Corona-impfstrategie einmal gesellschaftlich beleuchtet

junge menschen unter 16 jahre dürfen nicht geimpft werden. es gibt keine zulassung, und diese gibt es wohl nicht, weil man um die jungen leute nicht bemüht ist. oder weil zu wenig zeit war und ist. und sie müssen ausgebildet werden, sie kosten eh schon geld, sie tragen keinen gesellschaftlichen nutzen bei. wir wissen aber auch nicht, ob und welche dauerhafte schäden eine infektion bei den jungen leuten nach sich bringen wird.

alte menschen tragen ebenso wenig zum gesellschaftlichen nutzen bei. sie verursachen aufwand und kosten in der betreuung und versorgung. und sie leisten nichts mehr. außer erbschaft an die nachkommen, dafür müssten sie aber tot sein, eine impfung ist da eher kontraproduktiv.

dann noch die zwischendrin. so 20-60 jahre alt, der großteil der erwerbstätigen, steuerzahler und financiers der ganzen geschichte. sie kümmern sich um die jungen und die alten, sie setzen sich deswegen täglich vielen risiken aus, und könnten bei ausfall den beiden anderen gruppen größtmöglichen schaden zukommen lassen.

welche gesellschaftliche rechtfertigung gibt es für die bevorzugung in der impfreihenfolge von alt nach jung?

pasquino

Es geht schlicht von „stark gefährdet“ bis „weniger stark gefährdet“. Und wir wissen nun einmal, dass Ältere, zumal wenn noch vorerkrankt, extrem stark gefährdet sind an Corona zu erkranken und dann oft auch zu versterben.
Bei Kindern und Jugendlichen ist genau das nicht der Fall. Diese Altersgruppe ist nicht mal besonders von Ansteckung betroffen und wenn sie verläuft die Erkrankung milde.
Hinzu kommt dass es einfach keinen Impfschutz für sie gibt. Nicht aus Bosheit und Unwillen, sondern rein praktisch, aus medizinisch-pharmakologischen Gründen.

Die Impfstrategie ist ethisch vollkommen in Ordnung, vor allem im Hinblick auf Gefährdung und Verfügbarkeit.
Jeder wird drankommen, es braucht halt seine Zeit.

MfG
duck 313

2 Like

danke für die einschränkungen.
gutes handeln bedeutet für dich das hintenanstellen der leistungsträger und fürsorgenden und jugend mit allen risiken.

kann man so stehen lassen?!

pasquino

Du bist doch auch der Meinung, dass man Impfungen an der jeweiligen Personengruppe testen soll, damit die Ungefährlichkeit größtmöglich sicher gestellt ist?!
Und jetzt überleg mal, wie viele Eltern ihre Kinder für eine Phase 2 oder 3 Studie zur Verfügung stellen würden? Und wie viele Schwangere sich dafür zur Verfügung stellen würden? Genau! Aktuell nicht genug, um die Impfung für diese Personengruppe zu verifizieren. Aber das sieht ganz anders aus, wenn zig Millionen 18 - 105-jährige ohne große Komplikationen geimpft wurden. Dann wägt man das individuelle Risiko ab und lässt sein Kind evtl. an einer Studie teilnehmen. Und wenn die erfolgreich war, dann kann die Impfung auch für Kinder angeboten werden.

Grüße
Karin

2 Like

Eben!
Denn, dass die überhaupt da sind, dafür haben die nun bevorzugten Alten ja erstmal gesorgt. Ohne die gäbe es Deine bevorzugte Gruppe ja garnicht.
Du zäumst, wie so oft, das Pferd am A… auf! ramses90

1 Like

Hallo,
unter den Coronatoten sind ueber 70-jaehrige glaub mit 85 Prozent Prozent vertreten. Die sind also empfindlicher.
.
Hab doch ne Quelle rausgesucht mehr …

Hallo,
denken wir mal weiter, so 10 Jahre in Sars-Cov19 Zeiten. Alle Alten (heute 15 bis 100) sind gestorben, geimpft, angesteckt und haben ueberlebt. Dann 2031 wird wer neu infiziert werden? Oder 2041, das Virus wird endemisch (sagte Drosten uebrigens -glaub- im Maerz. Alle ohne Antikoerper, also regelmaessig die jungen, speziell die ganz jungen, werden sich infizieren. Dafuer koennte man wenn demnaechst Zeit sein wird eine Strategie entwickeln. Impfen vor der Geburt wird es eher nicht sein. Vielleicht aber einfach infizieren lassen. Vielleicht so wie heute die Masernimpfung, aber mit Zeit entwickelt und nicht heute hudelig gefordert.
Gruss Helmut

Hallo pasqino,

ich will mal zu Deinen Gunsten annehmen, dass Du kein Nazi bist, sondern einfach intellektuell nicht ganz auf der Höhe warst, als Du das geschrieben hast. Was Du hier verbreitest …

… ist exakt die Rechtfertigung der Nazis vom unwerten Leben. Von 1940 bis 45 haben die Nazis 70.000 Menschen umgebracht. Sie wurden in offenen Viehwagen mit der Reichsbahn in den Tod gefahren (z.B. nach Hadamar) wo sie umgehend vergast wurden (Euthanasie-Morde). Die Eltern erhielten einen Brief, ihr Kind sei an einer Lungenentzündung verstorben.

