Chop Suey Szetchuan Art

Kann mir jemand bitte sagen, was genau das ist? Mit Fleisch oder ohne? Oder ist es eine besondere Art der Zubereitung?

Danke

Marianne

Hallo Marianne,

Kann mir jemand bitte sagen, was genau das ist? Mit Fleisch
oder ohne? Oder ist es eine besondere Art der Zubereitung?

Chop Suey ist eine Erfindung aus San Francisco’s Chinatown, in China selbst kennt niemand dieses Gericht. Es bedeutet mehr oder weniger, daß einmal alles in den Wok geworfen wird, was gerade zur Hand ist und sich den Nichtasiaten als einigermaßen, aber nicht zu exotisch verkaufen läßt. Das sind dann irgendeine Sorte Fleisch (meist Schwein), Paprika und Bambus als Mindestingredienzen. Dann noch eine Kelle Glutamat dran und fertig ist der Lack.
Szechuan-Art in diesem Zusammenhang heißt wohl nur, das es mit rotem Pfeffer (Szechuan-Pfeffer oder schlicht Chili) scharf gewürzt wird.

Ein wirklich festes Rezept gibt es m.E. nicht. Jedes China-Restaurant verkauft dieses Gericht, damit der Exotik mißtrauisch gegenüberstehende Gäste etwas bestellen können, bei dem sie sicher sind, daß es Ihren Gaumen nicht überstrapazieren wird.

Wenn Du das also zubereiten möchtest, dann lass einfach deiner Phantasie freien Lauf.

Gruß
Majikthise

Pfeffer
Gute Antwort. ‚Szechuan‘ steht sicherlich für ‚scharf‘ und Chop Suey für Allerleidurcheinander oder - noch schlimmer - für Resteverwertung.

Szechuan-Art in diesem Zusammenhang heißt wohl nur, das es mit
rotem Pfeffer (Szechuan-Pfeffer oder schlicht Chili) scharf
gewürzt wird.

Das sind allerdings gleich drei Paar Schuhe.

Szechuan-Pfeffer (Zanthoxylum piperitum) hat weder mit Chilli oder Cayennepfeffer (Capsicum frutescens, einer Paprikaart) etwas zu tun noch gehört er zur Familie der Piperaceen. Die Bezeichnung Szechuan-Pfeffer ist insofern genauso irreführend wie die Bezeichnung Cayennepfeffer. Seine Schärfe kommt nicht von den alkaloid-ähnlichen Piperidinen wie bei Pfeffergewächsen (oder vom Capsaicin wie beim Gewürzpaprika), sondern von Säureamiden. Hinzu kommen ätherische Öle, die z.T. identisch mit denen der Zitronenschale sind, daher auch die Bezeichnung Zitronenpfeffer.

Roter Pfeffer dagegen ist die vollausgereifte Frucht des ‚echten‘ Pfeffers (Piper nigrum), die durch Einlegen in Lake vor der Fermentation bewahrt wird. Er besteht also sowohl aus dem Fruchtfleisch als auch dem Stein, der ansonsten zu weißem Pfeffer verarbeitet wird. Der ( idR ebenfalls eingelegte) grüne Pfeffer besteht aus unreifen Früchten, wogegen schwarzer Pfeffer aus nicht vollständig ausgereiften Früchten besteht, die getrocknet und fermentiert werden.

Übrigens ist der dem roten Pfeffer sehr ähnlich sehende rosa Pfeffer (Schinus terebinthifolius) ebenfalls kein Pfeffer, sondern ein Verwandter der Pistazie …

Scharfe Grüße,
Ralf

Hallo Ralf,

Gute Antwort. ‚Szechuan‘ steht sicherlich für ‚scharf‘ und
Chop Suey für Allerleidurcheinander oder - noch schlimmer -
für Resteverwertung.

Mir lag auch schon der Begriff „Geballte Wochenübersicht“ auf der Zunge, aber ich wollte Marianne nicht entmutigen :wink:

Szechuan-Pfeffer (Zanthoxylum piperitum) hat weder mit Chilli
oder Cayennepfeffer (Capsicum frutescens, einer Paprikaart)
etwas zu tun noch gehört er zur Familie der Piperaceen. Die
Bezeichnung Szechuan-Pfeffer ist insofern genauso irreführend
wie die Bezeichnung Cayennepfeffer. Seine Schärfe kommt nicht
von den alkaloid-ähnlichen Piperidinen wie bei
Pfeffergewächsen (oder vom Capsaicin wie beim Gewürzpaprika),
sondern von Säureamiden. Hinzu kommen ätherische Öle, die z.T.
identisch mit denen der Zitronenschale sind, daher auch die
Bezeichnung Zitronenpfeffer.

Roter Pfeffer dagegen ist die vollausgereifte Frucht des
‚echten‘ Pfeffers (Piper nigrum), die durch Einlegen in Lake
vor der Fermentation bewahrt wird. Er besteht also sowohl aus
dem Fruchtfleisch als auch dem Stein, der ansonsten zu weißem
Pfeffer verarbeitet wird. Der ( idR ebenfalls eingelegte)
grüne Pfeffer besteht aus unreifen Früchten, wogegen schwarzer
Pfeffer aus nicht vollständig ausgereiften Früchten besteht,
die getrocknet und fermentiert werden.

