CD-Rom an Schüler weitergeben

Hallo,

bin Referendar und möchte meinen Schülern eine CD-Rom mit Wortschatzübungen zu einem Lehrwerk weitergeben, in der Hoffnung, dass das Medium Computer und die lebhafte Aufmachung sie vielleicht zum Vokabellernen motivieren könnte.

Mache mir nur ein wenig Gedanken wegen des Copyright. Hatte mir überlegt, dass ich in Absprache mit den SuS so tue, als hätte ich die CD-Rom im Klassenraum liegen gelassen. Wenn die SuS sich die CD dann kopieren, ist die „Straftat“ nicht von mir begangen worden…

Wie macht Ihr so etwas?

Danke & schönen Gruß

R.

Hallo
Wenn die CD normalerweise zum Buch verkauft wird, ist das Weitergeben zum Kopieren eine Straftat.
Wenn die CD so gut ist, dass es den Schülern helfen würde, kann man die evtl. als Sammelbestellung billiger bekommen. Das würden dann auch die Eltern bestimmt finanzieren. (Zur Not der Förderverein > Mal mit der Schulleitung besprechen?)
Einfach nach Absprache liegen lassen zeigt den Jugendlichen, dass ihre Lehrkraft kein gesundes Rechtsbewußtsein hat und das sollten wir nicht vermitteln.
Grüße

Hallo,

würde ich so nicht machen, denn wenn ein Schüler Dich ärgern will hat er etwas gegen Dich in der Hand. Die SUS können sich ja zu mehreren die CD im Handel kaufen und wenn sie dann auf die Idee kommen sie zu kopieren ist es nicht mehr Dein Problem…

MfG

A.

Hallo Raphael
Ich würde von diesem Vorhaben Abstand nehmen. Das Kopieren der CD wird sich vermutlich wie ein Schneeballsystem ausweiten. Und dann fliegt die Sache irgendwann auch auf. In dem Fall könnten dann folgende Sachverhalte relevant werden:

  1. Mangelnde Sorgfalts- und Aufsichtspflicht.
  2. Anstiftung zu einer Straftat.
  3. Verletzung der Copyright-Bestimmungen.
    Als Angestellter der Schule würdest du dann auch diese in die Sache hineinziehen. Das hätte dann eventuell auch berufliche Konsequenzen. So weit sollte dein Motivationstraining nicht gehen. Suche doch Alternativen (open source, Lizenzvereinbarungen der Schule usw.).
    Mit den besten Grüssen
    Markus

Vor einem solchen Verfahren muss man warnen. Natürlich kann das gut gehen. Wenn allerdings etwas heraus kommt, sind Sie mit Sicherheit in der Klemme! Auf welchen verschlungenen, auch zufälligen Wegen Informationen ans Licht, also an den Verlag, kommen könnten, ist nicht voraus zu sehen!
Es ist ja hier allen Beteiligten klar, dass es sich um einen Trick handelt, um das Copyright zu umgehen. Zumindest Fahrlässigkeit bleibt ganz sicher an Ihnen hängen - ganz abgesehen von dem quasi konspirativ vereinbarten Gesetzesverstoß, mit dem ich Probleme hätte. Wo ist da der grundlegende Unterschied zu anderen illegalen Verhaltensweisen, die wir alle beklagen: erschlichene Doktortitel (!!!), politische Seilschaften, Günstlingswirtschaft, Schwarzgeldtransfer in Steueroasen, Bestechlichkeit …
Wie wäre es denn mit einem Mittelweg, etwa dem Hinweis auf von Ihnen ausgesuchte Freewareprogramme, die es in großer Zahl gibt. Viele müssen/können mit den gewünschten Vokabeln „gefüttert“ werden - was zwar Arbeit ist, aber auch Übung - und der Demonstrationbzw. dem Einsatz der CD-Software via Beamer/Smartboard, evtl. sogar im Rahmen eines Elternabends?

Solche Angebote würde ich meinen Schülern nicht machen!!! Da kannst du in Teufels Küche kommen!
Sag Ihnen einfach, wo sie die CD- Rom bestellen können.
Alles Gute!

wo kein kläger…
an schulen wird normal raubkopiert was das zeug hält - nicht nur software.
ich persönlich freue mich, dass ich seit einem halben jahr die schule lizenzfrei laufen habe. edubuntu bietet schon eine ganze menge. mich hat’s umgehauen.
mfg
pb

Hallo Raphael,
um Gottes Willen, vergiss dieses Vorhaben schnellstens.
Dein Idealismus in allen Ehren, aber nicht nur, dass Du Dich, wie Du selbst schon festgestellt hast, strafbar machst - was noch viel wichtiger ist - Dein Vorbild !!!
Ich habe bei allen Elternabenden immer wieder mit dem nicht vorhandenen Unrechtsbewusstsein meiner Eltern/Schüler zu kämpfen, wenn es um Raubkopien von Filmen oder Musik geht. Wie sollen Kinder generell lernen, wann und warum etwas verboten/falsch ist, (Moral ist z.Zt. nicht hip)wenn sie keine eindeutigen Vorbilder haben.
Deshalb meine dringende Bitte an Sie, auch wenn man kurzfristig damit vielleicht „Gutes“ bewirkt, dennoch andere Möglichkeiten im Rahmen der Zulässigkeit finden und dazu stehen.
Im Internet gibt es sicherlich einige kostenlose Vokabeltrainer, obwohl ich immer noch der Meinung bin, selbst geschriebene Vokabeln bleiben besser im Gedächnis. Mach doch am Anfang oder Ende Deiner Stunden kleine Spiele, die motivieren nicht nur, sondern fördern außerdem auch das Sozialverhalten.
Ich hoffe, Dir geholfen zu haben und würde mich freuen, wenn Du mir eine kurze Rückmeldung geben würdest.
Alles Gute und weiterhin frohes Schaffen
Gabriele / Nofretete2008
Sorry, dass Du die Antwort erst heute bekommst, weil meine erste Antwort nicht von der e-mail-Seite weitergeleitet wurde.

Besten Dank alle! Alle Antworten haben mein „komisches Bauchgefühl“, welches mich die Anfrage überhaupt hat stellen lassen, treffend artikuliert und mit sinnigen Argumenten begründet. Lasse besser die Finger davon.