Cannabis und Islam?

Hallo Experten!

Im „Handbuch der Rauschdrogen“ (1978) findet sich der Satz: „Cannabis spielt in islamischen Ländern die gleiche Rolle wie in Europa der Alkohol“.

Ich habe davon noch nie etwas gehört. Ist da etwas dran?

Gruß!
Karl

Nicht wirklich, jedenfalls nicht in dem Maße, wie Du es Dir wahrscheinlich vorstellst.
Zum einen ist das „Handbuch der Rauschdrogen“ aus einer Zeit, in der Cannabis in den westlichen Ländern noch weitaus weniger toleriert, akzeptiert und verbreitet war (was sich mittlerweile ziemlich geändert hat) und ist diese Aussage in diesem Kontext zu sehen.
Zum anderen will der Autor damit eigentlich ausdrücken, daß in „islamischen Ländern“, in denen ja zumeist der Alkoholkonsum verboten oder zumindest „nicht gern gesehen“ ist, oftmals Cannabis als Rauschmittel (denn dieses ist nicht von der Religion verboten) statt Alkohol genossen wird, da im Grunde jede Kultur das Bedürfnis nach „Rauschdrogen“ (aus mannigfaltigen Gründen) hat.
Die „Kriminalisierung“ und das „Verbot“ von Cannabis in den westlichen Ländern gibt es übrigens auch erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, früher wurde auch bei uns von vielen Leuten, vor allem auf dem Lande und im Bereich der „bohème“ Cannabis mit ziemlicher Häufigkeit genossen (als ein Nebenprodukt des früher weit verbreiteten gewerblichen Hanfanbaus).
Und auch in den meisten „islamischen Staaten“ steht der Konsum, bzw. Handel mit Cannabis, zumindest offiziell, unter Strafe.

Gruß
nicolai

Hallo!

Im „Handbuch der Rauschdrogen“ (1978) findet sich der Satz:
„Cannabis spielt in islamischen Ländern die gleiche Rolle wie
in Europa der Alkohol“.

Ich habe davon noch nie etwas gehört. Ist da etwas dran?

„Dran“ ist da schon was, auch wenn die Aussage sicher falsch ist, wenn sie allzu wörtlich genommen wird („gleiche Rolle“). Allein deshalb, weil die aktuelle rechtliche Situation völlig unterschiedlich ist.

Google doch mal nach der Kulturgeschichte des Cannabiskonsums in islamischen Ländern.
Dann findest du z.B. so etwas:
http://rbedrosian.com/Downloads/Hashish_Islam_9-18th…

Zu entscheiden, ob das dann für oder gegen die Aussage von der „gleichen Rolle“ spricht, bleibt dir überlassen.

Schmidbauer/vom Scheidt geben in ihrem (ausgezeichneten) Werk ja auch selbst Quellen für diese „Kulturgeschichte des Haschischkonsums im Islam“ an.
Bzw. finden sich im „Handbuch“ unter dem Eintrag „Cannabis. Punkt 3: Geschichte“ auch ein paar Bemerkungen dazu.

Gruß
Tyll

Hallo Nikolai!
Danke für die Informationen

Nicht wirklich, jedenfalls nicht in dem Maße, wie Du es Dir
wahrscheinlich vorstellst.

Naja, eigentlich stelle ich es mir gar nichts vor sondern suche Informationen.

Zum einen ist das „Handbuch der Rauschdrogen“ aus einer Zeit,
in der Cannabis in den westlichen Ländern noch weitaus weniger
toleriert, akzeptiert und verbreitet war

Das ist interessant, was meinst du damit? Ich habe ja die Ausgabe von 1978 (habe gesehen, dass es unzählige Male neu aufgelegt wurde). Ist es wirklich so, dass heutzutage in westlichen Ländern Cannabis trotz Verbot im hohen Maße „toleriert, akzeptiert und verbreitet“ ist? Ich lasse mich gerne belehren, in meinem Umkreis (bilde ich mir jedenfalls ein) gibt es nur niemanden, der das Gras konsumiert…?

Gruß!
Karl

Hallo!
Danke für die Informationen!

Schmidbauer/vom Scheidt geben in ihrem (ausgezeichneten) Werk
ja auch selbst Quellen für diese „Kulturgeschichte des
Haschischkonsums im Islam“ an.
Bzw. finden sich im „Handbuch“ unter dem Eintrag „Cannabis.
Punkt 3: Geschichte“ auch ein paar Bemerkungen dazu.

Die nützen mir nichts, weil ich gerne wissen will, wie es heutzutage aussieht!
Gruß!
Karl

…„google“ und „youtube“ erteilen gerne Auskünfte - z. B. http://www.heute.at/news/politik/art23660,745146, http://www.spiegel.de/politik/ausland/colorado-und-w…, http://news.orf.at/stories/2155051/ oder http://www.shortnews.de/id/1005015/cannabis-legalisi…

Gruß
nicolai

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Guten Tag,

na ja, einige islamische länder sind die größten produzenten von hasisch! vorallem marokko und afghanistan, aber auch pakistan. geraucht wird das dort selbstverständlich auch, allerdings sind die strafen dafür weit höher als hierzulande.