Christbaum

Hallo,

nachdem der Christbaum ja nichts mit Religion zu tun hat und schon gar nicht mit der Geburt Jesu, möchte ich gerne wissen, weshalb der Christbaum einen festen Platz in der sog. Weihnachtsgeschichte einnimmt und auch von der Kirche „benützt“ wird? Es ist ja auch so, daß ein künstlicher Christbaum zur Weihnachtszeit in Gebieten angeboten wird und vorhanden ist, obwohl in diesen Regionen noch nie Tannen gewachsen sind. Hier wird künstlicher Schnee oder Watte für Schnee verwendet. Ich bin mir sicher, daß Jesus in seinem ganzen Leben keinen Schnee zu Gesicht bekam.

Meine Frage:
Weshalb wird die Geburt Jesu mit Schnee und Weihnachtsbaum im christlichen Glauben dargestellt und in Verbindung gebracht?
Seit wann hat diese Art mit Christbaum und Schnee eine Normalität für christliche Weihnacht?
Danke für die Antwort.

Freundliche Grüsse

fuerte

Weshalb wird die Geburt Jesu mit Schnee und Weihnachtsbaum im
christlichen Glauben dargestellt und in Verbindung gebracht?

Das müsste in diesem Artikel ab dort stehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtsbaum#Geschichte

Abgesehen davon, dass das ursprüngliche „Geburtstagsfest“ im Mai war und aus Marketinggründen zum Dezembertermin umgezogen wurde (Saturnalien).

Gruß

Stefan

Zwei Wurzeln
Hallo,

der Christbaum ist wohl eine historische Synthese aus:

  1. Lichterbaum der Alemannen (wahrscheinlich vorchristlich, jedenfalls uralt), d. h. mehrere Lichter wurden an Ästen befestigt, vermutlich um wilde Tiere in etwas weiterem Umkreis fernzuhalten als nur vom Feuer am Boden; unklar ist dabei, ab wann man den Baum als Schmuck auffasste und sich darum herum gruppierte um bspw. zu singen (das könnte evtl. erst im Spätmittelalter so entstanden sein).

  2. Baum des Lebens (Paradies, vgl. Buch Genesis), also ein Baum, der durch Christus gewonnen ist.

Die beiden wurden seit dem 15. Jahrhundert vermischt und vermarktet (vgl. Elsass/Bäckerzunft usw.), was zu ihrer Verbreitung im Abendland führte. Mit der Verbreitung von Christentum einerseits und (sonstiger) abendländischer Kultur andererseits ging der Baum dann um die Welt.

Gruss,
Mike

Hallo,

das würde doch bedeuten, daß wir Christen ein unchristliches Weihnachtsfest feiern. Weihnachten ist eines der bedeutendsten Feste im christlichen Glauben und stimmt im Grunde inhaltlich überhaupt nicht. Weder der bewußte Stern stand über der Grippe und Jesus wurde auch nicht am 24.12. gebohren. Ja was feiern wir denn dann am 24.12. jedes Jahr, wenn alles erfunden ist?? Den kleinen Kindern wird in der Schule vermittelt, daß an Weihnacht Jesus gebohren wurde. Was soll dann die Christmette, wenn dieser Tag nichts mit der Geburt Christus zu tun hat?
Leider haben wir scheinbar keinen „Fachmann“ (Pfarrer, Theologe) im Forum der mir mein Unverständnis ins verständliche Denken bringen könnte.

Freundliche Grüsse

fuerte

Hallo Fuerte,

Was soll dann die Christmette,
wenn dieser Tag nichts mit der Geburt Christus zu tun hat?

http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten#Innerchrist…
Nach dem Jahre 375 wurde das Weihnachtsfest von der Kirche eingeführt.
Davor war der 25. Dezember ein Feiertag im Römischen Reich, nämlich der Geburtstag des Sol Invictus und des Mithras. Unter anderem steht dieser Feiertag auch in der Tradition der Saturnalien.

Der 25. Dezember war also ein beliebter römischer heidnischer Feriertag, der christianisiert wurde. Das Datum passte auch zu den Wintersonnwendfeiern der Barbaren. Im Laufe vieler Jahrhunderte wurden Traditionen und kirchliche Liturgien dazu entwickelt.

Gruß
Carlos

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Mal langsam, es gibt nicht nur Schwarz und Weiss
Hallo fuerte,

ein unchristliches Weihnachtsfest

keineswegs.

Weder der bewusste Stern

Das wissen wir nicht.

nicht am 24.12.

Das wissen wir kaum; wenn es ein anderer Tag sein sollte, so gibt es doch Gründe, an diesem Tag besonders der Geburt des Herrn zu gedenken, z. B. weil die Sonne sich wendet und „es beginnt heller zu werden auf der Welt“ (symbolisch zu verstehen) oder auch weil es ein Vierteljahr bis zum Frühlingsanfang geht (Vierteljahr = astrologisch betrachtet eine Kreuzform, also Hinweis auf das Kreuz), in dessen Nähe Ostern ist, oder auch weil es immer noch wahrscheinlich und eine uralte Konvention ist.

