Cafe to go eröffnen?

Hallo Ihr Lieben,

ich habe eine abgeschlossene Ausbildung im Bereich Versicherungen & Finanzen und habe nach Ausbildungsende nun noch weitere 2 Jahre Berufserfahrungen in dieser Branche sammeln können.

Jetzt das Problem, dieser Beruf bzw. die Anstellung in der ich aktuell bin (ich leite das Backoffice), ist rein gar nichts für mich und macht mich irre. Der Versuch eine andere Anstellung zu finden, auch in anderen Branchen z.B. Modeberaterin oder Servicekraft - hat rein gar nichts gebracht, nur Bewerbungsabsagen. (keine erfahrungen ect)

So ein kleines Cafe, wäre ein Traum!
Jedoch, da ich vollkommen Branchenfremd bin, hat mich dies bisher immer davon abgehalten, etwas in die Richtung zu machen.

Ich brauche dringend eure Meinung.
Ich wohne in einer kleinen Stadt am (85.000 Einwohner) wo es keinen Starbucks gibt. Jedoch ist diese kleine Stadt ein rießen Touristenort, ganz zu schweigen von den Schweizern die jeden Samstag in der Stadt sind.

Ein kleiner Laden, mit Coffee to Go.
Morgens die Pendler die zur Arbeit gehen, Die shoppinglustigen als kleine Pause. Im Sommer so eine Art Ice Latte - im Winter Heiße Schocki und Tees in Kombi mit Süßwaren die ich vom Bäcker beziehen würde und Baguettes die ich selber belegen würde.

Klar, gibt es unzählige Bäcker in der Stadt.
Aber z.B. eine Art Ice Latte (außer Mekkes) bietet niemand an… und „reich“ werden plane ich auch nicht …

Würdet ihr es wagen? Bzw. habt Ihr Irgendwelche Tipps?

So ein kleines Cafe, wäre ein Traum!
Jedoch, da ich vollkommen Branchenfremd bin,

… wird Dir wohl kaum jemand eine Existenzgründung finanzieren. Hast Du die nötigen finanziellen Mittel ?

Jedoch, da ich vollkommen Branchenfremd bin, hat mich dies
bisher immer davon abgehalten, etwas in die Richtung zu
machen.

auf jeden fall immer erstmal branchenkenntnis aneignen. geh ein jahr hinter die theke und lerne wie der hase läuft.

alles andere ist ein totgeborenes kind.

gruß inder

Heißes Eisen!
Hallöchen,

Jetzt das Problem, dieser Beruf bzw. die Anstellung in der ich aktuell bin (ich leite das Backoffice), ist rein gar nichts für mich und macht mich irre.

Was genau macht des „gar nichts für Dich“?
Bist Du Dir im Klaren darüber, was die Negativa sind, die Du auf dieser Stelle tatsächlich hast und was die Positiva sind, welche von Deinem Cafe zu erwarten wären und umgekehrt - und ob das Bild am Schluss in der Summe wirklich besser aussieht?

So ein kleines Cafe, wäre ein Traum!

Weißt Du, wie viele Leute davon träumen, in der Gastronomie zu arbeiten? Ich selbst spiele mit meiner Frau oft mit dem Gedanken.
Wir planen alles durch - vom Leistungsspektrum über Klientel, Standortwahl, Marketing-, Wachstums- und Vertriebsstrategie, Umsatzerwartung, nötige Kapital- und Wissensinvestition, Vorlaufzeit, Puffergrößen und Fallbackstategie.
Dann recherchieren wir Angebot, Konkurrenz, Substitutionsgüter und Sättigungsgrad des Markts.
Und nach alledem entscheiden wir uns jedes Mal, es dann doch zu lassen. Der Grund für uns ist trivial - während wir zwar eine reale Chance sehen, ist der „unwägbare Faktor“ multipliziert mit dem anbehafteten zu erwartenden Schaden zuzüglich den Initialkosten (Aufgabe des derzeitigen Jobs) größer als der Erwartungsnutzen.

Damit sprechen wir also statistisch nicht mehr von einem „neutralen Zustand“ sondern von einem „untragbaren Risiko“.

Warum ich das alles erzähle?
Weil Du das auch alles erstmal tun solltest, bevor Du einen weiteren Schritt in Richtung dieses „Traums“ tun solltest.

