Wenn ich mir das Camp Warehouse ansehe und mal mit dem Lager der Kanadier vergleiche, eröffnet sich mir die Antwort auf die Frage nach dem Warum von ganz allein.

Das heisst ja nicht, dass die Bundeswehr dann auch zwangsläufig so sehr lange in Af’tan bleiben muss. Wenn die Bundesregierung sagt, die Bundeswehr geht raus, dann geht sie raus. Sie gibt, vertreten durch den BMVg, die Befehle und nicht der Bundestag, welcher der Bundesregierung per Mandat „nur“ die Erlaubnis gibt, die Bundeswehr dort überhaupt einsetzen zu dürfen.

Tom

Selbst wenn das Mandat auf hundert Jahre beschlossen werden würde, würde der Bundestag es sofort beenden, wenn die Lage sich entsprechend verändert! Dementsprechend würde sich rein gar nichts ändern.
Das die Mandate traditionsgemäß immer nur um ein Jahr verlängert werden hat tatsächlich etwas mit dem Haushalt zu tun, der ja auch immer nur für ein Jahr beschlossen wird. Wenn ein Mandat länger gehen soll müsste man also schon im Vorgriff über Mittel entscheiden, die es quasi noch gar nicht gibt, und würde so auch schon der Haushaltsplanung vorgreifen.
Das unsere Camps gegenüber den Amis oder Kanadiern etwas simpel ausgestattet sind, insbesondere, was die Freizeitmöglichkeiten angeht ist leider so und einige Sachen müssen sich da sicherlich ändern. Wir können es uns aber nun mal einfach nicht leisten uns unser Mc-Donald’s Restaurant ™oder ähnliches mitzubringen.

Gruß Andreas

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Hallo,

Selbst wenn das Mandat auf hundert Jahre beschlossen werden
würde, würde der Bundestag es sofort beenden, wenn die Lage
sich entsprechend verändert! Dementsprechend würde sich rein
gar nichts ändern.

Es würde sich schon was ändern, nämlich die Planungssicherheit, die man vor Ort hat. Wenn ich weiss, dass ich für 100 Jahre dort bin, richte ich mich anders ein, als wenn ich nicht wüsste, ob ich nicht morgen schon wieder weg bin.

Das die Mandate traditionsgemäß immer nur um ein Jahr
verlängert werden hat tatsächlich etwas mit dem Haushalt zu
tun, der ja auch immer nur für ein Jahr beschlossen wird. Wenn
ein Mandat länger gehen soll müsste man also schon im Vorgriff
über Mittel entscheiden, die es quasi noch gar nicht gibt, und
würde so auch schon der Haushaltsplanung vorgreifen.

Auch wenn das eine Begründung ist, so kann es gleichzeitig keine Begründung sein. Ich kann nicht von meinen Soldaten die Erfüllung eines Auftrages fordern und sie gleichzeitig über die ihnen zur Verfügung stehenden Fristen und Mittel im Unklaren lassen. Es gäbe die Möglichkeit, einen Haushaltstopf für Auslandseinsätze aufzumachen, der dann auch längere Zeiträume abdeckt. Die Ursache für die Einjahresmandate lag ursprünglich nicht im Haushalt, sondern an den Vorbehalten bestimmer Gruppen im Bundestag gegenüber Auslandseinsätzen. Weil man sich damals mit diesen Gruppen arrangieren wollte, gestand man zu, die Mandate auf jeweils nur ein Jahr zu erteilen. Es kann aber nicht sein, dass politische Mehrheitsbeschaffungsspielchen auf Kosten der Sicherheit der Soldaten ausgetragen werden.

Das unsere Camps gegenüber den Amis oder Kanadiern etwas
simpel ausgestattet sind, insbesondere, was die
Freizeitmöglichkeiten angeht ist leider so und einige Sachen
müssen sich da sicherlich ändern. Wir können es uns aber nun
mal einfach nicht leisten uns unser Mc-Donald’s Restaurant
™oder ähnliches mitzubringen.

