Ceranfeld Sprung - Gewalteinwirkung oder Materialfehler?

Hallo,
vielleicht kennen Sie sich mit Ceranfeldern aus? Ein solches (preisgünstiges) Backofen-Ceranfeld-Set habe ich in einer Mietwohnung installieren lassen. Das erste Ceranfeld musste ich sofort wieder zurückbringen, weil die Herdplatten alle um ca. 5cm von der Markierung versetzt im Kochfeld hingen (und eine hing sogar nicht nur versetzt, sondern sogar schräg) - der Elektriker sagte, sowas habe er noch nie gesehen. Daraufhin erhielt ich die Herdplatte des Ausstellungsherdes als Ersatz. Nach nur einer Woche rief mich eine der Mieterinnen an und berichtete entsetzt, während des Kochens sei das Glaskeramikfeld gesprungen. Sie habe nichts gemacht, sondern der Riss sei während des Bratvorgangs entstanden, als sie etwas in der Pfanne auf der Platte briet. Ich brachte den Herd zurück zu dem Markt, in dem ich ihn gekauft habe. Die Firma sagte, dass am nächsten Tag ein Vertreter der Firma käme und sich den Schaden ansehen und entscheiden werde, ob es ein Garantiefall wäre. Auf Nachfrage beschied man mir jedoch, dass die Art des Sprungs (sternförmige Strahlen, die von einem Mittelpunkt ausgehen, der relativ zentral im Plattenmittelpunkt liegt) nahelege, dass etwas auf die Platte gefallen sei. Auch von anderer Seite habe ich gehört, dass bei spontanen Sprüngen ohne äußere Gewalteinwirkung (z.B. Spannungsrisse) eher ein langer Riss ohne Mittelpunkt entsteht. Auf der anderen Seite wies der Innenarchitekt darauf hin, dass direkt unter dem Mittelpunkt des Sterns eine Elektrode liege, und ich fand es auch merkwürdig, dass, falls etwas draufgefallen wäre, jemand zufällig ziemlich genau den Herdplattenmittelpunkt getroffen hätte. Wie kann man herausfinden, welche Ursache ein solcher Sprung wirklich hat? (Einen Spannungsriss schließe ich eigentlich aus, denn als ich das erste baugleiche defekte Ceranfeld zurück brachte, gelang es den Verkäufern nicht, dieses statt des Ausstellungsstückes in den Arbeitsplattenausschnitt einzusetzen, so dass ich davon ausgehe, dass mein eigener Arbeitsplattenausschnitt sogar noch etwas größer ist als das des Kaufhauses.) Bei einem Anruf bei der Handwerkskammer konnte mir niemand einen Experten nennen, der so etwas begutachten könnte, und die Firma drohte mir mit hohen Kosten, falls der (vermutlich voreingenommene) Firmengutachter zu dem Schluss käme, dass Fremdverschulden die Ursache des Sprunges sei. (Ich habe inzwischen einen anderen Herd gekauft, von einer anderen Firma.) Was könnte so einen sternförmigen Sprung verursachen? Wie sind die Chancen, dass es ein Materialfehler ist? Könnte ein solcher Sprung tatsächlich ohne Gewalteinwirkung entstehen?

Moin Joana,

ich glaube, das lässt sich im Zweifelsfall nur von einem Gutachter klären. Alles andere ist Kaffeesatzleserei.
Insbesondere sollten auch die genauen Daten des Feldes dabei gerücksichtigt werden. Trat der Fehler auch bei Ceranfeldern gleichen Typs auf?

Gruß Detlev

Wenn etwas auf die Platte gefallen wäre, dann muss das entweder im ganzen ein ziemlich schwerer Gegenstand gewesen sein, oder ein leichterer Gegenstand mit einer Spitze oder scharfen Kante.
Ich habe leider auch schon was auf die Platte fallen lassen. Neben dem Sprung gab es immer auch deutliche Abplatzer. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man einen sternförmigen Sprung erzeugen kann, ohne dass im Mittelpunkt dieses Sprunges oberflächlich Glas abgeplatzt wäre.

Meinen Abplatzer am Rand habe ich übrigens mit Patex Reparaturknete (dranmodelliert, geschliffen und schwarz lackiert) erfolgreich wieder gekittet. Die davon ausgehenden kleinen Risse sind zum Glück kaum auffällig und stören die Funktion nicht.