Hallo Steffen!
Im STAHLWERK wird so gut wie kein Kohlenstoff mehr gebraucht!
Bei der Roheisenerzeugung braucht ein moderner Hochofen max. ca. 400kg Kohlenstoff (in Form von Koks und miteingedüstem Alt/Schweröl) zur Erzeugung von 1 Tonne Roheisen, das zwischen 2,5% und 4,5% Kohlenstoff enthält.
Das dabei entstehende Gichtgas ist brennbar und wird im Hochofenprozess weiterverwendet.
In der Stahlerzeugung wird dieser Restkohlenstoff zunächst wieder verbrannt, dabei werden Stahlgifte (Phosphor, Schwefel u.a.) entfernt und die Legierungszusätze (Ni, Cr, V, Mn, Mo, Co, und andere, je nach Verwendungszweck) zugegeben, u.a. auch wieder etwas Kohlenstoff, wenn man den „Blasprozess“ nicht richtig steuern kann.
Beim Erblasen von Stahl wird sehr viel Eisenschrott dazugegeben, da dieser Prozess sehr viel Wärme freisetzt (exotherm).
Eisen wird inzwischen zu ca. 75% recykelt. Früher hat man den Schrott in Siemens-Martin-Öfen eingeschmolzen und aufgearbeitet. Dieses Verfahren wird in Deutschland nicht mehr angewandt. Der letzte Museumsofen zum Besichtigen steht in der Stadt Brandenburg.
Wenn Du nun davon ausgehst, dass in einem modernen PKW knapp 1t Stahl verbaut ist, und ca. 75% aus Schrott kommen, so bist Du bei ca. 100kg Kohlenstoff zur Reduktion gelandet.
Das klingt zunächst nach nicht sonderlich viel. Was aber auch zu Buche schlägt, ist der weitere Energieverbrauch zum Umformen des Stahles zu Blech, Schrauben, Schmiedeteilen etc.
Weiterhin werden fast alle nichtmetallischen Teile nicht aus recykelten Stoffen hergestellt, und das kostet richtig Kohlenstoff.
Auch die Energieerzeugung (Strom) wird in der BRD zum großen Teil aus fossilen Energieträgern generiert.
Trotz und wegen dieser Tatsachen halte ich die Energiebilanz eines durch Abwrackprämie vor der Zeit verschrotteten Autos für absoluten Irrsinn; ich fahre meinen alten POLO Variant TDI (Bj 1998) mit 330.000km weiter, weil er nur 5,4l/100km braucht, keinen Rost hat und sehr zuverlässig ist.
M. f. G.
KS