Hallo nochmal,
gerade vorgestern gelesen: ungeimpfte Mitarbeiterin infiziert direkt und/oder indirekt in einem Altenheim in Kentucky dutzende Personen, darunter 22 voll geimpfte Mitarbeiter und Bewohner. Größtenteils milde Verläufe, ein Todesfall. Positive Aussage: Impfstoff schützt 86,5% vor symptomatischem Verlauf.
Das Risiko, daß sich ein Geimpfter infiziert und andere infiziert, ist da. Wie hoch es genau unter welchen Umständen ist, wird sich mit der Zeit ergeben. Bei einer Öffnung schaffen wir aber neue Infektionsketten, was genau das Gegenteil von dem ist, was wir erreichen wollen. Und die so Infizierten werden die Infektionen genau in die Populationen tragen, die noch nicht geimpft sind: Großeltern in die Familien ihrer Kinder, Lehrer und Erzieher zu den Kindern usw.
Das nächste große Desaster. Deswegen bleibe ich dabei, daß sich der einzelne so konsequent es geht vor einem Staat schützen muß, der die Durchseuchung großer Teile der Bevölkerung hinnimmt oder vielleicht sogar konzeptionell herbeiführen möchte. Ein Staat, der konsequent ignoriert, daß es nicht nur tot oder (angeblich) genesen gibt, sondern langfristige Folgen sowohl der Erkrankung als auch der Behandlung.
Wenn ich in ein paar Wochen geimpft bin, kann ich doch nicht in Kauf nehmen, daß ich mich durch die Inanspruchnahme der mir dann gewährten Lockerungen infiziere und dann meine Kinder anstecke (die frühestens zum Jahresende geimpft werden können), nur weil die Wahrscheinlichkeit, daß die dauerhaft etwas von der Erkrankung haben, „nur“ bei 5 oder vielleicht 10% liegt.
Zuerst müssen die Fallzahlen runter - erreicht durch die Maßnahmen und natürlich durch die Impfung. Wenn wir dann wieder bei 100 oder 500 Neuerkrankungen pro Tag liegen (wie im letzten Sommer), dann kann man über Lockerungen nachdenken - nicht nur für Geimpfte, sondern für alle. Alles andere ist tausendfache Körperverletzung und tausendfacher Totschlag (Tod billigend in Kauf genommen) bzw. - wenn man Wiederwahl und Wirtschaftsförderung als niedere Motive ansieht - Mord.
Gruß
C.