Hallo Annika!
… dass die Fernuni Hagen eine Abrrecherquote von 70 % haben soll ?
Ja.
Ich mein ist das Bachelor Fernstudium da wirklich so schwer oder haben die alle nur :keinen Bock zu lernen weil das Fernstudium so günstig ist ??
Die vermeintlich geringen Kosten solltest du aus deinen Überlegungen streichen. Vielmehr führen unzutreffende Erwartungen freier Zeiteinteilung und Selbstüberschätzung zum Abbruch. Die Arbeitsbelastung ist nämlich beträchtlich und freie Zeiteinteilung reduziert sich während der Woche auf die Entscheidung, von 17 bis 22 Uhr oder doch lieber ab Mitternacht bis in die Morgenstunden Übungen zu erledigen und Unterlagen durchzuarbeiten. An den Wochenenden finden in über das Bundesgebiet verteilten Studienzentren Präsenzveranstaltungen statt. Man muß nicht teilnehmen, aber es ist dringend zu empfehlen, wenn man die Leistungsnachweise/Klausuren schaffen will oder auch nur die Einsendeaufgaben bewältigen möchte, deren Erledigung Voraussetzung für die Zulassung zu den Klausuren ist.
Viele Menschen können anfänglich mit ihrer vermeintlichen Freiheit der Zeiteinteilung nicht umgehen. Es hört und liest sich anfänglich alles so einfach. Also werden Tutorien geschwänzt und Unterlagen auf den großen Stapel gepackt. Das bißchen Zeug wird man sich schon rechtzeitig vor den Klausuren „reinpfeifen“. So vorgegangen ist das Spiel schon verloren. Es ist stramme Arbeit, die nur mit regelmäßigem Einsatz zu bewältigen ist. Das verträgt sich oft nur schwer mit dem beruflichen Alltag, mit privaten Aktivitäten und der Partnerschaft.
Ich würd jetzt nicht sagen, dass ich faul bin und mich in jedem Fall zu den 30 % zählen :die es schaffen…
Gut. Als Voraussetzung sollte dir bewußt sein, daß du neben deiner Berufstätigkeit jeden Tag mehrere Stunden für das Studium investieren mußt. Es geht definitiv nicht mit lockerer Hand nebenbei. Es ist jahrelang voller Einsatz.
Eine Private Fernuni kommt für mich derzeit nicht in Frage
Was will man an einer privaten Uni? Die Fernuni Hagen hat nicht von ungefähr einen guten Ruf. Die Studienunterlagen sind hervorragend. Die Qualität von Tutoren und Dozenten kann ich naturgemäß nicht in der Breite beurteilen, aber die Lehrkräfte, die ich in wöchentlichen Präsenzveranstaltungen am Studienzentrum der Fernuni erlebte, waren in Darstellung des Stoffs und Didaktik richtig gut.
Wer nicht am heimischen Schreibtisch vereinsamen und manchmal verzweifeln will, braucht neben den Präsenzveranstaltungen weiteren Kontakt zu Studierenden in Arbeitsgruppen, die sich telefonisch, per Mail und in persönlichen Treffen austauschen. Alles zusammen bringt Zeitaufwand mit sich, der durchaus an die Größenordnung einer Vollzeit-Berufstätigkeit heran reicht. Zusammen mit der Arbeit für den Broterwerb hat man einschließlich Fahrzeiten einen 16-Stunden-Tag, oft an 7 Tagen pro Woche. Stoff zu erarbeiten und wirklich zu kapieren, was man da liest und lernt, ist richtige Arbeit, die man durchsteht, wenn man die Stunden nicht zählt, Interesse am Sachgebiet mitbringt und Freude am eigenen Erfolg hat. Manche anderen Freuden kommen dabei gelegentlich zu kurz.
Gruß
Wolfgang