ich arbeite als Zerspanungsmechaniker und habe neulich eine 20
mal 45° Fase mit einem Messerkopf abgezeilt, der einen
Durchmesser von 25 mm und einen Schneidplattenradius von 5 mm
hat abgezeilt. (bin im R0, also ohne Schneidenradiuskorrektur,
als hin und hergefahren und hab da jedes Mal 0,5 mm
inkremental zugestellt.) Mein Chef meinte, ich soll das
Programm erst so machen, als wenn es ein Scharfkantiges
Werkzeug wäre und dann messen und die fehlende Fasengröße
hinzufügen. Bin mit dem Verfahren auf 2,9 mm fehlende Strecke
gekommen.
Kannst du mir weiterhelfen, wie man sowas auch genauer
berechnen kann? Also die Strecke, die man mit dem Radius 5
näher an die Kontur ran muss, um die tatsächliche Fasengröße
zu treffen?
Vielen Dank schonmal im Vorraus (=
Gruß,
Hallo Gaul,
Leider hast du versäumt mir mitzuteilen, um welche Steuerung es sich handelt. Daher kann ich dir leider keinen Konkreten Programmiervorschlag machen.
Natürlich lässt es sich exakt berechnen.
Stell dir einen Querschnitt des WZ vor oder skizziere es. Nimm nun den Mittelpunkt der Schneidplatten als Basis der Rechnung, das heißt in dem Fall, Länge und Radius jeweils um 5 kleiner.
Ein Kreiß hat glücklicherweise die Eigenschaft, dass der Umfang an jeder Stelle, die gleiche Entfernung zum Zentrum hat. 
Zudem handelt es sich um einen 45° Winkel, was die Sache noch einfacher macht.
Im Tabellenbuch gibt es einen Abschnitt, in dem es um Gleichmäßige Vielecke geht. Darin stehen Längenverhältnisse, die innerhalb eines bestimmten Vielecks gälten. In dem Fall wird das Quadrat benötigt.
Wenn man am Quadrat 2 Radien einzeichnet, den kleinstmöglichen der noch den Umfang des Quadrats berührt, so müsste der Kreiß an 4 stellen, tangential am Umfang anknüpfen und der größtmögliche Kreis würde dagegen die 4 Ecken berühren.
Nun hat der kleine Kreis einen Durchmesser gleich der Schlüsselweite und der große hat einen Durchmesser gleichgroß der diagonalen des Quadrats (abstand von Ecke zu Ecke).
Nehmen wir den Durchmesser des kleinen Kreises und Multiplizieren ihn mit 1,414 , so ergibt das den Durchmesser des großen Kreises und andersrum muss der größere Durchmesser mit 0,707 multipliziert werden um den kleinen Durchmesser zu errechnen.
Skizziere nun das WZ, zeichne ein Quadrat auf die Schneidplatte so, dass die Diagonale (großer Radius) von der Mitte der schneidplatte bis zum Rand der Schneidplatte reicht (die Stelle an der das WZ tatsächlich schneiden wird. Die diagonale des Quadrats ist im aktuellen Fall 5mm. Multipliziere also 5 mit 0,707 , ist 3,535mm. Das errechnete Maß geht vom Zentrum der Schneidplatten aus, also müssen wir die 3,535 von 5 subtrahieren (ist 1,465).
Korrigiere also deine WZ-Länge und -radius jeweils um 1,465 ins Minus. Nun X20 Z0 ; X19,5 Z-0,5 ; X19 Z-1 ; … und so weiter. Aber bedenke dass der erste schnitt bereits 1,465mm Zustellung hätte, daher empfehle ich X21 Z1 ; X20,5 Z0,5 ; X20 Z0 ; X19,5 Z-0,5 ; X19 Z-1 ; bis zu X0 Z-20 .
Ich hoffe ich konnte weiterhelfen. Mit der Heidenhainsteuerung kenne ich mich gut aus, wenn du also noch mehr darüber erfahren möchtest, dann kann ich weiterhelfen (Verschachtelungen, Programmsprünge, Parameterprogrammierung, Logikfunktionen, usw.)
Mit Freundlichen Grüßen und besten Wünschen.

Azteke.