Hi,
ich antworte Dir und odo hier gemeinsam, Eure Aussagen decken sich ja weitgehend.
Noch ein kleiner Hinweis (in einem Fotokurs sollte aber auch
darauf eingegangen werden): Das Aufzeichnen von RAW-Dateien
kostet zwar noch mal das Fünffache an Speicher, bringt aber
wirklich entscheidende Vorteile.
für wen?
Letztlich für jeden…
Jetzt mal ernsthaft, wieviel % aller SLR-Nutzer haben je eine
RAW entwickelt? 5 %, oder weniger?
Und solche, die eigentlich mehr mit einer kleineren Kamera
besser bedient sind? 1 %, oder weniger?
Und mal genauso ernsthaft: wieviel % der SLR-Nutzer haben jemals ihre Bilder größer als Din-A4 oder A3 ausbelichten lassen? Sind es 10%?
Warum sollte also der „Normalnutzer“ seine Bilder wirklich mit 18MP aufnehmen
Das Argument ist das gleiche wie das für RAW: in Anbetracht heutiger Preise für Speicherplatz macht es imho einfach keinen Sinn schon bei der Aufnahme einen Teil der Reserven der Kamera zu verschenken.
RAW sind m.E. nur was für sehr ambitionierte Leutchen, die
willens und könnens sind, (viel) Zeit zu investieren.
Das muss nicht so sein. Es kostet mich einen Tastendruck auf „Strg-A“, einen Klick auf „Exportieren“ und das Suchen nach dem richtigen Speicherordner, um ein komplettes Verzeichnis von RAW in jpg umzuwandeln.
Ich selber hab noch nie ein RAW entwickelt, allein schon weil
ich keinen kalibrierten Monitor besitze. Denn ohne den kann
man sehr schnell sehr viel Mist bauen.
Auch beim Thema „kalibrierter Monitor“ gibt es eine weite Streubreite. Wer seine Fotos, wenn auch nur minimal, am PC in Punkto Farbwiedergabe und Tonwerte bearbeitet, kommt um einen „kalibrierten“ Monitor einfach nicht herum, will er keine verhunzten Abzüge haben. Da ist es erst einmal egal, ob ich ein RAW oder ein jpg bearbeite.
Aber es muss nicht immer gleich der hardwarekalibrierte 1000-Euro-Monitor zu sein.
Die einfachste Stufe ist eine Softwarekalibrierung - für viele Anwender reicht das schon. Ich selbst habe zwar relativ einfache Monitore, diese aber wenigstens mit einem Spyder hardwarekalibriert (und den Farbwechsel beim Booten kann man sehr deutlich sehen). Das ist noch bei weitem nicht das Optimum, aber ausbelichtete Bilder sehen wenigstens halbwegs so aus, wie ich es am Monitor gewollt habe.
Wer aber mit einem völlig unkalibrierten Monitor arbeitet, der sollte tunlichst jede Bearbeitung, die über Winkelkorrekturen und Beschneidungen hinausgeht, unterlassen.
Ich bleibe dabei: Folgt man Eurer Argumentation, gibt es imho auch keinen Grund, die volle Auflösung der Kamera zu erhalten und kann sich eine passende, deutlich kleinere, Auflösung aussuchen.
Will man sich aber die Möglichkeiten und Reserven der Kamera erhalten, geht am RAW kein Weg vorbei.
Nebenbei: das RAW ist ein gut geeigneter Urhebernachweis. Wer diese Datei besitzt, kann seine Urheberschaft an einem Foto schnell nachweisen.
Gruß Stefan