Chemische Reinigung nicht auf gewaschener Kleidung?

Liebe Experten!

Ich habe auf einem Kleid einen Fleck, der beim Waschen nicht rausging.

Heute brachte ich es deshalb zu einer chemischen Reinigung, weil ich dachte, dass die die Spezialisten sind bei hartnäckigen Flecken. Und da bekam ich zu hören, dass sie - wenn der Fleck schon gewaschen wurde - nichts mehr tun können, weil dann „ihre Chemie“ nicht mehr wirke.
Das Waschmittel würde den Fleck quasi versiegeln.

Kann mir jemand genauer erklären, was da chemisch passiert?

So richtig kann ich das nicht glauben…

Danke und Gruß

DDD

Hallo,

naja, genau erklären geht nicht, da ja unklar ist, was den Fleck verursacht hat…

Aber beispielsweise bei Blutflecken kann eine falsche Behandlung dazu führen, dass enthaltene Eiweiße, die sogar mal wasserlöslich waren, denaturieren (die Form und Struktur der Eiweiße wird in einer anderen chemischen Umgebung irreversibel verändert) und dann sitzen sie bombenfest auf der Faser, enthalten farbeindruckstiftendes Eisen und selbst Enzyme kriegen das nicht mehr unbedingt weggegknabbert… Das meinten die wohl damit, dass „ihre Chemie“ nun nicht mehr wirkt.
Hier müßte man nun mit einem Spezialmittelchen ran, das wohl nicht in dem Leistungskatalog der von Dir präferierten Reinigung enthalten ist…

Bei einer „Chemischen Reinigung“ ist es auch nicht so, dass da durch „die Chemie“ die Flecken besser rausgewaschen werden, eigentlich im Gegenteil. Da der einzige Sinn und zweck einer Reinigung in einer Chemischen Reinigung darin besteht, dass dort die Fasern der Kleidung nicht aufquellen, was das schicke Abendkleid oder den Sonntagsanzug ruinieren würde, bleiben Flecken deutlich eher wo sie sind, als wenn man mit Wasser wäscht… Zur Fleckentfernung ist daher dann immer eine Vorbehandlung nötig, also eine chemische Reinigung vor der chemischen Reinigung, wobei jede Reinigung im weiteren Sinne eine chemische Reinigung ist und hiermit möchte ich zugleich den allzu exzessiven Gebrauch „der Chemie“ in unserem Sprachgebrauch beklagen.
Abhilfe könnte hier - aber nein, ich möchte Dich, hoffentlich zum verdienten Ärger der Forumsvertreiber hier, nicht mit der Lösung beglücken. Wenn Du bei dem gute Frage Forumsdingens nach eingewaschene Blutflecken suchst, wird Dir geholfen :wink:
Lange einweichen und dabei feucht halten.

Grüße,
Grünblatt

Hallo DDD,

Das mit den denaturierten Eiweissen wurde schon beschrieben.

Durch das Quellen der Fasern kann der Fleck erst richtig in die Faser eindringen.

Dein Waschmittel enthält auch jede Menge „Chemie“, auch diese kann den Fleck umwandeln, z.B. in eine unlösbare Form.

War beim Waschen noch Weichspüler im Spiel, wird es ganz Übel! Im Prinzip überzieht der Weichspüler die Faser mit einer Kunststoffschicht aber auch den Fleck.

Allerding könne wir hier nur aus dem Kaffeesatz lesen, wir wissen nichts über den Fleck und nichts über die Fasern. Da hatte es die Person in der chemischen Reinigung einfacher, die konnte sich alles ansehen und auch in der Hand halten.

MfG Peter(TOO)

Danke, das war ja schonmal super erklärt.

Es handelt sich zumindest definitiv nicht um Blut, ich glaube, es war ein Salatdressing.

Vielen Dank!

Danke für deine Antwort.

Es war irgendetwas Essbares, was da aufs Kleid getropft ist und nun einen leicht rötlichen Schatten zurücklässt.

Weichspüler benutze ich grundsätzlich nicht, aber das macht es nun auch nicht besser.

Das Kleid ist ein Strickkleid aus 80% Viskose und 20% Nylon.

Ich habe mich entschieden, einfach eine Applikation darüber anzubringen. Kreative Lösung des Problems.

Vielen Dank!