Chemie Duales Studium

Hallo zusammen,
Ich bin grad dabei mein Abiturabschluss zu bekommen (letztes Jahr) und wollte nachdem Abitur studieren. Ich wollte irgendetwas in Richtung Chemie studieren, da ich Chemie sehr interessant finde. Mein Lehrer hat mir angeboten Chemietechnik zu studieren, da …
-… es sehr interessant ist
-… die Chancen groß sind eine Arbeitsstelle zu finden (soll in Deutschland sehr gefragt sein)
-…die Wahrscheinlichkeit groß ist eine Karriere zu machen ( also hocharbeiten)

Also was könnt ihr mir dazu sagen ? Eure Meinungen sind mir wichtig. Habt ihr weitere Empfehlungen ? Wenn ja, dann her damit :smiley: (bitte mir genaueren Informationen).

Außerdem wollte ich zu dem Dualen Studium Informationen (falls ihr welche habt)

  • Unternehmen
  • wenn möglich in NRW (oder in der Nähe von NRW)
    und sonstiges

Ich wollte auch noch fragen, ob es stimmt, dass es schon zuspät ist sich bei Großunternehmen zu bewerben ? Ist die Frist schon abgelaufen ?

Also ich bin für jede Hilfe dankbar

MFG
R.

Hi Du,

leider kann ich Dir da nicht direkt weiterhelfen. Ich habe kein Chemie studiert. Mein Mann hat allerdings an der FH Verfahrenstechnik Chemie studiert.

Hallo,

das kann ich nur allgemein aus meinem Umfeld kommentieren, da ich nicht Chemietechnik, sondern Chemie studiert habe.

-… die Chancen groß sind eine Arbeitsstelle zu
finden (soll in Deutschland sehr gefragt sein)

Die Chemiebranche läuft mittelprächtig. Chemietechnik Absolventen haben vermutlich durchaus bessere Jobchancen als Chemiker, wo es eher duchwachsen ist, weil preiswerter und jünger. Generell gilt, je praktischer und technischer orientiert, umso besser. Hinterher geschmissen werden die Jobs Dir allerdings garantiert bei praktisch keinem Studium mehr - die Zeiten sind vorbei und es wird von diversen Stellen gerne (aus Eigeninteresse) rosiger dargestellt, als es in der Realität ist (wir haben faktisch keinen Fachkräftemangel in Deutschland!). Heißt: Man sollte zu den besten 30% seines Jahrgangs gehören.
Und im voraus Jobchancen einzuschätzen, ist immer schwer. Am ehesten wissen das die Absolventen, die gerade jetzt fertig werden.

-…die Wahrscheinlichkeit groß ist eine Karriere zu machen
( also hocharbeiten)

Das halte ich eher für unwahrscheinlich bei technisch orientierten Studiengängen. Vor allem, wenn es höher qualifizierte Ausbilungszweige gibt, die Dir evtl. dann vor der Nase sitzen, denn Deutschland ist nach wie vor sehr hierarchisch und die Chemiebranche ist extrem konservativ.
Speziell bei Großunternehmen ist es praktisch ausgeschlossen, daß Du z.B. der Boß von jemanden wirst, der eine „höhere“ Ausbildung oder mehr Erfahrung hat.

Außerdem wollte ich zu dem Dualen Studium Informationen (falls

Damit kenne ich mich nicht aus.

Ich wollte auch noch fragen, ob es stimmt, dass es schon
zuspät ist sich bei Großunternehmen zu bewerben ? Ist die
Frist schon abgelaufen ?

Es gibt keine allgemeingültigen Fristen, aber viele Firmen - vor allem Großfirmen - sind sehr langsam. Schon normale Stellenbesetzungen dauern da vom Anschreiben bis zur Einstellung gerne mal 3 Monate. Weniger als 6 Monate Vorlauf dürfte daher vermutlich sehr schwer werden (idealerweise würde ich 1 Jahr im voraus anfangen bei so einer Idee). Letzendlich entscheidet es aber jede Firma selber, wie früh sie solche Stellen besetzen und ab wann nicht mehr. Also nachfragen - Ansprechpartner gibts in großen Firmen immer.

