Chefin will Mindestlohn nicht zahlen

Z.B: die Arbeitgeberanteile an der Sozialversicherung, Haftpflichtversicherungen, STeuerberater, Abrechnungskosten für Gehälter etc., Mietkosten für Büros in Abhängigkeit der Anzahl der Arbeitnehmer, Kosten des Büros (Material, Bürotechnik, Verbrauchsmaterial) etc. etc. etc. Meine frühere Firma hat - als grobe Kalkulation - für die Gesamtkosten des Unternehmens 65% auf die Gehaltssumme (Summe der Kosten laut Gehaltsabrechnung) berechnet, ging meistens ziemlich gut auf.

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Hallo!

Was mich noch interessieren würde, sie hat gesagt dass sie
nicht nur den Bruttolohn der am Lohnzettel steht zahlen muss,
sondern zusätzlich noch andere Kosten für jeden AN zahlen
muss, von welchen Kosten spricht sie da?

Dabei geht es um die Arbeitgeberanteile zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung sowie um die Umlage der Insolvenzgeldkasse und der Ausgleichskasse U1 und U2, außerdem von der Lohnsumme abhängige Beiträge zur Berufsgenossenschaft.

Gruß
Wolfgang

Auch hallo

Wie soll ich mich jetzt Verhalten?

FAQ:1129
Zusätzlich zu den Ideen im Thread kann man auf den Mindestlohn nicht einfach so verzichten: https://rechtsanwaltarbeitsrechtberlin.wordpress.com…

mfg M.L.

Das heißt im Klartext ich würde mich strafbar machen wenn ich auf den Vorschlag meiner Chefin dass ich weniger Stunden arbeite, diese aber mit 8,50 bezahlt werden, ich also somit auf den gleichen Bruttolohn wie die vergangenen Monate komm strafbar machen?

Wieso sollte dich das strafbar machen?! Brutto ist das gleiche, die geleisteten Stunden werden bezahlt, die Abgaben auch … Letztlich geht es bei deinen bisherigen Überlegungen um Reduzierung der Stunden bei gleichen Einkommen.

Servus,

wenn der Arbeitgeber bei der Kündigung diesen Grund explizit angibt, gilt: Blödheit braucht nicht bestraft werden - die ist schon gestraft.

Schöne Grüße

MM

Servus,

nein. Es gibt ungefähr neunhundertunsiebzehntausend Dinge, die nicht erlaubt, aber deswegen noch lange nicht strafbar sind.

Schöne Grüße

MM

Z.B: die Arbeitgeberanteile an der Sozialversicherung, …

Das ist ungefähr genau so viel, wie der Arbeitnehmer für die Sozialversicherung zahlt (ganz klein bisschen weniger)

Abrechnungskosten für Gehälter etc., Mietkosten für Büros in Abhängigkeit der Anzahl der Arbeitnehmer, Kosten des Büros (Material, Bürotechnik, Verbrauchsmaterial) etc. etc. etc.

Diese Posten ändern sich aber nicht dadurch, dass man mehr Lohn zahlt als vorher. Im Gegenteil, wenn man da solche komplizierten Trixereien macht, sind die eher ein bisschen höher als wenn man einfach den Mindestlohn zahlt.

Haftpflichtversicherungen, STeuerberater,

Und diese auch nicht oder fast gar nicht:

Das heißt im Klartext ich würde mich strafbar machen wenn ich auf den Vorschlag meiner Chefin dass ich weniger Stunden arbeite, …

Ich glaub eher, dass so eine Vereinbarung unwirksam wäre, so dass du hinterher den Mindestlohn einfordern könntest. Es ist aber ziemlich fraglich, ob sich sowas lohnen würde.

Mich würde interessieren, ob sich die Chefin strafbar macht, wenn sie solche Vorschläge macht.

Servus,

Einzelheiten dazu stehen in § 21 MiLoG - dort hat es eine ganze Reihe an Bußgeldvorschriften, aber keinen Hinweis auf irgendwelche Straftatbestände.

Schöne Grüße

MM

Servus,

bei einem Stundenlohn von (bisher) 7,70 € geht es um Mehrkosten von etwa 1,08 € / h, somit eine Erhöhung um etwas mehr als zehn Prozent.

