Chronische Entzündung in der Zahnwurzel

Liebe Zahnmediziner,

ich möchte hier gerne mal meinen Fall schildern, vielleicht hat ja doch noch jemand einen Tipp für mich?

Also: Ein Backenzahn (Nr. 5 rechts oben) wurde wurzelbehandelt und einige Jahre später eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt.
Wiederum 6 Jahre später tritt eine starke Schwellung und Entzündung oberhalb des Zahns auf.
Mein Zahnarzt rät zur Revision und Behandlung bei einem Spezialisten (selbstverständlich privat bezahlt)
Der führt im Frühjahr diesen Jahres die Revision durch und schneidet oberhalb den Kiefer auf und enfernt das Entzündungsgewebe in einer 3Stündigen, sehr schmerzhaften Operation.
Leider stellt sich dann im Laufe der Zeit heraus, dass immer noch eine Schwellung auftritt, immer mal wieder sporadisch.
Der Arzt überweist mich zu einem anderen Spezialisten, der mit einer 3D Aufnahme noch einen Entzündungsherd in einem sehr abgeknickten Teil der Zahnwurzel entdeckt.
Er möchte mich erneut operieren im Oktober, leider sagt er diese Op ab (ohne Angabe des Grundes) und ich bekam einen neuen Termin, jetzt erst wieder im Dezember.

Jetzt im Moment ist die Stelle mal wieder sehr stark angeschwollen. (Schmerzen bei Berührung der Wange, beim Trinken von warmen Getränken, bei Kälte und bei körperlicher Bewegung.)
Kann man gegen diese Momentane Entzündung vor der Op etwas machen? oder muss ich es ertragen? Ist ja auch nicht gut für den Körper denke ich mir…

Ich habe auch Angst, dass die Operation nicht gut durchgeführt werden kann…-Entzündungsgewebe kann man ja laut meinem Zahnarzt nicht gut lokal betäuben und letztes mal war es schon extrem schmerzhaft, am Rande der Erträglichkeit.

Meine Fragen sind auch:
Seht ihr da überhaupt noch eine Chance für den Zahn? oder muss er hinterher nach viel Leiden und langer Zeit doch gezogen werden?
Wenn der Zahn gezogen wird, verschwindet dann die Entzündung ohne weiteres?
würde bei der Entzündung wie es jetzt ist ein Antibiotikum helfen oder kann man da eh nichts machen?

Ich werde auch nachher den Zahnarzt anrufen, aber würde mich auch über andere Meinungen freuen.

Schonmal danke fürs Lesen, ist ja ganz schön lang geworden :wink:

Viele Grüße
Klarjo

Ich bin kein Zahnarzt, sondern Allgemeinmediziner, aber Entzündungen der Zähne schaden dem ganzen Körper. Die Aussendung von entzündungsabhängigen Botenstoffen ist aus dem Kieferknochen zehnmal stärker als bei einem vergleichbaren Prozess am Oberschenkelknochen. Oben stellt dann auch eine nur pergamentartig dünne Schicht zu den Kieferhöhlen her und sollte saniert werden. Vorsicht bei Implantaten aus Metallen. Hier empfiehlt evt. im Vorfeld eine LTT-Untersuchung auf Unverträglichkeit. So kann man Metalle, auf die man reagiert, schon im Vorfeld vermeiden.
Bis dahin kann man auch versuchen die Entzündung mit natürlichen Substanzen zu reduzieren. Möglich wären das Curcumin oder Resveratrol.

Meine Fragen sind auch:
Seht ihr da überhaupt noch eine Chance für den Zahn? oder muss
er hinterher nach viel Leiden und langer Zeit doch gezogen
werden?

Servus, Klarjo,

na ja - toll hört sich das nicht mehr an. Da ist ja doch schon eine ganze Menge versucht worden. Da bist schon auf die Einschätzung jener angewiesen, die sie Situation kennen.

Wenn der Zahn gezogen wird, verschwindet dann die Entzündung
ohne weiteres?

