Copyrightgebühr für Vereinszeitschriftenlayout

Hallo,

mir wurde eine Frage gestellt, die ich selbst leider nicht beantworten konnte.

Es wurde eine (Werbe?)Agentur mit dem Layout einer Vereinszeitschrift beauftragt, da man technisch selbst dazu nicht in der Lage war. Problematisch war für diesen Verein (eine Selbsthilfeorganisation für Herzkranke), dass man dieses Layout zwar ziemlich klasse fand, es auf Dauer jedoch so nicht finanzierbar ist. Daher hat man sich umgehört und jemanden im Verein gefunden, der mit solchen Vorstufenprogrammen umgehen kann.

Man wollte jetzt von der Agentur die noch editierbare Maske der Vereinszeitung haben. Diese verlangt jetzt eine sog. Copyright-Gebühr in Höhe von 15 % des letzten Auftragswerts vom Verein, ohne dass die wissen, was sie tatsächlich dafür erhalten.

Jetzt meine Frage: Wenn man ohnehin für die Herstellung schon einen Haufen Geld hingeblättert hat, muss man dann auch noch dafür zahlen, wenn man der Agentur den Auftrag entzieht? Also, ich kenn das nicht so, da ich davon ausgehe, dass ich mit dem Auftrag auch sämtliche Rechte an erstellten Grafiken etc. habe. Oder gilt das nur für das Endprodukt??

Wie ist das üblich? Bitte um Hilfe, da dieser Verein wirklich einen Haufen Geld sparen könnte, wenn man ab sofort die Herstellung ehrenamtlich erledigen könnte und nur noch die Druckkosten selbst bezahlen müsste.

Herzlichen Gruß und schon mal DANKE im Voraus,

Claudia Franke

witzig,

deine hp hab ich vor urzeiten schon mal aufgerufen, weiss aber nicht, wie ich da hingelangt war ;o)

aber nun zu deiner frage.

das hört sich insgesamt schlüssig an, was die agentur da macht. steht sicher auch in den agb bzw. im vertrag.

ich versteh bloss nicht, wenn der verein längere zeit bei denen produzieren lassen hat und dafür viel geld hingelegt hat, dann dürfte einmalig 15 % doch auch nicht so schwer fallen.

und wenn doch: wenn das vereinsmitglied damit sehr gut umgehen kann, dürfte es ihm doch nicht schwer fallen, eine eigene gestaltung vorzulegen.

weiterhin würde ich versuchen, mit der fa. nachverhandeln und denen das kostenfrei aus dem kreuz zu leiern. evtl. ist die firma ja daran interessiert, den verein für andere projekte später mal wieder als kunden zu gewinnen, bzw. empfehlungen auszusprechen. vereine sind ja immer multiplikatoren …

um wieviel seitenumfang handelt es sich denn?

gruss
marian

Hallo Marian,

danke für Deine Antwort :smile:

das hört sich insgesamt schlüssig an, was die agentur da
macht. steht sicher auch in den agb bzw. im vertrag.

Nein, eben nicht, sonst wäre die Sache ja klar.

ich versteh bloss nicht, wenn der verein längere zeit bei
denen produzieren lassen hat und dafür viel geld hingelegt
hat, dann dürfte einmalig 15 % doch auch nicht so schwer
fallen.

Nun, wir haben von denen diese Maske erstellen lassen und 2 Auflagen produziert, was den Verein fast sein halbes Jahresbudget gekostet hat. Aber günstiger war es laut der Agentur nicht möglich. Das Problem ist, dass wir die Katze im Sack kaufen sollen, denn die 15 % sollen wir zahlen, ohne die Dateien vorher gesehen und/oder probiert zu haben. Wir können also gar nicht sagen, ob wir tatsächlich was damit anfangen können. Unsere Ansprechperson im Verein ist kein Printprofi, hat aber ein Programm (Adobe InDesign), mit dem man arbeiten könnte. So würden wir die Satzkosten von 1500 Euro pro Auflage (1000 Stück, Seitenumfang etwa 20, DinA4) sparen und nur noch die Produktionskosten haben.

und wenn doch: wenn das vereinsmitglied damit sehr gut umgehen
kann, dürfte es ihm doch nicht schwer fallen, eine eigene
gestaltung vorzulegen.

Wie gesagt, derjenige ist kein Profi. Und wir haben ja ein professionelles Layout, was wir gerne weiter nutzen würden, weil es bei den Mitgliedern und potentiellen Sponsoren deutlich besser ankommt, als die kopierte und geheftete Version aus dem Copyshop… :smile:

weiterhin würde ich versuchen, mit der fa. nachverhandeln und
denen das kostenfrei aus dem kreuz zu leiern. evtl. ist die
firma ja daran interessiert, den verein für andere projekte
später mal wieder als kunden zu gewinnen, bzw. empfehlungen
auszusprechen. vereine sind ja immer multiplikatoren …

Tja, die sind momentan ziemlich pampig. Aber es gibt ja - wie ich mittlerweile herausgefunden habe - Urteile in dieser Angelegenheit, jedoch leider kein Endurteil… Mal sehen, wie hart die wirklich sind in dieser Agentur.

Wir könnten uns mit unserem Budget, das sich ja als gemeinnütziger Verein nur aus Spenden zusammen setzt, eine solche Zeitung nur 1-2x pro Jahr leisten, gefragt wäre sie aber deutlich häufiger.

