Cannabis-Tee als Einschlafhilfe?

Hallo,

ich leide seit einiger Zeit unter starken Einschlafproblemen. Ohne Schlaftabletten geht da nichts. Jetzt hat meine Frau im Internet gefunden, dass Cannabis-Tee helfen soll. Ich kann den hier in Spanien, wo ich lebe, ganz legal im Reformhaus kaufen.

Gestern habe ich es zum ersten Mal probiert: Zwei Tassen kurz vorm ins Bett gehen. Hat aber nichts gebracht, ich bin nach einer halben Stunde wieder aufgestanden, habe eine Schlaftablette genommen, eine halbe Stunde am PC gesessen und bin dann problemlos eingeschlafen.

Hat jemand diesbezügliche Erfahrung? Wieviel Tee und wie lange vor dem Schlafengehen müsse ich denn trinken, damit er hilft?

Oder ist das, wie so vieles, nur ein Gerücht?

Grüße
Carsten

Hallo Carsten,

klar hilft Cannabis beim Einschlafen; besser als Tee allerdings schwarzer Dope - grüner macht eher albern und kicherig.

Je mehr verschiedene Wirkstoffe Du aufeinander häufst (Rotwein könntest Du auch noch hernehmen, ist schließlich ‚rein pflanzlich‘ :confounded:), desto leichter kommst Du damit auf die Rutschbahn nach oben. Die steht Dir ziemlich wahrscheinlich bevor, wenn Du das Heil von irgendwelchen Wirkstoffen erwartest.

Wenn Du Einschlafschwierigkeiten hast, lässt sich das zwar pharmazeutisch ein wenig dämpfen, aber die Ursache ist dadurch nicht angegangen, und sie wird es auch nicht, wenn Du noch viele andere Wirkstoffe obendrauf setzt.

Schöne Grüße

MM

Ich schätze mal dass das Tee ist dem das THC entzogen wurde. Der kann dann auch nicht „wirken“. -> http://www.gutefrage.net/frage/wird-man-von-hanf-tee-high

Von Malzbier wirst du ja auch nicht betrunken obwohl „Bier“ im Namen vorkommt.

Sehr viel einfacher ist es, den Tee von Blättern einer in Europa legal angebauten Cannabissorte zu nehmen. Diese haben bereits als Pflanzen einen THC-Gehalt von annähernd Null.

Wirksamer wäre als Beruhigungsmittel dann das einzige andere Mitglied der Familie der Hanfgewächse.

Schöne Grüße

MM

Lieber Carsten, es kann sehr gut sein, dass auch die „legalen“ Inhaltsstoffe das Einschlafen fördern. Ich würde einfach damit rumexperimentieren. Das psychoaktive THC ist immer ein bisschen schwer einzuschätzen, wenn man es einnimmt. Von daher solltest du dir bei THC-haltigem Cannabisgenuss jemanden suchen, der Erfahrung damit hat, vor allem mit der Langzeitwirkung. Oder dich ein bisschen in Forschungsergebnisse reinfuchsen. Einige landwirtschaftliche Versuchsanstalten arbeiten mit Cannabis, vielleicht ist das eine erste Spur. Viele Grüße!

Unsinn. Seit 1996 ist in Deutschland der Anbau von Hanf sehr THC-armer Sorten freigegeben, da braucht es keine „ersten Spuren“! Hanfanbau dient der Erzeugung von Fasern, die sowohl versponnen als auch anderweitig genutzt werden können. Meine Wäsche auf dem Balkon hängt auf einem Hanfseil - die Seilerei, auch die Sackweberei waren ganz klassische Anwendungen für Hanf.

Die Freigabe unter Auflagen 1996 hat zu einem riesigen Reinfall geführt, weil die damals noch unter bis ins Detail gehender staatlicher Gängelung arbeitenden Ackerbauern nicht damit gerechnet hatten, dass hier etwas propagiert wurde, wofür es überhaupt keinen Absatzmarkt gab, weil die letzten hanfverarbeitenden Betriebe ähnlich wie die letzten Flachsschwingen in den frühen 1950er Jahren den Betrieb eingestellt hatten.