Jedoch, da ich vollkommen Branchenfremd bin

Der Rat, sich erstmal in die Branche einzuarbeiten, ist gar nicht schlecht. Dann kannst Du sowohl sehen, was ein Café erfolgreich macht, als auch, was dafür sorgt, dass Kunden eben nicht wiederkommen.

Ich wohne in einer kleinen Stadt am (85.000 Einwohner) wo es keinen Starbucks gibt. Jedoch ist diese kleine Stadt ein rießen Touristenort

Klingt fast wie meine Heimat.
Ich erinnere mich daran, es gab dort nur 2 Cafés, eines direkt gegenüber einer Eisdiele, beide nahe der Fußgängerzone - eines am anderen Ende der Stadt.
Das erste war ein Traditionsunternehmen (>50 Jahre). Es ging kaputt, als die Tochter nach der Berufsschule den Laden übernahm. Jetzt ist da ein 1€-Shop drin.

– nur so als Hinweis, wie viel man da falsch machen kann, selbst wenn die gesamte Basis schon geschaffen ist.

Heiße Schocki und Tees in Kombi mit Süßwaren die ich vom Bäcker beziehen würde und Baguettes die ich selber belegen würde.

Dir ist schon klar, wo dann der Löwenanteil des Gewinns landet?
Rechne damit, wenn Du nicht direkt Großabnehmer bist, dass Du „Nullgewinn“ mit den bezogenen Süßwaren machst und ggf. sogar noch draufzahlst, wenn der Umsatz schlecht ist.

Klar, gibt es unzählige Bäcker in der Stadt.

WARNSIGNAL!
Damit riskierst Du den Absatz, denn Deine Produktpalette hat ja kein Qualitätsmerkmal, wenn das Produkt „einfach vom Bäcker“ kommt!

Aber z.B. eine Art Ice Latte (außer Mekkes) bietet niemand an…

Was meinst Du, ist mit höherem Risiko und Aufwand verbunden?
Du, einen neuen Laden hochziehen und dort Backwaren anbieten - oder ein Bäcker, der sieht, dass sich Latte verkauft, und sich ne Kaffeemaschine hinzustellen?

Wenn Dein Modell aufgeht, hast Du plötzlich ein halbes Dutzend Konkurrenten, und dann bist Du in einem Preiskampf, den Du nicht gewinnen kannst, da Du auf Deine Konkurrenz als Zulieferer angewiesen bist!

Mein ehrlicher Rat, Du musst extrem viel recherchieren und einen extrem gut durchdaten Business Case auf dem Tableau haben, bevor Du hier an die Umsetzung Deiner Idee denkst.

Du kannst Dich ja noch mal hier melden, wenn Du da weiter bist als nur Wunschdenken :wink:

Gruß,
Michael

Hallöchen,

Jetzt das Problem, dieser Beruf bzw. die Anstellung in der ich aktuell bin (ich leite das Backoffice), ist rein gar nichts für mich und macht mich irre.

Was genau macht des „gar nichts für Dich“?
Bist Du Dir im Klaren darüber, was die Negativa sind, die Du
auf dieser Stelle tatsächlich hast und was die Positiva sind,
welche von Deinem Cafe zu erwarten wären und umgekehrt - und
ob das Bild am Schluss in der Summe wirklich besser aussieht?

… ich sitze den ganzen Tag alleine im Büro und verwalte
Da kannste mit den Jahren nur einen an der Klappse kriegen …

So ein kleines Cafe, wäre ein Traum!

Weißt Du, wie viele Leute davon träumen, in der Gastronomie zu
arbeiten? Ich selbst spiele mit meiner Frau oft mit dem
Gedanken.
Wir planen alles durch - vom Leistungsspektrum über Klientel,
Standortwahl, Marketing-, Wachstums- und Vertriebsstrategie,
Umsatzerwartung, nötige Kapital- und Wissensinvestition,
Vorlaufzeit, Puffergrößen und Fallbackstategie.
Dann recherchieren wir Angebot, Konkurrenz, Substitutionsgüter
und Sättigungsgrad des Markts.
Und nach alledem entscheiden wir uns jedes Mal, es dann doch
zu lassen. Der Grund für uns ist trivial - während wir zwar
eine reale Chance sehen, ist der „unwägbare Faktor“
multipliziert mit dem anbehafteten zu erwartenden Schaden
zuzüglich den Initialkosten (Aufgabe des derzeitigen Jobs)
größer als der Erwartungsnutzen.