‚Ohne weiteres‘ nicht, aber nach der Extraktion eines solchen Zahnes muss selbstverständlich das Zahnfach gründlich und unter Sicht auskürettiert werden. Dann sind die Chancen auf ein Abklingen der Entzündung gut.

würde bei der Entzündung wie es jetzt ist ein Antibiotikum
helfen oder kann man da eh nichts machen?

Doch, doch - kann man und sollte man.

Ich werde auch nachher den Zahnarzt anrufen, aber würde mich
auch über andere Meinungen freuen.

Das ist der richtige Gedanke. Was die Erhaltung des Zahnes anbelangt, kommt es halt auch darauf an, was in diesem Kieferquadranten noch an brauchbaren Zähnen an welcher Stelle zu finden ist.

Alles Gute!

Kai Müller

Dies, Herr Kollege, sind mit Sicherheit genau die Auskünfte und Hilfen, die der Patient im Augenblick benötigt. Wie wäre es zusätzlich mit einer kleinen Ausleitungstherapie - hat ja noch nie wirklich geschadet?

Mit kollegialen Grüßen

Kai Müller

Liebe Klarjo,
dieser Zahn verpestet Deinen ganzen Körper, ich würde ihn sofort ziehen lassen. So eine
verschleppte Zahnvereiterung kann bis zu Herzproblemen führen.
Meist verschwindet die Entzündung schnell wenn der Zahn gezogen ist.
Mit Antibiotika würde ich auf keinen Fall arbeiten, da runierst du wegen einem Zahn dein
ganzes Immunsystem und deinen ganzen Darm, das ist es nicht wert.
Ich habe schon mal mit klassischer Homöopathie so einen Eiterherd und die Schmerzen
am Zahn wegbekommen, ganz ohne OP und ohne Schmerzen. Allerdings war dann der Zahnnerv
von alleine abgestorben und ich habe den Zahn ziehen lassen, denn auch tote Zähne
verpesten deinen Körper.
Leider kann ich Dir keine bessere Antwort geben als diese. Gute Besserung und
viele Grüße
Uschi

Hallo Klarjo,

leider kann ich Dir in der Zahnnmedizin nicht weiterhelfen, der Schuster sollte immer bei seinen Schuhen bleiben, und lieber kein gefährliches Halbwissen verbreiten, sondern es dann den Fachmännern- frauen überlassen.

besten Gruß und alles gute wünscht

BobMarleyson

Hallo allerseits,

danke für eure Antworten.
Ich war dann beim Zahnarzt und hab jetzt erstmal Antibiotikum und bin krank geschrieben, war da dann wohl auch nötig…
Ich hoffe jetzt, dass die Entzündung durch das Antibiotikum auch weg geht, sonst muss die Stelle wohl noch aufgeschnitten werden am Donnerstag…
Dann werde ich den Zahnarzt aber doch nochmal darauf ansprechen, ob ziehen lassen nicht doch eine Alternative ist…alles andere scheint ja immer nur kurzfristig zu helfen.

Viele Grüße
Klarjo

Bei der Wurzelspitzenresektion werden die Wurzelspitzen an einem Zahn operativ entfernt. Dieser Eingriff hat das Ziel, entzündete Wurzelspitzen und das umliegende, betroffene Gewebe vollständig zu entfernen und wird meist dann vorgenommen, wenn eine Wurzelbehandlung nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Da eine Wurzelspitzenresektion mit gewissen Risiken behaftet ist, muss der Patient vorher gründlich auf seinen allgemeinen Gesundheitszustand untersucht werden. Der Zahnarzt ermittelt das genaue Ausmaß der Entzündung durch Röntgenbilder. Es müssen medizinische Indikatoren vorliegen damit der Eingriff angezeigt ist. Medizinische Indikatoren für eine Wurzelspitzenresektion sind neben einer Wurzelbehandlung, die nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat auch Zysten, die sich an der Wurzelspitze gebildet haben oder eine Fraktur der Zahnwurzel.

LG,
athenadental

Veraltet.