Moin,
Ich habe von der freien Presse eine immer schlechtere Meinung,
je älter ich werde. Da werden die Sachen, die nicht in das
Weltbild des Redakteurs passen, einfach unterschlagen bzw. ein
bisschen hingebogen.
In China gibt es keine „freie“ Presse, auch nicht wenn die Journalisten aus dem Westen kommen. Die Journalisten, die aus China ausgewiesen wurden, weil sie von Dingen berichteten, die der chinesischen Regierung nicht genehm waren, dürfte endlos sein und darauf finden sich Leuten wie Tiziano Terzani, ein ausgesprochener Freund Chinas. Insofern hast du Recht, Berichte aus China dürften massiv geschönt sein.
Was die Lage in Tibet betrifft, so ist die Frage sowieso rein hypothetisch, da seit Wochen ausländische Journalisten keinen Zugang mehr zu Tibet haben. Offenbar legt China hier keinen Wert darauf, dass die Weltöffentlichkeit Zeuge wird von dem, was dort geschieht.
Aktuell zu Tibet: dass eine ganze Menge Han-Chinesen alles
andere als freiwillig in Tibet sitzt, kann man nur durch
intensives Filtern herauslesen… das eine ganze Menge Tibeter
in den angrezenden Distrikten schon immer lebt, geht auch
gerne mal unter.
Ja, leider. Dieser Konflikt wird häufig als Konflikt Tibet-China dargestellt, dabei geht es darum gar nicht. Es gibt um den Konflikt Totalitäte Regierung - Menschenrechet. Natürlich sollen diese Menschenrechte wie Religionsfreiheit, Demokratie etc. auch den Han-Chinesen zugute kommen.
P.S. Natürlich muss für Tibet endlich eine Lösung her, bei der
alle Seiten ihr Gesicht wahren können, der gegenwärtige
Zustand ist untragbar!
Für mich hat die chinesische Regierung längst ihr Gesicht verloren. Und während im Olympiastadion die Welt auf inszinierten Jubel starrt, verschwinden direkt nebenan weiterhin Menschen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,571062,…
Gruß
Marion