Das ist ja fast schon eine Doktorarbeit.
In der Tat, von so vielen Pfeffersorten (bzw. scharfen Gewürzen) wusste ich auch noch nicht. Ich selbst kann bei diesen allerlei Pülverchen höchstens einen Unterschied in der Schärfe erkennen. Ich mag allerdings Capsaicin lieber als Piperin, welches bei hoher Dosierung nur noch bitter schmeckt.

Gruß
Majikthise

Hi,

mich bewegt schon eine ganz Zeit die Frage, wie viel die hiesigen „China-“ Restaurants überhaupt etwas mit original chinesischer Küche zu tun haben. Japaner, Vietnamesen und Thais schon eher denke ich. Aber so eintönig kenn die Küche eines so großen Landes ja garnicht sein, wie es die deutsche China- restaurant-Landschaft zeigt. Es stehen zwar viele Dinge auf der Karte, aber in allen Läden das selbe.
Na die Südchinesische Küche dürfte etwas zu scharf für mitteleuropäische Gaumen sein, aber sonst…

A.

Hi Andreas,

mich bewegt schon eine ganz Zeit die Frage, wie viel die
hiesigen „China-“ Restaurants überhaupt etwas mit original
chinesischer Küche zu tun haben.

Die Chinesische Küche gibt es sowieso nicht. In den verschiedenen Chinesischen Kantonen wird völlig unterschiedlich gekocht. Alles, was wir hier „beim Chinesen“ zu essen bekommen, ist auf den europäischen Geschmack (was immer das ist) zugeschnitten.
Es gibt in Frankfurt ein einziges Lokal, wo originalchinesisch gekocht wird - und da sitzen fast nur Chinesen drin, denn diese Küche ist für den Europäer wirklich „gewöhnungsbedürftig“ (schwarze Hühnerfüße in süß-saurer Sauce z.B.). In China-Town in New York sieht es da schon ganz anders aus. Das ist so etwas wie ein chinesisches Ghetto, da erlebt man die unterschiedliche Färbung der kantonalen Küche sehr deutlich.

Japaner, Vietnamesen und Thais schon eher denke ich.

Darüber weiß ich nichts, möchte aber behaupten, dass das bei diesen Küchen auch zutrifft.

Aber so eintönig kenn die Küche
eines so großen Landes ja garnicht sein, wie es die deutsche
China- restaurant-Landschaft zeigt. Es stehen zwar viele Dinge
auf der Karte, aber in allen Läden das selbe.

Ebent, s.o.

Na die Südchinesische Küche dürfte etwas zu scharf für
mitteleuropäische Gaumen sein, aber sonst…

Das gilt allerdings auch für die Thai-Küche. Das, was wir hier als scharf bezeichnen, entlockt dem Thai nur ein müdes Lächeln (Aussage meines Bruders, der längere Zeit in Thailand lebte).
Schöne Ostergrüße,
Anja

Hallo Andreas,

leider haben sich die hiesigen China-Restaurants sehr dem vermeintlichen
deutschen Geschmack angepaßt. Ich kenne hier in HH ein Restaurant, das
annähernd authentische Küche anbietet, und das konsequenterweise immer voll mit
Asiaten ist. Es gibt noch ein weiteres Restaurant, das eine Karte auf deutsch
und eine doppelt so dicke Karte auf chinesisch hat. Dort bekommt man dann schon
exotischere Gerichte wie Frösche und Hühnerfüße, aber besonders gut schmeckt es
nicht.

Gruß
Majikthise

Hi Anja,

Na die Südchinesische Küche dürfte etwas zu scharf für
mitteleuropäische Gaumen sein, aber sonst…

Das gilt allerdings auch für die Thai-Küche. Das, was wir hier
als scharf bezeichnen, entlockt dem Thai nur ein müdes Lächeln
(Aussage meines Bruders, der längere Zeit in Thailand lebte).

vor einigen Jahren hab ich mit meinem Bruder und zwei Freunden einen Freund in London besucht, der einige Jahre in Indien gelebt hat.
Er kochte uns ein Curry.
Auf dem Herd standen zwei Töpfe. Ein kleiner und ein großer.
Auf meine topfguckerischen Blicke hin bietet er mir an, aus dem großen Topf zu probieren. Lecker und noch angenehm scharf.
Was in dem kleinen Topf sei?
Das Curry für ihn und seine Frau.
Probieren bitte.
Aber …
Ich möchte es probieren, bitte
Na gut, aber nimm nur einen kleinene Löffel voll
jaja
argh
Hölle was ist das?!
Unser Curry
Da war ich sicher, relativ scharf zu kochen und auch Schärfe abzukönnen, aber das war weit!!! jenseits dessen, was ich mit Genuss essen könnte.
Wieder eine erfahrung gemacht.

Gandalf