„Simpel ausgestattet“? Sorry, aber weisst Du zufällig, worum es hier geht? Bist Du schonmal im Camp Warehouse gewesen? Ich ja. Hier geht es nicht um ein Schnellrestaurant im Camp, sondern um viel grundlegendere Dinge, wie z. B. die Möglichkeit, auch während der teils sehr regnerischen Abschnitte trockenen Fusses von einem Container zum anderen gehen zu können, ohne dabei über aneinandergereihte Stapel von Holzpaletten balancieren zu müssen. Es geht auch darum, dass es befohlen werden kann, dass Patrouillen nur noch gepanzert gefahren werden dürfen, anstatt es nur empfehlen zu können, weil die notwendigen Panzerfahrzeuge einfach nicht ausreichend vorhanden sind - aus welchen Grunde nicht zuletzt erst kürzlich wieder ein Soldat sterben musste.

Es geht hier also nicht darum, dass irgendjemand seinen Hamburger bekommt, sondern darum, dass man sich vernünftig und möglichst sicher einrichten kann. Und dabei kommt für mich das Argument „können wir uns eben nicht leisten“ nicht zum Zuge, weil der, der sich etwas nicht leisten kann, bei bestimmten Dingen auch eben nicht mitmachen sollte. Wenn ich es mir nicht leisten kann, meinen Soldaten ein Maximum an Sicherheit zu gewährleisten, dann habe ich im Ausland nichts zu suchen.

Grüsse
Tom

Es geht hier also nicht darum, dass irgendjemand seinen
Hamburger bekommt, sondern darum, dass man sich vernünftig und
möglichst sicher einrichten kann. Und dabei kommt für mich das
Argument „können wir uns eben nicht leisten“ nicht zum Zuge,
weil der, der sich etwas nicht leisten kann, bei bestimmten
Dingen auch eben nicht mitmachen sollte. Wenn ich es mir nicht
leisten kann, meinen Soldaten ein Maximum an Sicherheit zu
gewährleisten, dann habe ich im Ausland nichts zu suchen.

Die Sicherheitsmängel in deutschen Lagern im Auslandseinsatz sind so alt, wie unsere Einsätze. Wenn man z.B. im Kosovo einfach vom Fußweg eine Handgranate ins Camp schmeißen kann und sich sicher sein kann irgendjemanden zu treffen, weil es keinen Sicherheitsabstand gibt, dann kann man grundsätzlich nicht von der Einhaltung minimalster Sicherheitsanforderungen reden.
Es gibt offenbar Personen, die der Meinung sind, dass deutsche Soldaten sicher sind, nur weil man Abends vorm Schlafen gehn sein Gebet spricht. Ich stimme da auch vollkommen mit dir überein, allerdings ist das Camp Warehouse dagegen noch eine echte Burg.

Gegen die Aussage, dass der Kamerad wegen mangels an geeigneten Fahrzeugen gestorben ist muss ich mich aber wehren.
Der Feldjägerdienst bringt Erfordernisse mit sich, die regelmäßig den Einsatz größerer und schwerfälligerer Fahrzeuge, als einem Wolf ausschließen. Abgesehen davon war der entsprechende SSA-Wolf so das modernste, was es derzeit auf dem Markt gibt, da hätte wohl selbst ein Fuchs oder Luchs alt ausgesehen.

Gruß Andi

Hallo Tim,
nachdem sich das Aufgabenspektrum der Bundeswehr um 180° gedreht hat, muß man sagen, dass die Bundeswehr noch in den Kinderschuhen steckt. Man muß einmal den Auftrag (Auslandeinsätze) kennen :