Alles korrekt was du sagt - was mir hier aber bei dir Fehlt ist die Leidenschaft !!! Alles ist richtig was du sagst, aber zu steril!
So ists von vorne herein Fehlschuss

Damit sprechen wir also statistisch nicht mehr von einem
„neutralen Zustand“ sondern von einem „untragbaren Risiko“.

Ich plane nichts großes, max 15 Sitzplätze - hauptaugenmerk soll der Fensterverkauf sein, für to go Produkte.
Von daher ist Investition überschaubar und würde aus Erspartem finanziert werden. Neben einem Hauptjob habe ich einen 400€ ins Auge gefasst um das Polster für die ersten Monate aufzubauen

Warum ich das alles erzähle?
Weil Du das auch alles erstmal tun solltest, bevor Du einen
weiteren Schritt in Richtung dieses „Traums“ tun solltest.

Jedoch, da ich vollkommen Branchenfremd bin

Der Rat, sich erstmal in die Branche einzuarbeiten, ist gar
nicht schlecht. Dann kannst Du sowohl sehen, was ein Café
erfolgreich macht, als auch, was dafür sorgt, dass Kunden eben
nicht wiederkommen.

Ich wohne in einer kleinen Stadt am (85.000 Einwohner) wo es keinen Starbucks gibt. Jedoch ist diese kleine Stadt ein rießen Touristenort

Klingt fast wie meine Heimat.
Ich erinnere mich daran, es gab dort nur 2 Cafés, eines direkt
gegenüber einer Eisdiele, beide nahe der Fußgängerzone - eines
am anderen Ende der Stadt.
Das erste war ein Traditionsunternehmen (>50 Jahre). Es ging
kaputt, als die Tochter nach der Berufsschule den Laden
übernahm. Jetzt ist da ein 1€-Shop drin.

– nur so als Hinweis, wie viel man da falsch machen kann,
selbst wenn die gesamte Basis schon geschaffen ist.

Heiße Schocki und Tees in Kombi mit Süßwaren die ich vom Bäcker beziehen würde und Baguettes die ich selber belegen würde.

Dir ist schon klar, wo dann der Löwenanteil des Gewinns
landet?
Rechne damit, wenn Du nicht direkt Großabnehmer bist, dass Du
„Nullgewinn“ mit den bezogenen Süßwaren machst und ggf. sogar
noch draufzahlst, wenn der Umsatz schlecht ist.

Klar, gibt es unzählige Bäcker in der Stadt.

WARNSIGNAL!
Damit riskierst Du den Absatz, denn Deine Produktpalette hat
ja kein Qualitätsmerkmal, wenn das Produkt „einfach vom
Bäcker“ kommt!

Aber z.B. eine Art Ice Latte (außer Mekkes) bietet niemand an…

Was meinst Du, ist mit höherem Risiko und Aufwand verbunden?
Du, einen neuen Laden hochziehen und dort Backwaren anbieten -
oder ein Bäcker, der sieht, dass sich Latte verkauft, und sich
ne Kaffeemaschine hinzustellen?

Wenn Dein Modell aufgeht, hast Du plötzlich ein halbes Dutzend
Konkurrenten, und dann bist Du in einem Preiskampf, den Du
nicht gewinnen kannst, da Du auf Deine Konkurrenz als
Zulieferer angewiesen bist!

Das ist in jeder Branche so - dann würde und dürfte sich kein Mensch selbstständig machen. Das ist kein Argument, sondern ne sehr sehr negative Einstellung. Wenn es so wäre, hätten wir keine Zahnärzte, Bäcker, Floristen … meinste nicht?

Mein ehrlicher Rat, Du musst extrem viel recherchieren und
einen extrem gut durchdaten Business Case auf dem Tableau
haben, bevor Du hier an die Umsetzung Deiner Idee denkst.

