CHIO Aachen Springreiten, ist das feiernswert?

Hallo,
natürlich ist mir klar, dass das ein Riesenprojekt ist und man mal über richtig viel Geld redet.
Und natürlich werden die Pferde entsprechend gezüchtet.
Habe heute mal kurz reingeschaut und war eigentlich ziemlich entsetzt!
Kein Pferd ging ohne Spezialgebiss, fast alle waren mit aufgesperrten Maul unterwegs und zuguterletzt plumpste der Reiter noch in den Sattel (Rücken des Pferdes).
Entweder waren die Pferde abnorm hoch im Hals aufgestellt, oder abnorm eingerollt.
Unter den Umständen ist doch kaum noch reiterliches Können gefragt. Da könnte man auch jeden Bauernlümmel draufhocken…
Und die Tribünen waren proppe voll…
Ist Leistungssport nur noch mit absurden Hilfsmitteln möglich?
Mao

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Ja, mach man, und schau, was dann herauskommt.

Schöne Grüße

MM

Die Frage ist ziemlich naiv. Im Pferdesport wird mit astronomischen Summen (ich erinnere nur an Totilas) gearbeitet. Natürlich wird da nachgeholfen. Allerdings habe ich den Eindruck, dass in den letzten Jahren durchaus ein Sinneswandel stattgefunden hat, eher hin zum Wohl der Pferde. Ob das bei allen Reitställen so ist, kann ich nicht beurteilen.

Bei den Menschen brauchst du dir nur die Tour de france anschauen. Ich glaube nicht, dass solche Leistungen ohne Mittelchen zu erreichen sind. Bei jeder Tiur werden Dopingsünder enttarnt. Das sind dann die, die sich erwischen lassen. Der Rest ist raffinierter.

Data

Deine unterstellte Naiivität belasse ich jetzt mal unkommentiert. Totilas war ein Dressurpferd…
Mao

Thema verfehlt. Es ging um die
angewandten Hilfsmittel. Dass ein Springpferd Spikes in den den Eisen trägt und einen Lederschutz unter dem Bauch, um sich mit den Spikes nicht selber zu verletzen, finde ich vertretbar.
Für gegensätzliche Meinungen bin ich generell empfänglich, sodann sie denn auch sachliche Argumente beinhalten.
Die fehlen mir gerade…
Mao

Hi.

Sagen wir mal so: Irgendein Dorftrottel wird auch solch ein Pferd nicht reiten können. (Klar, ich weiß was du meinst).
Da hier schon die Rede von „Tortilas“ war, aber eben auch vom Springreiten, geb ich meinen Senf einfach mal dazu.
Alle diese „Pferdesportarten“ sind meiner Meinung nach schon fast pervers. Da werden Pferden Dinge abverlangt, welche völlig gegen deren Natur sind. Natürlich geht das nur mit Doping, oder sonstigen fragwürdigen Methoden. Leider wird sich da in absehbarer Zeit nichts ändern, solange Interesse einer dekadenten Minderheit vorhanden ist und Veranstaltungen wie der CHIO zur Selbstdarstellung genutzt werden.
Ich denk da immer ungerne an den Saubermann Schockemöhle zurück. Bis auch dem das „Barren“ nachgewiesen wurde.

ergo völlig verkehrt formuliert.

worauf ich mich beziehe, schriebst Du selber.

Jetzt geh halt her und formuliere konkret und eindeutig, was Du eigentlich wissen willst. Wenn es nach Deiner Empfindung ‚um irgendwas geht‘, können das die Leser nur wissen, wenn Du es ihnen mitteilst.

Schöne Grüße

MM

Gewünscht hätte ich mir eine Stellungnahme von Reiterleuten, die hie im Forum ebenfalls vertreten sind.

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waren.

In der Zwischenzeit kannst Du ja mal überlegen, wie ‚tiergerecht‘ die Verwendung von Pferden als Zugpferd ist, welche Bedeutung sie in den zurückliegenden etwa 1.500 Jahren hatte, wie es dazu gekommen ist, dass es Pferde gibt, die genau dafür geeignet sind und in freier Wildbahn nicht die allerhöchsten Überlebenschancen hätten, und ob ‚Military‘-Reiten (unabhängig davon, ob man es für eine Barbarei hält oder nicht) tatsächlich ohne entsprechendes Können von ‚jedem Bauernlümmel‘ betrieben werden kann.

Übrigens: Eine der ziemlich hohen Künste, die man mit Pferden betreiben kann, nämlich das Holzrücken, wurde im Lauf der letzten Jahrhunderte von Bauernlümmeln entwickelt und betrieben. Kannst ja mal ganz für Dich alleine überlegen, wie weit Du kämest, wenn Du mit einem Noriker eine richtig majestätische Esche aus dem Sumpf kriegen wolltest.

In diesem Sinne

MM

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Deine Ausführungen sind schon richtig, aber so ganz erschließt sich mir der Zusammenhang zur Eingangsfrage nicht. Klar gibt es Rassen und Züchtungen in Bezug auf gewisse Aktivitäten (Brauereigäule).
Du sprichst etwas an, was Ewigkeiten zurück liegt. Wir sind aber beim heutigen CHIO. Das macht doch wohl einen Unterschied.
Kein Pferd springt freiwillig über ein 2mtr hohes Hindernis, ohne irgendwelches Doping, oder auch im Vorfeld zur Ausbildung praktizierte Quälerei. Das angesprochene Barren, Spikes, oder Bauchschutz sind nur einige Möglichkeiten.
Das abartige und perverse Dressurreiten lasse ich mal ganz aussen vor. Diese Pferde müssen doch mindesten 2 Promille haben um so bescheuert zu laufen.
Nichts gegen Springreiten im normalen Bereich. Hab ich selbst lange genug gemacht. Daher kann ich auch sagen, das es in der Tat Pferde gibt, die gerne springen. Aber ich meine hier Kreisebene mit bis zu 1,4 mtr Hindernissen und nicht den Quatsch beim CHIO.