Die Bundeswehr ist gefordert bei der Evakuierung deutscher Staatsbürger aus Notlagen und bei humanitären Einsätzen. Durch diese Einsätze trägt die Bundeswehr dazu bei, gewaltsame Konflikte zu verhindern oder zu beenden. Sie wirkt durch Stabilisierung und Abschreckung gegen die Verschärfung von Krisen und Konflikten und ermöglicht die Konsolidierung von Friedensprozessen. Hinzu kommen Einsätze im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, auch als Beiträge zur Unterstützung von Bündnispartnern.
Darüber hinaus leistet die Bundeswehr breitgefächerte militärische Beiträge in den Einsatzgebieten, die von der Mithilfe bei der Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung im jeweiligen Gebiet und der Unterstützung humanitärer Maßnahmen über Schutzmaßnahmen für eingesetzte militärische Kräfte- auch die anderer Nationen- bis hin zu Schutzvorkehrungen gegen Angriffe mit Massenvernichtungswaffen reichen können.
Immer häufiger übernimmt die Bundeswehr Führungsaufgaben bei multinationalen Operationen. Künftige Einsätze lassen sich wegen des umfassenden Ansatzes zeitgemäßer Sicherheits und Verteidigungspolitik und ihrer Erfordernisse weder hinsichtlich ihrer Intensität noch geografisch eingrenzen
Der politische Zweck bestimmt Ziel, Ort, Dauer und Art eines Einsatzes. Die Notwendigkeit für eine Teilnahme der Bundeswehr an multinationalen Operationen kann sich weltweit und mit geringem zeitlichen Vorlauf ergeben und das gesamte Einsatzspektrum bis hin zu Operationen mit hoher Intensität umfassen.
Die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Einsatzarten sind fließend. Eine rasche Eskalation von Konflikten, wodurch ein friedenserhaltender Einsatz in eine Operation mit höherer Intensität übergeht, ist nie auszuschließen.

und die Mittel kennen die man(n) zur Verfügung hat. Diese sind ind der BRD eher wenig im Vergleich zu anderen Nationen.

Weiterhin ist von großer Bedeutung, dass die anderen Nationen (z.B.) Amerika eine sehr viel längeren Zeitraum Erfahrungen in Kriegen sammeln konnten wie die Deutschen Streitkräfte.

Unter uns … wir haben zur Zeit auch nur einen friedenserhaltenden Auftrag (Mandat)als Teil der ISAF Truppen. Es gibt aber auch Kampfaufträge (KSK) die politsch noch nicht abgesegnet sind, zumindest nicht offiziell, aber dennoch durchgeführt werden.

Übrigens der Auftrag der Landesverteidigung ist nicht weggefallen, sondern wird z.Zt. nur nicht in den Vordergrund gestellt.

Ich bin davon überzeugt, das die Bundeswehr qualitativ besser ist als die anderen Nationen (wie schon im II. WK), wir haben halt nur den Geldmangel und nicht die Masse.

Ich bin davon überzeugt, das die Bundeswehr qualitativ besser
ist als die anderen Nationen (wie schon im II. WK), wir haben
halt nur den Geldmangel und nicht die Masse.

*Sarkasmus an*
Hm…ich dachte, die Bundeswehr gibt es erst seit 50 Jahren? Kann aber auch sein, dass ich mich beim Traditionserlass des BMVg verguckt habe und die Bundeswehr in der Tradition der Wehrmacht steht.
*Sarkasmus aus*

Den Erfolg der Bundeswehr zeigen wohl eindeutig die Einsatzgebiete, in denen die Bundeswehr im Einsatz ist. In Afghanistan, wie auch im Kosovo und dem ehemaligen Jugoslavien gibt es in den von der Bundeswehr kontrollierten Abschnitten und Sektoren weitaus weniger Probleme mit der Zivilbevölkerung, als in den Abschnitten/Sektoren der Bündnispartner (hier einmal namentlich genannt: USA, England, Frankreich).
Und das letztlich auf Grund fundierter Vorausbildung und vor allem auf Grund gesunden Menschenverstandes, vom Gefreiten bis zum General!

Gruß Andi

Hallo Andreas,

Die Sicherheitsmängel in deutschen Lagern im Auslandseinsatz
sind so alt, wie unsere Einsätze.

