CO2 Fauna

Hallo,

Ich suche eine Antwort auf die Frage aus welchen Quellen der CO2 Ausstoß in die Atmosphäre kommt.

Die üblichen Antworten sind mir bekannt.

Wie viel aber trägt die Gesamtzahl aller Organismen dazu bei, die Menschen, die Tiere und die Mikroorganismen? Die Katze und der Elefant, die Spitzmaus und die gemeine Stubenfliege? Jede einzelne Zelle?

Jeden Tag 24 Stunden.

Und wie hoch ist der Anteil verursacht durch die Menschheitsentwicklung?

Von 1,65 Milliarden um 1900 auf knapp 7 Milliarden heute?

Tendenz steigend.

OK, OK, das fragt sich nur ein Geisteswissenschaftler, der die Zusammenhänge nicht so durchschaut - aber dennoch ziemlich neugierig ist.

Gruß
Heinz

Hallo,

Wie viel aber trägt die Gesamtzahl aller Organismen dazu bei,
die Menschen, die Tiere und die Mikroorganismen? Die Katze
und der Elefant, die Spitzmaus und die gemeine Stubenfliege?
Jede einzelne Zelle?

Das CO2 in der Atmosphäre ist eingebunden in einen großen Kohlenstoff-Kreislauf. Du hast eine ganze Reihe von CO2-Quellen, die CO2 in die Atmosphäre emittieren, und im Gegenzug eine ganze Reihe von CO2-Senken, die CO2 wieder aus der Atmosphäre nehmen.

Die größten Quellen und Senken sind die Tier- und Pflanzenwelt. Dieser Teil des Kohlenstoffkreislaufs ist aber im wesentlichen im Gleichgewicht. Das CO2 das du, der Elefant oder die Spitzmaus über die Atmung freisetzt, hast du ja vorher über die Nahrung aufgenommen und wurde von Pflanzen aus der Atmosphäre entnommen. Die Atmung der Organismen stellt deshalb zwar einen großen Anteil im Kohlenstoffkreislauf dar, jedoch ändert sich dadurch die CO2-Konzentration in der Atmosphäre kaum, weil ja in etwa genausoviel CO2 von der Fauna ausgeatmet wird, wie von der Flora wieder aus der Atmosphäre entfernt wird.

Und wie hoch ist der Anteil verursacht durch die
Menschheitsentwicklung?
Von 1,65 Milliarden um 1900 auf knapp 7 Milliarden heute?

Also:
Ein Mensch atmet etwa 10m³ Luft am Tag aus, davon sind etwa 4% CO2, also rund 0,4 m³ oder 0,75 kg CO2. Macht pro Jahr und Mensch also etwa 0,3 Tonnen CO2. Bei 7 Milliarden Menschen sind das also rund 2,1 Gigatonnen CO2 pro Jahr.

Zum Vergleich:
Die Atmung aller Organismen auf der Erde wird auf 440 Gigatonnen CO2 geschätzt. Unsere Atmung stellt also nur 0,5% der gesamten Atmung aller Organismen dar, also so gut wie gar nichts.

Aber im Prinzip ist das wie gesagt ohnehin egal, denn das CO2 welches du ausatmest, hast du ja letzten Endes aus Pflanzen aufgenommen, die genau die von dir ausgeatmete Menge an CO2 aus der Atmosphäre geholt haben. Die Konzentration an CO2 in der Atmosphäre verändert sich dadurch also praktisch nicht.

vg,
d.

Hallo,
erst einmal schönen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, mir diesen Zusammenhang zu erklären. Ich muss das zunächst einmal verdauen.
Vielleicht nur eine Zusatzfrage: wieso klappt dieser Kreislauf bei Kraftwerken und Verbrennungsmotoren nicht? Wieso sind die nach allem was man hört für unsere Klimaprobleme verantwortlich.
Liegt es daran, dass Kohle und Öl in sehr viel früheren Jahren entstanden sind? Die Probleme also wegen einer Phasenverschiebung auftauchen?
Gruß
Heinz

Hallo,

Liegt es daran, dass Kohle und Öl in sehr viel früheren Jahren
entstanden sind? Die Probleme also wegen einer
Phasenverschiebung auftauchen?

genauso ist das - und weil wir eben in ein paar hundert Jahren das freigesetzt haben, was in hunderten von Millionen Jahren in den fossilen Brennstoffen gebunden wurde.

Gruß
Christian

Hallo,

Vielleicht nur eine Zusatzfrage: wieso klappt dieser Kreislauf
bei Kraftwerken und Verbrennungsmotoren nicht? Wieso sind die
nach allem was man hört für unsere Klimaprobleme
verantwortlich.

Das klappt deshalb mit fossilen Brennstoffen wie Öl nicht, weil der Kohlenstoff aus diesen nicht mehr Teil des Kreislaufs ist. Der Kohlenstoff des Öls ist etwas, was dem Kreislauf vor langer Zeit bereits entzogen wurde.
Der Kreislauf hat ja solche Senken, die CO2 komplett aus dem Kreislauf entfernen. Das ist essentiell, sonst würde das CO2 in der Atmosphäre ja immer mehr und mehr, da es ja auch ständig natürliche Quellen wie Vulkane gibt.

Und eine der Senken ist z.B. dass abgestorbene Meerestiere und Plankton (die ja Kohlenstoff enthalten) zum Meeresgrund absinken und dort sedimentiert werden ohne zu verrotten und von dicken Meeresablagerungen verdeckt werden. Der Kohlenstoff aus diesen Tieren und Pflanzen ist damit dem Kreislauf eigentlich entzogen. Teilweise bildet sich aus diesen Ablagerungen dann Öl und wenn wir jetzt kilometerweit runtergraben und das Zeug wieder rauf holen und verbrennen, dann führen wir dem Kreislauf CO2 zu, dass er eigentlich vor langer Zeit längst für gut aus ihm entfernt hatte.

Was wir machen, ist also nicht eine Phasenverschiebung, sondern wir führen dem Kreislauf CO2 zu, dass von außerhalb des Kreislaufs stammt. Damit erhöhen wir logischerweise die Menge an CO2 im Kreislauf und wir machen das viel zu schnell, als dass der Kreislauf dieses CO2 mit der gleichen Geschwindigkeit wieder beseitigen könnte.

vg,
d.

Zur Ergänzung kann man erwähnen, dass am Ende des Carbon-Zeitalters, als die ganzen Pflanzen, die heute die Kohle bilden, unter der Erde verschwunden sind und damit dem CO2-Kreislauf entzogen wurden, die Temperatur auf der Erde um ca. 10 Grad gesunken ist. Die holen wir uns heute wieder !

MfG
Klaus

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