Camera Obscura (Lochkamera), wie geht das?

Hi!

Ich hab hier ein Buch wo ein paar Fotos mit der Camerca Obscura drinn sind, die also bis zu mehrere Stunden belichtet sind.

Was brauch ich um sowas zu machen, geht das mit einer guten normalen Kamera oder brauch ich da ein spezielles Gerät für?

vielen Dank!
Sebastian

Hallo,
Infos zur Camera Obscura solltest Du mit einer Suchmaschine
z.B. Google leicht finden.
Dazu brauchst Du deine moderne Kamera auf keinen Fall.
Ganz einfach gesagt, ist die Camera Obscura ein
dunkler Raum (z.B. Pappkarton) mit einem kleinen Loch.
Gegenüber vom Loch wird auf die Wand ein seitenverkehtes Bild
projiziert (dahin muß der lichtempfindliche Film).
Das Ganze geht ohne jegliche Form von Linsen.
Es funktioniert natürlich nur bei sehr guter Beleutung
der darzustellenden Objekte (z.B. Sonnenlicht).
Gruß Uwi

Die Camera Obskura ist ein überdimensionaler Würfel, am einen Ende ist eine kleine Öffnung. Das eintretende Licht wird an die gegenüberlegende Wand projeziert. Durch das kleine Loch kommt wenig Licht rein, dafür ist die Tiefenschärfe recht gross. Wurde zuerst von Landschaftsmalern benutzt, um möglichst naturgetreue Bilder zu malen.
MFG Peter

Hi Sebastian!

Was brauch ich um sowas zu machen, geht das mit einer guten
normalen Kamera oder brauch ich da ein spezielles Gerät für?

Bei Foto-Brenner gibt es mehrehre Bücher (auch zum Selbsbau einer C.O.).
Außerdem gibt es ein Lochblenden Set, welches Du über einen T2-Adapter an eine SLR-Kamera anschließen kannst. (kostet aber 116 €!)

Grüße
HylTox

Hallo Sebastian
Wen du eine Spiegelreflex-Kamera hast, an der du das Objektiv abnehmen kannst, brauchst du nur noch stabile schwarze Pappe, Klebeband und einen Zirkel. Das Zirkelloch ist schon fast groß genug als Blende. Schneid dir die Pappe passend aus um sie auf dein Bajonett kleben zu können und auf gehts. Im Sucher kannst du bei hellen Motiven sogar schemenhaft was sehen.
Bei diesem Händler gibt es eine ganze Auswahl wunderschöner Camera Obscuras. Es ist nicht nötig so eine zu kaufen, aber du hast mal ein Bild im Kopf, wie solche Cameras aussehen.
http://www.monochrom.com/MonoC/asp/main.asp?wb=843
Zur Theorie: Beste Ergebnisse hast du bei Blenden zwischen etwa 100 und 250. Die Blende rechnest du ganz einfach aus:smiley:er Abstand von deiner Pappblende zum Film geteilt durch die Größe des Lochs. Also z.B. 3 cm Brennweite und 0,5 mm Lochgröße ergibt Blende 60. Du siehst: das Loch muss verdammt klein sein.
Carsten

Hallo Sebastian,

noch eine kleine Überlegung zum Filmmaterial. Nur wenn Du die Variante mit der umgebauten SLR verwendest, ist es sinnvoll mit KB- oder Rollfilm zu arbeiten. Wenn Du eine Papp- oder Holzkiste nimmst, solltest Du Dir entweder Planfilm (nicht zu hoch empfindlich, sonst ist die richtige Belichtung recht fummelig) besorgen oder mit Fotopapier arbeiten. Gerade die Bilder mit den ewig langen Belichtungszeiten werde üblicherweise mit Papier gemacht und dann entweder als Negativbild so wie sie sind entwickelt oder per Umkehrchemie in Positive verwandelt.

Vorteil des Planfilms ist natürlich, dass man später beliebig viele Abzüge herstellen kann.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

zunächst ein paar links:

http://www.die-lochkamera.de/ (sehr empfehlenswert)
http://www.monochrom.com/MonoC/asp/maina.asp (exclusive Modelle)
http://www.brenner-fotoversand.de/ (Bausatz und anderes)
http://www.oberberg-online.de/~reincke/lochkam/slbst…
http://www.pinholeresource.com/products.html (edles Modell)

Ich habe selbst eine Lochkamera gebaut. Dazu habe ich eine alte
6x6 (wirklich sehr alt) von ihrer Optik befreit und stattdessen
eine Lochblende eingesetzt. Vorteilhaft ist dabei, daß schon ein
Filmtransport vorhanden ist. Rollfilme sind wohl die beste Wahl
für eine selbstgebaute Lochkamera.
Die Lochblende würde ich anfertigen lassen oder eine fertige
bestellen, denn sie entscheidet maßgeblich über die Qualität der
Bilder. Über das Verhältnis von Lochdurchmesser zum Abstand der
Filmeben siehe http://www.die-lochkamera.de/. Ein
Belichtungsmesser brauchst Du nicht. Mit ein wenig
experimentieren findet man recht schnell eine gute
Belichtungszeit (auf zwei oder drei Sekunden kommt es eh nicht
an).

Ich war selbst über die die gute Qualität der Bilder erstaunt.
Einige Dinge wie Blende und Brennweite sollte man unbedingt
beachten, dann macht die Camera Obscura richtig Spaß!

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen