Computer in der Erziehung

Leider ist es viel zu häufig der Fall, dass viele Lehrer, die bereit sind die Möglichketien des Computers zu nutzen, an den organisatorischen Rahmenbedingungen scheitern. Unsere relativ kleine Realschule hätäte fast alle Möglichkeiten dazu, aber hat leider nicht das Personal, um den Computerraum auf Vordermann zu bringen - dabei haben wir einen Beamer und sage und schreibe 18 Computer mit Internetzugang. Der Witz: wir bekommen von der Stadt einen Experten zugewiesen, der nicht in der Lage ist, sich selbstständig darüber Gedanken zu machen, welche Konfigurationsbedingungen notwendig sind, um einen reibungslosen Ablauf in einem Computerraum zu ermöglichen. So hatten wir zuvor eine Einrichtung, die es erlaubte, den Schülern gewisse Zugänge zu sperren, was auch unbedingt notwendig war, da sich einige Schüler nicht an gewisse Regeln halten konnten. Nun empfahl er uns ein besonderes Überwachungsprogramm, das auf seinen Vorschlag hin gekauft und von ihm installiert wurde (ohne zu vergessen, die alte Konfiguration zu löschen)- nun stellte es sich heruas, dass er das Programm gar nicht kannte. Er drücke unserem Fachbereichsleiter für ITG den Erläuterungsordner in die Hand: lies dirs durch und konfigurier dir das so wie dus braucht. Seitdem ward er spurlos verschwunden. Nun sitzten wir da mit einem teueren Programm und einen Computeraum, in dem die Schüler sämtliche Systemdateien löschen können, da sichtbar auf den SchülerPCs. Dateien von Projektgruppen wurden bereits von anderen Schülern gelöscht, nicht fähig fremdes Eigentum und fremde Werke zu schätzen . Die Projektgruppen (Schüler der 8. KLasse) sind in Tränen ausgebrochen als sie sahen, dass ihre Dateien (PowerPoint), an denen sie über ein halbes Jahr auch in ihrer Freizeit gearbeitet hatten, eifach gelöscht worden waren. Dass sich angesichts dieser Frustration keiner mehr an den Computerraum heranwagt, ich total verärgert bin (da es meine Projektgruppe war und ich die Intensität, die in den Arbeiten steckte, hautnah nachvollzogen habe)ist wohl durchaus verständlich. Und dennoch: kein Schulträger, keine Schwan kümmern sich um die Überbrückung dieser Kluft zwischen dem, was sein soll und dem , was tatsächlich ist. Dabei wären die ersten Schritte so einfach: anständige Seminare in der Lehrerausbildung und -fortbildung, um Lehrer auch für die Sache zu gewinnen, mehr Unterstützung durch Experten aus der Industrie und der lästige Frust mit dem Nichtwissen wie, könnte auch eingedämmt werden, kleiner Klassen, mehr Raum und das alles nicht nur auf dem medientechnischen Sektor - aber in unsere Jugend zu investieren scheint ja reine Geldvergeudung zu sein…
Und wie hieß es doch so schön in einem Zeitungsartikel: Bildungsministerin Schwan: Es herrscht zu große Unprofessionalität bei den Lehrern vor.
Ich wundere mich, warum ich dann erst kürzlich ein Schreiben vorfand, Ideen für den neuen Lehrplan miteinzubringen. Wie kann Unprofessionalität denn bittschön professionelle Vorschläge erzeugen??? *wunder*