Dass man das nicht mal eben so wegstecken kann, liegt auf der Hand; die Frage ist eher, ob die Arbeitnehmerin in einer Hungerleiderbranche überhaupt irgendeine Zukunft sehen kann.

Schöne Grüße

MM

Kann mir gut vorstellen dass sie zwei geringfügig beschäftigte einstellt , kommt ihr billiger

Inwiefern kommt es ihr billiger? Die Lohnnebenkosten sind für den AG bei geringfügig Beschäftigen etwas höher als bei anderen AN.

Es scheint allerdings recht üblich zu sein unter Arbeitnehmern, dass sie geringfügig Beschäftigten einfach keinen bezahlten Urlaub gewähren, und keine Lohnfortzahlung. Das wäre aber rechtswidrig.

Hi

bei einem Stundenlohn von (bisher) 7,70 €

Ich komm übrigens auf 7,43 € - 7,49 €, je nachdem ob ich vom Jahreseinkommen ausgehe oder von 4,3 Wochen pro Monat.

Servus,

dann passen aber die 0,80 € / h nicht, die Du nennst, und wir reden von einer Kostensteigerung von etwa 14 Prozent - dann liegt es auf der Hand, dass die Arbeitgeberin nicht mit dem Mindestlohn zurechtkommt.

Schöne Grüße

MM

Kann mir gut vorstellen dass sie zwei geringfügig beschäftigte
einstellt , kommt ihr billiger

Billiger ? Nein,ganz im Gegenteil. Minijobber sind bei den Nebenkosten sogar teurer als ein normaler Angestellter. Deutlich wird das,wenn man sich mal die Grenze zwischen Minijob und sozialversicherungspflichtigen Job aus Sicht der Nebenkosten ankuckt. Zahl ein Arbeitgeber 451€ Brutto (sozialversicherungspflichtig),kostet ihn das ca 83€ Arbeitgeberanteile an der Sozialversicherung. Setzt er stattdessen auf einen Minijob mit 450€,so bezahlt er weitere 30,1% Beiträge (ca 135€).
Der einzige Vorteil,den Minijobber für en Arbeitgeber haben,ist der Umstand,daß beim Ausfall eines Minijobbers der/die anderen weiterarbeiten können und so weniger Arbeitsausfall entsteht.

dann passen aber die 0,80 € / h nicht, die Du nennst

Bei diesen 0,80 € bin ich ja noch von den 7,70 € / Stunde ausgegangen, die hier irgendwann genannt worden.

Entschuldigung habe es jetzt erst gelesen und ich bin extrem wütend.

Das viele Arbeitgeber den Mindestlohn nicht bezahlen möchten und nach Auswegen suchen ok.

Aber Vorschlag 1 ist definfitiv Schwarzarbeit.
und Vorschlag 2 ich gehe davon aus das deine Chefin dich halbtags anmeldet und du dann ganztags arbeiten sollst.

Hast Du einen Rechtsschutz für Arbeitsrecht?
Wie gefällt Dir dein Job?
Welche Chancen hast du auf einen anderen Job?

Bei dem ganzen hin und her würde es mir jeden Tag schlecht werden wenn ich zur Arbeit müsst. Möglicherweise weiß deine Chefin nicht dass sie sich mit solchen „Mauscheleien“ strafbar macht.

Sollte sie Dir kündigen und von Dir verlangen schwarz zu arbeiten. Melde das beim Arbeitsamt. Die Dame wird sich umsehen.

Überleg Dir schnellstmöglich den Arbeitsplatz zu wechseln. Das sind Gangstermethoden. Und wer es sich nicht leisten kann seinen Arbeitnehmern ein einigermaßen Gehalt zu zahlen (und da rede ich nicht von  „popligen“ 8,50€ der sollte es sein lassen. Solchen Menschen müsste man das Geschäft zu machen. 

Noch ne Frage kann sich die Dame nur Dein Gehalt nicht leisten oder ist auch ihr Einkommen so gering. Man siehts z.B. am Fahrzeug Mercedes oder Opel?

LG Emi