Mal sehen, was sich tut.

Herzlichen Gruß und danke nochmals,

Claudia

hi claudia,

Nein, eben nicht, sonst wäre die Sache ja klar.

wie gesagt, dass muss irgendwo in den agb der firma oder im vertrag stehen - eindeutig! sonst würde die agentur das nicht machen. die sind da profis und würden sich sicherlich keinen rechtsstreit zu unrecht einfangen …

Aber günstiger war es laut der
Agentur nicht möglich. Das Problem ist, dass wir die Katze im
Sack kaufen sollen, denn die 15 % sollen wir zahlen, ohne die
Dateien vorher gesehen und/oder probiert zu haben.

Hier würd ich die Verhandlungsbasis einfach mal ansetzen. Fragt die Agentur, ob das Vereinsmitglied die Dateien bei denen vor Ort ansehen kann und die erklären, was zu tun ist. So ist die Agentur sicher, dass ihr die Dateien nicht habt, und ihr könnt ausprobieren.

Wir können
also gar nicht sagen, ob wir tatsächlich was damit anfangen
können. Unsere Ansprechperson im Verein ist kein Printprofi,
hat aber ein Programm (Adobe InDesign), mit dem man arbeiten
könnte.

Arbeiten kann man letztlich mit allem. Ich hab die letzten Jahre für einen Kreissportbund die Fortbildungshefte in Word gesetzt - und dann in .pdf konvertiert. .pdf lesen die meisten Druckereien ja ein. Das kam auch schon gut an und mit frames kann man in Word so gut wie alles, was andere Programme auch können. (Hallo offtopicer: ok, in den anderen Programmen kann ich meine Kästen vielleicht auf 0,01 mm genau platzieren und nicht nur millimetergenau … dafür hat Word aber auh viele andere Vorteile)

So würden wir die Satzkosten von 1500 Euro pro Auflage
(1000 Stück, Seitenumfang etwa 20, DinA4) sparen und nur noch
die Produktionskosten haben.

75 EUR pro Seite, an der man vielleicht 2-3 Stunden sitzt, find ich aber nicht zu teuer. Ist eigentlich nen fairer Preis.

Wie gesagt, derjenige ist kein Profi. Und wir haben ja ein
professionelles Layout, was wir gerne weiter nutzen würden,
weil es bei den Mitgliedern und potentiellen Sponsoren
deutlich besser ankommt, als die kopierte und geheftete
Version aus dem Copyshop… :smile:

Wenn Ihr Verein seit, schaut mal auf www.ragtime.de - die geben ihr proffessionelles Programm auch kostenlos an gemeinn. Vereine ab …

Tja, die sind momentan ziemlich pampig. Aber es gibt ja - wie
ich mittlerweile herausgefunden habe - Urteile in dieser
Angelegenheit, jedoch leider kein Endurteil… Mal sehen, wie
hart die wirklich sind in dieser Agentur.

ich geh mal davon aus, dass die den längeren hebel haben über das urheberrecht.

Wir könnten uns mit unserem Budget, das sich ja als
gemeinnütziger Verein nur aus Spenden zusammen setzt, eine
solche Zeitung nur 1-2x pro Jahr leisten, gefragt wäre sie
aber deutlich häufiger.

das problem haben wir alle ;o)

grüsse
tin

Hallo,

als freie Designerin möchte ich folgendes anmerken:
Sicher ist es wichtig Geld zu sparen wo es nur geht. Nicht umsonst gibt es Experten auf diesem Gebiet, gerade die Druckvorstufe hat so einige Tücken. Konkret: Konvertieren von QuarkXPress in InDesign z.B. Je nach Versionsnummer eine Sache mit der sich ein Laie tagelang vergnügen kann. :wink: Aus welchem Ursprungsprogramm kommt denn das Layout?

Grundsätzlich ist dazu zu sagen, daß sich ein Designhonorar in der Tat aus einem Erstellungs-/Designhonorar plus dem sogenannten Nutzungsrecht zusammensetzt. Dies zu berechnen bei Überlassung ist so rechtens wie CDs GEMA-Gebühren beinhalten und gezahlt werden müssen von Discos zB. Grafiker/Agenturen haben derlei Regelungen im allgemeinen in den AGBs vrereinbart. Doch auch wenn dies nicht der Fall ist greift das Urheberrecht automatisch. Man verkauft im Normalfall immer nur die Nutzung, nur in speziell vereinbarten Fällen die unbeschränkte Nutzung. Was individuell ausgemacht wird ist natürlich eine Sache der Absprache. Doch wieso sollte die Agentur etwas umsonst herausgeben, wenn sie weiß, daß das zusätzlich mit der kompletten Aufgabe eines erwarteten regelmäßigen Auftrages verbunden ist?

Viele Druckereien kämpfen mit den Home-Publishern, was nicht nur zu Frust sondern auch zu zusätzlich zu den Druckkosten zu Konvertierungs- oder Reinzeichnungskosten führt. Es ist einen Versuch wert wie fit euer Home-Publisher ist und ob seine Leistung wirklich Geld spart. Rechnet aber damit, daß die Druckkosten etwas höher ausfallen werden, da die Druckerei Vorstufenleistungen erbringen muß.

Wichtig ist auch: Habt ihr die Rechte an den Schriften (Fonts)?

Euer Beitrag ist zwar schon älter, ich hoffe diese Antwort hilft noch.

Beste Grüße,

Claudia Saar

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