Consulting für Digitalisierung – Erfahrungen?

Ihr macht noch gar nichts digital? Weder CAD, noch Materialwirtschaft und Terminplanung?

Ich habe mein ganzes Berufsleben in verschiedenen Positionen mit der Umstellung von Betrieben verbracht von der Serienfertigung Küchenmaschinen bis zur Einzelfertigung von Frachtschiffen. PPS Produktionsplanung und -steuerung hieß das derzeit.

Da du gar keine Vorstellung hast, wo man ansetzen soll, empfehle ich, den Ablauf eines „typischen“ Auftrags von der Kundenanfrage / Angebot bis zur Endrechnung als roten Faden zu dokumentieren. Davon ausgehend werden später Abweichungen, Spezialitäten hinzugefügt.

Womöglich ist Verkauf / Außendienst vorgeschaltet, dann gilt es, auch den in den Ablaufplan aufzunehmen. Ebenso den nachlaufenden Kundendienst / Service.

Danach wäre zu schauen, wo es finanzielle, personelle oder zeitliche Engpässe gibt. Das sind vermutlich die „Wunden“, die zuerst versorgt werden müssen.

Ja. Und Canon(?) hat das Meisterstück vollbracht, in der Chipkrise nicht mehr genügend Chips für die Kundengängelung zu bekommen. Herzlichen Glückwunsch!

Ich kenne da eine Firma, wo am Freitag Mittag der Toner alle war und die Firma, die den Nachschub bringen sollte … siehe oben. Und nein, die haben dort nicht geplant, am Freitag um 13.00 Uhr ins kollektive Wochenende zu gehen :slight_smile:

Das sind Kyocera-Drucker, die bei sich mir einen guten Ruf erarbeitet haben, auch meinen Drucker zu Hause habe ich vor Jahren mit 300000 Ausdrucken auf der Uhr gebraucht für deutlich unter 100 € gekauft und der druckt und druckt … Meiner Erfahrung aus dem Heimbereich nach gibt es an dem außer Tonerwechsel nichts zu warten …

Das kenne ich. Aber auch beknackte Software („Bloatware“) im Zusammenspiel mit lahmen PCs sind auf lange Sicht sehr teuer - aber das merkt man irgendwie nicht so.

nein! ganz so ist das natürlich nicht!! also auch im office passiert ja einiges, wir schreiben da nix per hand oder so, haben ein system und so weiter. aber die großen abläufe sind noch weitestgehend analog bzw. muss einiges immer wieder per hand eingestellt und überwacht werden. wir sind nicht modern im betrieb, das gehört halt überarbeitet. werden eben jetzt nach und nach umgerüstet und die zuständigen mitarbeiter werden in ein paar wochen eingeschult.

Sicher, wobei Privatleben und Unternehmensführung nun doch zwei unterschiedliche Paar Stiefel sind. Zuhause kann man ja gerne auf Smart Home verzichten, seine Wäsche mit dem Waschbrett schrubben und Briefe mit Brieftauben versenden. Aber wenn man das im Job ebenso handhabt, ist man nicht exzentrisch, sondern komplett weltfremd. Sowas geht nur als privater Spleen. Oder vielleicht, wenn man absolut keine Konkurrenz hat. Aber gerade in einer globalisierten Welt gibt es für praktisch alles Konkurrenz. Und die schläft nicht.

Ja, eine gut umgesetzte Digitalisierung auf jeden Fall!

Solche Kompatibilitätsprobleme finde ich extrem nervig. Aus Herstellersicht vielleicht irgendwie nachvollziehbar. Aber aus Kundensicht einfach nur lästig. Man kann nur hoffen, dass die Konkurrenz eine Lösung ohne Kompatibilitätsprobleme anbietet und dass Angebot und Nachfrage solche Probleme lösen. Ist in vielen Fällen aber wahrscheinlich nur Wunschdenken.

Dass Abläufe dokumentiert werden müssen, steht außer Frage. So ist das auch bei uns gelaufen. Die Frage ist halt, ob man das als bezüglich digitaler Transformation relativ unbedarfte Person wirklich selbst machen und dann nach leidlich passenden Lösungen suchen sollte. Oder ob es eventuell besser wäre sich externe professionelle Unterstützung zu suchen.

schon klar, aber möglicherweise wurde da was missverstanden. es geht nicht um die skepsis im privat bereich, sondern manche personen, die ich privat kenne, sind nicht offen für neues. damit war nicht gemeint, dass jene personen sich speziell im privaten bereich gegen digitalisierung wehren, eher allgemein. sind aber leute, die ich einfach privat kenne. die haben generell eine skeptische haltung zu gewissen „neuen“ dingen. ganz gleich ob smarthome oder automatisierung am arbeitsplatz.