Gruß,
Marcel

Hallo Ramazan93: Chemie ist sehr interessant, weist aber viele Möglichkeiten zur Spezialisierung auf. z.B.
Biochemie, Verfahrenstechnik, organische Chemie, biologische Chemie, Kunststoffchemie, … Welche Richtung Dir zusagt, musst Du selber herausfinden oder dein Berufsberater. In jedem Fall aber braucht es viel Einsatz, Lernwille und Durchhaltevermögen.
Ich bin mit den Verhältnissen in Basel (CH) vertraut, was in Nordrhein-Westfalen aktuell läuft entzieht sich meiner Kenntnis. Eigne Dir möglichst breites Wissen an,
in deinem Arbeitsleben wird es Richtungswechsel geben.
Gruss. Paul

Hallo, Ramazan,

tut mir leid, dazu kann ich leider keine Auskunft geben, ich hoffe du bekommst sie von anderen Mitgliedern hier.

Alles Gute und viel Erfolg

Antje

Hallo,

ich kann leider nicht sehr viel zum Thema beisteuern. Ich habe eben „nur“ an der Universität (RWTH Aachen) Chemie studiert und kenne auch niemanden, der ein duales Studium absolviert hat.
Das reine „Unistudium“ wurde von meinen Kommilitonen überwiegend als sehr zeitintensiv und anstrengend empfunden. Das kommt daher, weil man als normaler Chemiestudent nicht nur Vorlesungen, Übungen und Tutorien hat, sondern eben auch eine ganze Reihe an Praktika (chemische Versuche in den Laboren der Universität) absolvieren muss. Wie zeitintensiv dann wohl ein duales Studium sein mag, möchte ich mir lieber nicht vorstellen. Auf der anderen Seite sind das auch nur subjektive Eindrücke und diese müssen nicht auf jedermann zutreffen.
Der typische Werdegang wäre Chemiestudium Bachelor, Chemiestudium Master und dann eine Promotion (an der Uni oder in einem Unternehmen). Manche haben auch vor dem Bachelor eine Ausbildung zum Chemielaboraten absolviert. Die Chemielaboranten waren anfangs in den chemischen Praktika den „frischen“ Abiturienten überlegen, aber dieser Vorsprung legt sich mit der Zeit.
Falls du weitere Informationen zu einem rein universitären Studium an der RWTH haben möchtest, dann kann ich dich gerne an die entsprechenden Stellen weiterleiten.
Ich hoffe dir damit ein wenig weitergeholfen zu haben.

Beste Grüße
HPH

Stimmt das, dass die Universität in Aachen zu den besten gehört ?

Hallo Ramazan,

da ich selbst Verfahrenstechnik studiert habe (Abschluss Diplom-Ingenieur 1981 in Hamburg-Bergedorf) und damit sehr gut gefahren bin, möchte ich das als Alternative empfehlen. Ich stand damals vor der Wahl Chemietechnik oder Verfahrenstechnik. Manche sagen ganz grob vereinfachend, Chemietechnik sei 2/3 Chemie und 1/3 Maschinenbau, Verfahrenstechnik umgekehrt. Der eigentliche Unterschied liegt aber im Fokus auf technische Chemie (und Labortechnik) einerseits und auf industrielle Verfahren andererseits. Solche Verfahren sind zum Beispiel Mischen, Mahlen, Destillieren, Extrahieren, Reaktionstechnik (da ist die eigentliche Chemie) u.v.a.m. Das heißt, Verfahrenstechnik findet nicht nur in der Chemie statt, sondern auch zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie und überall, wo Stoffe und Materialien hergestellt werden, sowie ganz wichtig auch im internationalen Anlagenbau.
Beruflich ist ein Verfahrenstechniker sicher vielseitiger als ein reiner Chemietechniker. Er agiert selbständiger und ist in den entsprechenden Industrien gerade für Leitungsfunktionen recht gefragt, ist typischerweise ranghöher als Maschinenbauer oder Elektro-, Mess- und Regeltechniker. Einem Chemietechniker könnte es eher passieren, dass er einen „richtigen“ Chemiker vorgesetzt bekommt und nur dessen Ideen umsetzen darf.

