Cogito ergo sum

cogito ergo sum, die rückübersetzung des französischen „je pense, donc je suis“, sowie die lateinische variante, ist eventuell eine verkürzung und uminterpretation des bekannten: „indem ich zweifle kann ich nicht zweifeln, daß ich zweifle“. wobei für mich deutlich wird, das die übersetzung von „donc“ als „also“, statt „während“ oder „indem“ eine logische folge impliziert, die so zuerst nicht vorhanden zu sein scheint. meiner meinung nach ist die descart’sche formulierung eine beschreibung einer bewußtwerdung und nicht ein logischer schluß. es beschreibt vielleicht vielmehr das einholen des bewußtseinsvogels durch sich selbst, also eine "selbst"erkenntnis, eine subjekt-objekt trennungsauflösung im sinne des delphischen „erkenne dich selbst“ oder auf neudeutsch: erleuchtung. ganz im gegensatz zu einer logischen deduktion des denkens als neuer seinsgrund. was denkt ihr?

Hi.

was denkt ihr?

Dass du Decartes etwas missimpretierst.
Sein Anliegen war rein rational den Standpunk der Solipsysmus (sol ipse, ich alein) zu widerlegen.
Er nimmt erst diesen Standpunkt an zu zeigen, dass da ein logischer Ausweg gibt aus dem Dilemma, dass man in Grunde genommen an allen zweifeln kann. Cogito ergo sum. Der Zweifelnder kann aber nicht bezweifeln, dass er wenigstens zweifelt also existiert. Und von da ab Schritt für Schritt gelangt er schließlich zu Anerkennung der außere Welt.
Sein Gedankengang ist sehr einleuchtend und hat die Philosophie stark beeinflust. Er ist der ausgeprägtester Rationalist.
Leider ist seine Beweisführung nicht wirklich zwingend.
Der Solipsysmus ist mit Logik nicht beizukommen.

Gruß.

Balázs

habe hier etwas guttemberigiesiert von Gerhard Vollmer.
Mea culpa:smile:

ich denke dass cogito ergo sum keine rückübersetzung des französischen „je pense, donc je suis“ ist, sondern dass Descartes sein cogito ergo sum gleich auf Latein geschrieben geschrieben hat. und ich frag mich, was der einschub sowie die lateinische variante an dieser stelle zu suchen hat

cogito ergo sum, die rückübersetzung des französischen „je
pense, donc je suis“, sowie die lateinische variante, ist
eventuell eine verkürzung und uminterpretation des bekannten:
„indem ich zweifle kann ich nicht zweifeln, daß ich zweifle“.

außerdem ist die letzte zeile gar nicht bekannt:
Keine Ergebnisse für „indem ich zweifle kann ich nicht zweifeln, daß ich zweifle“ gefunden.

wobei für mich deutlich wird, das die übersetzung von „donc“
als „also“, statt „während“ oder „indem“ …

dabei wird für mich deutlich, dass du der französischen sprache nicht sonderlich mächtig bist alldieweil es falsch wäre, „donc“ mit „während“ oder „indem“ zu übersetzen. außerdem machst du wahrscheinlich einen gedankenfehler: die deutsche variante ich denke, also bin ich ist sicherlich keine übersetzung aus dem französischen, sondern aus dem lateinischen. und es wäre ebenfalls falsch, „ergo“ mit „während“ oder „indem“ zu übersetzen. so, jetzt reicht’s mir, alles nur mit minuskeln und absatzlos zu schreiben. ich lass meinem bewußtseinsvogel freie bahn und genehmige mir ein zweites frühstück.

Hallo,

„indem ich zweifle kann ich nicht zweifeln, daß ich zweifle“.

außerdem ist die letzte zeile gar nicht bekannt:
Keine Ergebnisse für „indem ich zweifle kann ich nicht
zweifeln, daß ich zweifle“ gefunden
.

ist etwas abgewandelt bei Hegel zu finden:

„Wird der Zweifel Gegenstand des Zweifels,
zweifelt der Zweifelnde am Zweifel selbst, so verschwindet der Zweifel.“

http://www.hegel-system.de/de/zitate.htm

Gruß
L.

Guten Tag,

nun, auf der wikipediaseite „cogito ergo sum“ steht meiner meinung nach was anderes.
das „cogito ergo sum“ ist, meines wissens nach, erst nach der französischen formulierung von jemand anderem so formuliert worden.
wenn man das „donc“ als adverb sieht, statt als conjunktion, in der lateinischen variante also(nicht die verkürzte c. e. s.) den ablativ nimmt könnte es vielleicht eben doch „indem“ besser übersetzen. zudem wäre dann carnaps sprachanalyseproblem aufgelöst.
sorry, wenn du minuskeln nicht magst.
lg birumbarum

danke!
tolle antwort! große klasse…
lg birumbarum

Moin,

irgendwie schlagt Ihr chronologische Purzelbäume.
birumbarum schrieb, cogito ergo sum sei eventuell eine Verkürzung und Uminterpretation des bekannten:
„indem ich zweifle kann ich nicht zweifeln, daß ich zweifle“.
Das zitierte Zitat kennt aber niemand.

Nun schreibst Du

ist etwas abgewandelt bei Hegel zu finden:
„Wird der Zweifel Gegenstand des Zweifels,
zweifelt der Zweifelnde am Zweifel selbst, so verschwindet der
Zweifel.“

Also hat Hegel mithilfe einer Zeitmaschine den Spruch von birumbarum kennengelernt und abgewandelt. Renatus Cartesius besaß ebenfalls eine Zeitmaschine und hat das Hegelsche Gedankengut stibitzt und verkürzt - vielleicht, damit es besser in die Zeitmaschine passt.
Eine spannende Sache!
Oder sehe ich da irgendwas falsch?

Pit

Hi,

Also hat Hegel mithilfe einer Zeitmaschine

ah geh, was soll diese Sophisterei!?
Den Spruch, den du nicht finden
konntest, findet man bei Hegel
in einer etwas abgewandelten Form.
Das ist alles, es dreht sich um
Sinn und Inhalt.

Wenn wir hier allerdings im Kindergarten sind,
dann Danke ich sehr!

Gruß
L.

Kindergarten
Das birumbarum-Wortbrimborium ist Kindergärtnerei, und bei sowas spiel ich manchmal gerne mit.

Pit