Die für die Bodenfruchtbarkeit hervorragend guten Hanfkulturen wurden deswegen 1996 zu fast 100 % nicht geerntet, sondern untergeackert. Ein Griff ins Klo, sozusagen. Auch die in den folgenden zehn Jahren vielerorts unternommenen Versuche, für den wegen des Vorfruchtwertes von Hanf eigentlich wünschenswerten Hanfanbau Absatzmärkte zu gewinnen (u.a. Hanfsaat, geschält oder geröstet oder sonstwie genussfähig aufbereitet, war ungefähr zehn Jahre zu früh dran, heute könnte man das als „endkrass perfekt veganes Powerfood“ jedem Konsumdepperl reindrücken), aber keine der untersuchten Verwendungsmöglichkeiten von Hanffasern u.a. als Isoliermaterial brachte zufriedenstellende Ergebnisse.

Ein paar Jahre lang wurde versucht, einen Markt für Textilien aus Hanffasern zu erschließen. Ich habe einige Jahre lang Hanfjeans und ein Hanfhemd getragen - sie sind für die quiekenden Dummköpfe, die alle sechs Monate neue Kleidungsstücke „sich holen“ wollen, ungeeignet, weil sie erst nach ungefähr sechs Monaten und entsprechend vielen Wäschen angenehm zu tragen sind. Eine Eigenschaft von Hanftextilien, in der sie Baumwolle weit überlegen sind, ist, dass sie --im Regen-- beim Outdoor-Chillen patschnass werden können, danach aber ganz ohne Umziehen ruckzuck wieder trocken sind. Weil die Nachfrage sich aber in sehr übersichtlichen Grenzen hält, blieb Hanfkleidung ein Nischenprodukt.

Wenn sich heute landwirtschaftliche Versuchsanstalten mit Hanf beschäftigen, dann liegt das am bereits erwähnten hervorragenden Vorfruchtwert von Hanf: Die Hoffnung, doch noch was Brauchbares aus Cannabis machen zu können, wurde da noch nicht aufgegeben. Staat und Länder treten hier an die Stelle der Privatunternehmen, die den mühsamen Weg zur wirtschaftlichen Verwertung von Hanf nicht weiter gehen wollten oder konnten.

Und eines ist sicher: In irgendwelchen Kräuterteelein ist dieser Weg nicht zu finden.

Schöne Grüße

MM

Servus,

ich mach hier mal eine andere Verzweigung auf, weil das Thema ein völlig anderes ist:

Welches sind denn

von THC-armer Cannabis sativa, die das Einschlafen fördern.

Ich geb Dir mal ein Beispiel, wie man sowas konkret benennen kann: Beim nächsten Verwandten von Cannabis sativa geht es um Lupulin, das beiläufig auch dafür sorgt, dass man nach der sechsten Halben hie und da ein wenig schläfrig wird, auch wenn man die selbe Menge Alkohol (z.B. einen Liter Riesling) sonst ganz ordentlich wegstecken kann.

Schöne Grüße

MM

Unsinn? Danke lieber Aprilfisch, nun bist du zwar dein profundes Wissen losgeworden und hast klargestellt, wer für dich Dummköpfe und Depperl sind.

Aber du hast nicht verstanden, was ich meinte.

Das Thema des Fragers ist Tee, nicht deine Jeans.

„Eine erste Spur“ - zum Weiterrecherchieren, und zwar über andere interessante Inhaltsstoffe. Die ich nicht kenne und auch nicht kennen muss, um auf die Ursprungsfrage einzugehen. Es ist ein Recherchetipp, nicht mehr.

Untersuchungen zu dem Thema können ja durchaus ein Nebenprodukt des versuchsweisen Anbaus sein. Ich habe den Leiter einer solchen Versuchsanstalt über das Thema interviewt, es ist schon eine Weile her. Entsprechende Projekte waren damals in Planung. Man kann ja mal nachschauen was draus geworden ist.

Hi,

In Tee eher nicht, denn THC ist nicht wasserlöslich. THC ist in Alkohol und Fett lösbar. Also lieber Brownies backen anstatt einen Tee aufzusetzen.Aber auch in Brownies macht 1g nicht mehr Breit als wenn du 1g rauchst. Es wirkt länger, dafür aber schwächer.