Okay, ja, solche Leute gibt es natürlich. Und wahrscheinlich liegen die auch nicht voll und ganz mit ihren Gefühlen daneben. Genauso wie diejenigen, die bei allem Neuen gleich Feuer und Flamme sind und es sofort haben müssen, ohne vorher darüber nachzudenken. Der Weg, um gut voranzukommen, liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.

Digitalisierung ist, wenn man die Menschheitsgeschichte anschaut, einfach etwas ganz Neues. Und man sollte schon achtsam damit umgehen. Wie viele Leute kennt man, die ohne Nachzudenken zig Bilder ihrer Kinder öffentlich auf Social Media posten ohne sich über Datenschutz Gedanken zu machen? Im beruflichen Kontext ist der verantwortungsvolle Umgang mit Daten nochmal ein ganz anderes Kaliber. Bei der Umrüstung bei uns durch susietec kommen durch das neue Monitoringsystem für Maschinen- und Produktionsdaten große Datenmengen zusammen, die natürlich nicht nur entsprechend ausgewertet werden müssen, sondern auch entsprechend gesichert sein müssen. Dass man da, bevor man aufgeklärt wird wie alles funktioniert, eine Portion gesunder Skepsis mitbringt, halte ich für nicht unverständlich. Gleichzeitig sollte man aber, finde ich, aufgeschlossen genug sein, um sich anzuschauen, welche Neuerungen und Verbesserungen individuell möglich und sinnvoll sein könnten.

Ich denke aber nicht, dass man diese Aufgeschlossenheit voraussetzen kann. Für diese Einstellung muss man auch als Arbeitgeber etwas unternehmen.
Digitalisierung dient als Schlagwort für vieles, jeder kann den Begriff mit einer eigenen Bedeutung füllen. Auch weil man sich halt sehr oft hinter dem Begriff versteckt. Aus meiner Sicht, weil man selbst gar nicht weiß was man darunter alles verstehen soll. Dann lässt man den Raum eben sehr weit offen. Wenn dann andere Menschen andere Schlüsse ziehen, ist das dann nicht gut. Dann steht man eben vor dem Problem, dass einige Menschen Digitalisierung mit negativen Sachen in Verbindung bringen. Na dann muss man vielleicht auch selbst tätig werden und diesen Raum füllen. man muss eben die Vorteile klar aufzeigen, die Angst nehmen, von Maschinen ersetzt zu werden. Je mehr man das tut, desto mehr werden auch die eigenen Mitarbeiter verstehen wieso es sich positiv auf ihre Arbeit auswirken wird. Hier hofft man zu oft, alles wird sich in die von mir (als Arbeitgeber) gewünschte Richtung entwickeln. Wie oft stimmt denn die Meinung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer überein? Dafür muss man doch werben und die Menschen überzeugen. Aber eben nicht mit leeren Floskeln sondern mit konkreten Beispielen. Aber dafür müsste man sich eben auch mit der Thematik befassen. Das kann man dann nicht einfach mal so jemanden anderen überlassen. Man muss auch selbst etwas dazu beitragen, dass sich die Stimmung verbessert.

ja, mal so, mal so… also wenn ich mir z.B. meinen vater anschaue, der sich mit nichtmal 60 wehement gegen ein smartphone weigert und es sich damit selber ziemlich schwer macht, weiß ich nicht, ob er mit dem gefühl wirklich richtig liegt. er verfährt sich lieber tausend mal und braucht zig mal wo lange zu seinem ziel, anstatt, dass er ein navi benutzt… sowas nenne ich halt irgendwie verbohrt… andererseits ist mit technik natürlich auch vorsicht geboten, wenn ich nur daran denke, wie fahrlässig ich mit 15, 16, als facebook gerade im kommen war, mit postings und der veröffentlichung von fotos umgegangen bin… das bereue ich sehr, aber ich wusste es damals nicht besser. also Digitialisierung: Ja, denn ich finde, man soll mit der zeit gehen, aber natürlich mit Vorsicht. das gilt sowohl für den beruflichen, als auch für den privaten weg. Dann ist es natürlich ideal, dass man auf unternehmen zurückgreifen kann, die einem den weg weisen und erklären. ich hoffe, dass die junge generation dahingehend auch besser geschult wird, als es zu meiner zeit der fall war. am besten, man bespricht in der schule den umgang mit social media und die folgen von veröffentlichungen. ich weiß gar nicht, wie das zurzeit gehandhabt wird.

Ernsthaft. ein Text fast ohne Punkt und Komma, mit mehr zweifelhafter Rechtschreibung…In Summe praktisch völlig unverständlich. Der Versuch der Selbsterhöhung ist dadurch schon in den Ansätzen gescheitert.

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Im Vergleich dazu haben wir Ende der 1960er Jahre in der Grundschule regelrecht mit „KI“ gearbeitet - mit Kreide rechts und Schwamm links war jeder mal an der Tafel, der Lehrer machte von seinem Pult aus den Moderator; es war klar, dass jeder mal „an die Tafel musste“, und welches Maß an Wertschätzung uns - den allein ob unserer Zahl überall erstmal Überflüssigen - damit entgegengebracht wurde, hab ich erst viele, viele Jahre später kapiert.