Sollte Dir wirklich entgangen sein, dass in westlichen Demokratien der Wert eines Menschenlebens nicht mehr nach Euro bestimmt wird? Dass wir gerade die Kranken und Behinderten unter den besonderen Schutz des Staates gestellt haben? Weil wir jedes Menschenleben für wertvoll erachten. Dieser Schutz des Lebens ist konstituierendes Merkmal eines demokratischen, liberalen Staates und einer offenen Gesellschaft.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

7 Like

Hallo,
na, wenn das nicht mal eine Aussage ist, die auf den Punkt kommt - ich bin so ein alter Mensch und habe deinen Beitrag genau so verstanden, wie es mein Vorschreiber auch geschrieben hat.
Deine Meinung hat etwas mit Intelligenz zu tun, und zwar mit Nicht vorhandener oder willst du meinem Vorschreiber widersprechen und dich doch als lupenreiner Nazi bezeichnen?
Gruss
Czauderna

4 Like

Es gibt (mindestens) zwei Konzepte, wenn medizinische Entscheidungen unter knappen Bedingungen getroffen werden sollen. Im angelsächsischen Raum wird verbleibende Lebenszeit bewertet (sog. Quality Adjusted Life Years/QALY), d.h. brauchen drei Patienten Beatmung, aber es gibt nur ein Beatmungsgerät, dann wird man sich für den entscheiden, bei dem man erwarten kann, daß man mit der Behandlung die meisten Lebensjahre bei bester Gesundheit rettet. Das zweite Konzept ist die Entscheidung nach rein medizinischen Erwägungen, d.h. wer braucht die Behandlung am dringendsten. Das ist dann (zumindest in normalen Zeiten) das Konzept, das bei uns verfolgt wird.

Wenn man nach dem zweiten vorgehen will, muß man also die als erstes imfpfen, die das höchste Risiko einer Infektion bzw. einer Infektion mit schwerwiegenden Folgen haben. Interessanterweise verfolgen dieses Konzept auch die angelsächsischen Länder, die ja eigentlich nach dem QALY-Prinzip vorgehen.

Unser Konzept ergibt sich aus Artikel 1 Grundgesetz: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Daraus ergibt sich dann auch, daß man nicht zwischen wichtigerem und weniger wichtigerem Leben unterschieden werden darf. Damit haben wir ja vor ein paar Jahrzehnten auch nur so mittelgute Erfahrungen gemacht.

3 Like

Hallo,
so, was war denn da „mittelgut“ ?
Gruss
Czauderna

Hallo,

das war eine flapsige Formulierung, die verdeutlichen sollte, daß der Fragesteller die Bevölkerung in „aus wirtschaftlich-finanziellen Gründen schützenswerte“ und „weniger schützenswerte“ Teile aufteilen wollte. Eine Idee, bei der ich mich schwer tue, zu entscheiden, ob ich sie nicht doch noch ein bißchen ekliger als die Nazi-Ideologie finde.

Gruß
C.

2 Like

aber genau das tut man. die alten sind wichtiger als die jüngeren und werden bevorzugt. vulnerabilität ist aber kein grundgesetzliches kriterium.

pasquino

nennt sich utilitarismus.
seien wir froh, dass keine „pestilenz“ - wie söder es in seinem widerlichen populismus verglichen hat - existiert. aber triage erfordert irgendwann entscheidungen.
nach welchen kriterien würdest du denn entscheiden, wenn nicht gesellschaftlich-utilitaristisch?

pasquino

DU kannst denken und annehmen was du willst, dein nazikeulengeschwinge geht mir am arsch vorbei. werde dir zum thema nichts antworten. und deinen verachtenden beitrag nicht einmal melden.

pasquino

Nein, es wird nach medizinischen Gesichtspunkten geurteilt. Ganz wie es sich aus Art. 1 GG ergibt.

Hatte ich alles schon geschrieben; bitte nachlesen.

1 Like

nein, nach gg sind alle gleich. weder medizinische noch ökonomische noch ethische noch sonstige begründungen dürften präferiert werden.
daher meine ursprüngliche frage, weshalb in dieser form präferiert wird.
ich stehe eindeutig auf seite der jüngeren, gebe ich zu.

pasquino

Besonders der selbsternannten, ja. Wenn die Risikogruppen immunisiert wären, hätte man vielleicht immernoch 200 Infizierte pro 10.000 aber dafür leere Krankenhäuser, was ja der eigentiche Sinn ist.

dies außen vor lassend…

der virus ist nicht in den alten- und pflegeheimen entstanden, sondern wurde dorthin eingebracht. hätte man die pfleger und besucher streng kontrolliert - das problem ist seit märz 2020 bestens bekannt - und diese jetzt zuerst geimpft, wäre vieles anders gelaufen und würde besser laufen.
mit den kindern und jugendlichen ist es ähnlich. würde man konsequent ihren umkreis - eltern, kita-angestellte, lehrkräfte - bedienen und versorgen, dann müssten sie nicht monatelang „the best years of life“ für lernen daheim ein- und ausgesperrt rumsitzend verbringen.

pasquino

Ich hatte es erklärt: Grundgesetz Artikel 1 verbietet es, Menschenleben gegeneinander abzuwägen. Daher bleibt allein das Kriterium, wem am dringendsten geholfen werden muß bzw. wer das größte Risiko hat, schwer zu erkranken bzw. zu sterben.

1 Like