Hallo. Ich war letztes Jahr 8 Wochen krankgeschrieben. Ich habe meinem Chef nicht gesagt, was ich habe. Während meiner Krankheit habe ich von meiner Kollegin erfahren, dass er vor ihr (ich vermute auch vor anderen) erwähnt hat, dass er vermutet ich hätte was psychisches. Fand ich jetzt nicht so prickelnd…
Ich fing dann wieder an und redete mit ihm was ich habe und ich habe meine Stunden gekürzt…
Also ab da wusste er es…aber nicht früher…
Darf ein Chef sowas mit Kollegen bereden? Also spekulieren?
Danke S.
Hallo Susanne,
Warum? Psychische Krankheiten sind doch oft keinen Deut besser als physische.
Haha… In Büros wird doch sowieso über jeden getratscht. Primär auch über den Chef selbst. Glaubst du wirklich es wäre mit unserem Grundgesetz vereinbar hier jemandem das Reden zu verbieten? Dann macht er es halt nach Betriebsschluss…
Grüße
Es wird sowieso über nichts soviel geeredet, wie über jedens Zipperlein.
Es ist echt ein Wunder, dass es noch den Hippokratischen Eid gibt.
so, gibt’s den noch? schau mal, was da (u. a.) so drin steht:
Ich schwöre, (…) den, der mich diese Kunst lehrte, meinen Eltern gleich zu achten, mit ihm den Lebensunterhalt zu teilen und ihn, wenn er Not leidet, mitzuversorgen…
Auch werde ich den Blasenstein nicht operieren, sondern es denen überlassen, deren Gewerbe dies ist.
Den gibts schon lang nicht mehr.
Sag mal, in welcher Welt lebst du? Wenn mir ein Mitarbeiter krankheitsbedingt 2 Monate ausfällt, muß ich mir Gedanken machen, wie das weitergehen wird. Ist es denn fair, die Arbeit des Fehlenden auf alle anderen aufzuteilen? Wird da jemand vielleicht überfordert, und kündigt mir deswegen, und ich hab ein weiteres Problem? Muß ich für die Zukunft um Ersatz für weitere fehlende Zeit sorgen, oder war das eine einmalige Geschichte, wie bei einem Beibruch.
Findest du es denn fair gegenüber deinen Kollegen, daß du da nicht das Gespräch mit deinem Chef suchst? Und wenn du Bedenken hast, kannst du es ja gemeinsam mit dem Betriebsrat machen…
Seh ich auch so. man muss zwar dem Chef nicht den Befund mitteilen, aber zumindest sagen kann man, was man hat, sofern es evtl Auswirkungen auf die Ausführung meiner Tätigkeit dort hat. Vor allem, wenn damit zu rechnen ist, dass das eine dauerhafte Einschränkung sein könnte.
Wenn man in einem Büro arbeitet und sich beim Skifahren das Bein bricht, ist man danach ja auch wieder voll einsetzbar, ist aber sonst nichts bekannt, dann ist man schon zu Mutmaßungen verleitet.
Ein Vorgesetzter muss schließlich auch den Einsatz seines Personals planen. Tut er das nicht oder macht ihm das Personal einen Strich durch die Rechnung, kann es zu Engpässen kommen. Die müssen logischerweise die „verbliebenen“ Arbeiter auffangen.
Dein Chef ist auch nur ein Mensch und vielleicht hat er versucht, von deinen Arbeitskollegen mehr zu erfahren.
Zwar musst du gesetzlich deinem Chef nichts über deine Krankheit verraten, aber manche Chefs interessiert das brennend. Dann musst du entscheiden, wie du vorgehst. Aber müssen tust du nichts.