Was ich davon behalten habe ist, wie einfach es wäre, die Schöler zu richtig bedeutenden und fähiigen Leistungsträgern aufzubauen, wenn man sie nur dort abholen wollte, wo sie sind, und sie nicht als Konsumenten von irgendwas irgendwo ins Klassenzimmer stopfte.

Das hat beiläufig nichts mit Vaters Gehalt oder Einkünften zu tun, wie man deutlich hier sehen kann:

(Iris ist eine Betschwester von mir, ihr Vater war Versicherungsvertreter und sie ist die erste in ihrer Famlie, die das Abitur machen konnte und nicht mit 16 „schaffen musste“.)

Ob sie mit den jämmerlichen Mitteln, die heute an den Schulen geboten werden, dahin gekommen wäre, wo sie heute ist, sei dahingestellt.

Schöne Grüße

MM

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Voraussetzen kann man gar nichts. Aber natürlich müssen die Arbeitgeber auch auf die Arbeitnehmer zugehen. Wohin es führt, wenn man in alten Strukturen verharren und gleichzeitig nicht adäquat bezahlen will, sieht man ja überall, wo händeringend nach sogenannten Fachkräften gesucht wird.

Ich bin mir sicher, dass die sich relativ einfach finden oder ausbilden lassen würden, wenn Arbeitsbedingungen und Bezahlung attraktiv genug wären.

Als Teenie hat kaum jemand den Weitblick, den man als Erwachsener hat. Wenn man ein Unternehmen führt, sollte man aber schon im Erwachsenenleben angekommen sein und die eigenen Grenzen kennen und sich, bevor man alle Unternehmensdaten in irgendeine Cloud lädt, eben nötigenfalls fachlich kompetente Unterstützung holen.

Ich denke auch, dass die meisten Kinder und Jugendlichen von Haus aus neugierig sind und dazu lernen wollen. Wenn man sie, wie du sagst, dort abholt, wo sie stehen. Und wenn man beim Lernen den Fokus nicht so viel auf Defizite, sondern auch auf die Förderung individueller Stärken legen würde.

Insgesamt ein sehr interessanter Thread, so dass ich auch meinen Senf dazu gebe. Auch wenn die älteren Profis hier schon ganz viel Richtiges gesagt haben.

Auch unsere Politiker jetzt in jedem dritten Satz „Digitalisierung“ erwähnen, bedeutet das nicht, dass jetzt etwas Großes oder Neues passiert.
In den letzten 200 Jahren hat es wesentlich gravierendere Veränderungen in der Arbeitswelt gegeben (Industrialisierung, Motorisierung, Chemie, Erdöl, Globalisierung, Automobil, Plastik, Computer, Internet).

Nur weil das Internet für unsere Politiker bis vor kurzem Neuland war, die staatlichen Einrichtungen in Sachen IT rund 10 bis 20 Jahre hinterher hängen, läuft die IT-Durchdringung in der freien Wirtschaft seit mindestens 30, 40 Jahren.

Und so wie vor 25 Jahren die großen Unternehmen „auch so ein SAP haben“ wollten, wird jetzt nach „Digitalisierung“ geschrien.

Wer schon etwas älter und mit der Materie vertraut ist, weiß auch, dass das Thema „Künstliche Intelligenz“ schon mal vor 50 und 25 Jahren gehypt wurde. Die dabei tatsächlich erzielten Fortschritte sind im Wesentlichen der Preis- und Leistungsentwicklung bei der Hardware geschuldet.

Wirklich erfolgreiche „Digitalisierung“ war fast immer damit verbunden, dass nicht die bestehenden Strukturen elektrifiziert wurden, sondern die Geschäftsprozesse grundlegend verändert: Reduktion der Fertigungstiefe, Vernetzung mit Zulieferern und Kunden, Individualisierung statt Lagerproduktion, Flexibilität und Kompatibilität, Optimierung der Logistikprozesse, Nutzung des Internets als Kommunikations- und Verkaufskanal.

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danke für den „senf“ :slight_smile:

klar, gehört Reife dazu und bei teenies müssten ja auch die eltern ein auge drauf haben. aber weil die sozialen medien damals erst im kommen waren, waren die gefahren vielen nicht bewusst. das hat sich erst durch erfahrungswerte gezeigt. mittlerweile haben die eltern mehr ein auge darauf, wo ihre kinder herumsurfen. ist halt dann auch immer mehr durch aufklärung angekommen. heutzutage geht man sensibler mit veröffentlichungen von daten oder fotos um, als es noch vor einem jahrzehnt der fall war. gutes beispiel: ich kenne mittlerweile kaum noch leute, die ihre kinder erkenntlich im internet zeigen. früher waren das deutlich mehr.