Cello oder Kontrabass lernen?

Hallo ihr alle :smile:

Ich mache schon lange selbst Musik aber auf eher alltäglichen Instrumenten wie Klavier und Gitarre.
Jetzt möchte ich etwas „besonderes“ lernen.
Ich bin schon immer in tiefe Streichinstrumente verliebt gewesen, also wird meine Wahl auf Cello oder Kontrabass fallen. Hierzu hab ich aber ein paar Befürchtungen die ihr mir jetzt ausräumen dürft :wink:

1. Ich stehe nicht besonders auf Klassik weshalb ich auch in keinem Orchester spielen möchte. Macht es überhaupt Sinn ein Bassinstrument solistisch zu spielen?

  1. Gibt es überhaupt modernes Notenmaterial (Pop, Rock) für tiefe Streicher?

  2. Der Kontrabass würde mich ganz klar noch mehr reizen als das Cello, aber das Cello ist vielleicht doch besser geeignet als Soloinstrument im Vergleich zum Bass oder nicht?

Vielen Dank für eure Antworten :smile:

Hallo,
kuck (und hör) mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=PPv4UWve7C0

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo,
ich glaube als „echtes“ Soloinstrument ist da wohl weder Cello noch Kontrabass geeignet.
ABER…, Klassik muß es natürlich nicht sein…
Ohne Begleitung durch Band oder PlayAlong kann ich es mir allerdings nicht so wirklich vorstellen, und Apocalyptica ist ja auch nicht gerade ein Soloprojekt.
Im Bandcontext geht es als Soloinstrument wiederrum schon…
Nunja …Thema Noten nach ein wenig surfen bin ich eher zu dem Eindruck gelangt, das da wohl selbst schreiben / umschreiben angesagt ist…

Gruß Jörg

Hallo Jörg,

ich glaube als „echtes“ Soloinstrument ist da wohl weder Cello
noch Kontrabass geeignet.

Cello als Soloinstrument nicht geeignet? Öhhmmm … die Suiten für Violoncello solo von J. S. Bach, die Solowerke von Hindemith und B.A. Zimmermann. Jede Menge Sonaten, von den Gamben-/Cellosonaten Bachs über Beethovens großartige Cellosonaten zu Anton Weberns Kleinen Stücke für Cello und Klavier. Dann die Cellokonzerte von Dvorak, Saint-Saëns, Schumann, Schostakowitsch, Ligeti. Das Doppelkonzert von Brahms, das Tripelkonzert von Beethoven … Das sind jetzt zunächst mal nur die, die mir da spontan einfallen.

Siehe, Dein Glaube ist irrig …

Achja - sicher, Apokalyptika ist ein Gruppenprojekt (das musikalisch übrigens nicht sonderlich mein Fall ist). Aber es gibt auch Soloprojekte abseits der sog. ‚klassischen‘ Musik wie etwa den von mir schon seit den 70er Jahren geschätzten Fredi Alberti.

Freundliche Grüße,
Ralf

Danke für die Infos :smile: Ich werd am besten auch mal in einer Musikschule nachfragen, wobei die mir dann bestimmt sofort einen Vertrag anhängen wollen… Das mit den Noten hatte ich mir schon gedacht ich hab nämlich auch schon gesucht… :frowning:

Das Cello ist naturgemäß sehr auf klassische Musik geprägt, es gibt natürlich auch Noten für Pop und Rock, trotzdem ist es eher eine halbe Sache, solche Musik solistisch auf einem Cello zu spielen. Außer in einem klassischen Orchester wird das Cello auch effektiv in moderneren Orchestern eingesetzt und gibt der Musik von Sängern wie  z. B. Michael Bublé und Robbie Williams eine besondere Note.
Der Kontrabass ist vielseitiger.
Ob Klassik, Country, Rock, Pop, Jazz - kein Orchester ist ohne Kontrabass denkbar!
Eignet sich zum Streichen ebenso wie fürs Zupfen.
Der Kontrabass ist eindeutig mein Lieblingsinstrument!