Zu Dualem Studium weiß ich nichts und das mit „Frist abgelaufen“ ist vermutlich Blödsinn.

Zwei Warnungen allerdings: Wer sich für Leitungsfunktionen bewirbt, sollte nicht zu viele Deutschfehler machen. Gleich dein erster Satz enthält zwei davon. Und für das Studium der Verfahrenstechnik sind Mathematik und Physik wichtiger als Chemie. Du musst diese Fächer nicht mögen, aber du solltest damit auch keine größeren Probleme haben.

Und noch eins: Die Wahl eines Studienfachs bestimmt nicht nur, was du vier Jahre lang studierst, sondern was du 40 Jahre lang beruflich machst. Also überleg es gut.

Viele Grüße und alles Gute,
Gerd.

Hallo,

zu dem Studium selbst kann ich nicht viel sagen.
Betreffend der Frist kann ich sagen, dass diese - glaube ich zumindest - in der Regel ein Jahr vor Studenbeginn abläuft. Das kommt aber immer auf die Unternehmen an. Ich habe mich für ein Duales Studium beworben, allerdings in einem anderen Bereich, dort war im Juli Bewerbungsschluss und das Studium beginnt im Oktober nächten Jahres.
Ansonsten kann die Argentur für Arbeit auch hilfreich sein, die haben evtl. Firmen und Adressen und man kann sich auch beraten lassen.

MfG

Benny

Stimmt das, dass die Universität in Aachen zu den besten
gehört ?

Die RWTH schneidet in Uni-Rankings bei den Naturwissenschaften (inbesondere auch in der Chemie) und den Ingenieurwissenschaften regelmäßig sehr gut ab. Weiterhin profitiert sie von allen drei Förderlinien der Exzellenzinitiative: Graduiertenschule, Exzellenzcluster, Zukunftskonzept. Die Unis der letzten wird Förderlinie werden umgangssprachlich auch als „Eliteuni“ bezeichnet.
Ich denke das kann sich sehen lassen. Allerdings ist Betreuungsdichte (Professoren pro Studenten) bei uns kein Vergleich zu den privaten Unis wie Havard, Yale, Princeton, Caltech.

Hallo,

ja Chemie Ingenieursstudium ist zu empfehlen, aber kommt drauf an was du willst!

Sonst kann ich da nichts zu sagen!

Grüße

TWillms7571

Vielen Dank für deine Antwort, Verfahrenstechnik wird für mich eine weiter Option sein. Und das mit den Grammatik Fehlern ist so eine Sache… Ich beherrsche 6 Sprachen und habe eine Migrationshintergrund, deswegen fällt es mir schwer fehlerfrei( bezogen auf die Grammatik Fehler) zu sein, aber ich arbeite dran !

MfG
R.

Ich finde sowohl Chemie als auch Physik sehr interessant, obwohl ich Physik abgewählt habe (was ich immer noch bereue), deswegen habe ich mich für Chemietechnik entschieden. Bin zwar nicht 100 prozentig sicher, aber trotzdem ist Chemietechnik die Nummer 1 für mich. Als zweite Option kommt Verfahrenstechnik. Naja hoffe ich schaffe es irgendwie.
MfG
R.

Wie wäre es denn mit Pharmazie? 40 % Chemie, breite naturwissenschaftliche Ausbildung, weitestgehende Jobsicherheit und kein Zwang, aber die Möglichkeit zur Promotion…