Cello für Wiedereinsteiger mit mäßiger Begabung

Die Situation ist nicht ganz ungewöhnlich, das Vorhaben aber sehr lobens- und unterstützenswert. Nein, einen „Celloset“ kenne ich nun wirklich nicht und die Chinesen kann man zwar in Anspruch nehmen, würde ich persönlich aber nicht tun, weil hier mit Hölzern gearbeitet wird, die von der Decke bis zum Bogen nichtausgereift (und das meine ich wörtlich) sind. Was muss man hinlegen, um ein vernünftiges Cello nicht unbedingt für den höheren konzertanten Gebrauch zu bekommen. Ich denke, dass man durchaus um die 1000,- auskommen müsste. Es gibt ja auf dem freien Markt durchaus qualitativ vernünftige Angebote. Allerdings würde ich nicht von vornherein (zwanghaft wegen Preispanik) eine Anfrage beim Geigenbauer umgehen. Da gibts auch Angebote in Kommission.

Liebe Grüße
Michael

Danke Michael!

Ich denke,
dass man durchaus um die 1000,- auskommen müsste.

Das wäre schön.

Allerdings würde ich nicht von vornherein (zwanghaft wegen Preispanik) eine Anfrage beim Geigenbauer umgehen.

Nöö - das hatte ich auch nicht. Aber bei einem Geigenbauer ging unter 2.500 für das nackte Cello garnix. Ein anderer hatte einen kompletten Set mit Bogen und Hülle für kanpp 2.000 im Angebot. Das Cello war wohl auch aus chinesicher Produktion, allerdings vom Geigenbauer ausgesucht und aufgearbeitet.

Mal sehen - vielleicht finde ich ja noch was.

Herzlichst
Conrad

Danke Milena

Einen Geheimtipp habe ich leider nicht,

wie bedauerlich :wink:

Also für 200.- Euro bekommst du meiner Meinung nach wirklich nur Schrott.

Ja, das ist mir inzwischen klar - ich hoffe nur, daß es in dem weiten Feld zwischen 200-EUR-Schrott und 2500-EUR-Solides-Anfängercello doch noch einen Glücksgriff gibt.

Herzlichst
Conrad

Hallo Conrad,

auch wenn Du schockiert bis, aber für 2500 Euro bekommst Du kein gutes Cello, die fangen, wenn du Glück hast, bei 8000-10000 an, aber auch dann hast Du überhaupt kein sehr gutes Cello, da kannst Du ruhig noch eine Null ranhängen und ein Spitzencello fängt dann jenseits dieser Grenze bis unendlich an.

Grüße TS

Hallo Tobias!

Danke für Deinen Demotivationsversuch - aber wenn ich Deine werte Aufmerksamkeit auf den Betreff lenken darf: „Cello für Wiedereinsteiger mit mäßiger Begabung“. Gut ist halt relativ.

Gruss CC

Hallo Conrad,

Deine Anfrage endete mit der Frage, ob man „da wirklich 2.000 - 2.500 EUR für hinlegen“ muß.
Diese Frage habe ich lediglich beantwortet.
Gelesen habe ich Deine Anfrage auch richtig, aber ein Cello bleibt in seiner Qualität gleich, egal ob es von einem Wiedereinsteiger mit welcher Begabung auch immer oder von einem Profi gespielt wird.
Ich wollte mir eigentlich auch ersparen, darauf hinzuweisen, daß ich seit 53 Jahren Cello spiele, davon 35 Jahre in professionellen Orchestern und außerdem ca. 40 Jahre unterrichte, also reichlich mit Instrumenten jeglicher Preisklasse in Berührung gekommen bin und so einigermaßen weiß, wovon ich spreche.
Daß gut relativ sein soll, ist allerdings eine recht merkwürdige Aussage!

Nochmals Grüße
TS

Hallo Tobias!

Das Du ein echter Cello-Crack bist war mir klar - allerdings hätte ich Dich nach Deinem Posting deutlich jünger geschätzt :smile:

Daß gut relativ sein soll, ist allerdings eine recht merkwürdige Aussage!

