C64: Floppy defekt?

Hallo zusammen!

Nach fast 20 Jahren (ogott, bin ich alt geworden!) habe ich meinen sorgsam verpackten C64 mit zugehörigem Floppydisk-Laufwerk wieder ausgegraben und mich voller Freude daran gemacht, dieses Glanzlicht der Ingenieurskunst aufzubauen und anzuschließen.

Leider funktioniert das Floppydisk-Laufwerk nicht mehr. Wenn ich mich richtig erinnere, lief es früher beim Einschalten einige Sekunden an (das macht sie jetzt schon mal nicht!). Und um beispielsweise das Inhaltsverzeichnis zu laden, setzte sich der Motor nach Eingabe des Befehls LOAD"$",8 in Bewegung (macht er leider auch nicht!). Das Laufwerk rührt sich nicht, stattdessen blink nur die Rote LED.
Gebe ich nun die falschen Befehle ein? Habe ich was falsch angeschlossen? Oder kann es sein, daß der Motor festsitzt?
Kennt jemand das Problem?

Viele Grüße

Armin

Armin,

vielleicht hilft dir ein Blick in
http://www.c64.priv.no/c64/files/manual_1541_Users_G…

/Dirk

Hallo Dirk!

Danke für Deinen Link (Bedienungsanleitung in Englisch). Ich habs durchgelesen, weiß aber immer noch nicht, warum das Ding nicht mehr funktioniert.

Ja, ich weiß, es ist immer schwierig per Ferndiagnose Probleme zu lösen. Aber hatte vieleicht nicht doch jemand schon mal so ein Problem? Nochmal: die Verbindung ist korrekt (naja, viel kann man dabei ja auch nicht falsch machen), LOAD-Befehl eingegeben, rotes Lämpchen blinkt, aber nichts tut sich, kein Mucks, das Laufwerk läuft nicht an.

Viele Grüße

Armin

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hi!

wie hast du das zeugs verpackt gehabt? (vakuumverpackt?)

folgende möglichkeiten fallen mir auf die schnelle ein:

  • motor defekt
  • lese-/schreibkopf verschmutzt/„steckt fest“
  • interface verschmutzt

ziemlich viel mit schmutz …

grüße,
tomh

ps: unglaublich, wie groß so ein rauchpartikel sein kann …

Hallo Tomh!
Natürlich habe ich den Computer ordnungsgemäß verpackt: er war ungefähr 10 Jahre in einer luftdichten Quelle-Schachtel in meinem damaligen Kinderzimmer unterm Bett gelegen, und dann nochmal 10 Jahre in Schutzathmosphäre im Keller gleich neben der Schleifmaschine…

Spaß beiseite. Ich glaube, ich mach das Ding einfach mal auf. Ich tippe auch eher auf den Motor.

Danke
Viele Grüße
Armin

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

ich hatte das auch mal und danach dann ein neues Laufwerk.

Spaß beiseite. Ich glaube, ich mach das Ding einfach mal auf.
Ich tippe auch eher auf den Motor.

Wer Spaß am Werkeln hat, kann das machen. Ich hingegen bin pragmatiker und sage mir, daß meine Feruzeit auch ein paar Euro je Stunde wert ist. Eine 1541 gibt es bei ebay um 15 Euro: http://search.ebay.de/search/search.dll?MfcISAPIComm…

Gruß,
Christian

Danke für Deinen Link (Bedienungsanleitung in Englisch).

Hallo Armin,

leider ist’s bei mir auch schon zu lange her, dass ich den „Brotkasten“ mein Eigen nannte. Die Bedienungsanleitung gibt es hier auch nochmal auf deutsch: http://www.softwolves.pp.se/idoc/alternative/vc1541_de/ Dort findet sich im achten Kapitel „Fehlermeldungen … Lesen des Fehlerkanals“ - wenn auch „huddelig“ verfasst und deshalb von mir leicht verbessert - folgendes:

Das Blinken der roten LED der Floppy zeigt das Auftreten eines Fehlers an. Mit Hilfe des folgenden kleinen Programms können sie ermitteln, an welchen Fehler es sich handelt, und, wenn dies nach Art des Fehlers möglich ist, wo er lokalisiert ist.

10 OPEN1,8,15
20 INPUT#1,A,B$,C,D
30 PRINTA,B$,C,D

A: Nummer des Fehlers
B$: Fehlerbezeichnung im Klartext
C: Spur
D: Sektor

Die Nummern kannst Du dann hoffentlich im achten Kapitel ff. finden.