Du kannst Dich ja noch mal hier melden, wenn Du da weiter bist
als nur Wunschdenken :wink:

Würde mich gerne weiter mit dir austauschen, da ich sehe, dass du die selben Pläne hast :smile: Jedoch aber auf ner sachlichen Eben, abwegen was neagtiv und was postiv sein könnte - nicht von vorne herein alles negativ machen. Das ist der Hauptpunkt, warum die wenigsten glücklich mit Ihrem Job sind, Angst haben etwas zu wagen und daher vieles schlecht reden …

Gruß,
Michael

Leidenschaft schafft Leiden…
Hallöchen,

Bist Du Dir im Klaren darüber, was die Negativa sind, die Du
auf dieser Stelle tatsächlich hast und was die Positiva sind,
welche von Deinem Cafe zu erwarten wären und umgekehrt - und
ob das Bild am Schluss in der Summe wirklich besser aussieht?

… ich sitze den ganzen Tag alleine im Büro und verwalte Da kannste mit den Jahren nur einen an der Klappse kriegen

Was meinst Du, was Du machst, wenn Du ein Café aufmachst?
Denkst Du die Verwaltung macht sich alleine?
Also der Kram mit Gewerbeamt, Gesundheitsamt, Finanzamt, Stadtwerken, Banken und Versicherungen, die Logistik etc - und dann noch juristische Dinge, wenn sich irgendwer durch irgendwas gestört fühlt.
Genau deswegen sagte ich: Meinst Du wirklich, daß Du das, was Dir jetzt übel aufstößt, so loswirst?

Alles korrekt was du sagt - was mir hier aber bei dir Fehlt ist die Leidenschaft !!! Alles ist richtig was du sagst, aber zu steril!
So ists von vorne herein Fehlschuss

Meinst Du, wir würden uns diese Mühe machen, wenn nicht der Wunsch und die Leidenschaft da wäre?
Aber was meinst Du, was man für Leiden schafft, wenn man sich in den Ruin wirtschaftet?

Das Ganze sieht anders aus, wenn Du eine unnachahmliche, innovative Idee hast, die Dir keiner wegnehmen kann, ohne Dir in den Kopf zu schauen.
Dann kannst Du mit sehr wenig Vorbereitung, einfach durch „Machen“, ohne viel „Wissen“, erfolgreich sein.
Aber nicht, wenn Du einfach nur „Vertrieb“ machst, denn die Gastronomie ist ein übersättigter Markt, und Du steigst damit, wie schon gesagt, in einen Verdrängungswettbewerb ein. Du wirst nur überleben, wenn Du (mindestens) einen Wettbewerber vom Markt drängst. Und zwar einen, der für einen Teil Deines Angebots (Konfekterie, Brötchen) Deinen Einkaufspreis diktieren kann.
Hast Du so viel Leidenschaft?

Ich sage Dir, ich meine das todernst - wenn Du kein Alleinstellungsmerkmal hast, gehst Du unter. Alternativenlos.
Und sorry, Caffe Latte ist kein Alleinstellungsmerkmal, denn das wird jeder Doof kopieren, wenn sich rausstellt, dass man damit Geld verdienen kann.

Ich plane nichts großes, max 15 Sitzplätze - hauptaugenmerk soll der Fensterverkauf sein, für to go Produkte.

Man kann sich auch mit einem mobilen Kaffeestand (d.h. keine Lokalkosten) in den Ruin wirtschaften.
Mir geht es darum, Dich ernsthaft davor zu warnen, etwas aufbauen zu wollen, was Andere im Handumdrehen in ihr Tagesgeschäft integrieren können.
Die Kundschaft, welche Du ihnen wegnimmst, holen die sich wieder und dann bleibt für Dich nichtmal genug für die Heizkosten über am Ende des Monats.

Neben einem Hauptjob habe ich einen 400€ ins Auge gefasst um das Polster für die ersten Monate aufzubauen

Du weißt, welchen Nervenkrieg Du in den ersten Monaten führst? Ob Du da den 400€ Job so nebenbei durchziehst, glaube ich nicht. Hast Du Erfahrungen mit der Selbständigkeit im Gastronomiegewerbe? Frag’ mal einen Lokalchef, wie viel Stress der Aufbau war. Also, ich meine, einen der ehrlich antwortet.