Da ist wohl der Knackpunkt - ich halte diese Aussage für eine Selbstverständlichkeit …

Okay, ein letzter Versuch: Mein Cello (das meine Nichte hat) hat vor 35 Jahren 1.800 DM gekostet. Also nach Deinen Maßstäben ein eher mittelmäßiges Instrument. Ich wette aber, daß ich mit meinem Können und meinem musikalischen Verständnis gar nicht in der Lage wäre, den Unterschied zwischen diesem und Deinem zig(oder hunderte?)-Tausend-Euro Instrument zu erkennen.

Ach ja, noch ein allerletzter Versuch: Vor vielen Jahren war ich mit einem Freung in einem Konzert von Mstislaw Rostropowitsch. Mein Freund stürmete nach dem Konzert kurzerhand über die Bühne und in die Garderobe. Ich selbst war nicht mutig genug (und erwartete eigentlich, daß mein Freund jeden Moment von Ordnern wieder hinausgeworfen würde). Statt dessen kam er nach zehrn Minuten freudestrahlend zurück und berichtete von seinem Gespräch mit Rostropowitsch. Besonders beeindruckt hatte mich, das der größte lebende Meister (Casals war da schon ein paar Jahre tot) meinem Freund auf dessen Aussage, er würde auch Cello spielen - aber natürlich im Vergleich mit ihm wäre das gar nichts, nur milde angelächelt und ihn zurechtgewiesen hat: Er solle sich nicht so klein machen, wenn er nur tüchtig üben würde, könne er das auch schaffen…

Okay - ich fürchte die Schnittmenge unserer Welten ist nicht all zu groß lieber Tobias - nix destrotrotz ganz herzliche Grüße

Conrad

Hallo Conrad,

irgendwie scheinen wir etwas aneinander vorbeizureden.
Du hast eine Anfrage wegen der Cellopreise gemacht und ich habe sie beantwortet.
Ein Cello, das vor 35 Jahren 1800.- DM gekostet hat kann durchaus ein ganz gutes Cello sein und wenn es das tatsächlich ist, ist es heute ein mehrfaches wert! Aber in der Zeit bis heute haben sich da Welten geändert, besonders nach der sog. „Wende“ und „Globalisierung“.
Wenn Du die Möglichkeit hast, gehe doch bitte einfach mal zu einem Geigenbauer und frage ihn, was Du für ca. 900.- EURO für ein Cello bekommst - ich meine natürlich ein gutes Fachgeschäft -, oder frage auch, was für 2500.- Euro zu haben ist!
Ich habe mir nach der Wende in Markneukirchen, einer Weltmetropole des Instrumentenbaues, eine Cello bauen lassen (1998) für 8000.- DM, damals ein Schnäppchen. Heute geht dieses Instrument nicht unter 10.000.- Euro weg - auch nach unabhängiger Meinung.
Ein Schüler von mir ist mit einem Cello für 7500.- angekommen, welches er im Moment für 50.- Euro im Monat mietet, aber für ein Musikstudium nicht in Frage kommt - nach Meinung u.a. eines Celloprofessors an einer bekannten deutschen Musikhochschule… Solche Geschichten könnte ich immer weiter erzählen, aber möchte Dich nicht länger langweilen, sondern Dir versichern, daß ich Dich weder demotivieren, noch den Rechthaber geben will!
Die Geschichte mit Rostropowitsch ist nett und er war nett zu Deinem Freund, aber so gut wie Rostropowitsch zu spielen, schaffen doch nur wenige - übrigens spielte er auf dem Duport Stradivarius :wink: und mit dem Üben hatte er natürlich recht - ein alter Musikerspruch lautet: Wie kommt man zu den Berliner Philharmonikern? Antwort: üben, üben, üben… Und so wird auch Dein Können mit dem Üben größer werden, denn mit oder ohne Begabung - jeder muß üben, auch Rostropowitsch hat geübt und das nicht zu knapp!
Und so wünsche ich auch Dir viel Erfolg beim finden eines guten Cellos und Freude beim Üben und wenn Du unser kleines Hin- und Her nochmal durchgehst, wirst Du doch ein paar Schnittmengen finden!
In diesem Sinne herzliche Grüße
Tobias