Dann bist du so ziemlich genau, was hierzulande gebraucht wird. Amerika hat ziemlich in einen neuen populären Trend für Streichinstrumente investiert, seit dem klar ist, dass sie das Gehirn so gut entwickeln wie sonst kaum was:
http://www.youtube.com/watch?v=vawrp_gMXJs
oder
http://www.youtube.com/watch?v=aE2GCa-_nyU
oder heir ab 1: 14 min
http://www.youtube.com/watch?v=LV5_xj_yuhs

Hier könnte es in Deutschland sogar erste interessante jobs geben mit training für Amateure als Musik-Integrationsbotschafter:
http://www.youtube.com/watch?v=wrrwjQVtNqk

Cello ist bedeutend vieleseitiger und flexibler als Kontrabass!
es ist das Instrument der Zukunft.
http://www.youtube.com/watch?v=cXNKcIx4Gks&feature=c…

Viel Erfolg, da liegst du mitten im Trend.

Tach Sabrina,

es gibt auch diverse Real-Books in bass-clef Ausgabe:
oderdas sollte fuer die ersten paar hundert songs ausrei…

Hallo!

Also wenn du nicht besonders auf Klassik stehst und mit anderen zusammen musizieren willst geht am Kontrabass kein Weg vorbei.
Damit bist du in allen möglichen Bands von Rockabilly über Ska zu Rock’n’Roll ein gerngesehener und händeringend gesuchter Mitmusiker. Und wenn’s dich irgendwann reißt und du doch noch Bock auf Klassik bekommst wird man dich sicher auch nicht von der Orchestergrabenkante stoßen (oder so:wink:
Cello ist sicher außerhalb der klassischen Musik ein ziemlicher Exot (nicht unmöglich, siehe Apocalyptica, aber man macht sich’s a priori recht schwer, wenn’s einen nicht zur Klassik zieht).
Außerdem ist der Kontrabass das coolste Instrument wo gibt, jawoll! :wink:
Grüße,
Oli (der für den Kontrabass leider zu doof ist und deswegen mit dem elektrischen vorlieb nehmen muß:wink:

Die Videos sind richtig cool danke :smile: Aber was ich jetzt lieber spielen soll weiß ich noch immer nicht :smiley:

Hallo Ralf,
ich denke so irrig bin ich da nicht, da ja nun Klassik eigentlich ausgeschlossen wurde und eher die Popschiene gefragt war.
Ok, der „Fredi Alberti“ war mir nun nicht bekannt (und ist musikalisch übrigens nicht sonderlich mein Fall :wink: ).
Wie schön, das Geschmäcker verschieden sind.
Und nun bleibt es der Fragestellerin überlassen, ob diese Instrumente für Sie als Soloinstrument in Frage kommen. Ich denke, als Hauptstimme in einem Bandkontext ,JA; als „reines“ Soloinstrument eher NEIN, wobei natürlich alles machbar ist…logisch…

Gruß von Jörg

Hallo Jörg,

ich denke so irrig bin ich da nicht, da ja nun Klassik
eigentlich ausgeschlossen wurde und eher die Popschiene

zur Erinnerung: es ging um die Eignung als Soloinstrument , die Du dem Cello abgesprochen hast. Das ist schlicht eine Frage der spiel- und klangtechnischen Möglichkeiten des Instruments, nicht des Musikstils - und diese Möglichkeiten bietet das Cello in Fülle. Dass hier - anders als bei Tasteninstrumenten oder der Gitarre - die Möglichkeit, Akkorde zu spielen (durch Doppelgriffe) begrenzt und technisch sehr anspruchsvoll ist, ist der UP sicherlich bewusst. Das gilt freilich für Blech- und Holzblasinstrumente in deutlich verstärktem Maß, ohne dass nun jemand diesen ernsthaft die Eignung zum Soloinstrument absprechen würde.