Eben. Es gibt - und das müsste Dir als Feldjäger bekannt sein - einen deutlichen Unterschied zwischen „Sicherheitsmängeln“ und „Sicherheitslücken“, was sich aus ZDv 2/30 ableiten lässt. Sicherheitslücken sind schon schnell abzustellen. Sicherheitsmängel darf es eigentlich gar nicht geben.

Wenn man z.B. im Kosovo
einfach vom Fußweg eine Handgranate ins Camp schmeißen kann
und sich sicher sein kann irgendjemanden zu treffen, weil es
keinen Sicherheitsabstand gibt, dann kann man grundsätzlich
nicht von der Einhaltung minimalster Sicherheitsanforderungen
reden.

Was eine Sicherheitslücke wäre, die gem. ZDv 2/30 abgestellt gehört. Wie? Siehe auch Allg. Umdruck Nr. 158) GMIF. Ist momentan mein Steckenpferd. Aber daran streiten sich auch die Geister.

Es gibt offenbar Personen, die der Meinung sind, dass deutsche
Soldaten sicher sind, nur weil man Abends vorm Schlafen gehn
sein Gebet spricht. Ich stimme da auch vollkommen mit dir
überein, allerdings ist das Camp Warehouse dagegen noch eine
echte Burg.

Warum nicht auch mal beten? Doch, dass das „Camp Warehouse“ eine Burg sein soll, liegt wohl auch nicht wenig an der Umgebung.

Gegen die Aussage, dass der Kamerad wegen mangels an
geeigneten Fahrzeugen gestorben ist muss ich mich aber wehren.
Der Feldjägerdienst bringt Erfordernisse mit sich, die
regelmäßig den Einsatz größerer und schwerfälligerer
Fahrzeuge, als einem Wolf ausschließen.

Die Feldjäger gehören der SKB an und sind Einsatzunterstützer. Daher ist es ja klar, dass sie auf kleinere Fahrzeuge zurückgreifen müssen. Klar ist wohl auch, dass der OTL auch ein Fallschirmjäger hätte sein können und wäre dann trotzdem gefallen, weil kein Gefechtsfahrzeug eine Lebensversicherung darstellt. Möglicherweis auch dann nicht, wenn er in einem Fuchs gesessen hätte. Aber die Empfehlung, gepanzerte Fahrzeuge zu nutzen, ist eben nur deshalb eine Empfehlung, weil nicht ausreichend gepanzerte Fahrzeuge vor Ort sind, sonst wäre es ein Befehl, an den auch die Feldjäger gebunden wären.

Abgesehen davon war
der entsprechende SSA-Wolf so das modernste, was es derzeit
auf dem Markt gibt, da hätte wohl selbst ein Fuchs oder Luchs
alt ausgesehen.

Eine gewagte Behauptung. Hätte ich die Wahl, mich in einen 18-Tonnen Fuchs mit Zusatzpanzerung oder einen 5-Tonnen (?) SSA-Wolf zu setzen, müsste ich nicht lange hin und her überlegen, um mich für den Fuchs zu entscheiden. Das Gewicht würde ja eine untergeordnete Rolle spielen, wenn es nicht wesentlichst von der Panzerung ausgemacht würde. Absoluten Schutz bietet natürlich auch der Fuchs nicht, wenn die Sprengstoffmenge stimmt. Aber er bietet noch immer einen relativ besseren Schutz (analog zur Sprengstoffmenge) als der Wolf. Der SSA Wolf ist zwar hochwertig geschützt, aber der Fuchs ist halt ein Panzer und der SSA Wolf nicht.

Grüsse
Tom

Hey Andi,
kauf die mal das Buch „Die Tarditionslüge“ und dann unterhalten wir uns nochmal über den Traditionserlaß der Bundeswehr. Ich schätze du warst oder bist auch beim Militär, da du ihn selbst erwähnt hast.
Weiterhin schau mal in die Länder in der wir friedenserhaltende Maßnahmen durchführen. Wir waren da glaube ich schon mal, wenn ich mich richtig erinnere so vor 65 Jahren. :smile:

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