CO2-Wirkungsgrad Diesel

Hallo,
gestern habe ich eine ältere Folge der ‚Anstalt‘ gesehen. Darin wurde behauptet, der CO2-Wirkungsgrad vom Diesel sei nicht besser als der vom Benziner. Es würde zwar weniger Sprit gebraucht, aber weil ein Liter Diesel mehr Kohlenstoff enthalte als ein Liter Benzin käme das gleiche an CO2 pro km hinten raus. Im Gegenteil sei ein Diesel bei gleicher Leistung sogar schwerer als ein Benziner und würde deshalb (bei gleicher Leistung, pro km) sogar mehr CO2 in die Luft blasen.

Stimmt’s oder nicht?
Gruß
Spora Disch

Einfach mal bei einem beliebigen Modell nachschauen.

Beispiel Tiguan, 150PS Schaltgetriebe.
Benziner: 6,3l/100km, 143g CO2/km
Diesel: 4,8l/100km, 125g CO2/km

Ansonsten stimmt es, dass Diesel eine höhere Dichte als Benzin hat, daher „von Natur aus“ weniger Liter pro Kilometer verbrennt, wenn er den selben Wirkungsgrad wie ein Benziner hätte. Aber der Diesel hat da immer noch die Nase vorne.
Das mag nicht für alle Modelle gelten, aber bei diesem zufällig ausgewählten Beispiel passt es.

(Zugegeben, nicht ganz zufällig. Denn diesen Vergleich habe ich vor einem Jahr gemacht und dann den Diesel bestellt. Leider nur EU6 Temp C. Ich lass mich überraschen. Jedenfalls verbraucht meiner recht ordentlich AdBlue im erwarteten Maß, da wurde wohl nicht mehr geschummelt.)

Hallo,
stimmt so ziemlich, jedoch ist dennoch meist weniger CO2 Ausstoss beim Diesel. Nimm die Normwerte der Autos, kannst hunderte vergleichen im CO2-Leitfaden, dem offiziellen Papier zum CO2 Ausstoss der zulassungsfaehigen Neufahrzeuge. Daneben stehen jeweils auch die Liter.
Der Uebergang von Diesel auf Benzin, den wir heute sehen bei den Kaeufern, wird uns auf die Fuesse fallen. Umsomehr Benziner, desto mehr CO2-Schwierigkeiten mit dem Verkehr.
Stellt man jedoch ein Model S mit 2 Liter (umgerechneten) Benzin-Normverbrauch daneben, in der Klasse von Ferrari oder Maserati, dann verblasst der angebliche Diesel-Vorteil sofort und vollstaendig. Und das ist nicht der verbrauchsaermste Elektrowagen.
Gruss Helmut

… des Verbandes der Automobilindustrie. Die in der Liste die Herstellerangaben auflisten.

Sorry, irgendwie traue ich diesem Ding nicht. Aber ich habe auch keine anderen Quellen gefunden. Wisst ihr da nichts?

Hallo,
wo ist das Problem? Gerade wegen der Vergleichbarkeit wurde die Norm geschaffen (frueher NEFZ heute WLTP) und alle Autos MUESSEN SO geprueft werden. Dann sind 5 Prozent mehr auch wirklich 5 Prozent mehr, und kaum herstellerabhaengig anders.
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Dass die Leute anders fahren als die Messgeschwindigkeiten, zB laenger ueber 130 km/h (nur in Deutschland, sonst nicht in Europa) oder mit Kaltstart starten, ist eben in den Messdaten nicht drin.
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Ausserdem ergibt die Verbrennung von 1 Liter „Saft“ soundso viel CO2, das ist ein ziemlich genauer Zusammenhang. Wenn vollstaendig verbrannt wird, und das sollten wir heute voraussetzen, der Sprit tropft schon lange nicht mehr aus dem Auspuff. 10ooo Liter verfahren sind definierte Tonnen CO2.
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Uebrigens erzeugt ein Auto an sich kein CO2 pro 100km, sondern erst wenn es gefahren wird. Wer also 30ooo km im Jahr faehrt, erzeugt ca 6x soviel wie jemand mit gleichem Auto und nur 5ooo km. Das erste CO2-Sparen ist Wegstrecke sparen. Die KFZ Steuer beruecksichtigt dies nicht.
Gruss Helmut

Das ist aber doch genau der Punkt. Wenn ich nur Tempo 60 im unteren Gang fahre ergibt das bei einem Diesel mit äußerst eingeschränktem Drehzahlbereich bei viel Drehmoment eben ganz andere Werte als bei einem Benziner. Abgesehen davon, dass Geschwindigkeiten über 50km/h so selten im NEFZ auftauchen, dass sogar ein SUV wirtschaftlich erscheint: wie sieht es denn da beim Diesel im Vergleich zum Benziner aus?

Da kann man dann zwar irgendwas vergleichen, aber das kann man bei Äpfeln und Birnen auch. Hat dann halt nichts mit dem Alltag zu tun. Aber genau dann entstehen doch die Abgase.

Da gebe ich dir natürlich völlig recht. Aber wenn ich jetzt anfange, über die nicht vorhandene Umweltpolitik im allgemeinen zu lamentieren reicht der Platz für den Artikel nicht aus…