Das liegt daran, weil Medien gerne eskalierende Sprachbilder benutzen. Seit Jahren scheinen sie der Ansicht zu sein, dass mehr als eine zuvor bereits erkorene Person auch gleichbedeutend mit „Kampf“ ist. Andererseits heisst es ja auch bei mehr als einer Partei (wie in Nordkorea) Wahlkampf.
Ich schliesse mich Deiner Ansicht vollkommen an, dass eine (Aus)wahl auch innerhalb von Parteien zum ganz normalen Zustand gehören sollte. In der CDU stellte man sich bereits gegen das „System Merkel“, wenn man überhaupt als Kandidat antrat. Das ist ein Punkt bei dem die CDU sich durchaus eine Scheibe bei bspw. den Grünen abschneiden könnte.
Während Kauder 2005 und 2006 noch gut über 90% erreichte, war in 09/2017 direkt nach der BT-Wahl schon ein deutlicher Dämpfer mit 180 Ja-Stimmen, 53 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen zu verzeichnen. Und das ohne Gegenkandidat.
Das hat er auch vor der Wahl entsprechend kommuniziert, sich nicht sozusagen als Gegenkandidat zu Merkel zu sehen. Aber das wäre dann ja auch wirklich der Fehdehandschuh gewesen. Ich gehe auch nicht davon aus, dass er sie jetzt direkt angreifen wird. Wahrscheinlich muss er sich als F-Vorsitzender erst noch festigen, bevor er überhaupt am Stuhl sägen könnte, falls er es wollte.
Btw war auch Angie nicht als Kohlgegner bekannt, sägte ihn aber trotzdem gnadenlos aus dem Weg als sich die Situation bot.
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich ehrliche Antworten bekäme.
Eure Einschätzung ist mir durchaus wichtig. weil man allein allzu leicht Aspekte übersieht oder ggf. auch eigenen Motiven (Wunsch=Vater des Gedanken) falsch gewichtet.
Gruß
vdmaster