Hallo,
ich fotographiere ähnliches wie du (Tanzpartys).
Du brauchst ein lichtstarkes Objektiv, wie hier schon angesprochen wurde. Meins schafft Blende 2,8, das geht grad so. Offener wäre besser. ISO setze ich variabel so zwischen 400 und 1600 ein, bei mehr rauscht meine Kamera zu stark.
Die Zeit lasse ich bei ca. 1/10-1/3 Sek., weil ich gern mit Lichtspuren spiele.
Den Blitz leite ich, wenn möglich, indirekt über die Decke. Die Leute direkt zu beblitzen liefert „flache“ Gesichter.
Motivprogramme und auch die Halbautomatiken würde ich an deiner Stelle eher vergessen. Ich stelle alles manuell ein, da habe ich mehr Kontrolle über die Szene. Die Kamera neigt sonst dazu, das kaum vorhandene Licht zu sehr über den Blitz auszugleichen, was dann wirklich die Stimmung kaputt macht. Dann hast du hell belichtete Leute, aber kaum was vom Hintergrund. Ich mische deswegen nur soviel Blitz hinein, dass ich die Leute damit scharf bekomme (was sonst aus der Hand mit den oben angegebenen Zeiten nicht möglich wäre, schon gar nicht, wenn sie - wie bei mir - dabei noch tanzen).
Unbedingt in RAW fotographieren und hinterher nachbearbeiten! Dann kann dir auch erstmal der Weißabgleich egal sein, da du den dann hinterher bearbeiten kannst. So kannst du auch den Blaustich vom Blitz noch etwas rausnehmen.
Schärfe: Ein gutes Autofokusmodul hilft. Falls dir die Kamera in Sachen Fokus aufgrund des Lichtmangels aussteigt, halte dich zum Fokussieren an die Einstellung Single-Autofokus und nimm nur die verbauten Kreuzsensoren. Die schaffen das am ehesten. Falls alles nichts hilft, manuell scharfstellen, Entfernung zur Kamera merken und Leute in den Schärfebereich „reinlaufen“ lassen. Man gewöhnt sich nach einer Weile dran. Je offener die Blende, umso schwieriger ist das natürlich (da geringerer Schärfebereich), also fang zum Üben evtl. mit etwas geschlossenerer Blende an.
Und, zu guter Letzt: Üben, üben, üben. Lern die Kamera blind bedienen und schieß viele Fotos. Setz dich mit den Fotos an, versuch herauszufinden, was ihnen noch fehlt, wo Fehler liegen könnten. Tausch dich mit Leuten aus, deren Fotos dir besser gefallen und frag sie, was sie gemacht haben. Und, sowas liegt mir immer ganz persönlich am Herzen: Bitte lass Sorgfalt walten, was die Auswahl deiner Fotos anbetrifft. Versetz dich in die Personen auf dem Bild: Wenn du das wärst, würdest du so ein Foto von dir gern veröffentlicht sehen oder nicht? Im Zweifelsfall lieber ein paar weniger, aber gute Bilder hochladen als einfach die gesamte Ausbeute des Abends unsortiert und unbearbeitet ins Netz zu stellen. Die abgebildeten Personen werden es dir danken.
Gruß