C 65 - Computer

Hallo,

ich hörte da mal so Gerüchte, warum der C 65 nicht mehr an den Mann gebracht wer-
den konnte.

Erst in 1991 gab 's einen Prototyp, der aber noch nicht vollends funktionierte. 1994
war es dann soweit: einige tausend Exemplare warteten in Güterwaggons auf den
Verkauf …

Leider jedoch war in diesem Augenblick Commodore mit einem Mal bankrott (ge-
worden) !! …

Dabei wäre - meiner Meinung nach - der C 65 ein Renner (wie zum Beispiel der
Käfer) geworden, hätte an das Bombengeschäft seines Vorgängers, dem C 64,
anknüpfen können; zumal ja dessen Name dem des C 64 geradezu ähnelt.

Leider entschied sich Commodore bei der Entwicklung des C 65, ihn eigentlich
n i c h t  verkaufen zu wollen, man wollte nicht in demselben Haus dem erfolgrei-
chen AMIGA das Wasser abgraben.

Schade, alles Schade.

Der C 65 wäre dem PC ebenbürtig geworden. Aber ich verstehe eigentlich
(immer noch) nicht, daß es nicht mehr zum Verkauf gelangt hatte … , alles wartete
auf einem Güterbahnhof, und hatte dann keinen Sinn mehr. Traurig !

Alles Gute

Micha

Hallo

Ganz so ist es nicht. Der C65 wäre dem PC nicht ebenbürtig gewesen. Mit 256 Farben, und einem 8 Bit Prozessor war er auch damals schon nicht mehr aktuell. Ob er ein Renner geworden wäre, kann auch keiner genau sagen. Der C128 wurde das jedenfalls nicht, obwohl er damals gar nicht so schlecht war.
Die Hauptsache, daß der C65 nicht verkauft wurde, war die Angst, dem Zugekauften Amiga Konkurrenz zu machen. Ein 8 Bit Computer der ähnliche Leistungen wie der Amiga hat, oder nur knapp drunter ist, dafür aber deutlich billiger, hätte den Amiga den Verkauf verhageln können. Also wurde die Entwicklung des C65 gestoppt, und er erschien nie auf dem Markt.

Also Commodore dann Pleite ging wurden die bis dahin produzierten Prototypen aus der Konkursmasse verkauft. Diese sind aber noch nicht Fertig, vorallem was die Betriebssoftware angeht. Deswegen kann man mit den Geräten nichts wirklich sinnvolles Anfangen. Zudem gibt es auf nahezu jedem Gerät eine andere Software, so daß nicht sichergestellt ist, daß ein Programm das auf einem C65 funktioniert, auf einem anderen auch funktioniert.

Buchtipp
Habe es vor einiger Zeit schon einmal hier im Brett empfohlen:

Volkscomputer - Aufstieg und Fall des Computer-Pioniers Commodore

Gameplan-Verlag

Dir wird ganz anders, wenn Du liest, WAS bei Commodore alles schief gegangen ist und WELCHE CHANCEN dieser Laden gehabt hätte, wenn man nur die Ressourcen richtig genutzt hätte und die eigenen Entwickler nicht schikaniert hätte.

Der C65 war eine Fehlplanung, da die Amiga-Serie bereits 16Bit-Rechner salonfähig gemacht hat. Amigas wurden in der Szene von den meisten schon als Ablösung für den C64 wahrgenommen. Ausserdem war er nicht so „kompatibel“ zu C64-Software, wie der C128 (den es ja AUCH noch gab) der den C64-Modus hatte. Auch der war ja kein großer Erfolg.

…Ergänzung
Commodore ist übrigens nicht „schlagartig“ in die Miesen gegangen. Das war ein langer qualvoller Tod… Ein hammer Buch, wer sich für die Geschichte interessiert!

Ausserdem war er nicht so „kompatibel“ zu
C64-Software, wie der C128 (den es ja AUCH noch gab) der den
C64-Modus hatte. Auch der war ja kein großer Erfolg.

Naja in der Form wie er dann abverkauft wurde natürlich nicht. Aber die Teile waren ja auch noch nicht fertig. Ob er wirklich so kompatibel wie ein C128 geworden wäre, ist schwer zu sagen, aber sicher wäre es noch deutlich kompatibler geworden, wenn man ihn fertig entwickelt hätte.

Hallo Fragewurm,

Volkscomputer - Aufstieg und Fall des Computer-Pioniers
Commodore

Das Buch kenne ich nicht, war aber am Rande ein Zeitzeuge um 1976

Dir wird ganz anders, wenn Du liest, WAS bei Commodore alles
schief gegangen ist und WELCHE CHANCEN dieser Laden gehabt
hätte, wenn man nur die Ressourcen richtig genutzt hätte und
die eigenen Entwickler nicht schikaniert hätte.

Das ging schon bei der Übernahme von MOS Tech los:

Der PET 2001 wurde eigentlich von MOS entwickelt und nur dann von Commodore auf den Markt gebracht.
Eigentlich war der PET die Weiterentwicklung des KIM-1. Die erste Serie der PETs hatte noch eine 1:1-Kopie des KIM-1 ROMs, nur die Basis-Adresse war verschoben.
Chuck Peddle hatte 1976 im Sommer schon einen fast fertigen Prototypen hier in Europa gezeigt. Einzig die ROMs waren noch mit Piggy-Packs mit zwei EPROMs bestückt, weil EEPROMs mit der entsprechenden Grösse nicht lieferbar waren. Gehäuse und die Micky-Mause-Tastatur waren da auch schon so wie im Verkauf.

In den Original Unterlagen von MOS zum 6502 waren die Register (A,X,Y und SP) gestrichelt schon auf 16-Bit erweitert und es war vorgesehen diese Version 1977 auf den Markt zu bringen.

Der 6522 VIA war schon in der Fertigung aber noch nicht dokumentiert. Es ging das Gerücht, dass Rockwell eine paar Ingenieure in ein Zimmer gesperrt haben soll um herauszufinden was der Chip alles kann. Es wurden dann später auch noch einige undokumentierte Funktionen im VIA gefunden.

Wir setzten 1976 (Die Entwicklung begann Ende75/Anfang 76 und die ersten 100 Geräte waren im September 76 fertig) eine Variante des 6502 im 28-Pin Gehäuse ein, ich glaube es war der 6504. Eingebaut war der normale 6502-Chip, aber nicht alle Pins waren herausgeführt.

Da MOS 1976 kaum flüssige Mittel hatte, gingen die ersten Serien der CPU ungeprüft raus, wie und Chuck etwas später bestätigte.

Unsere ersten 100 CPUs hatten die Macke, dass sie bei unter 20°C den Reset nicht richtig ausgeführt haben. Nach einigen Sekunden warten, dann hat sich der Chip aufgeheizt, haben die dann beim 2ten Reset klaglos funktioniert.

Wir konnten das Problem dann lösen indem wir die Chips bei 150°C nachgebacken haben. Dann haben sie funktioniert und die Parameter aller Chips lagen recht eng beisammen. Da war wohl noch irgend ein Problem in der Fabrikation, vermutlich weil die Chips schnell raus mussten um Geld in die Kasse zu bekommen. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit Chuck bis in die Details auszufragen :frowning:

MfG Peter(TOO)

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