Dass man heute den Kindern bisweilen erzählt, es sei „gerade nicht dieses Datum“, ist eine pädagogische Schindluderei für das Päda-Brett.

wird in der Schule vermittelt

Manchmal glücklicherweise noch, und das macht Sinn. Es wird auch vermittelt, dass ein Apfel immer zu Boden falle (und was ist dann mit der Schwerelosigkeit) oder dass man Zahlen dividieren könne und Null eine Zahl sei (und was ist dann mit der Division durch Null) usw., es muss nicht alles beim ersten Mal schon kompliziert erzählt werden.

Christmette

geht auf den wahrscheinlichsten Termin, ist aber nicht mehr so fix auf Mitternacht eingehalten, wie man das früher tat, sondern auch symbolisch. Mancherorts feiert man sie schon um 22 Uhr usw.

Theologe

Die streiten sich auch, was möchtest Du denn diesbezüglich wissen…

Gruss,
Mike

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Lieber Fuerte,

Viele Dinge, die unseren Vorfahren in der heidnischen Zeit lieb und teuer waren wurden von den Christen in ihr Weltbild eingebaut. Der Christbaum ist nur ein Beispiel. Ostereier sind ein weiteres. Oder das Allerheiligenfest. Fronleichnamsprozessionen. Johannisfeuer. Zu allen diesen gab es ein vorchristliches Pendant.

Dass der in gemäßigten Klima wachsende Tannenbaum als Weihnachtssymbol verbreitet ist hängt vor allem daran, dass die christliche Meinungsführerschaft in Europa und Amerika lag und liegt.

Und es ist historisch betrachtet gar nicht so lange her, dass die Menschen keine Ahnung hatten, wie es in Palästina denn konkret aussicht. Noch vor 200 Jahren wird ein Grödner Bildschnitzer ehrlich überzeugt gewesen sein, dass seine Krippenfiguren mit Trachtenjanker und Dirndl realistisch ist. Das emotionale Erbe ist da stärker wie das rationale Gegenwartswissen.

Ich bin mir sicher, daß Jesus in seinem
ganzen Leben keinen Schnee zu Gesicht bekam.

Sei dir da nicht so sicher: http://www.spiegel.de/img/0,1020,33483,00.jpg

Gruß
Hardey

Hallo

nachdem der Christbaum ja nichts mit Religion zu tun hat und
schon gar nicht mit der Geburt Jesu, möchte ich gerne wissen,
weshalb der Christbaum einen festen Platz in der sog.
Weihnachtsgeschichte einnimmt

In der Weihnachtsgeschichte nimmt der Christbaum keinen Platz ein, er kommt nämlich gar nicht vor.

Und in einem hast du recht: Mit Jesus hat der Weihnachtsbaum nichts zu tun, genauso so wenig wie Geschenke, Kerzen, Gänsebraten und Adventskranz etwas mit Weihnachten zu tun haben.
Aber man feiert ein Fest und überall auf der Welt gibt es zu grossen Festen etwas besonderes und man schmückt sich und die Wohnung.

Die künstlichen Bäume mit Schnee drauf haben in den heissen Regionen dieser Erde was mit der Lust am Kitsch oder (falls europäischer Abstammung)mit sentimentalen Gedanken an die alten Heimat zu tun.

Jeder der einen TV hat, kennt Weihnachtsbäume, sie sind in den amerikanischen und europäischen Serien omnipräsent. Da kommt auch ein irakischer Christ mal auf die Idee, statt einfach nur Kerzen anzuzünden, ein paar geschmückte Zweige oder einen künstlichen Baum ins Haus zu stellen.

Gruss, sama

PS. Alle paar Jahre gibt es Schnee in Jerusalem, weshalb Jesus wahrscheinlich Schnee erlebt hat.

Hallo fuerte,

dieser Gebrauch wurde erst beim Concil zu Nicea im 4. Jh. als Geburtstag von Jesus als „kirchlicher“ Feiertag erlassen.
Der grüne Tannenbaum galt schon im Altertum als Anbetungsobjekt, dass die kalte, lichtarme Zeit des Winters vorbei ist und die Tage länger werden.

Mysterische und heidnische Zeremonien wurden im Laufe der Jahre von der „Weltkirche“ zusammen mit nörlichen Praktiken mit den christlichen Feiertagen vermischt und daraus entstand dann die „weiße Weihnachten“, an welchem angeblich Christus geboren sein soll, während Gottes Feiertage immer mehr unterdrückt wurden.
Du wirst das Wort Weihnachten in keiner Bibel finden, es wurde, wie gesagt, erst später „erfunden“.

Der Sohn Gottes wurde übrigens im Herbst geboren.

Berichtet

Viktorel

Hallo fuerte!

Soll ich es mal ganz schlicht ausdrücken?

Die Missionare der Frühzeit waren Lügner und Diebe!

So ziemlich jedes Mittel war recht um das Christentum an die Macht zu „zwingen“!

Ein Volk ließ sich eher umerziehen, wenn man ihm seine Feste ließ. So wurden also am gleichen Tag plötzlich christliche Feste gefeiert. Symbole wurden übernommen, nur die Erklärung dafür wurde geändert.

Was sich nicht einfügen ließ wurde „verteufelt“, verboten und verbrannt. Hexen zum Beispiel und Eichenbäume, Raben und schwarze Katzen, usw…

Manches erhielt sich trotzdem und blühte wieder auf als man die Angst vor der Kirche verlor. So gibt es auch heute noch Maifeuer und Maibäume, Sonnenwendfeuer und Dorfeichen,Karneval und Halloween.