Calvinistische Arbeitsethik heute

Ich bin gerade dabei, eine Arbeit über den Einfluss der Puritaner im heutigen Amerika zu schreiben und bin momentan bei dem Punkt „Kapitalismus“. Dieser Kapitalismus, der irgendwie auch mit dem American Dream zusammenhängt („vom Tellerwäscher zum Millionär“) basiert meiner Meinung nach auf Puritanischem Gedankengut. Klar, dass die ihre Gedanken aus der Lehre Calvins gezogen haben. Nur fällt mir beim besten Willen kein Beispiel ein, an dem man diesen typischen Kapitalismus und den dahintersteckenden Arbeitseifer der Puritaner erklären könnte. Klar, wäre Rockefeller ein Beispiel, der ja über seine Ölmillionen damals Gott verschrieben hatte, bzw. hat ers angeblich als Gottesgeld bezeichnet, dessen Verwalter er nur ist/war. Aber ich bräuchte ein paar aktuellere Beispiele.

Fällt euch vielleicht etwas ein? Recherchieren kann ich selbst, ich bräuchte nur Denkanstöße und das im Grunde recht dringend. Wenn ihr fertiges Material habt, in Form von Webseiten oder Büchern, die man bei http://books.google.de findet, dann aber ebenfalls immer her damit.

Wäre euch für Tipps unendlich dankbar.
Viele Grüße
~

Hi,

wie immer:

http://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanischer_Traum

Zumindest als Anfang.

Viele Grüße
WoDi

Hallo,
evtl. wirst Du hier fündig:

http://freenet-homepage.de/matkuch1/tutsek2.htm

Gruß
Peter

Hallo,

Ich bin gerade dabei, eine Arbeit über den Einfluss der
Puritaner im heutigen Amerika zu schreiben und bin momentan
bei dem Punkt „Kapitalismus“. Dieser Kapitalismus, der
irgendwie auch mit dem American Dream zusammenhängt („vom
Tellerwäscher zum Millionär“) basiert meiner Meinung nach auf
Puritanischem Gedankengut. Klar, dass die ihre Gedanken aus
der Lehre Calvins gezogen haben.

Das ist schon etwas lustig, dass Dir so völlig klar zu sein scheint, was die Forschung intensiv und konträr diskutiert.
Du spielst offensichtlich auf die sogenannte Max-Weber-These an, wobei die ihm und dieser These oftmals unterstellte Monokausalität (Protestantismus - Kapitalismus) in seinen eigenen Formulierungen so nicht vorhanden ist.
Eine grundlegende Kritik, hinter der man wohl nicht mehr zurückgehen kann, hat Franz Borkenau in „Ende und Anfang“ vorgeführt.

Nur fällt mir beim besten
Willen kein Beispiel ein, an dem man diesen typischen
Kapitalismus und den dahintersteckenden Arbeitseifer der
Puritaner erklären könnte. Klar, wäre Rockefeller ein
Beispiel, der ja über seine Ölmillionen damals Gott
verschrieben hatte, bzw. hat ers angeblich als Gottesgeld
bezeichnet, dessen Verwalter er nur ist/war.

ZUmindest das kann in keinster Weise als ein Ausdruck calvinisitischer Arbeitsethik verstanden werden. Für diese Haltung (ein Vermögen als Geschenk Gottes zu sehen und eventuell auch dementsprechend damit umzugehen) hätte ich auch Beispiele parat aus Zeiten, bevor Calvin überhaupt gelebt hat.

Fällt euch vielleicht etwas ein? Recherchieren kann ich
selbst, ich bräuchte nur Denkanstöße und das im Grunde recht
dringend. Wenn ihr fertiges Material habt, in Form von
Webseiten oder Büchern, die man bei http://books.google.de
findet, dann aber ebenfalls immer her damit.

Auf alle Fälle begibst Du Dich in das schwierige und umstrittene Gebiet der Mentalitätsgeschichte, wobei nicht bestritten werden soll, dass es gewisse „typisch“ calvinistische etc. Mentalitäten geben kann. Die weitere Beeinflussung ist jedoch genauso wenig zu unterschätzen (z.B. Geographische Faktoren, Sprache etc.). Einem deutschen Lutheraner kommt jedenfalls unter Garantie ein österreichischer REformierter extrem katholisch vor:wink:

Wäre euch für Tipps unendlich dankbar.

„Google“ also Max Weber, Borkenau, Mentalitätsgeschichte etc.

Grüße und viel Erfolg

Taju

Nunja, könntest du mir eventuell einfach ein Beispiel für einen typischen Kapitalisten der heutigen Zeit sagen? Ob Max Weber, Calvin, Puritaner oder alles zusammen ist letztlich egal. Aber vielen Dank für deine Analyse, das hat mich durchaus weitergebracht!

Hallo,

Nunja, könntest du mir eventuell einfach ein Beispiel für
einen typischen Kapitalisten der heutigen Zeit sagen? Ob Max
Weber, Calvin, Puritaner oder alles zusammen ist letztlich
egal. Aber vielen Dank für deine Analyse, das hat mich
durchaus weitergebracht!

Ich glaube, die Schwierigkeit, eine einzelne Person zu fidnen, liegt daran, dass auch die Zeit der Fmailienunternehmen doch weitestgehend vorbei zu sein scheint, vielmehr haben wir Aktiengesellschaften mit dann doch relativ anonymen Vorständen und etwas bekannteren Vorsiitzenden. Falls es hier ein Wirtschaftsbrett gibt, würde ich da mal bei den Experten nach den diesbezüglichen Veränderungen fragen.
Als „böse Kapitalisten“ fallen mir die Fonds ein, die z.B. hier in D alte Kredite aufkaufen und so eigentlich gutgehende Firmen kaputtmachen (es gab mal einen Spiegelbericht darüber).
Es gibt aber ja auch noch durchaus „Kapitalisten“, die (auch) versuchen, ihr Geld für die Gemeinschaft anzulegen, wobei zumindest teilweise auch (ursprünglich) religiöse Motive eine Rolle spielen. Oft sind das dann Firmen, die eine gleichnamige Stiftung unterhalten, spontan fällt mir Bertelsmann und Deuchmann ein.
Bei der SUche nach entsprechenden amerikanischen Firmen hilft sicherlich die Siete http://www.nai-index.de/seiten/firmen_liste.html weiter, wobei hier der Schwerpunkt auf ökologischen Fragen liegt.
Interessant wäre es vielleicht, nach „Mission statement“ (sowas hat ja jede Firma) und „God“ zu suchen. Vielleicht findet man so zumindest eine (amerikanisch, darum ging es ja) Firma, die in irgendeiner Weise zumindest bewusst religiöse Werte mit moderner Ökonomie verbindet.
Vielleicht sollte man auch mal die Familie Bush unter die Lupe nehmen, die in ihrem privatem Leben sicherlich Kapitalisten sind.

Interessant: Die Anonymität von Aktienfonds lässt natürlich die persönliche Verantwortung eines Firmenbesitzers in den Hintergrund treten. Seit der Antike und auch in der Moderne haben die Menschen ihren Reichtum zu legitmieren versucht (indem sie sozial tätig waren, Museen gestiftet etc.)- tun das große Aktiengesellschaften heute noch und was ist ihre Mission?
An der Bochumer Uni wurde mal eine Dissertation geschrieben, die nachzuweisen versuchte, dass soziale Spenden einer Firma weder rein PR-mäßig noch in Fragen der Gewinnmaximierung irgendetwas nützen, nur Sportsponsoring nützt etwas.

Sorry aber, nicht besser weiterhelfen zu können,

Grüße
Taju