In der englischen Anleitungen unter 4.9 „Reading the error channel“ ist das Programm leicht verändert:

10 OPEN 15, 8, 15
20 INPUT# 15, A$, B$, C$, D$
30 PRINT A$, B$, C$, D$

… und RUN nicht vergessen. ;o))

10 PRINT"Viel Glück!"
20 PRINT
30 PRINT"Marco"
READY.

10 PRINT"Viel Glück!"
20 PRINT
30 PRINT"Marco"
READY.

Hach, was war’n das noch für Zeiten…
Danke! Werd ich heute gleich mal testen!
Viele Grüße
Armin

(Hätt’ ich doch nur meine DATA-BECKER-Bücher nicht verschenkt!!)

‚Drive not Ready‘
Hallo!
Ich habe den Fehlerkanal ausgelesen:

74, Drive not Ready, 0,0

obwohl eine Diskette im Laufwerk ist.
Mich wundert, daß das Laufwerk nicht anläuft. Ich glaube mich zu erinnern, daß man sogar den Lesekopf knattern hörte, wenn keine Diskette eingelegt war.

Hat jemand eine Idee?

Viele Grüße

Armin

Hab’ nur dies gefunden
Hallo Armin!

obwohl eine Diskette im Laufwerk ist.
Mich wundert, daß das Laufwerk nicht anläuft. Ich glaube mich
zu erinnern, daß man sogar den Lesekopf knattern hörte, wenn
keine Diskette eingelegt war.

Daran meine ich mich auch zu entsinnen. (Falls ich das jetzt nicht mit dem Amiga verwechsele.) Ebenso meine ich mich zu entsinnen, dass ich bei „Drive not ready“-Fehlern die Floppy kurz aus- und nach einigen Sekunden wieder eingeschaltet hätte.
   Da fällt mir in diesem Moment ein, dass ich auch das Initialisieren der Floppy versucht habe. Deshalb habe ich eben mal im Netz herumgeschaut und diesen Text (http://www.xs4all.nl/~rimmer/files/troubleshooting-1…) gefunden. Darin steht u. a.:

**A "DRIVE NOT READY’ message indicates that the computer can „see“ the drive, but
there is no disk in it, or it’s not formatted, or the drive door is not closed. A dirty read/write head can do the same thing. The drive will respond by flashing the red activity LED and banging the heads (looking for track zero). If the computer can access the drive, but you can’t load even the directory of a known good (formatted) disk, try the INITIALIZE command, then try reading the disk again. To INITIALIZE the drive:

OPEN15,8,15
PRINT#15,„I“
CLOSE15**
(Nachdem die Floppy so lange herumgelegen hat, könnte es natürlich - wie oben genannt - sein, dass der Schreib- und Lesekopf nicht mehr ganz in Ordnung ist. Aber im Gegensatz zu einer Linse in einem CD-Brenner weiss ich nicht, wie man einen solchen Kopf reinigt.)

Hat jemand eine Idee?

Mir gehen sie zumindest aus, aber es müssten doch noch genügend C64-Nostalgiker herumlaufen. Zumindest hier gibt es ein deutschsprachiges Forum: http://c64-online.com/

Marco

Moin!

Leider funktioniert das Floppydisk-Laufwerk nicht mehr. Wenn
ich mich richtig erinnere, lief es früher beim Einschalten
einige Sekunden an (das macht sie jetzt schon mal nicht!). Und
um beispielsweise das Inhaltsverzeichnis zu laden, setzte sich
der Motor nach Eingabe des Befehls LOAD"$",8 in Bewegung
(macht er leider auch nicht!). Das Laufwerk rührt sich nicht,
stattdessen blink nur die Rote LED.

Nach dem Einschalten muß das Laufwerk kurz anlaufen. Danach sollte die grüne LED leuchten. Stattdessen blinkt bei Dir die rote LED, ohne daß auch nur ein Befehl an die Floppy gesendet wurde? Oder blinkt sie erst, nachdem Du mit dem LOAD-Befehl versucht hast, darauf zuzugreifen?

Blinkt sie direkt nach dem Einschalten, liegt ein Hardwarefehler vor. Nach dem Einschalten führt die Floppy einen Selbsttest durch. Wenn danach schon was blinkt, kann das jede Menge Ursachen haben. Beispielsweise ist das Betriebssystem der Floppy in einem ROM untergebracht. Leider garantieren die Dinger keine unbegrenzte Datensicherheit. Gern defekt sind auch die Portbausteine (6522), von denen der eine, wenn kein Parallelkabel eingebaut wurde, lediglich eine Timerfunktion hat. Deshalb ist es einen Versuch wert, beide gegeneinander auszutauschen, was natürlich nur dann einfach ist, wenn sie gesockelt sind.

Alle Stecker in der Floppy zu überprüfen ist auch einen Versuch wert.