Servus,

besteht darin, dass (a) in dieser Eingangsfrage konstatiert wurde, es sei bei dieser Perversion des Springreitens „kaum noch reiterliches Können gefragt“ und (b) da „könnte man auch jeden Bauernlümmel draufhocken“.

(a) ist schlicht und einfach falsch - es ist auch dort reiterliches Können gefragt. Auch wenn dieses Können nicht die eigentliche Kunst „Reiten mit dem Pferd“ betrifft, sondern was anderes - es ist dennoch Können, auch wenn es einem nicht gefällt.
(b) ist nicht nur falsch, sondern spricht auch in ehrenrühriger Weise den Bauernstand an, der die heute gerittenen Pferde, vom Araber über Trakehner, Württemberger, Oldenburger bis Kladruber, Haflinger, Belgier und Noriker allesamt überhaupt erst gemacht hat. Es gibt keine irgendwie „natürlich“ entstandenen Reit- oder Zugpferde, alle sind sie von Menschen (und zwar konkret von Bauern) gemacht worden. Reiten für Krieg und Jagd, aus dem der heutige Reitsport hervorgeht, gäbe es ohne „Bauernlümmel“ nicht - in Ermangelung von Pferden.

Schöne Grüße

MM
Landwirtschaftsgehilfe und Dipl.-Agr.Ing. aka „Bauernlümmel“

Bleib ganz ruhig, Brauner. Ich wollte in keinster Weise irgend einen Stand, oder gar Berufsgruppe angreifen. Im Gegenteil: Ich habe geschrieben, das man eben keinen Dorftrottel auf ein solches Pferd setzen kann. (Und nein, ich vergleiche einen Bauernlümmel nicht mit einem Dorftrottel ).
Gemeint ist meinerseits und ich denke auch aus Sicht von @Maoming nur ein Nicht Reiter. Lediglich die Wortwahl hat wohl zu gewissen Irritationen geführt.
Mir ging es eher darum zu schreiben, das oftmals gedopte und im Vorfeld gequälte Pferde zur Belustigung einer dekadenten Minderheit herhalten müssen.
Aber es stimmt schon: Die Eingangsfrage lässt einen gewissen Raum zur Spekulation.

Hallo Maoming,

dass Pferde zum Springen den Kopf hochnehmen müssen - und je höher der Sprung desto höher der Kopf - das liegt daran dass das Pferdeauge völlig anders funktioniert als das Menschenauge. Der Mensch hat eine runde Pupille - eine flexible linse, und einen punkt schärfsten Sehens am Augenhintergrund - so dass er mit deren hilfe ein absolut scharfes Bild herstellen kann und durch die Anordnung beider Augen nach vorne können wir sehr gut räumlich sehen - d.h. Menschen sieht bei fast jeder Kopfhaltung scharf und räumlich nach vorne

Bei Pferde sitzen die Augen seitlich am Kopf - deswegen habe sie zwar ein super Rundumsicht sie erkennen auch sehr gut Bewegungen (ganz gut für ein Fluchttier sollte man meinen :wink: ) sehen aber nur in einem kleinen Bereich geradeaus dreidimensional und ab 2 m Entfernung bis zur Nasenspitze sehen sie garnichts - da ist ihr toter Winkel.

Dazu haben sie eine querliegende längliche Iris, und eine unflexible Linse - können also nicht mit Hilfe der Linse scharfstellen … aber am Augenhintergrund haben sie eine Fläche des schärfsten Sehens … diese liegt etwas ober und unterhalb des Sehnervs - um also scharf sehen zu können müssen sie den Kopf auf- und abbewegen um die Sehschärfe einzustellen

ein Pferd also durchweg in Dressurhaltung bis zum Sprung zu reiten, wäre für Pferd und Reiter lebensgefährlich - das Pferd MUSS den Kopf hochnehmen können um die Entfernung, Höhe und Weite des Sprungs abschätzen zu können, denn im Augenblick des Absprungs sieht es das Hindernis nicht mehr.

Diese Pferde haben übrigens durchaus Spaß am Springen - mit Gewalt und Angst bekommt man ein Pferd möglicherweise noch über 1m Hindernis (Anfängerklasse) geprügelt aber nicht mehr über einen ganzen Parcours mit einer Reihe von unterschiedlichen Hindernissen mit Abmessungen um die 1,60 x 1,60 m. Wenn die da nicht von alleine anziehen, braucht man gar nicht zu starten. Die guten werden auch zu Hause kaum bis gar nicht gesprungen eben um sie so lang wir nur möglich gesund zu erhalten - die Dressurpferde haben da oft ein traurigeres Leben :-x

Und DASS die Pferde anziehen sieht man an deinen monierten Gebissen - die die Reiter dann brauchen um die Pferde noch BREMSEN zu können (ja ich finde das auch teilweise gruselig - eben weil es auch Reiter gibt die ihre Pferde so gut reiten dass alles auf Wassertrense funktioniert)

Jeder verschenkte cm kostet das Pferd unnötig Kraft und wird ggf. gefährlich wenn die Kraft ausgeht - deswegen reiten sie kurze Weg und versuchen auf den Punkt an den Absprung zu kommen was bei so einem heißen Tier dann mitunter unschön aussieht (und es auch ist)

Gruß h.