Consultants und Freelancer bitte mal lesen

Hallo

ich habe mal eine Frage zum Verständnis.

Ich kenne jemanden der als Freelancer durch Europa tingelt, er verdient sehr sehr viel Geld. Er hat damals als Java raus kam angefangen damit zu proggen und obwohl er nur diese eine Sprache kann (klar noch Betriebssysteme und SQL, DB2 etc) kommt er mehr als klar.
Wobei er auch die tiefen von Java beherrscht, also die Sprache wirklich gut kann.

Nun ist es so dass ich mich auch damit beschäftige, und ich frage mich wie es sein kann dass ein Student C++, Java und PHP kann.

Meine Frage ist was heisst das? Heisst dass das er in diesen sprachen ein Hello world schreiben kann oder heisst dass das er in einem professionellen Team in Großunternehmen als freier programmierer auftreten und sich behaupten kann?

Ich frage mich deshlab weil ich auch eine Sprache lernen will und ich schwebe zwischen Java und PHP und ich will es können.
Nur wenn ich sehe das mein Bekannter mit nur einer Sprache soviel Kohle macht frage ich mich ob man mehr als eine Sprache gut beherrschen kann oder ob man sich entscheiden soll und dann aber volles rohr?

Was denken Sie?

Gruss
Daniel

Hallo,

in der professionellen Entwicklung ist die einzelne Sprache nur ein Werkzeug. Wichtiger ist das grundsätzliche Verständnis der Herangehensweise und der Zusammenhänge. Leute, die eine Sprache zu gut beherrschen, und einen für den Rest des Teams nicht mehr verständlichen Code produzieren, sind in größeren Projekten gefürchtet, und schlagen sich besser als Einzelkämpfer durch. Die großen Könner, mit ihren letzten Tricks und Kniffen werden im professionellen Einsatz eher weniger benötigt. Die treiben sich dann eher in designdetriebenen Webprojekten rum.

In vielen Projekten kommen zudem mehrere Sprachen zum Einsatz, weil jede ihre Stärken und ihre Schwächen hat. Derjenige, die nicht nur mit dem Hammer, sondern auch noch mit der Zange umgehen kann, ist da immer im Vorteil.

Insoweit würde ich in Ergänzung zu Java, JS und PHP mindestens noch mal in Richtung C# und Nachfolger sowie ASP.Net denken.

Gruß vom Wiz

du willst sagen
dass man in jedem Fall mehrere Sprachen beherrschen kann und muss und zwar nicht nur so la la sondern auch etwas besser

Hallo nochmal,

Ja, lieber die wichtigsten Sprachen ordentlich, als eine einzige perfekt.

Gruß vom Wiz

Ja, lieber die wichtigsten Sprachen ordentlich, als eine
einzige perfekt.

Perfekt gibt es sowieso nicht (auch wenn Personalchefs das glauben, die immer noch den 25jährigen Chefprogrammierer mit 20 Jahren Erfahrung in allen verfügbaren Computersprachen suchen). Man kann sich durchaus in alle Tiefen der 3D-Darstellung einarbeiten und der nächste Auftraggeber braucht eine Datenbank und interessiert sich nicht im geringsten dafür. So spielt halt das Leben, ich habe auch schon manche interessante Dinge gelernt, die ich voraussichtlich nie mehr brauche.

Wichtig ist natürlich eine gute handwerkliche Grundlage, also Beherrschung der wesentlichen Sprachkonzepte, genauso muss man aber in der Lage sein, z.B. mit einem API zu programmieren, dass man bis dahin nicht kannte - ich würde behaupten, niemand auf diesem Planeten beherrscht auch nur alle APIs der Fa. Microsoft. Es hilft übrigens auch sehr, mehrere Sprachen zu können, weil man dann den Blick von aussen hat und sich auch viel schneller in eine neue Umgebung einarbeiten kann.

Gruss Reinhard

Sprachbeherrschung ist nur 5%

dass man in jedem Fall mehrere Sprachen beherrschen kann und
muss und zwar nicht nur so la la sondern auch etwas besser

Ich denke, dass Du unterscheiden musst:
Sprachbeherrschung ist eine Grundqualifikation für Kodierer. So wie man in der Grundschule lesen und schreiben lernt.

Allerdings ist die fehlerfreie Beherrschung der deutschen Sprache kein hinreichendes Kriterium, auch ein guter Autor zu sein. Dazu braucht es weitere Fähigkeiten:

  1. fachliche Kompetenz zum Inhalt und
  2. methodische Kompetenz zum Aufbau.

Die Zeiten (rund um 2000), dass Leute mit 100.000 DM pro Jahr einsteigen konnten, weil sie einen Programmierprüfung oder ähnliches bestanden hatten, sind vorbei. Die meisten Bastelbuden pleite.

Für bloße Kodierfertigkeiten kann man den Auftrag auch nach Belarus oder Indien geben. Die sind dort nicht dümmer wie Deutsche. Aber es ersetzt halt keine Fähigkeiten in Methodik, Architektur, Projektmanagement und Fachlichkeit.

Wer heute Geld in der IT verdienen will, muss methodische Fähigkeiten und ein Fachgebiet (irgendwelche BWL- oder Ingenieursthemen) beherrschen. Ohne langjährige Expertise ist ein Einstieg in gute Jobs ist meist an einen einschlägigen akademischen Abschluss gebunden.

Freelancer-Gehälter kannst Du auch nicht mit Festanstellungen vergleichen: Angestellte verursachen noch mal gleiche Kosten wie ihr Gehalt an Personalnebenkosten. Und diese Kosten sind in den Tagessatz der Freelancer eingerechnet.

Ciao, Allesquatsch