Ich weiß, daß das in allen voll coolen Foren zu lesen ist; es
ist aber trotzdem falsch. Das Direktorium der FED wird vom
US-Präsidenten ernannt und ist dem Kongress Rechenschaft
schuldig.
Ich weiss dass voll coole Liberale gerne die Welt vereinfachen aber es ist trotzdem falsch: Die FED ist privat. (http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&ai…)
Steht sogar bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System
SOGAR bei Wikipedia - wow, das nenn ich eine wissenschaftliche Quelle!
Wie Du selbst beschrieben hast war die Staatsgarantie doch
nicht so garantiert.
Vor lauter Entsetzen über die unmittelbaren Folgen der
Lehman-Pleite hat man am nächsten Tag AIG mit 85 Mrd.
gerettet. Seitdem sind noch ein paar hundert Milliarden
lockergemacht worden - insbesondere für die halbstaatlichen
Institute. Nicht nur in Deutschland ist aus der impliziten
Staatsgarantie eine explizite geworden. Das gilt für Europa,
die USA und den größten Teil des Restes der Welt.
Fakt ist jedenfalls dass ohne staatliches eingreifen weit mehr Unternehmen insolvent gewesen waeren - Dank Geschichten wie Credit Default Swaps usw. welche sich die Zocker zuvor ausgedacht haben. Ob es gut gewesen waere wenn ein paar Zocker (sowie einige Buerger) pleite gegangen waeren oder es den Weltuntergang bedeutet haette ist eine andere Frage.
Das Problem war, daß die Darlehenszinsen von vornherein viel
zu niedrig waren bzw. teilweise bei null lagen. Auch wiederum
nur möglich, weil der Markt mit billigem Geld geflutet wurde
(=staatlicher Eingriff). Andernfalls hätten sich die
Kreditinstitute und Kreditvermittler dieses Geschäft überhaupt
nicht über Jahre leisten können.
Wobei wir wieder bei dem Thema Geldschoepfung angelangt waeren. (wird von Prof. Huber ausfuehrlich erklaert: http://www.monetative.de/wp-content/uploads/geldordn…)
Weil durch Kreditgewaehrung Geldschoepfung stattfindet koennen Banken eben schon den Markt mit billigen Krediten fluten ohne auf die Privatbank FED angewiesen zu sein.
Die überbordende Liquidität war auch ein Grund dafür, daß die
Investoren ABS-Papiere so genial fanden, die sie nicht
verstanden. Die Zinsen für Alternativ waren so niedrig, daß es
sich rechnete, Papiere mit homoöpathischen Renditen zu kaufen.
Daß da auch noch das AAA-Schild dranpappte, war nur ein
kleines Zückerchen. Große Bedeutung hatte insbesondere in
Deutschland, daß für ABS-Papiere bei der richtigen
Strukturierung praktisch kein Eigenkapital zu unterlegen war
(=staatlicher Eingriff).
Dass der Markt zu wenig reguliert wurde ist ja genau das was ich sage.
Und so flossen dann zig Milliarden Euro von den chronisch
eigenkapitalschwachen Landesbanken, die sich zum Ende der
Gewährträgerhaftung (=staatlicher Eingriff) noch supergünstig
mit Liquidität vollsaugen konnten, in mit billigem Geld
geplante, gebaute und finanzierte Wohn- und Geschäftshäuser in
frisch auf dem Reißbrett entstandene Vororte und Stadtteile.
Staatliche Deregulierungen sind natuerlich auch ein staatlicher Eingriff…
Regulierung ist notwendig, aber nicht um ihrer selbst oder um
den Sieg bei der nächsten Wahl willen. Das meiste, was man
sich in den letzten paar Jahren ausgedacht hat, führt nicht zu
mehr Stabilität und Transparenz, sondern zu mehr Berichtswesen
und bürokratischem Ballast.
Das ist so allgemein, dem muss ich sogar zustimmen. Klingt fast wie ein Politikerinterview.
Man bekämpft eine Situation, die durch zu viel zu billiges
Geld entstanden ist nicht durch noch mehr noch billigeres
Geld. Und man bekämpft eine Situation, die durch eine eine
implizite Staatsgarantie begünstigt wurde, nicht, indem man
aus einer impliziten Staatsgarantie eine explizite macht.
Man bekaempft sie indem man Spekulation moeglichst unterbindet und das Geldschoepfungsmonopol wie auch die Aufgaben der KI dem Staat uebergibt.
Die Krise ist immer noch da, nur sieht man sie nicht mehr
unter dem ganzen Geld, das die Zentralbanken und die EU über
das Unglück gekübelt haben. Der Rettungsschirm für den Euro
und die Billionen für - tja, wen auch immer; so genau weiß ja
niemand, wo die Kohle geblieben ist - in den USA haben genau
gar nichts genützt. Die Verschuldung der Staaten ist so hoch
wie nie zuvor und das ganze System lebt davon, daß genug Geld
im Markt ist, daß die Investoren mit Anlagedruck (weil zu viel
billiges Geld angelegt werden muß) immer noch Staatspapiere
kaufen.
Oder z.B. Getreide hochspekulieren so dass sich Menschen in Entwicklungslaendern nichts mehr zum Essen leisten koennen und es in immer mehr Laendern zu Aufstaenden kommt.
Das ist ein Himmelfahrtskommando - von den Staaten und den
Notenbanken genau so gewollt. Die Marktteilnehmer machen nur
mit: man leiht sich billiges Geld und legt es einen Hauch
besser verzinst wieder an - in Staatsanleihen, die man als
Sicherheit für die nächste Kreditaufnahme hinterlegen kann.
Das hört sich nach Schneeballsystem an - aber was soll schon
schiefgehen? Für Staatsanleihen in der Euro-Zone gibt es jetzt
den Rettungsschirm (=noch mehr noch billigeres Geld) und das
Geld für den Kauf stellt die EZB zur Verfügung (=noch mehr
billigeres Geld). Das Problem ist nur, daß die
Staatsverschuldung und damit die Zinslast steigt.
Mein Eindruck ist dass man erst die Wirtschaft wieder ein wenig in Gang bekommen will um dann sukzessiv die Waehrung zu entwerten - was auch nicht unbedingt schlecht sein muss.
Alles egal: bis zur nächsten Wahl wird es schon gutgehen.
Aber es ist schon lustig, wo Du die Schuldigen vermutest: bei
weltweit ein paar hundert Investmentbankern, die das durch
Staat und Notenbank geschaffene Umfeld nutzten, um sich eine
goldene Nase zu verdienen - und dabei nur das taten, was alle
von ihnen erwarteten: den Hausbau und den Konsum ankurbeln,
auf das die Wirtschaft nach dem Börsenjahr 2000 und den
Anschlägen 2001 nicht zusammenbräche.
Ich bin nicht die Bildzeitung die auf einen oder ein paar Schuldige zeigt. Manager, Banker, Analysten… machen nur ihren Job. Schuldig sind m.E. mehr diejenigen die aufgrund von Korruption, Inkompetenz… nichts dagegen unternommen haben und weiterhin nichts tun sowie auch die welche diese entweder bestochen oder durch Lobbyarbeit „ueberzeugt“ haben. Ganz beispielhaft dafuer ist dass Schaeuble nicht einmal auf seine eigenen Wirtschaftsberater hoert (http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC734…).