CDU und SPD-Politiker fordern Prostitutionsverbot

Hallo,
für einen verspäteten Aprilscherz hielt ich, dass auch der Herr Lauterbach den käuflichen Sex verbieten lassen will:


Immerhin wünscht man sich ja etwas, was schon die Kirche in tausenden von Jahren nicht erreicht hat. Das Ziel hört sich doch eher an, als wenn irgendeine extreme Gruppe diese Forderung aufstellt oder etwas, was man vielleicht in einem Flyer wie dem „Der Wachturm“ von religiösen Fanatikern zu lesen bekäme.
Neben der Scheinheiligkeit, diesen Wunsch mit „Corona“ zu begründen, fiele doch auch ein wichtiges gesellschaftliches Ventil zum „Dampf ablassen“ weg. Welche Folgen hätte ein Verbot auf entsprechende Kriminalität? „Häßliche“ und Behinderte würden ebenfalls wieder vermehrt aus einer sexuellen Teilhabe rausfallen.
Wäre ein Prostitutionsverbot überhaupt realistisch? Wäre es wünschenswert?

Beste Grüße
rakete

Na toll …

Überdies wollen die Politiker die aus ihrer Sicht in den meisten Fällen menschenunwürdige, zerstörerische und frauenfeindliche Tätigkeit untersagen, zu der die Frauen gezwungen würden. Die derzeitige Schließung der Bordellen bestätige, dass die Frauen keine eigene Existenz hätten - keine Anmeldung, keine Wohnung und keine Krankenversicherung. Sie seien ihren Zuhältern ausgeliefert. „Diesen Frauen hilft nicht die Wiedereröffnung der Bordelle, sondern eine Ausbildung oder Tätigkeit in einem existenzsicherndem Beruf.“

Statt den „ältesten Beruf der Welt“ endlich auf menschenwürdige Füße zu stellen, wollen wir wieder ins 18. Jahrhundert zurück …

Wenn man diese Argumente als Maßstab nimmt, sollte man vielleicht auch die Jobs „Erntehelfer“, „Tierzerleger“ und „Bauarbeiter“ unter die Lupe nehmen und vielleicht verbieten. Die ersten beiden haben in den letzten Wochen ihre menschenunwürdigen Verhältnisse aufgezeigt, den dritten sehe ich überall in Berlin.

kopfschüttelnde Grüße
Pierre

P.S.: das Wort „Scheinheilig“ kommt mir auch als erstes in den Kopf. Es gibt Stimmen, die Wollen die Annahme der Dienstleistung Sexarbeit unter Strafe stellen, also die Kunden der Prostituierten bestrafen. Ein Schelm, wer jetzt böses dabei denkt, dass auch Männer dieses Papier unterschieben haben …

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… noch ergänzend:
Vollkommen legalisieren ist in meinen Augen der einzig gangbare Weg, die Kriminalität zu verbannen. Nur fürchte ich, dass der Staat inkl. Finanzamt dann stärker zuschlägt als die meisten Luden.
Wie „Frauenfeindlich“ der Beruf ist, wird sich dann zeigen - kenne drei aus der Pornobranche und die machen das … zumindest freudiger als so manche Reinigungskraft. (deren Angabe nach)

Gilt übrigens auch für Marihuana… ein Notar AD (alt-68er) hat immer was auf Lager…

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Die „Legalisierung“ der Prostitution als „freie Sexarbeit“ unter Rot-Grün war ein Freifahrtschein für Zuhälter und Menschenhändler (Hells Angels und Co.) vor allem osteuropäische Frauen zu entrechten und in die Zwangsprostitution zu zwingen. Statt die Rechte der Frauen dadurch zu stärken, trat genau das Gegenteil ein. So etwas passiert eben, wenn Gutmenschen Politik machen. Hört sich gut an, ist aber scheisse.

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sorry, aber die Kirche war gerade die Institution mit den meisten Bordellen in Mittelalter und in einigen Regionen. Sie hatte sie selber betreiben bzw hatte das recht Konzessionen zu vergeben.

hat mit den Monopol auf „Frauenhäuser“ ein Haufen Schotter gemacht.

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Und du glaubst wirklich, ohne Legalisierung hätte es die nicht gegeben?

Es hat halt zugenommen, da sie offener agieren können.

Zwangsprosititution und Menschenhandel kann man heute genauso offen betreiben wie vor 50 Jahren - nämlich gar nicht. Zugenommen hat der Menschenhandel, seit die Grenzen leichter zu überschreiten waren, und das hat viel mit Europa und Schengen und gar nichts mit legaler Prostitution zu tun.

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Nurmittlesen, ich rate dir, das Wort „Gutmenschen“ nicht so plakativ zu benutzen, damit machst du deine Beiträge unglaubwürdig. Denn wer soll darunter fallen? Alle Menschen, die du nicht magst? Alle Politiker der SPD und der Grünen?

Wenn du differenziert politische Regierungen oder Politiker kritisierst kann man das ermst nehmen.
Karl

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Sorry, ich hatte bei diesem Beitrag versehentlich „Lösung“ angeklickt. Die Stärkung der Rechte von Prostituierten fand ich schon sehr gut. Es soll halt jeder selbst entscheiden, was er arbeiten möchte, ohne natürlich gepresst zu werden.

Gruß
rakete

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Ganz unabhängig davon, wie man zu Prostitution steht, haben die Politiker meiner Meinung nach damit ein sehr falsches Signal zur falschen Zeit gesetzt. Für die Akzeptanz von Corona-Maßnhmaen ist es wichtig, Vertrauen zu schaffen, dass die Maßnahmen verübergehend sind und nicht dazu missbraucht, Rechte - egal, welche! - dauerhaft einzuschränken.

Klar kann man sagen: Das geht doch nur gegen die „bösen“ Sexworkerinnen, aber es zeigt, dass manche Politiker halt doch sehr schnell mit dem Gedanken „Wo’s so gut funktioniert hat, können wir gleich dabei bleiben!“ zu Hand sind und dass dahingehende Befürchtungen nicht völlig aus der Luft gegriffen sind.

Die klaren Worte, die die niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza (CDU) dazu gefunden hat, fand ich sehr richtig:

Es ist traurig, wenn Spinner, Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten auf einmal lauteste Verfechter von Grundrechten sind. Es ist aber vor allem deswegen traurig, weil zu viele Demokraten gerade schweigen. Alles, was man dazu sagen könnte, hat Heribert Prantl wunderbar aufgeschrieben:

Gruß,
Max

Servus,

ganz unterhaltsam war das einige Jahrzehnte lang in Frankfurt/Main, wo mit viel moralischem Eifer und sowas wechselnd die „Austrocknung“ der Rotlichtbezirke im Ostend und Taunusstr. / Elbestr. gefordert wurde. Das eher banale Motiv war, dass die Immobilien hie fest in sozial- und dort fest in christdemokratischer Hand waren und man den jeweils „anderen“ den Reibach nicht gönnen mochte.

Schöne Grüße

MM

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