Das ist in jeder Branche so - dann würde und dürfte sich kein Mensch selbstständig machen. Das ist kein Argument, sondern ne sehr sehr negative Einstellung. Wenn es so wäre, hätten wir keine Zahnärzte, Bäcker, Floristen … meinste nicht?

Nein, der Verdrängungskampf ist kein Argument gegen Selbständigkeit.
Er ist ein Argument gegen unüberlegte Selbständigkeit!
Wenn Du keinen Plan im Ärmel hast, wie Du diesen Wettkampf gewinnen willst, hast Du ihn schon verloren. Und solche Pläne sind am Besten betriebswirtschaftlich fundiert.

Würde mich gerne weiter mit dir austauschen, da ich sehe, dass du die selben Pläne hast :smile: Jedoch aber auf ner sachlichen Eben, abwegen was neagtiv und was postiv sein könnte - nicht von vorne herein alles negativ machen.

Du kannst mir gerne über den Direktkontakt eine Nachricht schicken :wink:

Aber: Wer hier unsachlich ist, bist Du. Du gehst blauäugig an das Ganze ran, mit einer Emotion, die Dich Kopf und Kragen kosten kann.

Das ist der Hauptpunkt, warum die wenigsten glücklich mit Ihrem Job sind, Angst haben etwas zu wagen und daher vieles schlecht reden …

Erkenne den Unterschied zwischen „dazu mahnen, die Risiken berücksichtigen“ und „etwas schlechtreden“!
Der Grund, warum Betriebswirtschaft so ein wichtiges Fach ist und warum die IHK auch dorthingehend Seminare für Anfänger empfiehlt ist nicht, weil man Leuten vom Gewerbetreiben abraten will - sondern weil man will, dass die Gewerbe erfolgreich sind.

Nichtwissen bringt Dich immer in den Nachteil. Alles, was Du weißt, bringt Dir im entscheidenden Moment einen Vorteil.

Ach übrigens - ich bin Qualitätler. Ich mache immer so gerne Witze, dass es mein Job ist, ständig die Fliegen in der Suppe zu finden - damit Andere eine Suppe ohne Fliege haben können :smile:

Du kannst von mir gerne mehr Details bekommen, was Du beachten musst, um Erfolg zu haben.
Wenn Du von mir ein Bejubeln von unternehmerischem und finanziellem Selbstmord erwartest, bist Du bei mir halt falsch.

Gruß,
Michael
… der längst weiß, wie man auf die „grünere Wiese“ gelangt …

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sehr geehrte bibbsi

einen traum zu haben ist etwas schönes
ihn auch zu verwirklichen ist noch schöner

kennen sie menschen, die ihren traum verwirklicht haben? wenn ja, sprechen sie mit ihnen. fragen sie wie es ihnen auf diesem weg ergangen ist und was sie dafür alles getan haben. welche steine sie aus dem weg räumen mussten und wie oft sie aufgeben wollten auf diesem weg.

die realisierung eines traumes findet nicht im traum statt, sondern in der realität! und die realität ist:

http://www.creditreform.de/Deutsch/Creditreform/Pres…

  • 30.000 unternehmen gehen pro jahr in eine insolvenz
  • platz 5 in diesem ranking hat die „sonstige getränkegeprägte gastronomie“!
  • 80% davon sind 1-5 personen-betriebe
  • 50% davon haben weniger als 250.000 euro jahresumsatz

und insolvenz bedeutet sehr oft: liquidation des unternehmens und einen nicht unerheblichen schuldenberg.

http://www.vr-bankmodul.de/site/bracos/cgi-bin/braco…

schauen sie sich den branchenbrief an und rechnen sie. 15 sitzplätze x 6000 euro/sitzplatz*a = 90.000 euro/a (Umsatz). davon zu erwartendes betriebsergebnis (lt. stat. bundesamt): 11,1% = 9990 euro pro jahr. selbst wenn sie kein personal einstellen (was angesichts der öffnungszeiten eines cafés von ca. 70h pro woche plus einkaufszeit + verwaltung kaum zu leisten wäre bzw. den stundenlohn rapide senken würde), kämen stat. ca. 39.600 euro heraus. davon gehen ab gewerbe- und einkommensteuer; blieben (stat., durchschnittl. und theor.): ca. 28.000 euro/a.

das ist erreichbar! aber nur wenn man alle klippen erfolgreich umschifft, die in die direkte insolvenz führen! und welche klippen alle drohen, hat mike-river anschaulich beschrieben. und sie dürfen ihm glauben (sehen sie sich dazu die anzahl seiner sterne für hilfreiche antworten an). sollten sie ihm oder mir nicht glauben, gehen sie einfach mal zu ihrem persönlichen banker und stellen sie ihm ihre idee vor; so, wie sie es hier getan haben.