Interessanterweise tut die Floppy noch was, denn beim Auslesen des Fehlerkanals bekommst Du keinen „Device not present“-Error, sondern „Drive not ready“, also als hättest Du keine Diskette eingelegt. Erstmal die einfacheren Dinge ausschließen, bevor Du Dich an der Kopfjustage versuchst - da die Floppy erst gar nicht anläuft, ist ein dejustierter Kopf erstmal ein nachrangiges Problem.

Typisch für den von Dir beschriebenen Fehler ist auch eine fehlende Spannungsversorgung des Laufwerkes selbst.

Munter bleiben… TRICHTEX

Hallo!

Danke für die Hilfe. Die Floppy blinkt erst nach Eingabe eines Befehls. Der Motor läuft nicht an, er ist tot.

Ich habe in einem anderen Forum den Hinweis erhalten, daß die 12V-Versorgung eine Macke haben könnte. Leider bin ich elektronisch nicht so fit, um da was dran machen zu können. Mal sehen, vieleicht kann ich einen Schrauber in meinem Bekanntenkreis auftreiben…

Hoffentlich krieg ich das Ding wieder zu laufen…

Viele Grüße

Armin

Moin!

Danke für die Hilfe. Die Floppy blinkt erst nach Eingabe
eines Befehls. Der Motor läuft nicht an, er ist tot.

Die 1541 ist ein „intelligentes“ Laufwerk, es befindet sich ein fast kompletter Computer auf der Platine. Der Selbsstest beim Einschalten funktioniert und nach dem Versuch, etwas zu laden, liefert der Fehlerkanal eine ordentliche Meldung. Die Fehlersuche beschränkt sich deshalb zunächst auf den Motor und die Motorsteuerung.

Ich habe in einem anderen Forum den Hinweis erhalten, daß die
12V-Versorgung eine Macke haben könnte.

Das kommt tatsächlich vor. Der Computer auf der Hauptplatine wird mit 5V gespeist, die 12V sind nur für den Motor zuständig. Allerdings ist dieser Fehler eher selten. Das Laufwerk hat einen Riemenantrieb. Probier’ mal folgendes: Leg’ Dein Ohr beim Einschalten mal auf das Laufwerk. Wenn Du ein sehr leises Geräusch hörst, das nach ca. 2 Sekunden weg ist, dann läuft der Motor an. Dasselbe Geräusch müßtest Du beim Versuch, etwas zu laden, hören.

In dem Fall ist die 12V-Versorgung in Ordnung. Die lange Lagerzeit war dann wahrscheinlich dem Antriebsriemen nicht sonderlich zuträglich. Wenn Du die 1541 von der Unterseite betrachtest, kannst Du Lüftungsschlitze sehen. Durch diese Lüftungsschlitze kannst Du eine Scheibe mit Strichmarkierungen drauf sehen. Das ist die Scheibe, die über den Riemen vom Motor angetrieben werden sollte. Leider ist von außen nur ein kleiner Teil des Riemens sichtbar und auch das nur mit einer Taschenlampe - man muß schon sehr genau schauen.

Bei einer 1541-II, also dem neueren Modell mit dem kleineren Gehäuse und dem externen Netzteil, ist das noch schwieriger. Zumindest hast Du aber eine halbwegs gute Chance, herauszufinden, ob der Riemen noch aufliegt.

Übrigens: Das Motorgeräusch läßt sich bei umgedrehter Floppy auch besser hören.

Leider bin ich elektronisch nicht so fit, um da was dran machen
zu können. Mal sehen, vieleicht kann ich einen Schrauber in meinem
Bekanntenkreis auftreiben…

Wäre Bayern nicht so weit weg vom Harz, würde ich ja mal 'reinschauen.

Hoffentlich krieg ich das Ding wieder zu laufen…

Möglich dürfte es auf jeden Fall sein. Wenn nicht, wirf’ das Ding nicht weg, es wäre immer noch ein gutes Ersatzteillager. Ich drück’ Dir die Daumen.

Munter bleiben… TRICHTEX

Hallo Armin!

Genügend Ansatzpunkte haben Dir die Vorposter ja schon genannt…

IMHO könnte das ROM über die 20 Jahre teilweise entmagnetisiert sein; kommt darauf an, wie sehr andere Magnetfelder in „den Kasten“ hinein ragten… Strom, Lautsprecher, Dauermagneten usw. (meine persönliche, vollkommen unwissenschaftliche Meinung).

Aber ich hätte da vielleicht noch einen Link-Tipp für Dich:

http://www.darmon.de/hardware/hardware.html

Unter „WebCam - Steuerung per Floppy…“ beschreibt dieser Mensch, wie er einen Floppy-Motor dazu „missbraucht“, um seine WebCam elektronisch in einem Winkel von… Grad automatisch zu schwenken… Also echt ein Fachmann. Vielleicht hilft Dir das oder Darmon selbst mit Info weiter?!

CU DannyFox64