Dass das Cello außerhalb der sog. E-Musik vergleichsweise selten als Soloinstrument eingesetzt wird, hat mit dem Instrument und seinen Möglichkeiten bzw. seiner Eignung zum Soloinstrument nichts zu tun, sondern damit, dass andere Instrumente ‚populärer‘ (u.a. weil leichter zu erlernen) sind. Dafür, dass es trotzdem auch in diesem Bereich solistisch eingesetzt wird (die Musiker von Apocalyptica spielen ja durchaus abwechselnd auch begleitete Solopassagen) habe ich Beispiele genannt. Um speziell aus dem Bereich Jazz noch eines nachzureichen: Oscar Pettiford, einen der ganz Großen des Modern Jazz.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo,
für das Cello spräche, dass die Tonlage die der Gesangsstimmen (Bass bis Sopran) umfasst. Du bräuchtest als Notenmaterial also keine Transkriptionen, sondern könntest den Gesangspart spielen bzw. bei vierstimmigen Chorsatznoten (da gibt es im Bereich Pop eine ganze Menge) zwischen den Gesangsstimmen wechseln - so lässt sich auch prima solistisches Improvisieren einüben.

Freundliche Grüße,
Ralf

Ich würde eher zum Kontrabass tendieren und werfe dieses Video ins Rennen:

http://www.youtube.com/watch?v=pyUZh_Cbw6Q

Macht es überhaupt Sinn ein Bassinstrument solistisch zu spielen?

Ja. Aber dazu schadet es nicht, ziemlich gut und ziemlich kreativ zu sein.

Ich würde, egal wie die Entscheidung ausfällt, noch zu einer Loop-Station raten. Damit kann man auch als AnfängerIn schrittweise etwas Nettes basteln und insgesamt viel mehr ausprobieren als ganz allein.

Das ist der Sohn eines Kollegen von mir:

http://www.youtube.com/watch?v=m24ktRnCt1U

Ok,
vieleicht habe ich ja wirklich eine etwas eingeschränkte Sichtweise…
es gibt ja wirklich interessante Varianten…
Jörg

Hallo Sabrina,

die drei solltest Du kennenlernen
http://mediathek.rbb-online.de/rbb-fernsehen/zibb/re…
http://www.youtube.com/watch?v=TmFLHbsRy0Y
Weitere Videos findest Du leicht im Netz.

Und vergiss nicht das logistische Problem: ein Cello kannst Du mit dem Fahrrad auf dem Rücken transportieren. Ich wäre bass erstaunt, wenn ich einen radelnden Bass sähe.

Grüße
Pit

Danke! Danke! Danke!

Ich hab mich entschieden.
Es wird… (Trommelwirbel)

…DAS CELLO :smile:

Hey
Glückwunsch…viel Spass und

Happy Music von Jörg

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Hallo Sabrina

Kontrabass ist im Gegensatz zu Cello sehr stark in der Jazzmusik vertreten - da gibt es bestimmt auch Notenmaterial, denn im Gegensatz zu früher, als der Kontrabass „nur“ ein Teil der Rhythm Section war, wird er heute auch oft als Solointrument benutzt. Generell finde ich, kann jedes Instrument auch als Soloinstrument verwendet werden, es hängt vom Musiker ab, was er damit macht. Aber klar, Kontrabass ist tiefer und in dem Sinne limitierter, da das Violoncello sehr der menschlichen Stimme ähnelt und viele Melodien leichter auf Cello transponiert werden können. Mit Cello lässt sich auch im Pop/Rock so allerhand machen, schau dir mal das Video von Kevin Olusola an: :smile:

http://www.youtube.com/watch?v=vfbsFEvauTIHoffe, ich konnt helfen, liebe Grüsse!

Kontrabass!!
Servus

Ich hab mich entschieden.
Es wird… (Trommelwirbel)

…DAS CELLO :smile:

Au wie - ich wollte dir gerade zum Kontrabass raten.
Ich schließe mich da Milenas Ausführungen an: Mit dem Kontrabass kannst du sowohl Klassik als auch Jazz spielen, Rhythm & Blues etc etc.
Du kannst das Teil streichen oder zupfen.
Ich zum Beispiel bin (nach vielen Jahrzehnten Gitarre) auf den Kontrabass gekommen und finde ihn affengeil.
Es grüßt dich
Branden

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