  • wenn er scharf auf sie ist, wird er ihnen einen kaffee anbieten und ihnen ein intensives beratungsgespräch zur realisierung mit seiner persönlichen hilfe anbieten.
  • wenn er sie mag, wird er ruhig und geduldig versuchen ihnen diese idee auszureden.
  • wenn er sie nicht leiden kann, wird er ihnen ohne weitere prüfung einen kleinkredit bewilligen und sich auf die verwertung ihrer sicherheiten freuen…

was ich damit sagen will:

  • träumen sie ihren traum, aber sehen sie der realität ins auge und bereiten sie sich vor.
  • leidenschaft alleine ist genauso wenig hilfreich, wie totplanen; aber ohne eine intensive planung und vorbereitung bedeutet alleinige leidenschaft den sicheren unternehmerischen tod (siehe ausführungen von mike-river)

mein rat:

auch wenn sie das nicht gerne hören möchten:

sie sind (noch) nicht reif für die realisierung dieses traumes!

  • es fehlt ihnen an kenntnissen und erfahrungen in dieser branche
  • sie wissen in keinster weise, was da wirklich auf sie zu kommt
  • sie besitzen (z.zt offensichtlich) weder das finanzielle noch das unternehmerische fundament, um den traum zu realisieren

hören sie auf mike-river und den inder: arbeiten sie eine zeitlang in einem café und lernen sie. wenn sie nach einem jahr immer noch wollen, können sie damit beginnen zu hinterfragen, was sie alles benötigen, damit ihnen jemand geld für diese idee gibt. und wenn sie das geschafft haben, ist erstmal nur eins wirklich sicher: sie haben 50.000 bis 100.000 euro schulden plus einen mietvertrag über 3 jahre, der sie nochmal zur zahlung von 36 x ca. 1000 euro/monat verpflichtet.

viel erfolg

faust-coaching

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Hallo,

ich bin seit etlichen Jahren selbständig.

Du musst Dich in dem Metier auskennen, ehe Du investierst und Mietverträge unterschreibst.
Du brauchst Geld für den Anfang - woher nehmen, und wieviel brauchst Du? Wann kannst Du mit Gewinn rechnen?
Jobcenter-Unterstützung nutzen, sofern möglich (erkundige Dich da mal, es gibt einiges für Neuselbständige, meist aber wohl erst nach Arbeitslosigkeit. Fragen kostet trotzdem nichts).

Kannst Du das zur Probe ohne feste Räumlichkeit machen (Straßenstand oder ähnliches? Das übt und macht, wenn Du das erfolgreich eine Weile gemacht hast, auch Eindruck bei Kreditgebern).

Ins Blaue hinein würde ich das nicht machen, schon garnicht auf Kredit und mit Mietvertrag.

Erfahrung ist das O vom A&O und schon mal eine Basis, gut sein ist das A vom A&O und für einen kleinen Laden überlebenswichtig.
Wenn die Erfahrung lehrt, dass es schon genug passende Coffee-to-go´s gibt, sollte man ev. Alternativen suchen.

In der Straße in Berlin, in der ich meinen Laden habe, hält sich erstaunlicherweise seit einigen Jahren auch ein Suppenanbieter.
Kleiner Laden, ca. 8 Suppen pro Tag im Angebot, immer wechselnde.
Ich hätte nicht gedacht, dass das klappt, aber sie halten sich. Klappt also doch.
Suppe (auch to go) gibts sonst hier in der weiteren Umgegend nicht und deren Suppen sind obendrein wirklich gut.

Kurz, es ist nicht so einfach. Man sollte sich für das, was man machen will, wirklich interessieren, Spaß daran und Ahnung davon haben und vor allem auch den richtigen Standort für den eigenen Anspruch wählen.

Gruß und viel Erfolg, Paran